bergen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Ber­gen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbɛʁɡn̩ ]

Silbentrennung

bergen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch: bergen, althochdeutsch: perkan, bergan, von germanisch: *…

Konjugation

  • Präsens: berge, du birgst, er/sie/es birgt
  • Präteritum: ich barg
  • Konjunktiv II: ich bärge/​bürge
  • Imperativ: birg! (Einzahl), bergt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­bor­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ber­gen (Synonyme)

beherbergen:
eine Unterkunft, Schlafstelle bereitstellen
beinhalten:
als Voraussetzung haben
zum Inhalt haben, enthalten, umfassen
einbeziehen:
transitiv: jemanden an etwas beteiligen
transitiv: jemanden oder etwas bei der Planung oder Ausgestaltung berücksichtigen
einschließen:
den Ort, Raum oder das Behältnis verschließen oder versiegeln, in dem sich das Objekt bzw. die Person befindet
etwas auf allen Seiten umgeben
enthalten:
(angelehnt an ; bei einer Wahl oder Abstimmung) nicht mitabstimmen; nicht teilnehmen
sich von etwas fernhalten
in sich bergen
inkludieren:
etwas/jemanden beinhalten
integrieren:
jemanden oder etwas in ein bestehendes (Sozial)Gefüge oder System aufnehmen, einordnen
Mathematik, Analysis: eine Stammfunktion einer Funktion bestimmen
involvieren:
beinhalten
in etwas verwickeln
mitbringen (ugs.):
etwas bei sich führen, um es da, wo man hinkommt, weiterzugeben
jemanden an ein Ziel geleiten
tragen:
bei weiblichen Säugetieren: trächtig sein
einen Namen tragen: benannt sein nach etwas/jemandem
umfassen:
etwas einschliessen, beinhalten, enthalten
etwas umgreifen, umfangen, umgeben
umschließen:
beinhalten
umfassend mit etwas umgeben
retten:
einen gegnerischen Punkt oder ein Tor verhindern
etwas vor drohendem Verlust bewahren, erhalten
zurückholen:
eine Person, deren Herz aufgehört hat zu schlagen, wiederbeleben
etwas, das seinen Platz/Ort verlassen hat oder weggebracht/weggenommen wurde, wieder dorthin schaffen, wo es herkam
einziehen:
beziehen einer neuen häuslichen Umgebung.
etwas einbehalten oder einfordern
reffen:
die dem Wind ausgesetzte Segelfläche verkleinern
streichen:
eine Brotscheibe mit Belag versehen
eine formbare Masse mit den Händen verändern
auffangen (Flüssigkeit):
die (negativen) Auswirkungen von etwas abmildern, verringern
ein über Funk laufendes Gespräch zufällig einschalten
sammeln:
anhäufen
sich auf etwas konzentrieren, die Gedanken ordnen

Weitere mögliche Alternativen für ber­gen

beschirmen:
als Schutz über etwas sein, besonders: die Augen vor Sonnenstrahlen und Wind schützen, indem etwas, zum Beispiel eine Hand, davor gehalten wird
eine Lichtquelle (Lampe) mit einer Hülle (Lampenschirm) versehen
einholen:
das Versäumte oder Verlorene wieder aufholen
einem Ankommenden feierlich entgegengehen, um sie zu begleiten
evakuieren:
einen Ort [zum Beispiel ein Haus oder ein Gebiet], der gefährdet ist, räumen
jemanden, der sich an einem gefährdeten Ort aufhält, an einen anderen Ort bringen
hochholen:
von unten nach oben schaffen (holen)
verwahren:
mit Akkusativ-Objekt: (etwas für jemanden) vorübergehend in den eigenen sicheren Besitz übernehmen (nicht als Eigentum)
reflexiv, sich verwahren gegen: (einer Behauptung) widersprechen, (eine Behauptung) für unwahr erklären

Gegenteil von ber­gen (Antonyme)

preis­ge­ben:
etwas oder jemanden einer Sache oder einer Person überlassen
etwas oder jemanden verraten, eine Information herausgeben

Beispielsätze

  • Der Schuppen barg ungeahnte Schätze.

  • Das birgt ungeahnte Möglichkeiten!

  • Sie barg das Kind in ihrem Mantel.

  • Die Besatzung konnte nur noch tot geborgen werden.

  • Das Wrack konnte noch immer nicht geborgen werden.

  • Myriaden Klippen bergen dutzende turbulenter brauner Wasserfälle, aus der Ferne unheimlich still.

  • Wir konnten nicht viel aus dem Wrack bergen.

  • Das Leben birgt Gefahren.

  • Die Region des ehemaligen Vielvölkerstaates Jugoslawien birgt noch bis heute sehr viel Konfliktpotenzial.

  • Maria barg das Kind hinter sich.

  • Insbesondere für Jüngere birgt eine Sonnenbank Gefahren.

  • Es konnten nur zwei Überlebende geborgen werden.

  • Ich möchte dem Rettungsschwimmer danken, der mich geborgen hat!

  • Er konnte nur mithilfe eines Rettungshubschraubers geborgen werden.

  • Diese Bibliothek birgt viele Schätze aus dem frühen Mittelalter.

  • Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast und sei des Friedens eingedenk, den die Stille bergen kann.

  • Die Pyramiden bergen noch viele Geheimnisse.

  • Achte auf die Stille und bewahre sie, denn sie birgt alle Träume des Menschen.

  • Der junge Mensch fühlt sich zu Hause froh und geborgen, der alte im Tempel.

  • Bei Tom fühle ich mich geborgen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber grosse Zukäufe bergen immer grosse Risiken, von der Kultur her, von der Führung her.

  • Aber selbst ETFs bergen ein Klumpenrisiko.

  • Andere Strecken bergen gefährliche Schlüsselstellen.

  • Allerdings musste die Rega dafür mehr Einsätze für die Bergbauern organisieren, um tote oder verletzte Rinder und Kühe zu bergen.

  • Dann musste eine Spezialfirma anrücken, um den nicht mehr zu fahrenden Laster sowie die Ladung zu bergen.

  • Aber wer soll denn mit den Spezialfahrzeugen die Leichen bergen?

  • Der schlimmste Einsatz für die Kameraden war im Jahr 2000, da mussten sie eine Kinderleiche bergen.

  • Bis zum Abend gelang es, 25 Verletzte zu bergen. 70 Prozent der Häuser im Krisengebiet wurden zerstört oder beschädigt.

  • Jüngste Digitalrecorder sind kaum größer als ein Audio-Walkman und bergen Technik, die früher einen halben Studioraum ausfüllte.

  • Für Günter Bierbrauer bergen sie längst dieselben Gefahren wie die militärische Hochrüstung der letzten zwei Jahrzehnte.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf ber­gen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb ber­gen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × G, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von ber­gen lautet: BEEGNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

bergen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ber­gen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Aus­gra­bungs­stät­te:
Ort, an dem Überreste alter Kulturen aus der Erde geborgen werden
ge­heim­nis­voll:
den Anschein/Eindruck erweckend, etwas Geheimes zu bergen; ein Geheimnis erahnen/vermuten lassend; voller Geheimnisse bzw. Rätsel; so, dass es nicht ganz erklärt oder erklärbar ist
las­sen:
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
Müll­su­cher:
freiwilliger Helfer, der Müll aufspürt, birgt und zur ordentlichen Entsorgung bringt
Schutz­man­tel­ma­don­na:
Kunstgeschichte: eine Darstellung Marias, die Gläubige unter ihrem weit ausgebreiteten Mantel birgt
To­des­fal­le:
etwas, das eine nicht erkennbare Gefahr für Leib und Leben birgt
Über­ra­schungs­ei:
etwas, das Unvermutetes birgt
un­ge­fähr­lich:
so, dass es keine Gefahr birgt; so, dass keine Gefahr von etwas ausgeht
Ver­kün­di­gung:
öffentlich getätigte Aussage, die einer Tatsache entspricht oder auch eine religiöse Botschaft birgt
Wun­der­tü­te:
etwas, das Überraschungen birgt

Buchtitel

  • Bei dir bin ich geborgen Holley Gerth | ISBN: 978-3-86827-609-1
  • Bei Gott bin ich geborgen Reinhard Abeln | ISBN: 978-3-76662-916-6
  • Jeder Mensch birgt sein Geheimnis Irene Johanson | ISBN: 978-3-72350-805-3
  • Rundum geborgen Susanne Mierau | ISBN: 978-3-46631-108-8
  • Sei behütet und geborgen Margot Käßmann | ISBN: 978-3-96340-267-8
  • Stark im Leben, geborgen im Sein Lea Stellmach | ISBN: 978-3-95803-451-8
  • Von guten Mächten wunderbar geborgen Dietrich Bonhoeffer | ISBN: 978-3-44217-163-7
  • Von Menschen verstoßen – bei Jesus geborgen Jan Vermeer | ISBN: 978-3-76554-357-9
  • Was der See birgt Lenz Koppelstätter | ISBN: 978-3-46200-650-6
  • Wunderbar geborgen Werner Gutheil | ISBN: 978-3-76662-829-9
  • … und weiß dich geborgen Doro Zachmann | ISBN: 978-3-86338-152-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bergen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bergen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12423130, 12402816, 12278997, 11901598, 10537631, 10493372, 9849886, 9671078, 8634386, 8565709, 6710950, 5998220, 5483679, 5464331 & 4908785. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bazonline.ch, 07.02.2023
  2. nordkurier.de, 11.12.2022
  3. luzernerzeitung.ch, 26.07.2020
  4. blick.ch, 21.08.2014
  5. sol.de, 03.05.2013
  6. rss2.focus.de, 01.04.2011
  7. stz-online.de, 23.09.2009
  8. svz.de, 01.11.2002
  9. Welt 1998
  10. Süddeutsche Zeitung 1996