bedienen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈdiːnən ]

Silbentrennung

bedienen

Definition bzw. Bedeutung

  • auf eine ausgespielte Farbkarte eine Karte der entsprechenden Farbe oder auf eine Trumpfkarte einen Trumpf zugeben (müssen)

  • den Gang von etwas steuern und überwachen

  • eine Leistung für einen bestimmten Empfänger oder einen bestimmten Zweck erbringen

  • jemandem Dienste leisten

  • regelmäßige Rückzahlungen vornehmen

  • von etwas oder jemandem etwas nehmen; jemandes Fähigkeiten gebrauchen oder missbrauchen

  • zuspielen, jemanden mit dem Ball (Puck oder dergleichen) ins Spiel bringen

Begriffsursprung

Zusammensetzung aus Präfix be- und Verb dienen.

Konjugation

  • Präsens: bediene, du bedienst, er/sie/es be­dient
  • Präteritum: ich be­dien­te
  • Konjunktiv II: ich be­dien­te
  • Imperativ: bedien/​bediene! (Einzahl), be­dient! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­dient
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­die­nen (Synonyme)

bewirten:
einen Gast mit Essen und Trinken versorgen
dienen:
beim Militär arbeiten
eine bestimmte Verwendung finden
servieren:
einem Mitspieler den Ball zuspielen
einen Aufschlag spielen
auslösen:
etwas in Gang/in Bewegung setzen
Lösegeld für eine Geisel zahlen
betätigen:
etwas benutzen, um etwas in Gang zu setzen
sich beschäftigen, eine Tätigkeit ausüben
drücken:
einen Preis vermindern
einer unangenehmen Aufgabe (einer Arbeit) ausweichen
handhaben:
etwas (korrekt) benutzen
mit etwas in bestimmter Weise umgehen
(die) Blaupause liefern (für) (fig., variabel)
(die) Vorlage darstellen (für) (Hauptform)
Modell stehen (für) (fig.)
Pate stehen (für) (fig.)
Vorbild sein (für)
(sich) die eigenen Taschen füllen
(sich) die Taschen vollmachen (ugs.)
(sich) die Taschen vollstopfen (ugs.)
(sich) bereichern (an):
etwas durch etwas vollständiger, schöner (reicher) machen
sich auf Kosten anderer einen Vorteil, Geld (Reichtum) zukommen lassen
(etwas für sich) herausholen:
durch Bearbeitung und Analyse, Nachdenken gewinnen
durch Befragung erfahren
(etwas für sich) herausschlagen
in die eigene Tasche wirtschaften
(sich) nehmen:
eine Sache greifen
eine Vielzahl von charakteristischen Verbindungen, die eigene Bedeutungen haben
zugreifen:
körperlichen Einsatz zeigen, sich bei der Erledigung einer Sache anstrengen
mit der Hand fassen (greifen), auch bildlich: Zugang zu etwas bekommen
zulangen:
herüberreichen, jemandem etwas geben
in genügend großem Umfang vorhanden sein
zuschlagen:
intransitiv: jemanden plötzlich zu schlagen beginnen
intransitiv: plötzlich handeln, plötzlich bei etwas eingreifen
(jemandem) behilflich sein
(jemandem) zu Diensten sein (geh.)
(sich) jemandes annehmen (geh.)
(sich) Zeit nehmen für
(jemanden) abfertigen:
bedienen (Schalter), kontrollieren (Zoll), ein Linienflugzeug bereit für den Flug machen
durch eine einmalige Geldleistung oder Sachleistung entschädigen
(sich) kümmern (um) (ugs.):
kraftlos vor sich hin vegetieren (bei Mensch, Tier, Pflanze), auch in übertragener Bedeutung
reflexiv, mit „um“: eine Arbeit erledigen
(jemanden) verarzten (ugs., fig.):
einem (leicht) Verletzten, manchmal auch einem Kranken, medizinische Hilfe zukommen lassen, die oftmals schnell und von Laien durchgeführt wird

Sinnverwandte Wörter

ab­zah­len:
eine ausständige Geldsumme vollständig zurückzahlen
einen Kredit oder Kauf in Raten bezahlen
an­spie­len:
(verdeckt) auf etwas hinweisen; etwas (indirekt) andeuten
den Anfang eines Stücks wiedergeben
be­frie­di­gen:
die Erwartungen oder Bedürfnisse von jemandem oder etwas erfüllen
jemanden sexuell befriedigen
be­lie­fern:
jemandem Waren zustellen
füh­ren:
bei einem Wettkampf in Führung liegen
das Handeln von jemanden oder etwas bestimmen, indem eine Führungsrolle übernommen wird
kell­nern:
intransitiv, umgangssprachlich: in einer Gaststätte den Kunden Getränke und Speisen bringen, besonders als Aushilfe, im Nebenjob
re­geln:
anordnen oder vereinbaren, wie etwas auszuführen sei, um einen gewünschten Zustand zu erreichen
automatisch in einen konstanten Sollzustand überführen (Regler, Regelautomat, Regelungstechnik)
steu­ern:
ein Fahrzeug oder ein technisches Gerät lenken
eine bestimmte Richtung einschlagen
ver­sor­gen:
dafür sorgen, dass jemand die nötige Pflege bekommt
etwas verstauen
zu­ge­ben:
etwas als richtig, zutreffend bestätigen; einer fremden Behauptung Richtigkeit zubilligen oder auch: eine eigene Tat einräumen, eingestehen
etwas erlauben, zu etwas zustimmen, zu etwas die Zustimmung geben

Gegenteil von be­die­nen (Antonyme)

abspatzen
ab­wer­fen:
Gewinn bringen; einbringen
hinunter werfen, sich einer Sache entledigen
ste­chen:
als brennende Sonne unangenehm für die Haut und das Wohlbefinden sein
als Tier (Biene) oder auch Pflanze (Dornen, Nadeln) Personen mit stechenden Werkzeugen verletzen

Beispielsätze

  • Er bediente sich ihrer Kontakte, um eine Machtposition zu erlangen.

  • Der Arbeiter bediente die Maschine.

  • Dieser Kredit konnte nicht immer bedient werden.

  • Jetzt wird Trumpf bedient!

  • Dadurch, dass der Rechtsaußen schnell bedient wurde, konnten wir ein Tor erzielen.

  • Die Haltestelle wird von zwei Busunternehmen bedient.

  • Der Kaufmann bedient diesen Kunden freundlich.

  • Hier ist unser Buffet, bitte bedienen Sie sich.

  • Mit dem neuen Gesetz bedient der Präsident die Interessen der Konservativen.

  • Ich bediente mich des Löffels, um mich an Toms Pudding zu bedienen.

  • Wir warten darauf, bedient zu werden.

  • Wir bedienen uns zum Gehen unserer Füße.

  • Welche Bahnhöfe bedienen den Norden?

  • Ich dachte, du weißt nicht, wie man es bedient?

  • Wir sind schon ein merkwürdiges Volk, wenn wir mit Freude Maschinen bedienen, aber jedes Lächeln gefriert, wenn es sich um die Bedienung von Menschen handelt.

  • Wenn sie eine dabei haben, nehmen Sie Platz, und bedienen Sie sich an meinem Tabak.

  • Diese Maschine ist bequem zu bedienen.

  • Er kann einen Gabelstapler bedienen.

  • Nur wenige können die Maschine so gut wie Herr Schmidt bedienen.

  • Wird man am Tisch bedient oder ist hier Selbstbedienung?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber das bedeutet nicht, dass es nicht einen Markt an Herstellern gibt, die die wachsende Nachfrage bedienen können.

  • Andere Akteure bedienen sich, so die Beraterin, seriöser Namen, wie von bekannten Discountern, um Reibach zu machen.

  • Ab diesem Donnerstag dürfen sie nur noch Kunden bedienen, die einen negativen Corona-Schnelltest mitbringen.

  • Aber sie muss öffentlich gemacht werden, und das wird gern garniert mit jenen Phrasen, derer sich auch Roth augenzwinkernd bediente.

  • Ab 2020 will der ZVV die Haltestelle «Lindenbuck» in Feuerthalen nicht mehr bedienen um Zeit zu sparen.

  • Aber dann: Mit einem Traumpass bediente Gideon Jung den aus abseitsverdächtiger Position startenden Kostic.

  • Abends bedienen Sie sich am Buffet mit regionalen und internationalen Gerichten.

  • Aber die Regierung des amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro kürzt lieber die Importe als die Staatsanleihen nicht zu bedienen.

  • Alle McLaren-Sportwagen bedienen sich aus dem 12C-Baukasten.

  • Aber ich finde nicht, dass wir Frauen mit unserer Mode irgendwelche männlichen Fantasien bedienen sollten.

  • Aber jetzt hat er Sehnsucht nach dem Fünf-Sterne-Wahnsinn: „Man wird süchtig danach, Menschen zu bedienen“, sagt er.

  • Deshalb seien sie nun nicht genügend Leute, um den Durchleuchtungsapparat zu bedienen.

  • Aber die Anlagen müssen häufig einfacher zu bedienen sein und dafür auch weniger Anforderungen erfüllen.

  • Teuer, aber einfach zu bedienen sind spezielle Geräte.

  • "Es reicht ja nicht, wenn Zigtausende ein Gewehr bedienen, Autofahren oder Panzerfahren können", sagte Kossendey in Berlin.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Fahrzeug, eine Maschine, eine Anlage bedienen
  • einen Kunden, eine Kundschaft, einen Gast bedienen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­die­nen?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­die­nen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × D & 1 × I

  • Vokale: 3 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von be­die­nen lautet: BDEEEINN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Düssel­dorf
  4. Ingel­heim
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Dora
  4. Ida
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Delta
  4. India
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

bedienen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­die­nen ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bag­ger­fah­rer:
Arbeiter, der einen Bagger bedient
Lift­boy:
meist jüngere, männliche Person, die einen Aufzug bedient
Po­le­mi­ker:
Person, die sich gerne der Polemik bedient
Ru­der­gast:
Seefahrt: jemand an Bord eines Schiffes oder Bootes, der nach Anweisung eines höheren Besatzungsmitglieds das Ruder bedient
Ru­der­gän­ger:
Seemannssprache: Person, die das Ruder des Schiffes (Steuer) auf Anweisung eines Vorgesetzten bedient
Schalt­he­bel:
stangenförmiges Gerät, mit dem eine Gangschaltung an einem Fahrzeug bedient wird
stangenförmiges Gerät, mit dem eine Schaltung bedient wird
Schleu­sen­wär­ter:
Person, deren Aufgabe es ist, eine Schleuse zu bedienen
Ser­vice­per­so­nal:
Personal, das Gäste/Kunden bedient
Trak­tor­fah­rer:
jemand, der (berufsmäßig) einen Traktor bedient und fährt
Trak­tor­fah­re­rin:
weibliche Person, die (berufsmäßig) einen Traktor bedient und fährt

Buchtitel

  • Espressomaschinen richtig bedienen Johanna Wechselberger | ISBN: 978-3-99100-105-8

Film- & Serientitel

  • Ich habe den englischen König bedient (Film, 2006)
  • Solarplexus bedienen (Kurzfilm, 2013)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bedienen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bedienen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6103510, 12423827, 12405561, 11555066, 10643947, 9847576, 9687890, 9337257, 8963541, 8654171 & 8593390. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. n-tv.de, 14.11.2023
  2. wa.de, 19.01.2022
  3. ga.de, 01.04.2021
  4. faz.net, 21.10.2020
  5. shn.ch, 17.03.2019
  6. handelsblatt.com, 27.01.2018
  7. bergedorfer-zeitung.de, 31.08.2017
  8. presseportal.de, 02.07.2016
  9. feedsportal.com, 01.03.2015
  10. general-anzeiger-bonn.de, 28.10.2014
  11. focus.de, 26.06.2013
  12. spiegel.de, 27.03.2012
  13. faz.net, 06.04.2011
  14. br-online.de, 08.03.2010
  15. de.news.yahoo.com, 25.11.2009
  16. rotenburger-rundschau.de, 24.04.2008
  17. taz.de, 10.07.2007
  18. rundschau-online.de, 20.05.2006
  19. fr-aktuell.de, 30.06.2005
  20. abendblatt.de, 30.12.2004
  21. spiegel.de, 01.04.2003
  22. sueddeutsche.de, 04.07.2002
  23. Die Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Die Zeit (51/1997)
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995