banal

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ baˈnaːl ]

Silbentrennung

banal

Definition bzw. Bedeutung

  • einfach zu bewerkstelligen, auszuführen

  • ohne großen Anspruch

Begriffsursprung

Entlehnt aus französisch banal mit selbiger Bedeutung sowie „gemeinnützig, allen gehörig“, eigentlich „innerhalb eines Gerichtsbezirks allen dort Ansässigen gehörig“, zu französisch ban „Gerichtsbarkeit und der Bezirk, in dem sie gilt“

Steigerung (Komparation)

  1. banal (Positiv)
  2. banaler (Komparativ)
  3. am banalsten (Superlativ)

Anderes Wort für ba­nal (Synonyme)

abgedroschen
abgeschmackt:
übertragen: geschmacklos, taktlos
ursprünglich, selten: die Eigenschaft von Lebensmitteln, die ihren Geschmack verloren haben
beliebig:
frei aus vorhandenen Möglichkeiten auswählbar oder nach eigenem Gutdünken bei etwas vorgehend
billig (ugs.):
angemessen (recht und billig)
einen niedrigen Preis oder niedrige Kosten habend
flau:
schwach, matt
geistlos:
ohne neue Ideen, langweilig
sich wiederholend, zu routiniert, langweilig
hohl (ugs.):
dumpf, dunkel klingend
nach innen gebogen, eine Mulde bildend
inhaltsleer
leer:
(fast) ohne (physischen) Inhalt
ohne Menschen
nichts sagend
nichtssagend:
aus keiner oder wenig Aussage bestehend
oberflächlich:
die Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Sache betreffend, sich auf die Oberfläche beziehend
nicht gründlich oder auch nicht gründlich genug, nur das Äußere beachtend
ohne Aussage
platt (ugs.):
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
ohne Erhebung, in die Breite gehend
schal:
nicht frisch, ohne Geschmack
ohne Geist
seicht:
im übertragenen Sinne: wenig anspruchsvoll (von geringem Tiefgang)
von geringer Wassertiefe
trivial:
aus dem Verständnis (der Definition) eines Begriffes sofort und ohne weitere Modelle folgend
ohne weitere Erklärungen und Begriffe verständlich
witzlos:
nicht sinnvoll
nicht witzig
wohlfeil:
für einen geringen Preis, günstig
geistlos, ohne intellektuelles Niveau
alltäglich:
auf den Alltag bezogen
ohne Besonderheit; so normal, dass es zum Alltag gehört
einfach:
nicht aufwändig, luxuriös
nicht besonders; gewöhnlich; unwichtig
gewöhnlich:
keine besonderen Merkmale aufweisend
so, wie unter diesen Umständen meist oder immer
kunstlos
(ganz) normal:
im rechten Winkel/orthogonal
über längere Zeiträume ähnlich ablaufenden Ereignissen entsprechend; normalerweise
schlicht:
einfach gehalten, nicht sehr aufwändig gestaltet
simpel:
allgemein bekannt, fraglos
ohne groß ausgeschmückt zu sein oder ohne sich durch ein besonderes Merkmal hervorzuheben; einfach
unspektakulär:
kein besonderes Aufsehen erregend; sich nicht in besonderer Art und Weise absetzend, auffallend
geschenkt (ugs.)
leicht:
ein geringes Gewicht habend
einfach, nicht schwierig
leicht verständlich
unkompliziert:
nicht kompliziert, nicht schwierig
unproblematisch:
nicht problematisch, keine Probleme verursachend
08/15 (ugs.)
allgemein:
alle angehend
überall
Durchschnitt:
Elemente, die zu allen Ausgangsmengen gehören
Summe der Eigenschaften verschiedener Dinge, geteilt durch deren Anzahl
durchschnittlich:
im Mittel; dem Durchschnitt entsprechend, diesen repräsentierend, in der Art und Weise des Durchschnitts
nicht bemerkenswert, mittelmäßig, bescheiden
Dutzendware (abwertend, fig.)
gemein:
dem anderen übelwollend, fies, schofel
eine Eigenschaft habend, die mehreren gemeinsam ist
gibt's im Überfluss
handelsüblich (fig.):
so, wie es am Markt oder in diesem Marktsegment gewöhnlich gehandhabt wird
von der Art, wie es am Markt normal und einfach zu kaufen ist
Hausmannskost (fig.):
schlichtes, deftiges Essen
mittelmäßig:
weder gut noch schlecht, durchschnittlich
Mittelmaß:
mittlerer Grad, mittlere Ausprägung hinsichtlich einer bestimmten Sache (Leistung, sozialer Status, …)
mittelprächtig (ugs.):
scherzhaft: mittelmäßig, nicht herausragend
nichts Besonderes
Null Acht Fünfzehn (ugs.)
nullachtfünfzehn (ugs.):
gewöhnlich, nichts Besonderes
ordinär:
die gesellschaftlichen Normen missachtend
veraltend: nicht ungewöhnlich oder gar außergewöhnlich, sondern ganz normal
Plain Vanilla (fachspr., Jargon)
profan:
alltäglich, gewöhnlich
weltlich, nicht heilig, nicht kirchlich
schnöde:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
seriell:
Elektrotechnik: nacheinander (Schaltungsaufbau)
Informatik: nacheinander (in der Verarbeitung)
Standard:
etwas Geläufiges, Etabliertes, weithin Verbreitetes
kurz für Standardsituation
stinknormal (ugs.):
vorhandenen Normen ganz besonders entsprechend
überall vorhanden
von der Stange (fig.)
anspruchslos:
mit wenig zufrieden sein, keine großen Ansprüche stellend
nicht sehr niveauvoll, von geringem ästhetischem Wert, nur dem Vergnügen dienend, kein Mitdenken benötigend

Gegenteil von ba­nal (Antonyme)

kom­pli­ziert:
umständlich, undurchschaubar, schwierig, verzwickt, verstrickt
schwie­rig:
eine Herausforderung darstellend, nicht einfach

Beispielsätze

  • Der Film war mir zu banal.

  • Wie kannst du das immer wieder falsch machen? Das ist doch echt banal.

  • Die Lösung ist banal.

  • Die Gespräche der so genannten Experten waren ganz schön banal.

  • Die Geschichte über die Trennung der beiden Leopardenjungen erscheint mir ziemlich banal.

  • Sein Humor ist zu banal, um provokant zu sein.

  • Man kann im Studium viel Zeit mit banalen Problemen vergeuden.

  • Die eigentliche Frage lautet, warum Tom eine Klonmaschine erfindet und sich so viele Male klont, nur um dann wieder banale Tätigkeiten auszuführen.

  • Das ist banal.

  • Das ist nicht banal.

  • Im Vertrauen, Toms Phantasterei erscheint mir banal.

  • Da der Brief von Tom kam, war Maria überzeugt, dass in dem banalen Text eine geheime Botschaft versteckt sein musste.

  • Der Vortragende sprach vierzig Minuten über banale Dinge.

  • Seine rhetorischen Ergüsse sind voller banaler Ausdrücke.

  • Er stellte banale Fragen.

  • Das ist ein banales Problem.

  • Verschont eure Eltern mit so einer banalen Sache!

  • Verschone deine Eltern mit so einer banalen Sache!

  • Höchst banale Plattitüden schreibt ihr gerne und in Massen, während geistreichere Sätze leider auf sich warten lasssen.

  • Wir haben schon genügend banale Sätze gesammelt, fügen wir also von jetzt an lieber solche Sätze hinzu, die wirklich interessante Informationen enthalten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei geht es nur darum, ein banales Monatsabo zu verlängern», stört er sich.

  • Alkohol, Kokain und ein „unfassbar banaler Streit

  • Das hört sich vielleicht für manche banal an, aber auch um solche Sorgen geht es hier.

  • Dass die Frage nach der Reihenfolge keinesfalls banal ist, zeigt der Blick auf andere Länder.

  • Auf die banale Wetterfrage sag ich das nächste Mal: «Das Wetter war gut.»

  • Das klingt banal, ist aber die Wahrheit.

  • Das Gegengift zu banalen Regiokrimis: Sven Heuchert bringt die deutsche Provinz auf die Landkarte der ernstzunehmenden Kriminalliteratur.

  • Der Auslöser war banal, trotzdem steckt mehr dahinter.

  • Da kann im Gespräch eine banale Frage eine heftige Reaktion hervorrufen.

  • Absolut banale Apps haben Zugang zum Telefon, zum Adressbuch, Kalender, können das Gerät lokalisieren.

  • Aber bitte hört's mir bei jedem banalen Verbrechen mit den Verschwörungstheorien auf.

  • Die meisten davon sind banal und uninteressant.

  • An jedem Tag, egal wie banal er uns erscheint, passiert etwas Wichtiges.

  • Fast jeder hier setzt nutzlose Satelliten mit banalen Inhalten auf und stopft sie in die SERPs.

  • Das klingt banal, enthält aber tiefe Weisheit.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ba­nal?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv ba­nal be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × B, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von ba­nal lautet: AABLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Aachen
  5. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Anton
  3. Nord­pol
  4. Anton
  5. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Alfa
  3. Novem­ber
  4. Alfa
  5. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

banal

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ba­nal kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Nie­de­rung:
meist Plural: als banal, minderwertig oder moralisch fragwürdig empfundener Sachverhalt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: banal. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: banal. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11022711, 11022709, 10703734, 10221017, 10120595, 9685920, 6820727, 5309613, 5198787, 4874726, 4750071, 2188886, 2002196, 2002192, 1822883 & 1422251. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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