Rabauke

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁaˈbaʊ̯kə ]

Silbentrennung

Einzahl:Rabauke
Mehrzahl:Rabauken

Definition bzw. Bedeutung

Eine männliche Person mit lautem und rüpelhaftem Verhalten, heute insbesondere für freche Jungen zwischen 4 und 14 Jahren gebräuchlich.

Begriffsursprung

Im 20. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen übernommen. Das niederdeutsche Wort „Rabauke“ ist ein Diminutivum auf -ke zu niederdeutsch Rabau „Schurke“, das aus gleichbedeutend niederländisch rabauw stammt, welches selbst wieder auf französisch ribaud „Lotterbube“ und letztlich auf mittellateinisch ribaldus zurückgeht.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Rabaukedie Rabauken
Genitivdes Rabaukender Rabauken
Dativdem Rabaukenden Rabauken
Akkusativden Rabaukendie Rabauken

Anderes Wort für Ra­bau­ke (Synonyme)

Brutalo (ugs.)
Flegel:
bäuerliches Handgerät mit einem Stiel und einer Keule zum Trennen (Dreschen) der Getreidekörner vom Stroh
junger Mann, der sich schlecht oder unhöflich benimmt
Gewaltmensch:
Mensch, der anderen Menschen gegenüber gewalttätig und rücksichtslos auftritt
Gewalttäter:
Täter, der Gewalt anwendet oder angewendet hat; jemand, der eine Gewalttat begeht
gewalttätiger Mensch
Lümmel:
für bis : nur für männliche Personen
Seglersprache: Verbindung zwischen Baum und Mast, häufig mittels eines Zapfens und einer Aufhängung; Lümmelbeschlag
Raubein:
sich grob verhaltender, zum Teil unhöflicher Mensch, der aber grundlegend gute Absichten hat
Rowdy:
Mensch, der sich übermäßig grob und gewalttätig aufführt
rücksichtsloser Mensch
Rüpel:
Person, die sich schlecht benimmt/sich ungesittet verhält
ungehobelter Bursche
Wüstling:
abwertend: Mensch mit sexuell ausschweifendem Lebenswandel
abwertend: rücksichtsloser, zu Gewalt neigender Mensch

Sinnverwandte Wörter

Ben­gel:
umgangssprachlich frecher, ungehobelter Junge
Gör:
meist abwertend: freches, vorwitziges Kind (besonders über Mädchen)
scherzhaft, aber auch oft abwertend, wenn es lästig fällt: kleines Kind (beiderlei Geschlechts)
Gö­re:
Nebenform zu Gör: „(ungezogenes) kleines weibliches Kind“
Gro­bi­an:
Mensch, der sich anderen gegenüber ungewohnt grob, rücksichtslos, ruppig verhält
Lausbub
Lau­se­ben­gel:
frecher und ungezogener, aber häufig auch pfiffiger Junge; häufig abwertend gemeint, seltener wohlwollend
Lauser
Ran­ge:
mundartlich, übertragen: unartiges Kind
ursprüngliche Bedeutung, Schimpfwort, femininum: läufiges Mutterschwein
Rotzbengel
Rotz­gö­re:
freches Mädchen
Rotz­löf­fel:
Schimpfwort, derb, abwertend: Person, meistens ein Kind oder Jugendlicher, der frech, dreist, arrogant und unbelehrbar auftritt, aber auch wehleidig, widerspenstig und weinerlich
Schlin­gel:
scherzhaft: Kind (meist männlich), das Streiche spielt; übertragen auch Erwachsener

Gegenteil von Ra­bau­ke (Antonyme)

Musterknabe
Stre­ber:
Seemannssprache, veraltet: Teil der Schiffstakelung, das dazu dient, die Klüverbackstage zu spreizen
umgangssprachlich, abwertend: jemand, der mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Ehrgeiz auf die eigene Laufbahn vor allem in der Schule, aber auch in Ausbildung, Studium und Beruf hinarbeitet; zu den eigenen Lernerfolgen erfolgreich und vor allem aktiv beiträgt; je nach Hintergrund auch zur Überdeckung eigener Defizite oder als unsachliches Schimpfwort benutzt

Beispielsätze

  • In seiner Jugend ist mein Vater ein Rabauke gewesen.

  • In seiner Jugend war mein Vater ein Rabauke.

  • Tom ist ein Rabauke.

  • Such dir jemanden in deiner Größe, du Rabauke!

  • Tom ist ein Rabauke, genauso wie Johannes.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Kindermodenschau mit den „Engeln und Rabauken“ war am heutigen Samstag der erste große Hingucker des Tages.

  • Mit 18 Teenie-Idol, danach rebellischer Rabauke.

  • Damit war klar: Trumps Anhänger sind gewalttätige rechtsradikale Rabauken.

  • Um mit den kleinen „Rabauken“ trotzdem in Kontakt zu bleiben, haben sich die insgesamt acht Kita-Mitarbeiter eine kreative Idee überlegt.

  • Denn der soll als Kind ein ziemlicher Rabauke gewesen sein.

  • Diese würden instrumentalisiert, von Politikern, die oftmals „schlicht Rabauken“ seien.

  • Den mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt der Reinickendorfer Verein „Rabauke“.

  • Der erste Connected ist nämlich ein ziemlicher Rabauke.

  • Durch ihre Erfahrung mit dem Rabauken ist Dörte Stielow so etwas wie eine Expertin für Problemstörche geworden.

  • Der Rabauke fuhr dann ruckartig weiter, indem er immer wieder anfuhr und bremste, um die Nachfolgende zu provozieren.

  • Ihre Herrchen sind Mitglieder im Hundesportverein und wollen aus den Rabauken ordentlich ausgebildete Hunde machen.

  • Die Lokführer sind für diesen stümperhaften Rabauken von einem Vorsitzenden wirklich zu bedauern!

  • Götz von Berlichingen - was hat diesen Rabauken so berühmt gemacht?

  • Auch mal Rabauke, im Schlepptau dann: den Bruder Roman.

  • Die, das seien mutmaßlich "die paar Rabauken", die nach ausgiebigem Alkoholkonsum vorne an der Skate-Anlage Flaschen zerdeppern.

  • Er galt als Rabauke, zog um die Häuser oder lieh sich Opas Trabant für eine Spritztour aus.

  • Jungs sind Rabauken, sagt er.

  • Kiels Oberbürgermeister Norbert Gansel ermahnte die Schülerinnen und Schüler: "Schützt die Bäume vor Rabauken."

  • So galt er von Anfang an als rebellischer Rabauke.

  • Dendemann und DJ Rabauke sind das HipHop-Duo "Eins, Zwo".

  • Astorga überstand als einziger die Wandlung des scheuen Marcelo zum Rabauken Rios.

  • Das ist natürlich für Josh sehr von Nutzen, müssen ihm doch selbst die schlimmsten Rabauken in der Schulmannschaft plötzlich Achtung zollen.

  • Reden machte er von sich nur als Rabauke.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: ein bekannter Rabauke, ein jugendlicher Rabauke, ein rechter Rabauke, ein schlimmer Rabauke
  • mit Verb: als Rabauke gelten, ein Rabauke sein, sich wie ein Rabauke benehmen/verhalten

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ra­bau­ke?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ra­bau­ke be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × K, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × K, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A und U mög­lich. Im Plu­ral Ra­bau­ken an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Ra­bau­ke lautet: AABEKRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Aachen
  3. Ber­lin
  4. Aachen
  5. Unna
  6. Köln
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Anton
  3. Berta
  4. Anton
  5. Ulrich
  6. Kauf­mann
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Alfa
  3. Bravo
  4. Alfa
  5. Uni­form
  6. Kilo
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Ra­bau­ke (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Ra­bau­ken (Plural).

Rabauke

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ra­bau­ke ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Rabauken und Ranunkeln. Life is a Story – story.one Melanie Grabowy | ISBN: 978-3-71151-873-6

Film- & Serientitel

  • Fleischbällchen und reuige Rabauken (Kurzfilm, 2013)
  • Little Hippo 2: Der kleine Rabauke und seine Streiche (Film, 2000)
  • Rabauken (TV-Serie, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Rabauke. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Rabauke. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12401589, 12401587, 9432567, 2995746 & 2897412. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. wp.de, 27.08.2022
  3. kurier.at, 10.10.2021
  4. ef-magazin.de, 30.10.2020
  5. wz.de, 21.05.2020
  6. promiflash.de, 25.09.2019
  7. jungefreiheit.de, 28.05.2019
  8. abendblatt-berlin.de, 26.11.2018
  9. stern.de, 11.04.2018
  10. volksfreund.de, 06.05.2017
  11. presseportal.de, 27.08.2015
  12. wormser-zeitung.de, 03.08.2010
  13. faz.net, 21.12.2007
  14. archiv.tagesspiegel.de, 12.07.2004
  15. archiv.tagesspiegel.de, 13.03.2004
  16. fr-aktuell.de, 04.08.2004
  17. archiv.tagesspiegel.de, 22.02.2003
  18. berlinonline.de, 11.02.2003
  19. DIE WELT 2000
  20. Tagesspiegel 1999
  21. Berliner Zeitung 1998
  22. Süddeutsche Zeitung 1996