Plackerei

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [plakəˈʁaɪ̯]

Silbentrennung

Plackerei (Mehrzahl:Plackereien)

Definition bzw. Bedeutung

Große Mühe/Anstrengung, sehr schwere Arbeit.

Begriffsursprung

Ableitung vom Stamm des Verbs placken mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -erei, eine Bildung des 16. Jahrhunderts

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Plackereidie Plackereien
Genitivdie Plackereider Plackereien
Dativder Plackereiden Plackereien
Akkusativdie Plackereidie Plackereien

Anderes Wort für Pla­cke­rei (Synonyme)

Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat (ugs., fig.)
harte körperliche Arbeit
Kärrnerarbeit (fig.)
Knochenarbeit:
körperlich sehr anstrengende Arbeit
Knochenjob:
Beruf, der von schwerer körperlicher Arbeit gekennzeichnet ist
Maloche (ugs.):
besonders mittelwestdeutsch, salopp: körperlich harte, schwere Arbeit
Mühe:
körperliche oder geistige Anstrengung
Mühsal (geh., veraltend):
große Anstrengung, die mit der Durchführung einer Tat verbunden ist
Plage:
eine (übernatürliche) Bestrafung
eine schwerwiegende Last
Plagerei (ugs.)
Quälerei:
andauernde Verursachung von Qualen
das Vorhandensein von Qualen
Qual:
Schmerz, Leid, etwas physisch oder psychisch Belastendes
Rackerei (ugs.)
Schinderei:
abwertend: andauerndes Schinden (vergleiche schinden), extreme Beanspruchung, üble Behandlung
andauerndes Sichschinden, intensive Bemühung
Schlauch (ugs.):
der Penis eines Hengstes oder Wallachs
ein Behältnis zur Aufbewahrung und zum Transport von Flüssigkeiten
Schufterei:
anstrengendes Arbeiten
gemeine Handlung
Schwerarbeit
schwere Arbeit
Schwerstarbeit:
Arbeit mit außergewöhnlich hohen körperlichen Anforderungen
Sklavenarbeit (fig.):
als besonders anstrengend/unangenehm empfundene Arbeit
Arbeit eines Sklaven
Steine klopfen (derb, fig.)
Sträflingsarbeit (fig.)
Strapaze:
eine große, anhaltende Anstrengung

Beispielsätze

  • Sie leben von der Plackerei unter Tage im örtlichen Salzbergwerk.

  • Alles kulminiert in der 33,4 km langen Plackerei am Samstag hinauf nach Val Thorens (2365).

  • Bevor die herbstliche Plackerei beginnt, kann man die späten Blüten und die letzten Sonnenstrahlen noch so richtig genießen.

  • Eine anstrengende Plackerei mit reichlich Schiebepassagen, doch der Ausblick auf die vergletscherten Drei- und Viertausender entschädigt.

  • All die Plackerei ist freiwillig - für die totale Abwechslung vom Alltag und für ein grandioses Naturerlebnis.

  • Scholz, Voscherau oder ein junger Neuling - wer tut sich die Plackerei an, die Lager zu versöhnen und gegen Ole von Beust anzutreten?

  • Aber wenn wir sehen, dass sehr wohl Arbeiterkinder studieren, scheint es doch zu gehen (dass es eine Plackerei ist streitet niemand ab).

  • Die Plackerei seines Vaters bis spät in die Nacht hat er nie vergessen.

  • Den Novizen fällt die Plackerei besonders schwer.

  • Doch der Blick über den See und die umliegenden Andengipfel entschädigt für die Plackerei.

  • Die Leute wollten Eigentum haben, nicht Plackerei.

  • Das Gipfelpanorama entschädigt für die Plackerei und fürs Gruppenfoto grinsen schon wieder alle ganz entspannt.

  • Schmitt leidet wie ein Hund, ohnehin sind seine frühen Jahre eine Plackerei und eine Kette von Demütigungen.

  • Den Entschluss, das Trikot noch mal überzustreifen, habe er trotz der Plackerei nicht bereut.

  • Die Plackerei aber lohnt sich.

  • Das ersparte ihm die Plackerei im Stollen.

  • Sie wusste, eine weitere Operation würde folgen, damit auch wieder die Pause danach und die ganze Plackerei.

  • Reyita gibt die Plackerei nie auf, denn "wirtschaftliche Unabhängigkeit ist die einzige Weise, frei zu sein".

  • Wer Musik nur aus dem Radio oder vom CD-Player kennt, genießt nur das Produkt, hält sich die Plackerei ihrer Erzeugung vom Leib.

  • Doch warum tun sich die Drei die ganze Plackerei eigentlich an?

  • Das Mirakel der Elektrizität macht Schluß mit der Plackerei, Schluß mit Vergiftungen und anderen Schäden.

  • Während der Sturz ins Naß noch angenehm erfrischt, ist das Bergen des Kanus sowie des Proviantfasses eine arge Plackerei.

  • Die Plackerei folgt erst noch.

  • Die Mutter (hier im Bild Rota Kläger) ist die Plackerei los, und ihre Abfalltonne wird nicht mit dicken Papierwindeln belastet.

  • Kaum jemand will sich, dem Beispiel der Eltern folgend, noch abrackern ohne Aussicht darauf, für die Plackerei gerecht entlohnt zu werden.

Übersetzungen

Was reimt sich auf Pla­cke­rei?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Pla­cke­rei be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × P & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × L, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem A und ers­ten E mög­lich. Im Plu­ral Pla­cke­rei­en zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Pla­cke­rei lautet: ACEEIKLPR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Chem­nitz
  5. Köln
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Ingel­heim

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Cäsar
  5. Kauf­mann
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Ida

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Char­lie
  5. Kilo
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. India

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Pla­cke­rei (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Pla­cke­rei­en (Plural).

Plackerei

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Pla­cke­rei ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Schi­ka­ne:
eine absichtlich gestellte Schwierigkeit, um irgendjemandem etwas zu erschweren; eine hämische Plackerei
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Plackerei. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Plackerei. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. rp-online.de, 21.02.2021
  3. sport1.de, 24.07.2019
  4. augsburger-allgemeine.de, 23.09.2019
  5. spiegel.de, 06.08.2019
  6. presseportal.de, 10.09.2010
  7. spiegel.de, 28.02.2007
  8. faz.net, 29.12.2007
  9. fr-aktuell.de, 08.04.2006
  10. spiegel.de, 13.01.2005
  11. spiegel.de, 21.01.2005
  12. lvz.de, 16.06.2004
  13. spiegel.de, 16.08.2004
  14. Die Zeit (16/2004)
  15. sueddeutsche.de, 13.09.2003
  16. archiv.tagesspiegel.de, 08.12.2003
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  19. FREITAG 2000
  20. Berliner Zeitung 2000
  21. Berliner Zeitung 1999
  22. Welt 1996
  23. Berliner Zeitung 1996
  24. Stuttgarter Zeitung 1995
  25. Süddeutsche Zeitung 1995