Geisteswissenschaft

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɡaɪ̯stəsˌvɪsn̩ʃaft ]

Silbentrennung

Einzahl:Geisteswissenschaft
Mehrzahl:Geisteswissenschaften

Definition bzw. Bedeutung

Plural: Gruppe der Wissenschaften, die sich mit den verschiedenen Gebieten der Kultur und des geistigen Lebens befassen.

Begriffsursprung

  • Das Wort ist seit dem 19. Jahrhundert belegt.

  • Determinativkompositum aus Geist, Fugenelement -es und Wissenschaft

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Geisteswissenschaftdie Geisteswissenschaften
Genitivdie Geisteswissenschaftder Geisteswissenschaften
Dativder Geisteswissenschaftden Geisteswissenschaften
Akkusativdie Geisteswissenschaftdie Geisteswissenschaften

Anderes Wort für Geis­tes­wis­sen­schaft (Synonyme)

schöne Wissenschaften (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

Ge­schichts­wis­sen­schaft:
Wissenschaft, die sich mit der Erforschung und Lehre der Geschichte des Menschen befasst

Gegenteil von Geis­tes­wis­sen­schaft (Antonyme)

Na­tur­wis­sen­schaft:
einzelne Wissenschaft, die sich mit einem bestimmten Gegenstand der Natur befasst
im Plural: Gruppe der Wissenschaften, die die verschiedenen Gebiete der unbelebten und belebten Natur zum Gegenstand haben

Beispielsätze

  • Die Literaturwissenschaft ist eine Geisteswissenschaft.

  • Mary studiert Geisteswissenschaften.

  • Beide Schwestern sind Anhänger der Geisteswissenschaft.

  • Eine Gesellschaft kann ohne Forschung, kulturelle Zerstreuung und Geisteswissenschaften bestehen, aber niemals besteht eine Gesellschaft ohne religiöses Dogma.

  • Die Geschichtswissenschaften sind ein Zweig der Geisteswissenschaften.

  • Die Naturwissenschaften sind nomothetisch, während die Geisteswissenschaften idiographisch sind.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Könnte Springer nicht in studienbegleitenden Programmen Räume für freie Diskussion und Forschung (v. a. in Geisteswissenschaften) schaffen?

  • Aber in Wirklichkeit sind beide Lebensentstehungslehren zur Geisteswissenschaft zugehörig.

  • Sie ist eine der Ersten, die in den Geisteswissenschaften über Aids geschrieben haben.

  • Auch sie – und nicht nur die Forschung – sind, was den Geisteswissenschaften ihren gesellschaftlichen Status verleiht.

  • In den Geisteswissenschaften könne Kunst ebenfalls neue Verbünde stimulieren, „um die bestehenden Erfolgsspuren breiter zu machen“.

  • Das Lebensprinzip der Geisteswissenschaften ist Ideendarwinismus.

  • Also von den Sozial-, Geisteswissenschaften über die Natur-, Ingenieurwissenschaften bis hin zu Kulturwissenschaften.

  • Darin steht: Die Naturwissenschaften und die Geisteswissenschaften sind zwei völlig verschiedene Kulturen.

  • Aber auch Mathematiker, Juristen und Studierende der Geisteswissenschaften erarbeiten sich nicht selten das begehrte «Dr.» vor dem Namen.

  • Teilnehmer am Wettbewerb für den Neubau der Geisteswissenschaften stehen fest - Yahoo!

  • Aber so lassen sich Geisteswissenschaften nicht evaluieren.

  • Bei alledem bleibe er, wie sein Freund Michel Foucault, ein Anreger der Geisteswissenschaften.

  • "Es wird ein Ort, wo Top-Wissenschaftler eine Brücke bilden zwischen Natur- und Geisteswissenschaften", umschreibt Schwarz die Idee.

  • Für die Geisteswissenschaften ist das eine Kampfansage.

  • Werden die Geisteswissenschaften nicht benachteiligt?

  • Der Germanist Joachim Dyck schließlich schreibt zur trostlosen Lage der Geisteswissenschaften.

  • Alle drei Jahre soll sie für herausragende Leistungen in den Geisteswissenschaften verliehen werden.

  • Erleben nun, nach den Geisteswissenschaften auch die Naturwissenschaften ihre Entlarvung?

  • Er hatte den führenden deutschen Verlag für Literatur und Geisteswissenschaften von 1959 bis zu seinem Tode geleitet.

  • Es weiß vorab, dass Kamelhaardecken, Bausparverträge oder Geisteswissenschaften mehr oder weniger elegant verteidigt werden sollen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Geis­tes­wis­sen­schaft be­steht aus 19 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 5 × S, 3 × E, 2 × I, 2 × T, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × N & 1 × W

  • Vokale: 3 × E, 2 × I, 1 × A
  • Konsonanten: 5 × S, 2 × T, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S, zwei­ten S, drit­ten S und N mög­lich. Im Plu­ral Geis­tes­wis­sen­schaf­ten zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Geis­tes­wis­sen­schaft lautet: ACEEEFGHIINSSSSSTTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Salz­wedel
  8. Wupper­tal
  9. Ingel­heim
  10. Salz­wedel
  11. Salz­wedel
  12. Essen
  13. Nürn­berg
  14. Salz­wedel
  15. Chem­nitz
  16. Ham­burg
  17. Aachen
  18. Frank­furt
  19. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Ida
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Samuel
  8. Wil­helm
  9. Ida
  10. Samuel
  11. Samuel
  12. Emil
  13. Nord­pol
  14. Samuel
  15. Cäsar
  16. Hein­reich
  17. Anton
  18. Fried­rich
  19. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. India
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Echo
  7. Sierra
  8. Whis­key
  9. India
  10. Sierra
  11. Sierra
  12. Echo
  13. Novem­ber
  14. Sierra
  15. Char­lie
  16. Hotel
  17. Alfa
  18. Fox­trot
  19. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄ ▄ ▄ ▄
  14. ▄ ▄▄▄▄
  15. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  16. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 29 Punkte für das Wort Geis­tes­wis­sen­schaft (Sin­gu­lar) bzw. 31 Punkte für Geis­tes­wis­sen­schaf­ten (Plural).

Geisteswissenschaft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Geis­tes­wis­sen­schaft kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ar­chä­o­lo­gie:
Geisteswissenschaft, in der durch Auffindung, Dokumentation und Analyse materieller Hinterlassenschaften der kulturellen Entwicklung der Menschheit nachgegangen wird
Ba­che­lor of Arts:
niedrigster akademischer Grad in den Geisteswissenschaften
Geis­tes­wis­sen­schaft­ler:
Wissenschaftler, der sich mit einer Geisteswissenschaft beschäftigt
Geis­tes­wis­sen­schaft­le­rin:
weibliche Person mit wissenschaftlicher Ausbildung, die sich mit mindestens einer Geisteswissenschaft beschäftigt
geis­tes­wis­sen­schaft­lich:
die Geisteswissenschaft betreffend, in der Art der Geisteswissenschaft arbeitend
Kau­sa­li­tät:
Geisteswissenschaften, Physik: Ursache und Wirkung im Zusammenhang; Prinzip, nach dem jede Wirkung eine Ursache hat oder Ursache einer anderen Wirkung ist
Ma­gis­ter:
einem Diplom gleichwertiger akademischer Grad der Geisteswissenschaften
mi­me­tisch:
Geisteswissenschaft, Kunst: die Mimesis betreffend
Prä­va­lenz:
Geisteswissenschaft: Übergewicht eines behandelten Punktes (Aussage, Argument, Standpunkt und so weiter) gegenüber einem anderen
Re­li­gi­ons­wis­sen­schaft:
zur Zeit der Aufklärung aus der Theologie hervorgegangene Geisteswissenschaft, die die Erforschung des gesellschaftlichen Phänomens der Religion aus einer (soweit möglich) neutralen Perspektive zum Gegenstand hat, insbesondere (in Abgrenzung zur Theologie) ohne dabei bestimmte Grundannahmen bzw. Glaubenswahrheiten/Dogmen der jeweils untersuchten Religion vorauszusetzen

Buchtitel

  • Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924 Rudolf Steiner | ISBN: 978-3-72742-702-2
  • Warum wird man Mitglied der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft? Sergej O. Prokofieff | ISBN: 978-3-72351-383-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geisteswissenschaft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Geisteswissenschaft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8643528, 5994478, 5739737, 848518 & 833029. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. welt.de, 09.09.2021
  3. focus.de, 26.07.2019
  4. freitag.de, 24.08.2018
  5. mainpost.de, 12.07.2017
  6. rp-online.de, 10.05.2016
  7. welt.de, 25.11.2014
  8. dradio.de, 22.05.2013
  9. feedsportal.com, 11.08.2012
  10. tagesanzeiger.ch, 18.04.2011
  11. de.news.yahoo.com, 08.04.2010
  12. tagesspiegel.de, 29.07.2009
  13. uni-protokolle.de, 21.08.2008
  14. morgenweb.de, 21.11.2007
  15. handelsblatt.com, 16.03.2006
  16. berlinonline.de, 05.02.2005
  17. spiegel.de, 23.11.2004
  18. sueddeutsche.de, 28.01.2003
  19. sueddeutsche.de, 07.11.2002
  20. netzeitung.de, 03.11.2002
  21. bz, 19.01.2001
  22. DIE WELT 2001
  23. Die Zeit (51/2000)
  24. Die Zeit (52/2000)
  25. Tagesspiegel 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Die Zeit 1995