unsanft

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnˌzanft ]

Silbentrennung

unsanft

Definition bzw. Bedeutung

Gar nicht sanft, sondern heftig, grob.

Steigerung (Komparation)

  1. unsanft (Positiv)
  2. unsanfter (Komparativ)
  3. am unsanftesten (Superlativ)

Anderes Wort für un­sanft (Synonyme)

abweisend
bärbeißig (geh., fig.):
mürrisch, grimmig
barsch:
(im übertragenen Sinn) bezüglich Sprache, Handlung: (unfreundlicher Unterton durchklingend) rau, (allzu) knapp gefasst
mit einem rauen Charakter
brüsk:
abrupt, ohne jegliche Vorwarnung handelnd
eine ablehnende, unfreundliche, kurz angebundene Haltung zeigend
brutal:
Handlungen, Taten: rücksichtslos, übermäßig und unangebracht gewalttätig, verletzend und quälerisch
von Menschen: dazu neigen, rücksichtslos, übermäßig, unangebracht und oft unbeherrscht gewalttätig, verletzend oder quälerisch zu sein, meist ohne Reue oder Skrupel.
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
flegelhaft:
in der Art eines Flegels, wie ein Flegel; sich schlecht oder unhöflich benehmend
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
grobklotzig:
kein Feingefühl zeigend, ohne Einfühlungsvermögen
grobschlächtig:
eine große, starke, aber plumpe Gestalt aufweisend
gröblich
hantig (ugs., bayr.):
von heftiger, unfreundlicher Art
von stark bitterem, herbem Geschmack
harsch (geh.):
Euter: hart und mit Milch gefüllt
Haar: struppig
hau-drauf-mäßig (ugs.)
in Wildwest-Manier (ugs.)
kurz angebunden
nassforsch (geh.):
meist pejorativ: absichtlich besonders energisch, schneidig
nicht (gerade) die feine englische Art (fig.)
pampig (ugs.):
für Erdboden oder ähnliche Materialien von zäh-schlammiger bis feuchter Beschaffenheit
für freche, unhöfliche, beleidigende Äußerungen und solches Auftreten
rau:
heiser, kratzig wirkend
in ungekochtem, unbearbeitetem Zustand; roh
raubauzig (ugs.):
einem Raubauz entsprechend/gemäß sich verhaltend
raubeinig:
wie ein derber, aber sonst herzlicher Mensch geartet; in der Art eines Raubeins
rauborstig
rotzig (ugs.)
rüde:
sich grob verhaltend
rüpelhaft:
ohne Benehmen, ohne Manieren, frech, wie ein Rüpel
ruppig:
sich grob, unfreundlich verhaltend
rustikal (ugs., scherzhaft-ironisch):
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
schroff:
im Verhalten hart und unfreundlich
steil aufsteigend oder abfallend
stark:
äußeren Einflüssen, Belastungen standhaltend (aufgrund von Größe, Dicke oder Ähnlichem)
bei Maskulina und Neutra durch die Endung „-s“/„-es“ im Genitiv Singular gekennzeichnet
uncharmant
unflätig:
so, dass es nicht den üblichen Regeln des guten Benehmens oder Anstandes entspricht
unfreundlich:
auf eine abweisende Art und Weise
ungalant:
(gegenüber Damen) unhöflich
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
ungeschliffen:
nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend
unhöflich:
die Umgangsformen verletzend
unwirsch:
Haltung, Ausdrucksform: äußerst grob und überaus unwillig
negative Gefühle hervorrufend, Ablehnung auslösend; böse, verächtlich
unzivilisiert:
ohne gesellschaftliche Umgangsformen, barbarisch
wenig galant
wie die Axt im Walde (ugs.)
wirsch:
Gemütszustand: ärgerlich, aufgeregt

Gegenteil von un­sanft (Antonyme)

be­hut­sam:
sorgsam und vorsichtig
lau:
von einer mittleren Temperatur zwischen kühl und warm
mild:
geringere Geräuschintensität stimmhafter Phoneme im Vergleich zu stimmlosen
nicht stark im Geschmack
ru­hig:
(Leben) ohne Stress, Sorge, Kummer und so weiter
frei von Bewegung
sacht:
auf eine sehr vorsichtige und achtsame Art und Weise
sehr schwach ausgeprägt oder auch sehr langsam und deshalb kaum zu merken
scho­nend:
mit Sorgfalt
schwach:
in niedriger Konzentration
mangelhafte Leistung beschreibt ein Substantiv
zärt­lich:
für jemanden sorgend, sich um jemandes Wohlbefinden bemühend
Zuneigung, Liebe bekundend
zart:
als angenehm wahrnehmbar
weich (von Speisen)

Beispielsätze

  • Du hast mich ja unsanft begrüßt.

  • Der Junge drückte den Vogel in seinen Händen auf unsanfte und schmerzhafte Weise.

  • Das Flugzeug ist ziemlich unsanft auf dem Boden aufgekommen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nach der unsanften Landung beichtete er jedoch: „Das bleibt unter uns, ok?

  • Am Sonntagmorgen (16. Januar) wurden einige Menschen im durch einen lauten Knall unsanft geweckt.

  • Der Freiburger steigt dem Nationalspieler unsanft auf den Fuß.

  • Am Sonntagmorgen kurz vor 6 Uhr wird der Stanser Feuerwehrkommandant Gerold Rohner unsanft aus dem Schlaf gerissen.

  • Aus wenigen Metern Höhe stürzt die Sängerin unsanft auf die Wasseroberfläche.

  • Harter Kampf an der Bande: Obersiggenthals Joel Schüpbach (links) wird von Zugs Andrea Menon unsanft vom Ball getrennt.

  • Das Fintec mit Sitz in Berlin hat deutsche und österreichische Nutzer unsanft "vor die Tür gesetzt".

  • Auch wenn die Methode pädagogisch unsanft erscheint.

  • Als es verpuffte, sackte das Fundament der Weltwirtschaft unsanft eine Etage tiefer.

  • "Niemals mit dem linken Fuß bremsen, nur mit rechts", raunt mir mein Beifahrer zu, nachdem es uns kurz, aber unsanft durchgeschüttelt hat.

  • Der etwa vier Kilogramm schwere und mit Schwanz etwa 80 Zentimeter lange Baumkletterer schlug unsanft auf dem Boden auf.

  • Das ging gründlich daneben: Gestern Abend brach eine junge Autolenkerin ein Überholmanöver ab. Doch die Fahrt endete unsanft auf der Wiese.

  • Nach eigenen Angaben habe er den Wirt provoziert, der ihn dann angeblich auf unsanfte Art des Lokales verwiesen haben soll.

  • Der FC ist wieder ganz unsanft auf den Boden der Tatsachen gelandet.

  • Beim 500-Meter-Rennen in Japan landete die Berlinerin unsanft auf dem Eis.

  • Insgesamt 234 mal beendete Hoffschneider die gegnerischen Spielzüge auf unsanfte Weise.

  • "L'Unita": "Der Motorschaden reißt Schumi unsanft aus den Träumen."

  • Königin Elizabeth II. ist dank ihrer Hunde einer unsanften Landung entgangen.

  • Er war einer von 93 Menschen aus mehreren Ländern, die in der Nacht von der italienischen Polizei unsanft aus dem Schlaf gerissen wurden.

  • Er bringt ihr ziemlich unsanft bei, dass sie keine gute Köchin ist und spielt auch sonst den Macho, der vor Coolness nicht laufen kann.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Substantiv: unsanfte Behandlung, unsanfte Landung
  • unsanft auf dem Boden landen unsanft im Gras landen unsanft zu Boden gehen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv un­sanft be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × F, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von un­sanft lautet: AFNNSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Frank­furt
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Fried­rich
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Fox­trot
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

unsanft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­sanft kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

schre­cken:
nur in Wendungen wie „jemanden aus dem Schlaf / den Träumen / den Gedanken schrecken“: unsanft wecken, aufscheuchen

Buchtitel

  • Ruhe unsanft Agatha Christie | ISBN: 978-3-45565-031-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unsanft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unsanft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3342395 & 2405693. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 14.01.2023
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  3. hersfelder-zeitung.de, 15.05.2021
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  10. feedsportal.com, 04.10.2013
  11. schwaebische.de, 11.05.2012
  12. feedsportal.com, 25.02.2011
  13. polizeipresse.de, 24.05.2010
  14. feedsportal.com, 26.09.2009
  15. netzeitung.de, 14.12.2008
  16. de.sports.yahoo.com, 06.03.2007
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  21. sz, 11.01.2002
  22. Die Zeit (50/2001)
  23. Die Welt 2001
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  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995