schroff

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃʁɔf ]

Definition bzw. Bedeutung

  • im Verhalten hart und unfreundlich

  • steil aufsteigend oder abfallend

Steigerung (Komparation)

  1. schroff (Positiv)
  2. schroffer (Komparativ)
  3. am schroffesten (Superlativ)

Anderes Wort für schroff (Synonyme)

(wie) ein Elefant im Porzellanladen (fig.)
abweisend
bärbeißig (geh., fig.):
mürrisch, grimmig
barsch:
(im übertragenen Sinn) bezüglich Sprache, Handlung: (unfreundlicher Unterton durchklingend) rau, (allzu) knapp gefasst
mit einem rauen Charakter
brüsk:
abrupt, ohne jegliche Vorwarnung handelnd
eine ablehnende, unfreundliche, kurz angebundene Haltung zeigend
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
flegelhaft:
in der Art eines Flegels, wie ein Flegel; sich schlecht oder unhöflich benehmend
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
grobklotzig:
kein Feingefühl zeigend, ohne Einfühlungsvermögen
grobmotorisch unterwegs (ugs., fig.)
grobschlächtig:
eine große, starke, aber plumpe Gestalt aufweisend
gröblich
hantig (ugs., bayr.):
von heftiger, unfreundlicher Art
von stark bitterem, herbem Geschmack
harsch (geh.):
Euter: hart und mit Milch gefüllt
Haar: struppig
hau-drauf-mäßig (ugs.)
in Wildwest-Manier (ugs.)
kurz angebunden
nassforsch (geh.):
meist pejorativ: absichtlich besonders energisch, schneidig
nicht (gerade) die feine englische Art (fig.)
ohne Feingefühl
pampig (ugs.):
für Erdboden oder ähnliche Materialien von zäh-schlammiger bis feuchter Beschaffenheit
für freche, unhöfliche, beleidigende Äußerungen und solches Auftreten
rau:
heiser, kratzig wirkend
in ungekochtem, unbearbeitetem Zustand; roh
raubauzig (ugs.):
einem Raubauz entsprechend/gemäß sich verhaltend
raubeinig:
wie ein derber, aber sonst herzlicher Mensch geartet; in der Art eines Raubeins
rauborstig
rotzig (ugs.)
rüde:
sich grob verhaltend
rüpelhaft:
ohne Benehmen, ohne Manieren, frech, wie ein Rüpel
ruppig:
sich grob, unfreundlich verhaltend
rustikal (ugs., scherzhaft-ironisch):
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
taktlos:
Musik: keinem Takt folgend; nicht im Takt seiend
unangebracht und verletzend; indiskret
uncharmant
undiplomatisch
unflätig:
so, dass es nicht den üblichen Regeln des guten Benehmens oder Anstandes entspricht
unfreundlich:
auf eine abweisende Art und Weise
ungalant:
(gegenüber Damen) unhöflich
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
ungeschliffen:
nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend
unhöflich:
die Umgangsformen verletzend
unsanft:
gar nicht sanft, sondern heftig, grob
unsensibel
unwirsch:
Haltung, Ausdrucksform: äußerst grob und überaus unwillig
negative Gefühle hervorrufend, Ablehnung auslösend; böse, verächtlich
unzivilisiert:
ohne gesellschaftliche Umgangsformen, barbarisch
wenig galant
wie die Axt im Walde (ugs.)
wirsch:
Gemütszustand: ärgerlich, aufgeregt

Sinnverwandte Wörter

steil:
großartig, imponierend
über größere Entfernung

Beispielsätze

  • Wir mussten ziemlich schroffe Felsen überwinden.

  • Diese Person ist sehr schroff.

  • Tarō spricht ein recht schroffes Japanisch, Jirō ein feineres.

  • Er hat mich ganz schroff behandelt.

  • Sie ist schroff.

  • Viele Leute finden Toms schroffes Benehmen abstoßend.

  • Eine schroffe Stimme brach das Schweigen.

  • Es liegt ein feiner Grat zwischen knapper Sprache, die auf den Punkt kommt, und zu schroffer Sprache.

  • Es liegt ein feiner Grat zwischen Sprache, die knapp ist und auf den Punkt kommt, und Sprache, die zu schroff ist.

  • Der Weg war schroff.

  • Er ist zwar schroff, aber in Wirklichkeit ist er ein sehr gutmütiger Mensch.

  • Sie erklommen die schroffe Nordseite.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Insel im Atlantischen Ozean lockt mit schroffen Felsen, hohen Wellen, Stränden und vor allem jeder Menge Sonne.

  • Direkt vorne am Parkplatz steht eine große Karte, inmitten der schroffen Felswand über dem Wasser ist die „Kaiserbuche“ eingezeichnet.

  • Angesprochen auf dieses Phänomen reagieren die deutschen Discounter mitunter schroff.

  • Und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, wird es mir zu viel und ich reagiere total schroff und abweisend.

  • Auf der Handvoll Pisten ist man unter sich, es verirren sich kaum Touristen zum Skifahren auf den schroffen Berg.

  • Andere Dorfbewohner werden schnell schroff, wenn sie auf Politik angesprochen werden.

  • Aus politischem Kalkül oder aus politischer Blindheit hat er die Forderungen der Katalanen während Jahren schroff ignoriert.

  • Denn durch die öffentliche, schroffe Ablehnung sind die Griechen am Freitag in einer fast unhaltbaren Position.

  • Sein Bestreben, sich der EU anzunähern und Beitrittskandidat zu werden, wurde von der EU schroff abgelehnt.

  • Im unwegsamen und schroffen Gelände kamen sie auf einer Seehöhe von rund 1.600 Metern nicht mehr weiter.

  • Der 29-Jährige war um 10.20 Uhr beim sogenannten Bösen Eck gestolpert und über schroffes Gelände in die Tiefe gefallen.

  • Es ist eine Landschaft, die das Auge entzückt: bis zum Horizont reichende Wiesen neben schroffen Abhängen und vereinzelten Bäumen.

  • Dabei gibt es Zeichen der schroffen Ablehnung des Vorhabens längst übergenug.

  • Der schroffe Liebesentzug des bayerischen Wählers scheint dem Erwin Huber doch arg zugesetzt zu haben.

  • Manchmal wirkt es recht schroff, wie Ralf, ein gemütlicher Kerl mit rotem Rauschebart, mit Markus umspringt.

Häufige Wortkombinationen

  • eine schroffe Antwort, ein schroffer Ton

Übersetzungen

Was reimt sich auf schroff?

Wortaufbau

Das Adjektiv schroff be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × F, 1 × C, 1 × H, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × O
  • Konsonanten: 2 × F, 1 × C, 1 × H, 1 × R, 1 × S

Das Alphagramm von schroff lautet: CFFHORS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Ros­tock
  5. Offen­bach
  6. Frank­furt
  7. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Richard
  5. Otto
  6. Fried­rich
  7. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Romeo
  5. Oscar
  6. Fox­trot
  7. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

schroff

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort schroff kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bel­fern:
bellen, keifend schimpfen, verlauten, schroff kundtun

Buchtitel

  • Kiesel, Gold und schroffe Felsen Sven von Loga, Claudia Lehnen | ISBN: 978-3-94632-861-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: schroff. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: schroff. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10012740, 8828519, 8436569, 5335898, 4064655, 3804312, 3804308, 2144942, 945478 & 369209. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nordbayern.de, 16.04.2023
  2. krone.at, 13.06.2022
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  6. taz.de, 06.04.2018
  7. nzz.ch, 22.12.2017
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  9. zeit.de, 07.02.2014
  10. noen.at, 18.07.2013
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  13. neues-deutschland.de, 26.11.2009
  14. focus.de, 24.03.2008
  15. jetzt.sueddeutsche.de, 17.09.2007
  16. ngz-online.de, 13.06.2006
  17. sueddeutsche.de, 25.11.2005
  18. welt.de, 21.05.2004
  19. sueddeutsche.de, 01.07.2003
  20. ln-online.de, 16.05.2002
  21. bz, 17.03.2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Berliner Zeitung 1999
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 24.03.1997
  26. TAZ 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1995