ungeschliffen

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnɡəˌʃlɪfn̩ ]

Silbentrennung

ungeschliffen

Definition bzw. Bedeutung

Nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend.

Anderes Wort für un­ge­schlif­fen (Synonyme)

abweisend
bärbeißig (geh., fig.):
mürrisch, grimmig
barsch:
(im übertragenen Sinn) bezüglich Sprache, Handlung: (unfreundlicher Unterton durchklingend) rau, (allzu) knapp gefasst
mit einem rauen Charakter
brüsk:
abrupt, ohne jegliche Vorwarnung handelnd
eine ablehnende, unfreundliche, kurz angebundene Haltung zeigend
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
flegelhaft:
in der Art eines Flegels, wie ein Flegel; sich schlecht oder unhöflich benehmend
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
grobklotzig:
kein Feingefühl zeigend, ohne Einfühlungsvermögen
grobschlächtig:
eine große, starke, aber plumpe Gestalt aufweisend
gröblich
hantig (ugs., bayr.):
von heftiger, unfreundlicher Art
von stark bitterem, herbem Geschmack
harsch (geh.):
Euter: hart und mit Milch gefüllt
Haar: struppig
hau-drauf-mäßig (ugs.)
in Wildwest-Manier (ugs.)
kurz angebunden
nassforsch (geh.):
meist pejorativ: absichtlich besonders energisch, schneidig
nicht (gerade) die feine englische Art (fig.)
pampig (ugs.):
für Erdboden oder ähnliche Materialien von zäh-schlammiger bis feuchter Beschaffenheit
für freche, unhöfliche, beleidigende Äußerungen und solches Auftreten
rau:
heiser, kratzig wirkend
in ungekochtem, unbearbeitetem Zustand; roh
raubauzig (ugs.):
einem Raubauz entsprechend/gemäß sich verhaltend
raubeinig:
wie ein derber, aber sonst herzlicher Mensch geartet; in der Art eines Raubeins
rauborstig
rotzig (ugs.)
rüde:
sich grob verhaltend
rüpelhaft:
ohne Benehmen, ohne Manieren, frech, wie ein Rüpel
ruppig:
sich grob, unfreundlich verhaltend
rustikal (ugs., scherzhaft-ironisch):
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
schroff:
im Verhalten hart und unfreundlich
steil aufsteigend oder abfallend
uncharmant
unflätig:
so, dass es nicht den üblichen Regeln des guten Benehmens oder Anstandes entspricht
unfreundlich:
auf eine abweisende Art und Weise
ungalant:
(gegenüber Damen) unhöflich
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
unhöflich:
die Umgangsformen verletzend
unsanft:
gar nicht sanft, sondern heftig, grob
unwirsch:
Haltung, Ausdrucksform: äußerst grob und überaus unwillig
negative Gefühle hervorrufend, Ablehnung auslösend; böse, verächtlich
unzivilisiert:
ohne gesellschaftliche Umgangsformen, barbarisch
wenig galant
wie die Axt im Walde (ugs.)
wirsch:
Gemütszustand: ärgerlich, aufgeregt
(einen) Ton am Leib (haben) (ugs., kommentierend)
anmaßend:
überheblich, arrogant, übertrieben selbstbewusst
dreibastig (ugs., regional)
dreist:
ohne Respekt, ohne Zurückhaltung
flapsig:
nicht den gängigen Regeln der Höflichkeit entsprechend
frech (Hauptform):
ältere Literatursprache: respektlos mit dem Beigeschmack von Verruchtheit
die Normen und Höflichkeit missachtend, Respekt vermissen lassend
frech wie Dreck (ugs.)
impertinent (geh.):
aufdringlich, dummdreist, unverschämt, vorlaut
kodderig (ugs.):
frech, kurz angebunden und anmaßend
unwohl, nahe am Erbrechen und mit zitternden Knien
koddrig (ugs.)
kotzbrockig (derb)
nickelig (ugs.)
patzig (ugs.):
umgangssprachlich, pejorativ (abwertend)
umgangssprachlich, süddeutsch: von breiiger, klebriger, weicher Konsistenz
präpotent (österr.):
überheblich, geschwollen
respektlos:
ohne Respekt
rotzfrech (ugs.):
besonders frech; unerzogen
rotznäsig (ugs.)
schnodderig (ugs.):
umgangssprachlich norddeutsch, mitteldeutsch: für provozierend, großsprecherisch, unverschämt
unartig:
heute meist nur noch das Verhalten von Kindern beschreibend: nicht folgsam, nicht gehorchend
unbotmäßig (geh.):
aufrührerisch, rebellisch
ungebührend
ungebührlich:
nicht so, wie es gebührt, ungehörig
ungehörig
ungesittet
ungezogen:
den erwarteten Umgangsformen zuwiderlaufend
von Kindern: nicht gut erzogen, Fehlverhalten zeigend
unmanierlich
unverfroren:
ohne den erforderlichen Respekt
unverschämt:
im Verhalten und in den Äußerungen provozierend und/oder auch aggressiv
sich sittlich und moralisch nicht gesellschaftskonform verhaltend
(darauf) kann man (nach Rom) reiten
(durch Gebrauch) abgestumpft
stumpf (Hauptform):
dreist, wenig elegant
Eigenschaft eines Winkels, der zwischen 90° und 180° groß ist

Beispielsätze (Medien)

  • Doch nur ein „ungeschliffener Diamant” könne die Tür wirklich öffnen.

  • Seiner rohen, ungeschliffenen Linie bleibt das häufig indizierte ex-Sekte-Mitglied jedenfalls treu.

  • Auch an anderer Stelle wirkt das Ein-Mann-Projekt etwas ungeschliffen: Am stärksten fällt das am faden Gegner-Design auf.

  • Sie drehen den Spieß um und sehen den Druck nicht mehr als "zu kontrollierendes Übel" sondern als "ungeschliffenen Diamanten".

  • Die Britin bestätigte ungeschliffene Edelsteine von Ex-Diktator Charles Taylor erhalten zu haben.

  • Der ungeschliffene Diamant gilt als großer Dribbel-Künstler.

  • The Unpolished? heißt der Titel auf Englisch ? ungeschliffen, unpoliert.

  • Der 19-jährige Simon Danner, erst während der Saison zu den Lions gestoßen, ist längst nicht nur ein ungeschliffener Diamant.

  • Die Band lärmt munter drauflos und entsprechend roh und ungeschliffen, manchmal auch schnoddrig und rotzig klingt die Musik.

  • Der ungeschliffene Gesang dazu, ein Erbe aus der Zeit derSklaven, ähnelt dem Gospel südafrikanischer Townships.

  • Ewan McGregor und Susan Lynch, das sind der Künstler als prometheischer Schöpfer und sein ungeschliffenes Geschöpf.

  • "Rauh und heftig, unmittelbar, ungeschliffen und ehrlich" (Hifi Vision) fiel Ende 1989 wieder "Let's Try It Again" aus.

  • ARS war am Export ungeschliffener Steine interessiert und galt bisher als De Beers-Verbündeter.

  • Ein ungeschliffener Haudegen, der sich wenig um Moral scherte.

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv un­ge­schlif­fen be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × F, 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × F, 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten E und ers­ten F mög­lich.

Das Alphagramm von un­ge­schlif­fen lautet: CEEFFGHILNNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Salz­wedel
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Leip­zig
  9. Ingel­heim
  10. Frank­furt
  11. Frank­furt
  12. Essen
  13. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Samuel
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Lud­wig
  9. Ida
  10. Fried­rich
  11. Fried­rich
  12. Emil
  13. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Golf
  4. Echo
  5. Sierra
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Lima
  9. India
  10. Fox­trot
  11. Fox­trot
  12. Echo
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

ungeschliffen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­ge­schlif­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Film- & Serientitel

  • Ein ungeschliffener Diamant (Doku, 2004)
  • Zwei ungeschliffene Diamanten (Film, 1995)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ungeschliffen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ungeschliffen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. desired.de, 29.08.2023
  2. schwaebische-post.de, 06.07.2016
  3. 4players.de, 24.07.2012
  4. feedsportal.com, 08.06.2012
  5. handelsblatt.com, 06.08.2010
  6. sportbild.de, 06.07.2009
  7. jetzt.sueddeutsche.de, 06.02.2007
  8. fr-aktuell.de, 18.01.2006
  9. Rhein-Neckar Zeitung, 03.08.2001
  10. DIE WELT 2001
  11. DIE WELT 2000
  12. Systhema Rockmusiklexikon 1999
  13. Welt 1996
  14. Süddeutsche Zeitung 1995