stumpf

Adjektiv (Wiewort)

 ➠ siehe auch: Stumpf (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃtʊmp͡f ]

Definition bzw. Bedeutung

  • dreist, wenig elegant

  • Eigenschaft eines Winkels, der zwischen 90° und 180° groß ist

  • nicht glatt

  • nicht leuchtend

  • nicht scharf (bei Schneidegeräten), sodass es nicht mehr möglich ist zu schneiden

  • nicht scharf im Bezug auf den Verstand eines Menschen, meist abwertend von vermeintlich Klügeren benutzt

  • ohne Spitze

Steigerung (Komparation)

  1. stumpf (Positiv)
  2. stumpfer (Komparativ)
  3. am stumpfsten (Superlativ)

Anderes Wort für stumpf (Synonyme)

dumpf:
gedämpft klingend, mit wenigen Obertönen
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
plump:
abwertend: ungeschickt, dreist, unverblümt
dick, rundlich, mollig, pummelig
unbeholfen:
mit schlechter körperlicher Koordination, auch mit wenig Geschick
glanzlos
kontrastarm:
wenige Kontraste aufweisend
matt:
mit Anzeichen von Ermüdung oder Erschöpfung, mitnichten lebhaft oder rege
nicht durchsichtig, nur durchscheinend
(darauf) kann man (nach Rom) reiten
(durch Gebrauch) abgestumpft
ungeschliffen:
nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend
uneben:
nicht oder nicht ganz eben
nicht uneben: nicht schlecht, nicht übel

Sinnverwandte Wörter

apa­thisch:
teilnahmslos, stumpf
des­in­te­r­es­siert:
nicht geistig aufgeschlossen
gleich­gül­tig:
nicht adverbial: nicht wichtig; unbedeutend
ohne Interesse, Teilnahme an etwas
interesselos
le­thar­gisch:
schwerfällig
teil­nahms­los:
ohne innere Beteiligung, ohne Emotionen, ohne Mitgefühl

Gegenteil von stumpf (Antonyme)

gestreckt
glän­zend:
eine reflektierende Oberfläche besitzend; etwas, das glänzt, schimmert, leuchtet
hervorragend; sehr gut
glatt:
adverbieller Gebrauch: ohne Umstände, schlichtweg, schlechterdings
fein gemahlen
glit­schig:
umgangssprachlich: schlüpfrig, so beschaffen, dass Gegenstände darüber gleiten oder Personen darauf ausgleiten können, meist durch eine reibungsmindernde Schmier- oder Schleimschicht
in­te­r­es­siert:
an etwas/jemandem interessiert sein: an etwas/jemandem Interesse haben; etwas haben wollen/ jemanden näher kennenlernen wollen
geistig aufgeschlossen, an vielen Dingen Interesse bekundend *nur prädikativ
leuchtend
mes­ser­scharf:
mit einem schnellen, beweglichen Geist
scharf, wie die Klinge eines Messers
neu­gie­rig:
stark interessiert an etwas
recht:
90 Grad messend
angenehm, erwünscht
re­ge:
in dauernder Bewegung, lebhaft
schimmernd
schlei­mig:
falsch, nur übertrieben freundlich tuend
glitschig feucht, aus Schleim bestehend
schlüpf­rig:
mit einer die Reibung mindernden Substanz überzogen
zweideutig, meist auf die Sexualität anspielend
spitz:
entkräftet und abgezehrt aussehend/wirkend
etwas spitz kriegen: etwas herausbekommen, etwas erfahren
strah­lend:
äußerst positiv
in klaren durchdringenden Tönen
überstumpf

Beispielsätze

  • Eintönige Arbeit kann den Menschen stumpf machen.

  • Ein stumpfer Winkel ist größer als ein rechter Winkel und kleiner als ein gestreckter Winkel.

  • Mit weniger stumpfen Farben würde mir das Bild besser gefallen.

  • Die Oberfläche des Bodens ist stumpf und daher nicht sehr rutschig.

  • Das Messer war wirklich sehr stumpf.

  • Die Nadel taugt nichts; sie ist zu stumpf.

  • Am leichtesten schartig werden scharfe Messer, doch schneidet man deshalb mit stumpfen besser?

  • Die Schere ist stumpf.

  • Er ist stumpf wie ein Ochse.

  • Der Bleistift ist stumpf.

  • Dieser Bleistift ist stumpf.

  • Der Bohrer ist stumpf.

  • Dieses Messer ist nicht stumpf, sondern scharf.

  • Der Stein schärft die Messer, aber ist selber stumpf.

  • Ich mache sie nicht stumpf.

  • Der Wetzstein schärft die Messer und bleibt selber stumpf.

  • Allzuspitz wird leicht stumpf.

  • Ich kann mit diesem stumpfen Bleistift nicht schreiben.

  • Das Messer hier ist stumpf.

  • Dieses Messer ist stumpf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der spanische Sender "telecinco" berichtet mittlerweile, dass die Frau mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden sei.

  • Als "stumpf und phlegmatisch" hatten die Kolonialherren die Herero bis dahin abgetan.

  • Dazu das stumpfe Meeresrauschen des Gebläses, der Wind und die Wärme auf den Wangen.

  • Aber ein stumpfes Anfeinden aller Kritiker bringt auch nichts!

  • Sie wirken strapaziert, stumpf und glanzlos.

  • Dabei sind neben guten Reflexen und der Bereitschaft zu stumpfer Gewalt auch taktische Erwägungen von großer Bedeutung.

  • Bis auf "Half-Life" habe ich kaum Shooter gespielt, der Neunzigerjahre-Dauerbrenner "Doom" etwa war mir zu stumpf.

  • Aber nicht nur stumpf im Kreis.

  • Die Autopsie des Unparteiischen ergab nun, dass er an den Folgen eines stumpfen Traumas im Nacken gestorben ist.

  • Als Todesursache stellten Rechtsmediziner massive Einwirkungen von stumpfer Gewalt gegen Kopf und Körper fest.

  • Doch der Lack ist stumpf, die Sitzbezüge spröde, und die Innenverkleidung hat der Zahn der Zeit von den Blechen genagt.

  • Dabei widerstehen die Arrangements stets stumpfem Vierviertel, bleiben aber dennoch dem Beat verpflichtet.

  • Als er jüngst zur Pressekonferenz im DFB-Medienzentrum erschien, lief er stumpf an den schussbereiten Fotografen vorbei.

  • Bei der Untersuchung der Leiche fanden die Mediziner heraus, dass ein "stumpfer Aufprall" die Blutung im Gehirn verursacht hatte.

  • Das ist natürlich eine gute Ausrede nicht anpacken zu müssen… Diese Diskussion ist Oskar zu stumpf.

Häufige Wortkombinationen

  • eine stumpfe Axt/Schere, ein stumpfes Beil/Messer

Wortbildungen

  • stumpfen
  • Stumpfheit
  • Stumpfkrokodil
  • Stumpfnase
  • Stumpfsinn
  • stumpfwinklig
  • überstumpf

Übersetzungen

Was reimt sich auf stumpf?

Wortaufbau

Das Isogramm stumpf be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × F, 1 × M, 1 × P, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × M, 1 × P, 1 × S, 1 × T

Das Alphagramm von stumpf lautet: FMPSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Unna
  4. Mün­chen
  5. Pots­dam
  6. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Ulrich
  4. Martha
  5. Paula
  6. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Uni­form
  4. Mike
  5. Papa
  6. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

stumpf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort stumpf kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­stump­fen:
etwas stumpf machen, beispielsweise eine Kante oder einen Weg im Winter bei Glätte durch Streuen von Sand;auch: bei Messern, Schneiden: (von alleine) seine Schärfe verlieren/stumpf werden, beispielsweise durch Gebrauch
Ab­stump­fung:
der Vorgang, bei dem etwas stumpf wird
die Tätigkeit, etwas stumpf zu machen
apa­thisch:
teilnahmslos, stumpf
mat­tie­ren:
etwas glanzlos, matt, stumpf, undurchsichtig machen; den Glanz von etwas entfernen
prel­len:
stumpf verletzen; eine Prellung zufügen
Stum­pen:
maschinell hergestellte Zigarre mit stumpf abgeschnittenen Enden
un­scharf:
sich nicht mehr gut zum schneiden eignen; stumpf
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stumpf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stumpf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12428132, 12417670, 11719033, 11537899, 11488396, 10729378, 9666233, 5069964, 4623671, 3163342, 3086364, 2783830, 2628281 & 2628278. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nordbayern.de, 16.04.2023
  2. t-online.de, 28.05.2021
  3. faz.net, 12.03.2020
  4. weser-kurier.de, 15.02.2019
  5. desired.de, 05.04.2018
  6. gamestar.de, 13.12.2017
  7. landes-zeitung.de, 03.08.2016
  8. spiegel.de, 15.03.2015
  9. diepresse.com, 04.07.2014
  10. abendzeitung-muenchen.de, 14.09.2013
  11. spiegel.de, 15.01.2012
  12. laut.de, 19.10.2011
  13. donaukurier.de, 17.06.2010
  14. gala.de, 22.03.2009
  15. jetzt.sueddeutsche.de, 15.06.2008
  16. de.eurosport.yahoo.com, 13.06.2007
  17. ngz-online.de, 25.04.2006
  18. abendblatt.de, 13.02.2005
  19. welt.de, 27.10.2004
  20. Rhein-Neckar Zeitung, 13.02.2003
  21. sz, 15.02.2002
  22. bz, 01.12.2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995