spöttisch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃpœtɪʃ]

Silbentrennung

spöttisch

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Substantivs Spott mit der Suffigierung -isch.

Steigerung (Komparation)

  1. spöttisch (Positiv)
  2. spöttischer (Komparativ)
  3. am spöttischsten (Superlativ)

Anderes Wort für spöt­tisch (Synonyme)

ätzend:
(selten): toll
abscheulich, furchtbar
beißend:
sinnlich: stechend, scharf
übertragen: Äußerungen derart, dass sie verletzend - sprich beißend - wirken
beleidigend:
jemandes Gefühle durch abwertende Worte, Gesten oder Handlungen verletzend
bissig:
charakterlich so, dass jemand/etwas zum schnellen Zubeißen neigt
übertragen: scharf, pointiert formuliert und dadurch oft verletzend
polemisch:
in der Art eines unsachlichen Angriffs
sarkastisch:
beißend, bzw. verbittert höhnisch (auch: stärkere Form von ironisch)
satirisch:
nach Art oder mit den Mitteln der Satire: jemanden (beispielsweise einen Politiker), seine Ideen oder etwas (beispielsweise gesellschaftliche Missstände) humorvoll kritisierend
scharfzüngig:
auf ironische Weise scharfe Kritik übend
schneidend
schnippisch
schwarzhumorig:
schwarzen Humor beinhaltend/verwendend
spitz:
entkräftet und abgezehrt aussehend/wirkend
etwas spitz kriegen: etwas herausbekommen, etwas erfahren
spitzzüngig
verletzend
zynisch:
boshaft und verletzend; in Art des Zynismus
ehrenrührig:
beleidigend, die Ehre beschädigend
höhnisch:
verletzend spöttisch, voller Hohn
kaustisch:
mit scharfen Worten verspottend
scharf, ätzend
kränkend
sardonisch:
boshaft, mit einem verzerrten Gesichtsausdruck
krampfhaft; scheinbar höhnisches, hämisches, grimmiges Mundöffnen bzw. Zähneblecken (zum Beispiel bei einer Strychninvergiftung und im Frühstadium der Tetanuskrankheit)
verächtlich:
jemanden missachtend, verachtend; keinen Respekt einem anderen gegenüber zeigend; Verachtung hegend
vernichtend
wegwerfend
halbernst
ins Lächerliche ziehend
ironisch:
spöttisch oder humorvoll das Gegenteil aussagend
lächerlich machend
lästerlich
lästernd
mit gespielter Ernsthaftigkeit
nicht ganz ernst gemeint
scherzhaft:
in der Art eines Scherzes, wie ein Scherz
spöttelnd
dreckig (Lachen, Lache):
schmutzig, von Dreck befallen
unehrenhaft, gemein
gehässig:
jemand anderem Übles wünschend
hämisch:
schadenfroh, gehässig
Augurenlächeln (geh.)
bösartig (Lächeln):
böse, schlecht geartet
boshaft (Lächeln):
mit böser Absicht; mit der Absicht, anderen zu schaden
mit großem Spott
mokant (Lächeln):
sarkastisch, spöttisch, jemanden belächelnd
voller Spottlust (Lächeln)

Sinnverwandte Wörter

an­züg­lich:
auf etwas Unangenehmes anspielend
ungehörig, anstößig
bit­ter:
eine Verstärkung zum Ausdruck bringend
einen besonders herben Geschmack habend, der oft als unangenehm wahrgenommen wird
fies:
charakterlich abstoßend
Ekel erregend oder auch nur: unangenehm
ge­ring­schät­zig:
jemanden oder etwas wenig Bedeutung und/oder Respekt beimessend; abwertend
gif­tig:
gesundheitsschädlich, schadstoffhaltig
Mensch, reizbar, aufbrausend
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
herabwürdigend
juvenalisch
lachend
ma­li­zi­ös:
über Bemerkungen, Kommentare: so formuliert/dargestellt/ausgedrückt, dass es (auch ohne viele böse Worte) abwertet oder verletzt
ne­ckisch:
auf eine witzige Wirkung abzielend, aber im Ergebnis eher lächerlich, kindisch
dauernd zu Scherzen, Spöttereien, Neckereien, Späßen aufgelegt
scha­den­froh:
Schadenfreude fühlend, von Schadenfreude getrieben
schnö­de:
beleidigend, demütigend, unanständig, verletzend
verachtenswert, erbärmlich, niederträchtig
spott­süch­tig:
mit übermäßiger Neigung zum Spott
stichelnd
süf­fi­sant:
selbstgefällig, genüsslich überlegene Distanz zeigend, ein Gefühl von meist geistiger Überlegenheit zur Schau tragend, spöttisch-überheblich
wit­zig:
die Eigenschaft besitzend andere zum Lachen zu bringen
umgangssprachlich: merkwürdig, seltsam

Gegenteil von spöt­tisch (Antonyme)

ernst­haft:
aufrichtig, tatsächlich
eindringlich, gewichtig
freund­lich:
in der Begegnung mit anderen Menschen, Dingen, Ereignissen positiv eingestellt
sonnig, angenehm warm
nach­sich­tig:
mit verständnisvoller, verzeihender Güte
rei­zend:
einen Reiz auslösend
nett, süß, angenehm, anziehend, anmutig, hübsch
ver­bind­lich:
als Pflicht, Bestimmung festgelegt, gültig
in der Begegnung mit anderen Menschen, Dingen, Ereignissen positiv eingestellt; entgegenkommend, freundlich
ver­ständ­nis­voll:
Verständnis und Einsicht zeigend

Redensarten & Redewendungen

  • in spöttischer Weise

Beispielsätze

  • Die spöttischen Kommentare der Konkurrenz über die „Eschborner Allgemeine“ hätten sich jedenfalls von selbst geschrieben.

  • Umso häufiger waren spöttische Kommentare.

  • Der Cartoonist Ralph Ruthe twittert spöttisch: “Darf ich denn auf einer Bank sitzen und an was Schönes denken?

  • Bolsonaro kommentierte den Post sogar mit den spöttischen Worten: „Demütige den Typen nicht.

  • Dass die Uefa die Rassismus-Vorwürfe indes nicht weiter verfolgt, kommentierte Batshuayi auf Twitter spöttisch.

  • Ist es - spöttisch gefragt - die gute Bezahlung, das gute Betriebsklima und die tolle Führung des Unternehmens?

  • Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter hagelt es nur so an spöttischen Kommentaren.

  • Den so zu ausgewählten Ereignissen entstehenden klaren Himmel nannten die Bürger dann spöttisch etwa "APEC-Blau" oder "Militärparaden-Blau".

  • Keiner kann dieses Stück so verletzt, spöttisch und böse singen wie die Irin.

  • Einen spöttischen Blick warfen die Maschkera auch auf das Hallenbad: Ein Wagen zeigte, wie eine "kleine Lösung" ausschauen könnte.

  • Der Beitrag endete leicht spöttisch mit den Worten: "ein erstaunlicher Minister".

  • Also Sie mit Ihrem spöttischen Nickname und dem Kerzengefasel wirken jetzt auch nicht besonders menschlich.

  • Ich dachte, das ist Österreich", flüsterte Alfred spöttisch.

  • Da sprachen sie in seiner Entourage halb spöttisch, halb ehrfürchtig von »Majestät«, wenn sie Middelhoff meinten.

  • Böse Zungen deuteten das als spöttische Anspielung auf den sowjetischen Boykott der Sommerspiele 1984.

  • So blitzt auch nur selten jene spöttische Abschätzigkeit auf, die Herzog - nicht zu Unrecht - nachgesagt wird.

  • Entflammt schreibt sie zurück, die Spötter antworten möglichst spöttisch, aber das hilft nichts.

  • "Beamtenlaufbahn" sagten die Gladbecker später spöttisch dazu.

  • So nennen die Mineros spöttisch die Höhlen, in die sie sich zum Ausruhen zurückziehen.

  • Die Deutschlehrerin zieht das Wort spöttisch in die Länge - dieses Wort, das nach Muff und Rückstand klingt.

  • Man nimmt keine Notiz, spart sich spöttische Kommentare.

  • Von den 200 anwesenden Handwerkern erntet sie nur höhnische Buhrufe und spöttisches Gelächter.

  • Das, so kommentierte die Zeitung "Wremja MN" am Freitag, "rief bei vielen nur ein spöttisches Lächeln hervor".

  • "Wann fliegen wir denn los", fragte Lisa ein bißchen spöttisch.

  • Und leicht spöttisch fragte Mbeki nach, ob denn wirklich jemand die USA und Burkina Faso als "Partner mit gleichem Gewicht" sehe.

  • Dann gelingt es ihm kaum, seine spöttische Verachtung für die vermutete geistige Unterlegenheit seines Gegenübers zu verbergen.

  • Die Frauen wehren ihn mit vor Hilflosigkeit spöttischen Blicken ab.

  • Doch gleich beginnt wieder das beruhigende Spiel der leicht spöttischen, von vielen Fältchen umgebenen Augen.

Häufige Wortkombinationen

  • spöttisch antworten, blicken, erwidern, grinsen, lächeln, meinen, mustern, nachahmen, reden, schauen, sehen
  • spöttische Anspielung, Antwort, Bemerkung, Herablassung, Miene, Stimme
  • spöttischer Blick, Gesichtsausdruck, Humor, Kommentar, Unterton
  • spöttisches Gesicht, Grinsen, Lächeln

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • mocking
    • derisive
    • derisory
    • sneering
    • quizzical
    • mockingly
    • scoffingly
    • derisorily
    • derisively
    • tauntingly
  • Französisch:
    • d'un ton moqueur
    • d'un air moqueur
    • goguenarde (weiblich)
    • moqueuse (weiblich)
    • narquoise (weiblich)
    • railleuse (weiblich)
    • goguenard (männlich)
    • moqueur (männlich)
    • narquois (männlich)
    • railleur (männlich)
  • Italienisch:
    • beffardo
    • derisorio
    • canzonatorio
    • beffardamente
  • Latein: joculosus
  • Niederländisch:
    • spottend
    • spottenderwijs
  • Polnisch:
    • drwiący
    • kpiący
    • ironicznie
  • Portugiesisch:
    • escarninho
    • trocista
    • zombador
    • zombeteiro
  • Russisch:
    • насмешливый
    • иронический
    • язвительный
    • издевательский
    • насмешливо
  • Schwedisch:
    • spydig
    • försmådlig
  • Slowakisch:
    • posmešný
    • výsmešný
    • uštipačný
  • Spanisch:
    • burlón
    • socarrón
    • sarcástico
  • Tschechisch:
    • posměšný
    • výsměšný
    • uštěpačný
  • Ungarisch: gúnyos

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv spöt­tisch be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 2 × T, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × Ö & 1 × P

  • Vokale: 1 × I, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × S, 2 × T, 1 × C, 1 × H, 1 × P
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von spöt­tisch lautet: CHIÖPSSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Pots­dam
  3. Umlaut-Offen­bach
  4. Tü­bin­gen
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Paula
  3. Öko­nom
  4. Theo­dor
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Papa
  3. Oscar
  4. Echo
  5. Tango
  6. Tango
  7. India
  8. Sierra
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

spöttisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort spöt­tisch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ami­go:
spöttisch, abfällig: mehr oder weniger korrupter (bayerischer) Politiker
drech­seln:
übertragen, spöttisch, speziell: Worte bemüht oder verkrampft kunstvoll zusammensetzen
übertragen, veraltend, teilweise spöttisch: etwas kunstvoll oder zierlich gestalten
Gra­vi­tät:
bildungssprachlich, auch spöttisch: feierliche Würde; Gemessenheit im Gehaben
Mau­schel:
früher, veraltet spöttisch sowie verächtlich: (armer) Jude
mo­kie­ren:
sich über jemanden oder etwas spöttisch oder abfällig äußern
Mu­mi­en­schän­der:
jugendsprachlich, , spöttisch, auch abfällig: Mann, dessen Sexualpartnerin deutlich älter ist als er selbst
Ni­be­lun­gen­treue:
zumeist , spöttisch: unbedingte Treue bis in den Tod
skop­tisch:
spöttisch
Wal­kü­re:
übertragen, spöttisch: blonde, stattliche, große, kräftige Frau
Wich­tig­keit:
spöttisch, abwertend: Ausdruck von Wichtigtuerei
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: spöttisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: spöttisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 15.12.2022
  2. tagblatt.ch, 04.05.2021
  3. landeszeitung.de, 07.04.2020
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  5. rp-online.de, 29.03.2018
  6. focus.de, 31.10.2017
  7. stuttgarter-zeitung.de, 29.09.2016
  8. zeit.de, 10.12.2015
  9. feed.laut.de, 29.10.2014
  10. rssfeed.sueddeutsche.de, 13.02.2013
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  14. zeit.de, 17.06.2009
  15. focus.de, 22.09.2008
  16. waz.de, 21.03.2007
  17. fr-aktuell.de, 24.04.2006
  18. waz.de, 20.06.2005
  19. archiv.tagesspiegel.de, 05.07.2004
  20. sueddeutsche.de, 17.01.2003
  21. welt.de, 01.10.2002
  22. Die Welt 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. TAZ 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995