ordnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɔʁdnən ]

Silbentrennung

ordnen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Der Begriff geht zurück auf mittelhochdeutsch ordenen sowie althochdeutsch ordinon und wurde aus lateinisch ordinare „anordnen, in Reihe bringen“ entlehnt

Konjugation

  • Präsens: ordne, du ordnest, er/sie/es ordnet
  • Präteritum: ich ord­ne­te
  • Konjunktiv II: ich ord­ne­te
  • Imperativ: ordne! (Einzahl), ordnet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­ord­net
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ord­nen (Synonyme)

anlegen:
ein Kleidungsstück anziehen
ein Schiff legt an: es kommt im Hafen an und wird festgemacht
anordnen:
einen Auftrag, Befehl erteilen
etwas in eine bestimmte Reihenfolge oder Verteilung bringen
arrangieren:
ein Musikstück bearbeiten
in einer bestimmten Weise anordnen
aufreihen:
hintereinander auf einen Faden reihen
in einer Reihe aufstellen
aufstellen:
bilden, formieren
etwas an einen Platz stellen
gliedern:
etwas zwecks der Übersichtlichkeit in einzelne, manchmal hierarchisch geordnete Einheiten teilen
in einzelne Abschnitte geteilt sein
strukturieren:
etwas in eine bestimmte, geeignete, Regeln folgende Form (Struktur) bringen
mit Mustern in einer leicht erhöhten Oberfläche ausstatten
systematisieren (sehr selten):
ein System schaffen, anlegen; in ein System bringen
in eine Reihenfolge bringen
sequentialisieren
sequenzialisieren
gruppieren:
sich in eine oder in mehrere Gruppen ordnen, sich in Gruppen einteilen, sich in einer bestimmten Weise formieren
zu einer oder mehreren Gruppen ordnen, in Gruppen einteilen
kommissionieren (fachspr.):
Kaufmannssprache: Zusammenstellen der Waren eines Kundenauftrags im Lager eines Handels- oder Industriebetriebs. Teil der Logistik und Auftragsabwicklung in Unternehmen
organisieren:
auf nicht ganz korrektem Wege etwas beschaffen
Medizin: umbauen und resorbieren von krankem Gewebe
sortieren:
etwas nach Art, Größe, Farbe ordnen
seine Gedanken sammeln und sich auf eine Situation einstellen
zusammenstellen:
etwas an einen gemeinsamen Platz stellen
etwas unter einem bestimmten Aspekt so anordnen, das etwas Neues, Einheitliches und In-Sich-Konsistentes entsteht
einrichten:
das häusliche Umfeld oder einen anderen Ort, an dem man sich aufhält, herrichten, ausgestalten, möblieren
etwas gründen, neu schaffen
hinstellen:
etwas an einem bestimmten Ort platzieren
aufgliedern:
eine Materie nach bestimmten Kriterien aufteilen
einordnen:
im Straßenverkehr auf eine bestimmte Fahrbahn fahren
sich in ein System, in eine Ordnung einfügen und sich dort anpassen
erfassen:
das Wesentliche einer Sache verstehen
Daten, Informationen aufnehmen
in einen Katalog aufnehmen
katalogisieren:
etwas in einen Katalog (ein Verzeichnis) aufnehmen
registrieren:
etwas feststellen, wahrnehmen
in ein Register, eine Kartei, ein Verzeichnis oder Ähnliches eintragen
situieren (fachspr.):
an einem bestimmten Ort errichten, einrichten, platzieren
in einen Zusammenhang stellen, einbetten
unterteilen:
logisch oder physisch restlos in verschiedene Teile (Einheiten) gliedern
(das) Chaos beseitigen (ugs.)
(den) Saustall aufräumen (derb, übertreibend)
(die) Spuren (von etwas) beseitigen (ugs., fig.)
(etwas) auf Vordermann bringen (fig.)
(etwas) in Form bringen
(etwas) in Ordnung bringen
(etwas) in Schuss bringen
(etwas) ordentlich herrichten
alles an seinen Platz räumen (/ stellen / tun)
(etwas) aufbereiten:
Bestehendes in eine andere Form bringen (beispielsweise für einen Roman, für Statistiken, Präsentationen)
Material zur Verwendung vorbereiten
(etwas) aufklaren (fachspr., Jargon, seemännisch):
(Wetter) hell, freundlich werden, (Sturm; Nebel, Gischt und Ähnliches) sich auflösen
Seeleutesprache: (einen Raum, eine Werkstatt und Ähnliches) aufräumen, ordnen
aufräumen (Hauptform):
etwas beseitigen
Ordnung schaffen
klar Schiff machen (fig., sprichwörtlich)
Ordnung schaffen (Hauptform)
(die Sachen) wegräumen:
aufräumen
aus dem Weg schaffen; beseitigen

Gegenteil von ord­nen (Antonyme)

durch­ei­n­an­der:
nicht geordnet, in Unordnung
verwirrt, (vorübergehend) unfähig klare Gedanken zu fassen
mi­schen:
etwas bestimmtes (beispielsweise Beton, einen Cocktail, Gift) durch herstellen
Musik/Hörspiele/etc. (im Tonstudio) mischen: Töne/Tonspuren/Geräusche so mixen, dass ein Stück entsteht
Un­ord­nung:
eine Situation, die sich durch das Fehlen von Ordnung auszeichnet

Beispielsätze

  • Sie haben endlich ihre finanziellen Verhältnisse geordnet.

  • Wenn du deine Bücher jetzt ordnest, findest du später das Richtige viel schneller.

  • Ich habe mal die Briefmarken geordnet.

  • Am Freitag ordnete der Gouverneur an, daß alle Friseursalons, Nagel- und Tätowierstudios vorerst zu schließen seien.

  • Man ordnet einen Advokaten bei.

  • Der Richter ordnete an, dass Toms gesamte Aussage aus dem Protokol gestrichen werde.

  • Alles sieht geordnet aus.

  • Die Namen sind japanisch geordnet.

  • Ein Vektorfeld ordnet jedem Punkt auf einer glatten Mannigfaltigkeit einen Vektor in dem zugehörigen Tangentialraum zu.

  • Der Grund, warum so viele Menschen keinen klaren Gedanken fassen können, liegt daran, dass sie es nicht zustande bringen, die Unzahl an unklaren zu ordnen.

  • Sie ordnete in ihrem Zimmer ihre Strumpfhalter verschiedener Muster und Farben.

  • Der Arzt ordnete eine unnötige Untersuchung an.

  • Wir müssen die Schlagworte noch einmal ordnen.

  • Ich ordnete meine Angelegenheiten.

  • Sie ordnet ihr Bücherregal jeden Monat.

  • Ich werde diese Blumen ordnen.

  • In den späten vierziger Jahren ordnete Stalin den Bau von sieben Wolkenkratzern an.

  • Sie saßen nach dem Alter geordnet.

  • Die Namen sind alphabetisch geordnet.

  • Alle diese Bücher waren, ohne eine Unterscheidung der verschiedenen Sprachen, nach Rubriken geordnet.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber ordnen wir es mal realistisch ein: Ihre Nominierung/Nominierungen wären eine Sensation.

  • Darum habe er es sich als Pfarrer zur Aufgabe gemacht, deren Vermögensverhältnisse zu ordnen.

  • Vorerst gescheitert scheint also der Versuch, Mazedonien nach den politischen Standards der Europäer dauerhaft zu ordnen.

  • "Ich muß mein Privatleben ordnen" - die schöne Jenny Elvers (25) zwischen zwei Männern.

Häufige Wortkombinationen

  • systematisch ordnen

Wortbildungen

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb ord­nen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × O & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich.

Das Alphagramm von ord­nen lautet: DENNOR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Ros­tock
  3. Düssel­dorf
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Richard
  3. Dora
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Romeo
  3. Delta
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

ordnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ord­nen ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ana­ly­se:
ganzheitliche, systematische Untersuchung, bei der das untersuchte Objekt zergliedert und in seine Bestandteile zerlegt wird und diese anschließend geordnet, untersucht und ausgewertet werden, wobei auch die Beziehungen der einzelnen Elemente und deren Integration berücksichtigt werden
chro­no­lo­gisch:
in zeitlicher Reihenfolge geordnet
Denk­ge­setz:
Philosophie: eine Regel und Logik der Geistesfähigkeit, nach der sich das Denken eines Menschen richtet und ordnet, um überhaupt begriffliche Übereinstimmung zu erkennen
dif­fus:
ohne klare Konturen; nicht klar und geordnet
Kon­ver­sa­ti­ons­le­xi­kon:
Lexikon, in dem Wissen alphabetisch geordnet, umfassend und möglichst allgemeinverständlich dargeboten wird
or­dent­lich:
aufgeräumt und geordnet
pa­let­tie­ren:
für den Transport/Versand bestimmte Gegenstände geordnet auf Paletten legen
sam­meln:
sich auf etwas konzentrieren, die Gedanken ordnen
Spie­le­samm­lung:
systematische Zusammenstellung von Spielen, in der Regel nach Spielkategorien oder Spielgattungen geordnet
Spiel­samm­lung:
systematische Zusammenstellung von Spielgut, in der Regel nach Spielkategorien oder Spielgattungen geordnet

Buchtitel

  • Der Lebenskompass – Mit dem Medizinrad-Coaching dein Leben aufräumen und neu ordnen Susanne Hühn | ISBN: 978-3-84341-443-2
  • Der Mann, der die Welt ordnete Axel S. Meyer | ISBN: 978-3-46300-011-4
  • Die Berühmtheiten der Welt, nach Stand und Beruf geordnet und mit kurzen biographischen Notizen versehen Hans Ellissen | ISBN: 978-3-38650-690-8
  • Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen Margareta Magnusson | ISBN: 978-3-10397-323-5
  • Mein Leben neu ordnen Carmen Tatschmurat | ISBN: 978-3-73650-451-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ordnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ordnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12427676, 12423882, 12287168, 12176796, 11910472, 11662527, 10561008, 10161761, 9989664, 5753536, 4801161, 4796447, 3900366, 3410344, 3144011, 3076364 & 2501800. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wissen.de
  2. n-tv.de, 08.11.2022
  3. spiegel.de, 25.11.2009
  4. Die Welt 2001
  5. BILD 1998