meinen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmaɪ̯nən ]

Silbentrennung

meinen

Definition bzw. Bedeutung

  • einen bestimmten Standpunkt oder eine bestimmte Meinung vertreten

  • etwas bedeuten; zu etwas eine Aussage treffen

  • etwas sagen; in Worte fassen

  • jemanden oder etwas auswählen, speziell im Auge haben

Begriffsursprung

Seit 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: meinen, althochdeutsch: meinan, altsächsisch: mēnian „meinen, erwähnen, bezwecken“; aus westgotisch main-ija- „meinen, erwähnen“

Konjugation

  • Präsens: meine, du meinst, er/sie/es meint
  • Präteritum: ich mein­te
  • Konjunktiv II: ich mein­te
  • Imperativ: meine! (Einzahl), meint! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­meint
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für mei­nen (Synonyme)

annehmen:
eine Vermutung anstellen
einen Ball, der einem zugepasst wurde, unter Kontrolle bringen
(von etwas) ausgehen:
(Feuer oder Kunstlicht wie Straßenlaternen) erlöschen
(Geräte) ihre Funktion einstellen
denken:
auf etwas Rücksicht nehmen oder etwas als sehr wichtig erachten
der Meinung sein, zu einer Einstellung gekommen sein
erwarten:
auf jemanden oder etwas warten, dem Eintreffen von etwas entgegensehen; denken, dass etwas kommen oder passieren wird
etwas verlangen
glauben:
religiös sein, an einen oder mehrere Götter glauben; in seinem Glauben überzeugt sein
sich auf jemanden vertrauensvoll verlassen
mutmaßen:
Vermutungen anstellen
schätzen (ugs.):
davon ausgehen, dass etwas so sein wird; vermuten
etwas einen hohen Wert zuweisen und es damit gerne mögen
tippen auf (fig.)
vermuten:
etwas für glaubhaft oder wahrscheinlich halten
zu wissen glauben (geh.)
bedeuten:
etwas ankündigen
etwas heißen, etwas bezeichnen
besagen:
bedeuten, zum Ausdruck bringen, beinhalten
(etwas) heißen (ugs.):
einen bestimmten Sinn haben
es heißt: es gilt
schließen lassen auf
(der) Meinung sein
(es) für richtig halten
(etwas) so sehen (dass)
dafürhalten (geh.):
meinen, glauben, als wahr erachten
der Ansicht sein
der Überzeugung sein
überzeugt (sein)
bezeichnen:
eine Sache ausmachen, für etwas typisch sein
in bestimmter Weise kennzeichnen; durch ein Symbol erkennbar machen
sagen:
als Argument, gegebenenfalls als Beweis anführen
als Meinung, oder auch Haltung, vertreten

Sinnverwandte Wörter

ab­zie­len:
es auf etwas absehen, etwas als Ziel ins Visier nehmen
äu­ßern:
etwas äußern: mitteilen
sich (zu etwas) äußern: etwas zu einer Sache sagen
aus­sa­gen:
einen Sachverhalt ausdrücken; eine Bedeutung haben
etwas bei einer amtlichen, vorgesetzten Stelle vorbringen
aus­wäh­len:
sich für eine von mehreren Möglichkeiten entscheiden
be­haup­ten:
etwas (militärisch oder auch mit Argumenten) verteidigen, gegen Feinde/einen sportlichen Gegner siegen
etwas sagen, was nicht stimmen muss oder gar unglaubwürdig ist
bei­steu­ern:
zu etwas beitragen, einen Beitrag zu etwas leisten, beispielsweise finanzieller oder künstlerischer Art
bei­tra­gen:
zu einer Sache beitragen: einen Anteil zur Verwirklichung von etwas leisten
zu einer Sache etwas beitragen: etwas Bestimmtes geben, um ein Ziel zu erreichen
fin­den:
gehoben, reflexiv, mit in und Akkusativ: sich mit etwas abfinden, sich fügen
intransitiv, mit in und Akkusativ, nach oder zu: kommen, gelangen
he­r­aus­pi­cken:
jemanden oder etwas aus einer größeren Menge auswählen und dabei von den anderen abgrenzen; heraussuchen
in­ten­die­ren:
etwas vorhaben
prä­zi­sie­ren:
etwas genauer beschreiben, eingrenzen
ur­tei­len:
mittels der Logik zu einem Schluss gelangen
zu einem Urteil kommen, ein Urteil fassen und verkünden
ver­laut­ba­ren:
öffentlich bekanntgeben

Beispielsätze

  • Ich mein doch nur! Ist schon ok, war nicht so gemeint.

  • Ich mein doch nur! Ist schon ok, war nicht so gemeint.

  • Ich meine Dich!

  • Ich meine, dass das anders war.

  • Nicht meine Nation ist meine Sprache, sondern meine Sprache ist meine Nation.

  • Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen, meine Bekannten nach ihrem Charakter und meine Feinde nach ihrem Verstand.

  • Ich liebe sowohl meine Tochter als auch meinen Sohn.

  • Ich finde meine Werkzeuggürteltasche und meine Strauss-Arbeitsbermudas nicht.

  • Mit meinen Eltern spreche ich meist Französisch, mit meinen Brüdern aber immer Englisch.

  • Immer, wenn ich meinen Kater Tom und meine Ratte Geraldine miteinander spielen sehe, bekomme ich eine Gänsehaut.

  • Lieber Gott, erfülle meinen Freunden und auch meinen Feinden zuerst all das, was sie mir wünschen.

  • Ich verdiente genug Geld, um meine Bedürfnisse und meine Wünsche zu erfüllen.

  • Ich sehe mit meinen Augen und höre mit meinen Ohren.

  • Warum zum Teufel fässt du meine Sachen ohne meine Erlaubnis an?

  • Ich habe gerade meine Wasserflasche über meinen Computer verschüttet.

  • Ich habe meine Sandalen vergessen.

  • Fährst du in meine Richtung?

  • Kannst du meinen Koffer von oben runterholen?

  • Was meinst du mit „manchmal“?

  • Erinnerst du dich an meinen Bruder Heinrich?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • "Aber an den Flughäfen müsste viel mehr kontrolliert werden", meinen sie.

  • 2006 geht die Beziehung zu Bruch: „Ich besuchte zwar meinen Sohn, Geschlechtsverkehr mit ihr gab es nicht mehr.

  • Darum werden sich die Gespräche wohl eher in Richtung Kooperation bewegen, meinen Insider.

  • Ich nehme exemplarisch den Dienstag, um meinen Kalorienverbrauch zu errechnen.

  • Alle meinen, dass ich ständig etwas erfinden müsste.

  • "Ich bin nicht zufrieden mit meinen Leistungen", gibt sich Albertz selbstkritisch, sucht aber auch nach Entschuldigungen.

  • Ich werde allerdings nicht abseitsstehen, sondern meinen Rat geben.

  • Ein passendes Datum, meinen Sozialverbände und Pflegedienste, denn sie erkennen einen "schlechten Aprilscherz".

Häufige Wortkombinationen

  • es gut mit jemandem meinen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf mei­nen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb mei­nen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × I & 1 × M

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von mei­nen lautet: EEIMNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Emil
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Echo
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

meinen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort mei­nen ent­spricht dem Sprach­niveau A1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

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  • Top 1000 der beliebtesten Wörter in 2016

Anmerkung:​ Das Wortranking bezieht sich auf den in­ter­nen Text­kor­pus,​ der mehrere Quel­len zu­sam­men­fasst. Es sagt je­doch nichts über die Ge­läu­fig­keit des Wor­tes im münd­li­chen Sprach­ge­brauch aus.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­fehls­ton:
entschiedene Äußerung, die keinen Zweifel aufkommen lässt, dass sie als Befehl gemeint ist
Du­al:
Flexionskategorie neben Singular und Plural, die in manchen Sprachen (zum Beispiel im Baltischen, Slawischen und Altgriechischen) dann verwendet wird, wenn genau zwei Personen oder Dinge gemeint sind
Du­a­lis:
in manchen Sprachen (z.B. Griechisch) Flexionskategorie neben Singular und Plural, die dann verwendet wird, wenn genau zwei Personen oder Dinge gemeint sind.
Fließ­ge­wäs­ser:
ein fließendes Gewässer, wobei sowohl natürliche als auch künstliche Wasserläufe gemeint sein können, insofern diese ein Gefälle aufweisen; größere, von Flüssen durchflossene Seen werden meist nicht als Fließgewässer angesehen
Gas­ver­brauch:
die von jemandem genutzte Menge eines Gases, meist ist Erdgas gemeint
Lo­bes­hym­ne:
extremes Lob, in der Öffentlichkeit geäußert, manchmal auch ironisch gemeint
Satz­form:
Linguistik: recht unspezifischer Fachbegriff, der die formale Gestaltung eines Satzes meint; in diesem Sinne oft gleichbedeutend mit Satzbauplan
Satz­ver­bin­dung:
Linguistik: anderer Ausdruck für Satzreihe; gemeint ist ein komplexer Satz, in dem mindestens zwei Hauptsätze gleichrangig miteinander verbunden sind.
Sub­text:
gedanklicher Hintergrund einer Äußerung; das, was nicht direkt gesagt, aber gemeint ist
Zwei­zahl:
deutsche Bezeichnung für Dual/Dualis: in manchen Sprachen (z. B. Griechisch) Flexionskategorie neben Singular und Plural, die dann verwendet wird, wenn genau zwei Personen oder Dinge gemeint sind

Buchtitel

  • "Ich will meine Akte!" Robert Allertz | ISBN: 978-3-36001-303-3
  • Deutschland ist gerechter, als wir meinen Georg Cremer | ISBN: 978-3-40672-784-9
  • Die Orte, an denen meine Träume wohnen Felwine Sarr | ISBN: 978-3-10397-175-0
  • Du meine Pappel im roten Kopftuch Tschingis Aitmatow | ISBN: 978-3-29320-681-6
  • Euer Traum war meine Hölle Natacha Tormey | ISBN: 978-3-40460-816-4
  • Glück ist meine Lieblingsfarbe Kristina Günak | ISBN: 978-3-40417-836-0
  • Gott meint es gut Corrie ten Boom | ISBN: 978-3-41726-540-8
  • Grün, ja grün sind alle meine Kleider Katharina Bußhoff | ISBN: 978-3-35901-705-9
  • Handgemacht für meinen Garten Susan Guagliumi | ISBN: 978-3-25807-951-6
  • Ich glaub, meine Kröte pfeift Alice Pantermüller | ISBN: 978-3-40106-961-6
  • Ich kenn doch meine Pappenheimer Rolf-Bernhard Essig | ISBN: 978-3-41171-107-9
  • Ich singe meine Sorgen und male mein Glück Joni Mitchell, Malka Marom | ISBN: 978-3-31114-022-1
  • Ich und meine Angst Francesca Sanna | ISBN: 978-3-31410-471-8
  • Ich und meine Mutter Vivian Gornick | ISBN: 978-3-32860-030-5
  • Ich zeig dir meine Welt – Entdecke, wie wir Kinder leben Nicola Edwards | ISBN: 978-3-32830-079-3

Film- & Serientitel

  • Alle meine Kinder (TV-Serie, 1991)
  • Alle meine Töchter (TV-Serie, 1995)
  • Ein Mann für meine Frau (Fernsehfilm, 1993)
  • Eine Frau für meinen Mann (Fernsehfilm, 1994)
  • Gerechtigkeit für meinen Sohn (Fernsehfilm, 1994)
  • Gib mir meine Kinder wieder (Fernsehfilm, 1995)
  • Hilfe, meine Familie spinnt (Fernsehfilm, 1995)
  • Hilfe, meine Frau ist ein Saurier! (Film, 1996)
  • Ich und meine Schwester (Film, 1987)
  • Ich will meine Kinder zurück! (Fernsehfilm, 1992)
  • Jagt meine Peiniger! (Fernsehfilm, 1992)
  • Jenny – Ich kämpfe um meine Tochter (Fernsehfilm, 1991)
  • Lebewohl, meine Konkubine (Film, 1993)
  • Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt (Film, 1985)
  • Mit meinen heißen Tränen (Miniserie, 1986)

Häufige Rechtschreibfehler

  • meynen (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: meinen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: meinen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3800720, 3026230, 12017630, 9947370, 8047460, 7823070, 6901310, 4820770, 3349430, 1619500, 1104060, 12423020, 12420810, 12420410, 12418160 & 12418140. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. morgenpost.de, 18.03.2020
  3. feedproxy.google.com, 15.01.2013
  4. bernerzeitung.ch, 02.06.2009
  5. sueddeutsche.de, 11.08.2007
  6. sueddeutsche.de, 30.01.2004
  7. Die Welt 2001
  8. Welt 1998
  9. Berliner Zeitung 1995