lecken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈlɛkn̩ ]

Silbentrennung

lecken

Definition bzw. Bedeutung

  • mit der Zunge an einer Oberfläche herumfahren

  • nicht dicht sein; durch ein Leck auslaufen

  • sexuell oral stimulieren

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch lecken, althochdeutsch lecchôn, lechôn, lekkôn; altsächsisch, altniederfränkisch liccôn, leccon, niederländisch likken, lekken; angelsächsisch liccian, englisch lick, westgermanisch *likk-ō- „lecken“, belegt seit dem 8. Jahrhundert; altgriechisch λείχειν „lecken“

Konjugation

  • Präsens: lecke, du leckst, er/sie/es leckt
  • Präteritum: ich leck­te
  • Konjunktiv II: ich leck­te
  • Imperativ: lecke! (Einzahl), leckt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­leckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für le­cken (Synonyme)

ablecken:
mit der Zunge säubern, etwas entfernen
ablutschen
abschlabbern (ugs.)
abschlecken:
etwas mit der Zunge säubern, an etwas/jemandem lecken
lutschen:
an etwas lutschen: etwas im Mund zwischen Zunge und Gaumen bewegen
etwas lutschen: etwas im Mund zwischen Zunge und Gaumen bewegen, um es zergehen zu lassen und zu verspeisen
schlecken:
etwas unter Einsatz der Zunge genüsslich verspeisen
Süßigkeiten naschen
(einem Mann) einen blasen (vulg.)
(jemanden) oral befriedigen
es (jemandem) mit dem Mund besorgen (derb)
seinen Schwanz lutschen (vulg.)
ein Leck haben
ein Loch haben
suppen (ugs., salopp):
landschaftlich: Flüssigkeit abgeben oder absondern
undicht sein
(Flüssigkeit) verlieren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

Weitere mögliche Alternativen für le­cken

anlecken
ausfließen:
meist über Flüssigkeiten: sich rinnend (fließend) aus etwas herausbewegen
auslaufen:
als Flüssigkeit aus einer Öffnung austreten
einen Zeitpunkt erreichen, an dem etwas endet, beispielsweise ein Vertrag
ausrinnen
aussickern
belecken:
transitiv und reflexiv: mit der Zunge über etwas fahren
durchlecken
durchsickern:
inoffiziell an Außenstehende gelangen
langsam durch poröses Material fließen
ein Leck/Loch haben
herauslaufen
herausrinnen
heraussickern
löchrig sein
mit der Zunge machen
schlabbern:
(sich selbst, seine Kleidung oder andere Gegenstände) bei der Nahrungsaufnahme beschmutzen
andauernd reden
schleckern:
starken Appetit auf etwas haben
zu sich nehmen, schlecken, ganz besonders: Leckeres, Süßes oder Süßigkeiten
tröpfeln:
tropfenweise fließen
tropfen:
Tropfen fallen lassen
Wasser verlieren
züngeln:
(besonders von Schlangen) die herausgestreckte Zunge wiederholt unregelmäßig und schnell bewegen; die Zunge wiederholt schnell herausstrecken und zurückziehen
etwas mithilfe der Zunge tastend befühlen
zuzeln:
lispeln, die Laute [s] bzw. [z] fehlerhaft aussprechen
saugen, lutschen

Gegenteil von le­cken (Antonyme)

dicht:
betrunken oder unter Drogeneinfluss stehend
eng, nahe beieinanderliegend, undurchdringlich
schnup­pern:
insbesondere von Tieren: an etwas riechen, schnüffeln
sich einen ersten Eindruck von etwas verschaffen

Redensarten & Redewendungen

  • wie geleckt aussehen
  • die Füße lecken
  • Blut lecken

Beispielsätze

  • Sie wird gern geleckt.

  • Die Heizung leckt.

  • Das Kind leckt an einem Lutscher.

  • Er leckte seine Finger ab.

  • Er leckte sich die Finger ab.

  • Du darfst auf keinen Fall über den Boden lecken.

  • Die Katze leckte sich die Pfoten.

  • Sie hielt ihre Finger hin, und die Katze leckte sie langsam wie mit einer kleinen warmen Raspel.

  • Ich war damals wie ein wildes Tier, das Blut geleckt hatte.

  • Er leckte sich die Lippen.

  • Tom hat angefangen, den Monitor zu lecken.

  • Die Katze leckte sich ihre Pfoten ab.

  • Der Tiger leckte ihn ab.

  • Tom hat mir das Pausenbrot weggenommen und dran geleckt.

  • Ein Hund leckt mich.

  • Deine Zunge leckt an meinem Ohr.

  • Unsere Katze leckte das in der Katzenschüssel zu Eis gefrorene Wasser, um ihren Durst zu stillen.

  • Der Hund leckt die Ohren der Katze.

  • Sie leckte sich die Lippen.

  • Maria gefror das Blut in den Adern, als der Löwe Tom wie ein Hund ansprang und ihm durchs Gesicht leckte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber wir lecken keine Wunden mehr.

  • Aber keine Sorge Liebe Leute der DFB wird wie die Groko kurz die wunden lecken und so weitermachen wie bisher.

  • Bei den Regionalliga-Handballern des VfB Homberg war unter der Woche Wunden lecken angesagt – und das trotz eines Sieges zum Saisonauftakt.

  • Anstatt ihre Wunden zu lecken, gilt es nun jedoch den Kampf gegen die Gefahr von rechts aufzubauen.

  • Im Werbespot für die Figur tastet eine Frau den Schaumstoff-Body ab, um dann an einem aufgesteckten Smartphone-Display zu lecken.

  • Da muss sich der Recke ganz schön ins Zeug legen, bis er von seinem Blut lecken kann.

  • Aber Klopp ahnt mit Blick auf das aufreibende Herbstprogramm auch: Nur die Wunden zu lecken, wird kaum genügen.

  • Aus der lecken Ölquelle flossen mehr als 780 Mio Liter Öl ins Meer.

  • Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt allerdings nicht.

  • Das beste, was man ber diese Anmaung sagen kann, ist: Sie kamen zum Glck nie weit genug, um an unseren Stiefeln zu lecken.

  • Am Tag nach dem Desaster für Andrea Ypsilanti in Hessen lecken die Genossen ihre Wunden.

  • Die Vampirfledermäuse sind nicht nur die einzigen Fledermäuse, die Blut lecken.

  • Das kleine Mädchen hat einen Lutscher in der Hand, manchmal lässt es den Jungen daran lecken.

  • Das Wunden lecken ist beendet.

  • In Chats und Boards lecken die Aktionäre ihre Wunden nach dem Wirbelsturm, der ihre schönen Gewinne erfasst und verweht hat.

  • Wildgerichte ermöglichen jene Saucen, die wir am liebsten vom Teller lecken möchten.

  • Dadurch lecken Inhaltsstoffe aus, und die Organismen sterben ab", erklärt Hammes.

  • Also - über ein solches Krisenjahr würden sich andere die Finger lecken.

Häufige Wortkombinationen

  • an etwas lecken

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf le­cken?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb le­cken be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × K, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von le­cken lautet: CEEKLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Essen
  3. Chem­nitz
  4. Köln
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Emil
  3. Cäsar
  4. Kauf­mann
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Echo
  3. Char­lie
  4. Kilo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

lecken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort le­cken ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ar­schen:
die Hinterbacken lecken („lambere nates“, „lingere culum“)
lap­pen:
schlürfend lecken
Le­cke:
Ort mit einem Salzblock/Salzstein, an dem im Wald Wildtiere oder auch auf der Weide Nutztiere Salz lecken können
schlot­zen:
etwas lutschen; an etwas lecken; nur mit Hilfe der Zunge bearbeiten, etwas im Munde zergehen lassen; genüsslich trinken
Zun­ge:
Anatomie: das bewegliche Organ im Mund, mit dem man schmeckt, schleckt, leckt, die Nahrung hin und her schiebt und spricht

Film- & Serientitel

  • Ein Bauer wird sauer – …und leckt Blut (Film, 2016)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: lecken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: lecken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12408946, 12408945, 11719035, 10915507, 10677142, 10473981, 10110588, 9849500, 9803517, 9803516, 9393155, 8199850, 7550730, 7547915, 6864351, 6446447 & 6176382. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Duden Online
  3. derstandard.at, 15.03.2022
  4. focus.de, 07.09.2019
  5. wr.de, 14.09.2018
  6. diefreiheitsliebe.de, 22.03.2016
  7. spiegel.de, 05.07.2014
  8. mz-web.de, 19.02.2013
  9. neues-deutschland.de, 08.10.2012
  10. feeds.cash.ch, 13.10.2011
  11. reviersport.de, 12.09.2010
  12. faz-community.faz.net, 20.02.2009
  13. bbv-net.de, 04.11.2008
  14. spiegel.de, 18.03.2005
  15. archiv.tagesspiegel.de, 14.05.2004
  16. Die Welt 2001
  17. DIE WELT 2000
  18. Die Zeit (28/1997)
  19. DLF - aus Naturwissenschaft und Technik 1996
  20. Berliner Zeitung 1995