borstig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbɔʁstɪç ]

Silbentrennung

borstig

Definition bzw. Bedeutung

  • mit Borsten versehen

  • rücksichtslos und ungestüm im Verhalten anderen gegenüber

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Substantivs Borste mit dem Suffix -ig im Sinne von zugehörig.

Steigerung (Komparation)

  1. borstig (Positiv)
  2. borstiger (Komparativ)
  3. am borstigsten (Superlativ)

Anderes Wort für bors­tig (Synonyme)

abweisend
bärtig:
einen Bart habend, einen Bart tragend
barsch:
(im übertragenen Sinn) bezüglich Sprache, Handlung: (unfreundlicher Unterton durchklingend) rau, (allzu) knapp gefasst
mit einem rauen Charakter
brüsk:
abrupt, ohne jegliche Vorwarnung handelnd
eine ablehnende, unfreundliche, kurz angebundene Haltung zeigend
derb:
ab dem 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts übertragen: fest, grob oder hart
ursprünglich: unverdorben, kräftig
flegelhaft:
in der Art eines Flegels, wie ein Flegel; sich schlecht oder unhöflich benehmend
fransig
grannig
grob:
bezogen auf Materialien: unfein, unbehauen, unbearbeitet, unrein von Stoffen, Oberflächen und Material, ungenau, unscharf
bezogen auf Mess- und Schätzwerte: nicht ganz genau, präzise
grobschlächtig:
eine große, starke, aber plumpe Gestalt aufweisend
harsch:
Euter: hart und mit Milch gefüllt
Haar: struppig
kratzig:
besonders bezogen auf Kleidung auf der Haut und auf Speisen im Mund, im Hals: so rau beschaffen, dass es Abrieb verursacht, wenn es über etwas streift; bzw. sich so anfühlt, als ob
übertragen: heiser
lümmelhaft
mürrisch:
(vom Gesichtsausdruck) unzufrieden wirkend, eine schlechte Laune habend
raubeinig:
wie ein derber, aber sonst herzlicher Mensch geartet; in der Art eines Raubeins
rüde:
sich grob verhaltend
rüpelhaft:
ohne Benehmen, ohne Manieren, frech, wie ein Rüpel
rüpelig
ruppig:
sich grob, unfreundlich verhaltend
schroff:
im Verhalten hart und unfreundlich
steil aufsteigend oder abfallend
stachelig:
charakterlich: gegen andere oder eigene Verhaltensweisen wirkend
mit Stacheln versehen, ausgestattet, besetzt
stachelig/stachlig
stechend
stoppelbärtig
stoppelig
strubbelig
struppig:
von Haaren: borstig und wild durcheinander abstehend
taktlos:
Musik: keinem Takt folgend; nicht im Takt seiend
unangebracht und verletzend; indiskret
unfreundlich:
auf eine abweisende Art und Weise
ungehobelt:
ein schlechtes, unbeholfenes Benehmen, Verhalten gegenüber anderen zeigend
mit unebener, unbearbeiteter Oberfläche
ungeschliffen:
nicht geschliffen, eine unbearbeitete Oberfläche habend
ungesittet
unhöflich:
die Umgangsformen verletzend
unkultiviert:
mit (zu) wenig Kultur ausgestattet, schlechte Umgangsformen aufweisend, wenig Taktgefühl besitzend
wenig gepflegt
unrasiert:
nicht rasiert
zerzaust:
meist in Bezug auf Haare oder Gefieder: unordentlich, kreuz und quer
zottelig:
mit sehr groben, ungeordneten, meist längeren und verfilzten Haaren oder Fransen versehen
übertragen auch für Personen oder Tiere, die in Haaren oder Fell ungepflegt aussehen
zottig

Gegenteil von bors­tig (Antonyme)

edel­mü­tig:
die wertvollsten Charakterzüge in einem Gemüt vereint
flaumig
flau­schig:
weich wie Wolle
ge­sit­tet:
die geltenden gesellschaftlichen Regeln wahrend
glatt:
adverbieller Gebrauch: ohne Umstände, schlichtweg, schlechterdings
fein gemahlen
höf­lich:
formell respektvoll
kon­zi­li­ant:
umgänglich, versöhnlich; im allgemeinen Umgang zu Zugeständnissen bereit
kul­ti­viert:
Agrarwirtschaft: urbar gemacht, den Boden so vorbereitet und bearbeitet habend, dass dieser nutzbar für den Anbau von Pflanzen geworden ist, z.B. für Gemüse, Getreide, Obst, etc.
das Wachstum von Bakterien, Pilzen oder Zellen betreffend: in einer Petrischale angesiedelt sein
ku­sche­lig:
besonders gemütlich, zum Kuscheln gerne
nach­gie­big:
Charakter: einen Standpunkt nicht konsequent verfolgend
Material: leicht verformbar
takt­voll:
sich in einen anderen einfühlend; mit Anstand und Feingefühl
ver­bind­lich:
als Pflicht, Bestimmung festgelegt, gültig
in der Begegnung mit anderen Menschen, Dingen, Ereignissen positiv eingestellt; entgegenkommend, freundlich
ver­ständ­nis­voll:
Verständnis und Einsicht zeigend
zart:
als angenehm wahrnehmbar
weich (von Speisen)
zu­vor­kom­mend:
höflich, liebenswürdig und hilfsbereit anderen kleine Gefälligkeiten erweisend

Beispielsätze (Medien)

  • Wildschweine sind nicht nur borstig und wehrhaft, sondern vor allem schlau und anpassungsfähig.

  • Bauern und Jäger haben dort seit Jahren ihre liebe Not mit den borstigen Tieren.

  • Nur einer freut sich, wenn die Krabbler mit den borstigen Scheren endlich da sind: Elbfischer Olaf Jensen (56) aus Altona.

  • Auf seinem 2009 erschienenen Soloalbum "Density" vibriert Saedis Stimme neben Oddateees durch grobe Beats und borstig dröhnende Bässe.

  • Ein verzweifelter Grunzer in Richtung Muttertier, dann tritt das borstige Schweinchen den langen Umweg an.

  • Und an manchen Tagen liegen sie da wie ein frisch gesaugter Teppich, borstig und zerzaust.

  • Die borstigen Tiere waren durch kleine Straßen westlich der Schönwalder Allee angetrabt.

Häufige Wortkombinationen

  • borstiger Besen, Eber, Igel, Pelz, Pinsel
  • borstiges Aussehen, Fell, Gras, Haar, Haarkleid, Kinn, Schwein, Tier, Vieh, Wesen, Wildschwein
  • in borstiger Fruchthülle, mit borstiger Behaarung, Haut

Wortbildungen

  • Borstiger Antennenwels
  • Borstiger Bienenfreund
  • Borstiger Flügelstorax
  • Borstiger Frauenmantel
  • Borstiger Holzrüssler
  • Borstiger Knäueling
  • Borstiger Pippau
  • Borstiger Schildfarn
  • Borstiger Schirmling
  • Borstiger Steinsame
  • Borstiger Streifenfarn
  • Borstiger Wiesenritterling
  • Kleiner borstiger Nadelholzborkenkäfer
  • rauborstig
  • wi­der­bors­tig

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm bors­tig be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × G, 1 × I, 1 × O, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich.

Das Alphagramm von bors­tig lautet: BGIORST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Otto
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Tango
  6. India
  7. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

borstig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort bors­tig kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

bürs­tig:
selten: borstig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: borstig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: borstig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 23.06.2023
  2. kurier.at, 08.01.2015
  3. mopo.de, 14.11.2015
  4. fm4.orf.at, 04.04.2011
  5. wz-newsline.de, 29.07.2007
  6. archiv.tagesspiegel.de, 04.08.2004
  7. welt.de, 20.08.2004