benehmen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Be­neh­men (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈneːmən ]

Silbentrennung

benehmen

Definition bzw. Bedeutung

  • jemandem etwas nehmen

  • sich mit jemandem verständigen

  • sich verhalten, sich auf bestimmte Weise in der Umwelt zeigen

Konjugation

  • Präsens: benehme, du benimmst, er/sie/es benimmt
  • Präteritum: ich be­nahm
  • Konjunktiv II: ich benähme
  • Imperativ: benimm! (Einzahl), benehmt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­nom­men
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­neh­men (Synonyme)

(sich) betragen (geh.):
einen Wert, eine zahlenmäßige Größe, einen Geldbetrag darstellen, ausmachen, umfassen
reflexiv: bestimmten Verhaltensnormen, Sitten und Anstandsregeln gerecht werden, diese einhalten
sich anstellen
sich aufführen (ugs.)
sich machen (ugs.)
(sich) verhalten (geh.):
ohne Auffälligkeit, mit geringem Aufwand, mit Zurückhaltung
(etwas) abziehen (ugs.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
(sich irgendwie) aufführen:
reflexiv: sich (schlecht) verhalten
transitiv: ein Bauwerk errichten
(sich etwas) leisten (negativ):
die finanziellen Möglichkeiten haben
etwas wagen, was möglicherweise gegen Regeln verstößt
entziehen:
einer Verpflichtung nicht nachkommen; so handeln, dass man die Konsequenzen einer Tat nicht tragen muss
etwas entfernen, die Anzahl oder Menge von etwas verringern

Redensarten & Redewendungen

  • sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen
  • sich benehmen wie die Axt im Walde

Beispielsätze

  • Er benimmt sich wie ein Rockstar.

  • Ich verstehe nicht, warum du dich so benimmst.

  • Er hat sich überraschenderweise höflich benommen.

  • Stephan benimmt sich wie ein Chef.

  • Tom benimmt sich, als ob er der Chef wäre.

  • Ich möchte, dass du dich während meiner Abwesenheit benimmst!

  • Tom fühlte sich benommen.

  • Tom benimmt sich so wie ein Intellektueller.

  • Letztendlich wird jemand Tom sagen müssen, dass er sich zu benehmen hat.

  • Du benimmst dich wie ein Kind und langweilst mich mit deinen Fragen.

  • Wenn du dich weiter so benimmst, dann verschwinde aus diesem Haus!

  • Wenn du dich wie ein Kind benimmst, wirst du auch wie eins behandelt.

  • Du benimmst dich höchst sonderbar.

  • Ihr benehmt euch alle affig.

  • Ihr benehmt euch alle ähnlich.

  • Ich muss Sie bitten, sich so zu benehmen, wie es der Situation angemessen ist.

  • Er benimmt sich komisch in letzter Zeit.

  • Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muss oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.

  • Ich erwarte von dir, dass du dich wie ein Erwachsener benimmst.

  • Tom benahm sich daneben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das heißt nicht, dass sich diese besser benehmen.

  • Befreundete Staaten benehmen sich anders.

  • Die britischen Politiker scheinen nun die Schauspieler uebertrumpfen zu wollen und benehmen sich wie Laiendarsteller und Deppen!

  • Am Ende befindet sich das Unternehmen substanzlos am Boden und die Aktionäre können diktieren, wie das Unternehmen sich u benehmen hat.

  • Wenn aber diese ungläubigen Menschen sich daneben benehmen, wird es uns alle treffen.

  • Die sollen sich benehmen.

  • Dabei benehmen sie sich völlig unterschiedlich - davon handelte das Stück - je nach Ansehen in der Gesellschaft.

  • "Wir sind alle christliche Menschen in einem christlichen Land, und wir werden uns so benehmen", versprach Doblinger.

  • Deshalb war es selbstverständlich, sich in einer angemessenen Art und Weise zu benehmen und zu handeln.

  • Die Fans benehmen sich sehr gut.

  • Haben Sie auch nur einen Hauch Ahnung davon, wie Sie sich benehmen sollten?

  • Olympia-Häuptling Samaranch: "Ich empfehle Österreich, demnächst Athleten zu entsenden, die sich auch benehmen können."

  • Er stammt aus guten Verhältnissen, weiß, wie man sich zu benehmen hat.

  • Einjährige sehen Tiere als Vorbilder an, deshalb haben sich Hasen und Enten gefälligst modern zu benehmen!

Häufige Wortkombinationen

  • sich gut, schlecht, ungezogen, anständig benehmen; sich nicht benehmen können

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­neh­men?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­neh­men be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × H & 1 × M

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × H, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und H mög­lich.

Das Alphagramm von be­neh­men lautet: BEEEHMNN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Nürn­berg
  4. Essen
  5. Ham­burg
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Nord­pol
  4. Emil
  5. Hein­reich
  6. Martha
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Novem­ber
  4. Echo
  5. Hotel
  6. Mike
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

benehmen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­neh­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

dumpf:
physisch und psychisch eingeschränkt, gedämpft; benommen
Fle­gel:
junger Mann, der sich schlecht oder unhöflich benimmt
ge­heim­tun:
Geheimniskrämerei starten, sich geheimnisvoll benehmen; vorgeben, man wüsste etwas Geheimes
sau­en:
sich schlecht benehmen
schlaf­trun­ken:
noch vom Schlaf benommen; durch Müdigkeit hervorgerufenes Gefühl, als sei man betrunken
Ted­dy:
dicklicher und weichlicher Mann, der sich leicht ungelenk benimmt
ver­bie­gen:
sich (aus Anpassung an die Umstände) anders benehmen und eine andere Haltung zeigen als üblich und erwartet
Wat­schen­baum:
ein Baum, dessen Früchte die Watschen sind; sodass wer daran rüttelt, sich derart benimmt, dass er körperliche Bestrafung zu erbetteln scheint
welt­läu­fig:
(durch große Erfahrung, gute Bildung) fähig, in jeder Lage souverän aufzutreten, sich angemessen zu benehmen
wil­deln:
sich wild, ungestüm benehmen, verhalten

Film- & Serientitel

  • Bitte benehmt euch (Kurzfilm, 2017)
  • Es muss uns klar sein, daß wir uns neuartig benehmen (Kurzfilm, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: benehmen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: benehmen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10015600, 9032870, 8677720, 8655230, 7637350, 6999450, 6615480, 5995870, 5763520, 4615190, 4040110, 3480880, 2967200, 2634100, 2634090, 2580940, 2469830, 2357050, 2325940 & 2245100. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. hl-live.de, 30.06.2023
  2. jungefreiheit.de, 05.10.2022
  3. focus.de, 02.04.2018
  4. zeit.de, 04.05.2015
  5. de.rian.ru, 29.12.2012
  6. tagblatt.de, 16.06.2010
  7. wormser-zeitung.de, 14.12.2009
  8. sueddeutsche.de, 19.07.2007
  9. spiegel.de, 21.07.2005
  10. sueddeutsche.de, 17.01.2004
  11. Die Welt 2001
  12. BILD 1998
  13. Stuttgarter Zeitung 1996
  14. Süddeutsche Zeitung 1995