anstecken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌʃtɛkn̩ ]

Silbentrennung

anstecken

Definition bzw. Bedeutung

  • (ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Behältnis) durch Anstich öffnen

  • bei jemandem ähnliche Reaktionen auslösen; leicht auf jemanden überwechseln

  • den Stecker eines elektrischen Geräts oder dergleichen in die (für ihn vorgesehene) Buchse, Steckdose oder dergleichen stecken

  • einen Ring oder dergleichen auf den Finger ziehen

  • etwas mit einer Nadel oder dergleichen befestigen; auf/an etwas stecken

  • seine eigenen Krankheitserreger auf jemanden übertragen, sodass der- oder diejenige ebenfalls erkrankt; die eigene Krankheit an jemanden weitergeben

  • von Krankheitserregern (durch den Kontakt mit einer kranken Person) befallen werden und dadurch ebenfalls erkranken

  • zum Brennen bringen; in zerstörerischer Absicht einen Brand verursachen

Konjugation

  • Präsens: stecke an, du steckst an, er/sie/es steckt an
  • Präteritum: ich steck­te an
  • Konjunktiv II: ich steck­te an
  • Imperativ: stecke an! / steck an! (Einzahl), steckt an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­steckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­ste­cken (Synonyme)

anzünden:
etwas zum Brennen bringen; etwas in Brand setzen
entfachen:
gehoben: ein Feuer oder einen Brand entstehen lassen
übertragen: Begierden oder heftige Gefühle erregen; eine Auseinandersetzung provozieren
entflammen:
etwas zum Brennen bringen
Hilfsverb haben: etwas zum Ausbrechen bringen
entzünden:
anfangen zu brennen; Feuer fangen
durch etwas hervorgerufen werden, entstehen
Feuer machen
in Brand setzen
in Brand stecken
zündeln:
leichtsinnig mit Feuer spielen
infizieren (fachspr.):
mit einer Substanz oder Erregern in Kontakt bringen, die Krankheiten auslösen können
übertragen:
ein Wort nicht im ursprünglichen Sinne verwendet
gebraucht, wiederverkauft
affizieren (fachspr., lat.):
einwirken auf, beeinflussen, erregen, reizen
Medizin: krankhaft verändern, reizen
befallen werden (von)

Weitere mögliche Alternativen für an­ste­cken

anbrennen:
anfangen zu brennen, in Brand geraten
in Brand setzen, zum Brennen, Glühen oder Ähnlichem bringen
anfachen:
psychische oder gesellschaftliche Vorgänge verstärken
Verbrennung fördern
anmachen:
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
anschlagen:
am Ziel / an der Beckenwand anschlagen: das Ziel / die Beckenwand kurz berühren, so dass die Zeit stoppt
den Förderwagen / die Lore anschlagen: anhängen, verbinden
anstechen:
durch einen Stich öffnen, so dass der Inhalt herausfließen kann (besonders ein Fass)
etwas Spitzes, Scharfes (Nadel, Gabel, Messer) ein Stück weit in das Innere von etwas treiben
anzapfen:
etwas (Telefon-, Wasserleitung, Computer) so manipulieren, dass etwas unbemerkt mitgehört/mitgelesen/mitgenutzt werden kann
etwas durch einen Stich öffnen, so dass der Inhalt herausfließen kann (besonders ein Fass)
aufstecken:
ein Teil, das eine Öffnung/Vorwölbung/Einbuchtung hat, auf ein Teil mit dem Gegenstück drücken
einen gewissen Gesichtsausdruck zeigen
bekommen:
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
davontragen:
einen Schaden oder Verlust erleiden
etwas Wünschenswertes erringen, erlangen
einstöpseln:
einen Stecker (Stöpsel) in die zugehörige Buchse stecken
in Brand setzen/in Brand stecken
kriegen:
bekommen, erhalten
Krieg führen
sich einfangen/ einfangen
sich einhandeln
sich holen
sich infizieren
sich zuziehen
zünden:
etwas in Brand stecken oder einen Verbrennungsprozess in Gang setzen

Sinnverwandte Wörter

an­hef­ten:
lose (mit einer Klammer oder Nadel) befestigen
an­le­gen:
ein Kleidungsstück anziehen
ein Schiff legt an: es kommt im Hafen an und wird festgemacht
an­tun:
gehoben: Kleidung anziehen
jemandem in einer bestimmten Weise Harm, Schaden zufügen
an­zie­hen:
ansteigen, einen größeren Betrag annehmen
den Zug erhöhen, etwas straff machen
festheften
fest­ste­cken:
an der Fortbewegung gehindert sein, nicht weiterkommen
etwas durch einfaches Hineindrücken befestigen
über­strei­fen:
ein Bekleidungsstück zügig anziehen
etwas über einen Körperteil gleiten lassen
vor­ste­cken:
an der Vorderseite befestigen, vorne anstecken, an einen Ort vor etwas schieben/stecken
wei­ter­ge­ben:
etwas dem Nächsten in einer Reihe überlassen
etwas verbreiten, weitererzählen

Gegenteil von an­ste­cken (Antonyme)

Redensarten & Redewendungen

  • einen Reif anstecken

Beispielsätze

  • Lass dich von seiner Grippe nicht anstecken!

  • Meine Oma hat sich sonntags immer eine Brosche angesteckt.

  • Die Kinder haben Streichhölzer mit rausgenommen, geh mal hinterher, die stecken uns sonst noch den Schuppen an.

  • Er hat sich gerade eine Zigarette angesteckt.

  • Kann man sich durch einen Kuss mit Pfeifferschem Drüsenfieber anstecken?

  • Du hast mich angesteckt!

  • Habt ihr euch mit Covid angesteckt?

  • Wer hat sich bei wem angesteckt?

  • Wer hat wen angesteckt?

  • Ich will Sie nicht mit meiner Erkältung anstecken.

  • Ich will euch nicht mit meiner Erkältung anstecken.

  • Ich will dich nicht mit meiner Erkältung anstecken.

  • Eine Frau, die sich im April angesteckt hatte, steckte sich vier Monate später erneut an.

  • Wie viele haben sich in den letzten 24 Stunden angesteckt?

  • Tom hat sich mit dem Coronavirus angesteckt.

  • Kann man sich beim Küssen mit dem Coronavirus anstecken?

  • Das Coronavirus ist angeblich sehr ansteckend, trotzdem kenne ich weitum niemanden, der sich angesteckt hätte.

  • Tom hat sich eine Zigarette angesteckt.

  • Ich bin krank und möchte dich nicht anstecken.

  • Du hast mich mit deiner Verkühlung angesteckt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Alle Jubilare bekamen ihre Orden von der neuen Königin Kirsten Husberg-Poll angesteckt.

  • Aber nicht alle in Chile haben sich von dem Wasserstoff-Fieber anstecken lassen.

  • Auch Benedikts Familie wurde in der Folge angesteckt.

  • Aktuell sind 1222 Personen gemeldet, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben.

  • Alle ihre Freunde seien gerade im Baby-Fieber – und davon ließen sich die beiden Turteltauben offenbar anstecken.

  • Auch die Patienten, die sich mit einem grippalen Infekt oder einen simplen Erkältung angesteckt haben, können momentan nicht Blutspenden.

  • Bei Apfelsekt freuten sich viele Besucher über die bekannten Gesichter und ließen sich von der Stimmung gern anstecken.

  • Anleger sollten sich von der Nervosität aber nicht anstecken lassen.

  • Aber der Junge könne sich auch beim Spielen an dem Baum angesteckt haben, in dem nachweislich Fledermäuse der Art Mops condylurus lebten.

  • Am HDMI-Sender werden dazu per Kabel zwei Dioden angesteckt, die sich direkt vor die zu steuernden Geräte legen lassen.

  • Aber vielleicht dachte sie auch, dass ich sie angesteckt hatte.

  • Dollar-Investoren liessen sich von den neuerlichen Sorgen anstecken.

  • Andere Staaten würden vom ersten Pleitekandidaten angesteckt.

  • Außerdem hat sich das Mädchen mit Hepatitis C angesteckt - vier Wochen lang wird es deshalb in der Klinik behandelt.

  • Derzeit sei noch völlig unklar, wo sich die aus Gelsenkirchen stammende Frau mit dem H1N1-Virus angesteckt habe, so die Klinik.

Häufige Wortkombinationen

  • die Fackel, Lampe anstecken; Feuer im Herd anstecken, Gas anstecken, die Heizung, den Ofen anstecken; die Kerzen (am Weihnachtsbaum) anstecken; sich die Tabakpfeife, eine Zigarette anstecken
  • ein Abzeichen, eine Brosche, eine Nadel, einen Orden anstecken; (sich) eine Blume, Schleife, ein Sträußchen, falsche Zöpfe anstecken; den Ärmel (am Kleid) anstecken
  • ein Fass anstecken
  • ein Gerät, einen Apparat anstecken
  • einen Ring anstecken
  • jemandem das Dach, Haus über dem Kopf anstecken; das eigene Haus anstecken; die Scheune anstecken
  • jemanden (mit einer Krankheit) anstecken
  • jemanden mit seiner guten Laune anstecken; sich (nicht) von der Nervosität anstecken lassen
  • sich (mit einer Krankheit) anstecken

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­ste­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × K, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × K, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von an­ste­cken lautet: ACEEKNNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Echo
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

anstecken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­ste­cken kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

auf­le­sen:
sich anstecken, (eine Krankheit) bekommen
Ba­sis­re­pro­duk­ti­ons­zahl:
Ziffer (Zahl), die beschreibt, wie intensiv sich ein Krankheitserreger/Virus von Wirt zu Wirt fortpflanzt/verbreitet (reproduziert); sie gibt an, wie viele Menschen sich an einem infizierten Lebewesen anstecken (wenn es keinerlei Immunität gäbe, also weder durch Impfung noch durch eine durchgestandene Erkrankung)
In­fek­ti­ons­ket­te:
Liste der Individuen, die sich nacheinander/voneinander mit einer Infektionskrankheit angesteckt haben; Stationen, die ein Erreger passiert
Rück­ver­fol­gung:
Untersuchung der Vergangenheit, um schrittweise die Entstehung eines vorhandenen Phänomens zu verstehen; zum Beispiel, wie ein Produkt hergestellt wurde oder wie sich eine Person angesteckt hat
vor­ste­cken:
an der Vorderseite befestigen, vorne anstecken, an einen Ort vor etwas schieben/stecken
wei­ter­ver­brei­ten:
andere Personen mit einer Krankheit anstecken
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anstecken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anstecken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11500514, 10631595, 10544409, 10544404, 10544399, 10081389, 10081388, 10081387, 9423348, 9415846, 8909640, 8816679, 8763476, 8227233, 7973038 & 7747899. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  21. Rhein-Neckar Zeitung, 26.03.2003
  22. spiegel.de, 09.07.2002
  23. Die Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Die Zeit (50/1997)
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995