angehen
Verb (Tunwort)
Aussprache
Silbentrennung
Definition bzw. Bedeutung
anfangen zu leuchten
anpacken, etwas umzusetzen, etwas in Angriff nehmen
eine Verbindung mit dem Boden eingehen, indem die Wurzeln der Pflanzen festwachsen
gegen etwas Gewalt gebrauchen, sich gegen etwas zur Wehr setzen
mit etwas zu tun haben oder in Verbindung stehen
sich mit einer Bitte um etwas bei jemandem bemerkbar machen
Begriffsursprung
Konjugation
- Präsens: gehe an, du gehst an, er/sie/es geht an
- Präteritum: ich ging an
- Konjunktiv II: ich ginge an
- Imperativ: geh an! / gehe an! (Einzahl), geht an! (Mehrzahl)
- Partizip II: angegangen
- Hilfsverb: sein
Anderes Wort für angehen (Synonyme)
- (den) Startschuss geben (fig.)
- (eine Aktion) anlaufen lassen
- (etwas) zum Fliegen bringen (fig.)
- an etwas gehen (ugs.)
- (eine Sache/mit einer Sache) anfangen (Hauptform):
- intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
- intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
- (etwas) angreifen (geh., fig.):
- eine These zu falsifizieren oder eine Meinung zu widerlegen suchen
- jemanden oder etwas anfassen/berühren
- (etwas) anpacken (ugs.):
- ein Thema auf eine bestimmte Art und Weise angehen
- ein Thema in Angriff nehmen
- (etwas) aufnehmen:
- absorbieren
- ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
- beginnen:
- etwas in Gang setzen, etwas starten, etwas anfangen
- sich in Bewegung setzen, starten, anfangen
- darangehen zu
- (sich) daranmachen (zu):
- etwas in Angriff nehmen, etwas mit Tatkraft beginnen
- (sich) dransetzen (ugs.)
- durchstarten (ugs.):
- Flugwesen: beim Landeanflug oder nach einem ungewollten Verlust an Flughöhe wieder mehr Geschwindigkeit aufnehmen und aufsteigen
- Kraftfahrzeugwesen: beim oder nach dem Starten eines Fahrzeugs (mit kaltem Motor) viel Gas geben
- einleiten:
- eine Einführung in etwas geben, jemanden auf etwas einstimmen
- eine Flüssigkeit in einem Gewässer zufließen lassen
- (in / mit etwas) einsteigen (ugs.):
- ein Verkehrsmittel betreten um mitzufahren
- einen Gegner hart bedrängen
- herangehen an (fig.)
- in Angriff nehmen (fig.)
- loslegen:
- etwas (beispielsweise ein Projekt) mit Energie / Verve beginnen
- offen seine Meinung sagen, auch: lautstark / ungehemmt über etwas schimpfen
- zur Tat schreiten (geh., scherzhaft-ironisch)
- (jemandes) Interessen berühren
- Auswirkungen haben (auf) (geh.)
- in Zusammenhang stehen (mit)
- sich auswirken (auf)
- tangiert sein (geh.)
- anwachsen:
- eine feste Verbindung mit etwas eingehen
- eine Verbindung mit dem Boden eingehen, indem die Wurzeln der Pflanzen festwachsen
- anwurzeln:
- Wurzeln ausbilden und in der Erde festwachsen
- (sich) einwurzeln:
- direkt und übertragen: Wurzeln schlagen, bleiben und wachsen
- festwachsen:
- sich im Laufe der Zeit fest mit etwas verbinden; bei Pflanzen: Wurzeln im Boden entwickeln
- Wurzeln schlagen
- Wurzeln treiben
- (jemanden um / wegen etwas) anhauen (ugs., salopp):
- jemanden (unfreundlich, plump) ansprechen, um von ihm etwas unentgeltlich zu erhalten
- mit einem Körperteil irgendwo anstoßen und sich dabei verletzen
- (um etwas) ansuchen
- betteln (um):
- inständig um etwas bitten; jemanden anflehen ihm etwas unentgeltlich zu geben (was man unter Umständen zum Überleben) braucht
- bitten (um) (Hauptform):
- jemanden in höflicher Form nach etwas fragen, sich in höflicher Form an jemanden wenden, jemanden um etwas ersuchen, einen Wunsch ausdrücken
- jemanden in höflicher Form zu etwas einladen
- einkommen (um) (geh., altertümelnd):
- als (eine plötzliche) Idee in den Sinn kommen, einfallen
- in Empfang eingenommen werden
- erbetteln:
- als Almosen, milde Gabe, erhalten
- jemandem hartnäckig von seinen Wünschen erzählen, bis man sie erfüllt bekommt
- (sich etwas) erbitten (geh.):
- jemanden um etwas dringend bitten, dringend um etwas nachsuchen
- (etwas) erfragen:
- transitiv: eine Auskunft durch Fragen erhalten, um eine Auskunft bitten
- (jemanden) ersuchen (zu) (geh.):
- gehoben: höflich um etwas bitten
- fragen (nach):
- eine Auskunft erbitten, um eine Auskunft bitten, eine Frage stellen
- sich über etwas Gedanken machen
- heischen (veraltet):
- veraltend: sich mit Nachdruck bemühen, etwas zu bekommen
- herfallen (über)
- sich (auf jemanden) stürzen
- sich hermachen (über)
- (für etwas) von Relevanz sein
- berühren (Amtsdeutsch, juristisch):
- etwas berühren: einen bestimmten Inhalt ansprechen, zum Beispiel ein Thema
- jemanden / etwas berühren: mit dem Äußeren seines Körpers mit einer Sache oder einer Person in Kontakt kommen
- tangieren (geh.):
- (am Rande, oberflächlich) angehen, berühren, betreffen im übertragenen Sinn, es kümmert einen
- (mit den Händen) berühren
- zurechenbar sein
- anfeinden:
- sich jemandem gegenüber feindselig verhalten, jemanden mit Worten bekämpfen
- Front machen gegen (jemanden)
- mobilmachen (gegen):
- das Militär eines Landes inklusive der Reservekräfte zusammenrufen und in Kampfbereitschaft versetzen / auf einen Krieg vorbereiten
- gegen/für jemanden/etwas mobilmachen: erhebliche Anstrengungen gegen oder für etwas unternehmen
- vorgehen gegen (jemanden)
- einsetzen:
- ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
- ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
- entbrennen (Streit) (fig.):
- mit Wucht und Energie beginnen (häufig über Gespräche, Gefechte oder Ähnliches)
- sehr starke (positive, aber auch negative) Gefühle, Leidenschaft für etwas entwickeln
- in Gang kommen (ugs.)
- (einer Sache / jemandem) zu Leibe rücken (fig.)
- (etwas) eindämmen:
- (Wasser) durch einen Damm zurückhalten
- die (schlechte, negative) Wirkung von etwas einschränken/abmildern/verhindern
- Maßnahmen ergreifen (gegen)
- vorgehen (gegen):
- etwas in einem bestimmten Ablauf tun
- gegen etwas einschreiten, sich gegen etwas wehren
- zu Felde ziehen (gegen) (fig.)
- (den) Kampf aufnehmen (gegen)
- (den) Stier bei den Hörnern packen (fig.)
- (einer Sache) zu Leibe rücken
- (etwas) in Angriff nehmen (ugs.)
- das Heft in die Hand nehmen (fig.)
- in die Offensive gehen
- (auf jemanden) gemünzt sein
- (mit jemandem) zu tun haben
- (sich) auf jemanden beziehen
- für jemanden bestimmt sein
- für jemanden gedacht sein
- (um jemanden) gehen (es):
- (Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
- (der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
- anfangen zu brennen
- Feuer fangen
- sich entzünden (lassen)
- angestellt werden
- eingeschaltet werden
- (sich) einschalten:
- ein Gerät in Betrieb nehmen
- eine kurze Nachricht in einem Medium dazwischennehmen
- (sich) in Gang setzen
- anfangen zu laufen
- ans Laufen kommen
- (jemanden) zur Rede stellen
- (jemanden auf etwas) ansprechen (Hauptform):
- anfangen mit jemandem zu sprechen; mit jemandem ein Gespräch beginnen
- auf etwas ansprechen: auf etwas reagieren
- (jemanden) nicht schonen
- (etwas) in die Tat umsetzen
- (seinen) Worten Taten folgen lassen
Sinnverwandte Wörter
- in:
- Beschreibung einer bestimmten Art und Weise, eines bestimmten Zustandes, eines bestimmten Verhaltens
- mit Akkusativ, örtlich: Angabe einer Richtung in etwas hinein; Bestandteil einer Antwort auf die Frage mit „wohin“
- in Angriff nehmen
- laufen:
- (als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
- dargeboten oder ausgestrahlt werden
- leuchten:
- Licht aussenden
- scheinen:
- in einer bestimmten Art und Weise wirken oder aussehen; einen Eindruck erwecken
- Licht aussenden
- wehren:
- sich etwas/jemandem entgegensetzen; gegen etwas Widerstand leisten
Gegenteil von angehen (Antonyme)
Redensarten & Redewendungen
- jemanden einen feuchten Kehricht angehen
Beispielsätze
Was das angeht, werden wir später darüber reden.
Warte bis das Licht angeht.
Danach ging er mich auch noch um eine Zigarette an.
Willst du nicht gegen das Urteil angehen?
Alle meine umgetopften Palmen sind angegangen.
Der Mob ging kurz darauf die Polizisten an.
Das geht Sie ja wohl überhaupt nichts an.
Der Fernseher geht nicht mehr an.
Lass uns die Sache gemeinsam angehen.
Warum lassen wir es nicht ruhig angehen?
Wieso lassen wir es nicht ruhig angehen?
Ebenso werden wir es angehen.
Du mischst dich in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen.
Jede Aufgabe sollte dadurch angegangen werden, dass man zuerst besonnen das Wesentliche erfasst.
Weil ich jetzt in Rente bin, möchte ich es ein Weilchen ruhiger angehen lassen.
Misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen!
Vielleicht sollten wir das anders angehen.
Ich werde es dieses Wochenende leicht angehen lassen.
Diese Probleme müssen sorgfältig angegangen werden.
Am Wochenende lasse ich es gewöhnlich ruhig angehen.
Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft
Aber das ist nicht die Art, wie wir die Dinge angehen sollten.
Aber der Hass, sei es von deutschen oder türkischen Faschos, zeigt mir auch, dass wir weiter dagegen angehen müssen.
Aber er strahlt aus, dass er die Aufgabe mit vollem Elan angehen wird.
Aber Tatsache ist, dass die spanischen Eliten diese Probleme nicht angehen wollen und stattdessen einen Konflikt mit Katalonien provozieren.
Aber wie gesagt, aus Gier-Motiven sollte man dies nicht angehen.
Aber MS hätte es - gerade mit der neuen PC-Strategie - vernünftig angehen müssen.
Aber eines ist klar: Man kann nicht auf Dauer mit politischem Willen gegen ökonomische Gesetze angehen.
Aber es kann dort auch niemand dagegen angehen, weil vom kleinsten abgeordneten bis zur spitze jeder im Sumpf mit drin steckt.
Aber sie hat so viel vollbracht, ich kann ihr nicht böse sein, dass sie es ein bisschen langsamer angehen lassen will.
Fußball-Zweitligist 1860 München will mit dem neuen Coach Alexander Schmidt auch die zweite Saisonhälfte angehen.
Aber wir dachten, man muss ja Themen nicht immer nur todernst angehen.
Als Meichtry neu war in der Gruppe, dachte er: Cool, dann kann ich es locker angehen, wenn ich keine Lust habe.
Vielleicht hätte der Schiedsrichter dieses Derby mit einer anderen Einstellung und Linie angehen müssen.
Als die Scheinwerfer nach kurzer Umbaupause angehen, haben sich die Stooges ohne Tamtam an ihre Instrumente begeben.
Andere Reiter ließen es im Eröffnungsspringen ruhiger als Becker angehen, weil sie ihre Pferde noch schonen wollten.
Man sollte es locker angehen und sich noch unterhalten können.
Trotz des greifbar nahen Titelgewinns: Die SG Empor will auch das Rückspiel in Bonn entspannt angehen.
Es könne nicht angehen, dass immer der "Langsamste das Tempo" vorgebe.
Mit solcher Musketiersseligkeit lässt sich auch das Erwachsenenleben ganz anders angehen.
Und egal, wer am 22. September Kanzler wird, er muss das Bildungsproblem angehen.
Denn mit ein paar Pünktchen mehr unterm Christbaum lässt sich das Fest doch viel entspannter angehen.
Ja, gegen das Unrecht, das es in der DDR gegeben hat, werden wir angehen.
Es könne nicht angehen, daß die FDP sich wie ein "aufgeregter Hühnerhaufen" aufführe, konterte der stellvertretende CSU-Chef Ingo Friedrich.
Wie jedes Ratgeberbuch, sollte man auch dieses möglichst kritisch angehen.
Es kann nicht angehen, daß ein Bundesligist für seine A-Jugend jedes Jahr zehn, zwölf neue Spieler unter Vertrag nimmt.
Häufige Wortkombinationen
- etwas geht an
- etwas kann nicht angehen, etwas geht jemanden etwas an
- jemand geht etwas an
- jemanden um etwas angehen
Übersetzungen
- Englisch: come on
- Französisch: s'allumer
- Italienisch: accendere
- Katalanisch: engegar
- Norwegisch:
- slå seg på
- starte
- gå på
- Polnisch: włączać się
- Schwedisch: gå igång
- Spanisch:
- prender
- encender
- Ungarisch:
- bekapcsol
- bekapcsolódik
- indul
Anagramme
Wortaufbau
Das dreisilbige Verb angehen besteht aus sieben Buchstaben und setzt sich wie folgt zusammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × G & 1 × H
- Vokale: 2 × E, 1 × A
- Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × H
Eine Worttrennung ist nach dem ersten N und ersten E möglich.
Das Alphagramm von angehen lautet: AEEGHNN
Buchstabiertafel
Entsprechend der deutschen Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung (DIN 5009:2022-06) wird das Wort folgendermaßen buchstabiert:
- Aachen
- Nürnberg
- Goslar
- Essen
- Hamburg
- Essen
- Nürnberg
In Deutschland ebenfalls geläufig ist die Buchstabierung nach dem postalischen Buchstabieralphabet von 1950:
- Anton
- Nordpol
- Gustav
- Emil
- Heinreich
- Emil
- Nordpol
International ist das englischssprachige ICAO-Alphabet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) anerkannt:
- Alfa
- November
- Golf
- Echo
- Hotel
- Echo
- November
Heute vorwiegend nur noch als Funkfeuer in der Luft- und Schifffahrt gebräuchlich ist der Morsecode (auch Morsealphabet oder Morsezeichen genannt):
- ▄ ▄▄▄▄
- ▄▄▄▄ ▄
- ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
- ▄
- ▄ ▄ ▄ ▄
- ▄
- ▄▄▄▄ ▄
Scrabble
Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.
Bitte jedoch stets das offizielle Scrabble-Regelwerk (z. B. zu Vor- und Nachsilben) beachten!
Worthäufigkeit
Das Tuwort angehen kam im letzten Jahr häufig in deutschsprachigen Texten vor. Die Worthäufigkeit ist ungefähr gleichbleibend. Dies hat eine Auswertung mehrerer Millionen Beispielsätze ergeben.
Vorkommnisse im Sprachwörterbuch
- anreden:
- landschaftlich, jemanden um etwas anreden: jemandem um etwas bitten, um etwas angehen
- antexten:
- durch das Verfassen von Texten (etwas/einer Sache) entgegenwirken; textend gegen etwas angehen
- hineingehen:
- Sport: mit körperlichen Einsatz angehen