Unmut

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnˌmuːt ]

Silbentrennung

Unmut

Definition bzw. Bedeutung

negative Einstellung zu etwas

Begriffsursprung

Ableitung zu Mut mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-; seit dem 11 Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: unmout; althochdeutsch: unmout; zu Mut in der alten Bedeutung „Seele, Geist, Gefühl“ gebildet

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Unmut
Genitivdes Unmuts/​Unmutes
Dativdem Unmut/​Unmute
Akkusativden Unmut

Anderes Wort für Un­mut (Synonyme)

Ärger:
spontane, innere, emotionale Reaktion hochgradiger Unzufriedenheit auf eine Situation, eine Person oder eine Erinnerung, die der Verärgerte lieber anders gesehen hätte
umgangssprachlich: ein ärgerliches Erlebnis
Grant (ugs., bayr., österr.):
(länger andauernde) schlechte Laune, ärgerlicher Unwille
Groll:
gehoben: lang anhaltender, aber stiller Zorn, versteckter Hass, verborgene Feindschaft
veraltet: plötzlich aufwallender und hervorbrechender Zorn
Leidwesen:
Einstellung/Gefühl des Bedauerns
Missfallen:
Ablehnung oder Unzufriedenheit über etwas
Missmut:
Stimmung, die von schlechter Laune geprägt ist
Missvergnügen:
Haltung/Einstellung, geprägt von Missfallen, Ablehnung
Verärgerung
Verdruss:
(andauernder) Ärger
Verstimmung:
verschlechterte Laune, Verärgerung

Sinnverwandte Wörter

Ab­leh­nung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
Un­zu­frie­den­heit:
Zustand, in dem man mit dem Gegebenen, den Verhältnissen und Bedingungen, dem Vorhandenen und Erreichten nicht einverstanden ist

Gegenteil von Un­mut (Antonyme)

Zu­frie­den­heit:
das Frohsein mit einer Situation oder einem Umstand
Zu­stim­mung:
Aussage, dass man mit einer Meinung, einer Tat, einem Plan einverstanden ist

Beispielsätze

  • Sie hat allen Grund zum Unmut.

  • Die Arbeiter wollten nur ihrem Unmut Luft machen.

  • Ich habe mich heute Morgen schon wieder verspätet, was den Unmut meines Chefs erregte.

  • Der öffentliche Unmut gegen die Luftverschmutzung hat endlich eine Stimme bekommen.

  • Volksbewegungen drücken den Unmut der Bevölkerung aus.

  • Er ging trotz ihres Unmuts.

  • In Frankreich gibt es Unmut über die Steuern.

  • Tom bekundete seinen Unmut darüber, dass man in manchen Berliner Restaurants nicht mehr auf Deutsch, sondern nur noch auf Englisch bestellen kann.

  • Die Anwohner haben ihren Unmut über den Lärm zum Ausdruck gebracht.

  • Tom hat schon wieder mal seinen Unmut über den immer noch andauernden Streik von sich gegeben.

  • Der Beschluss der Regierung ruft wachsenden Unmut hervor.

  • Es bereitet Unmut, mit Tom zusammenzuarbeiten, weil er die Fehler, die er macht, nie zugibt.

  • Ich kann deinen Unmut verstehen.

  • Diese Nachricht wird wohl im Élysée-Palast Unmut auslösen.

  • Der Unmut des Publikums im Saal war nicht zu überhören.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • AKW-Abschaltung steht fest - zum Unmut der FDP.

  • An der altehrwürdigen Frankfurter sorgt Professor Pohl durch seinen latenten Alltagsrassismus immer wieder für Unmut.

  • Angesichts des Unmuts, den es in Teilen der Linkspartei über den gegeben hatte, hat Giffey allerdings ein sehr gutes Ergebnis erzielt.

  • Aber der kleine Argentinier lässt seinem Unmut über die letzten Jahre regelmäßiger in aller Öffentlichkeit freien Lauf.

  • Abermals stößt das Thema bei der politischen Führung auf Unmut – zu kritisch sei er, heißt es, zu pessimistisch und zu subjektiv.

  • Auch gibt es Unmut darüber, wie viele von russischen Ermittlungsbehörden verfolgte Geschäftsleute in London Zuflucht gefunden haben.

  • Als ein 20- jähriger Afrikaner darüber seinen Unmut äußerte, schlug ihm einer der Männer ins Gesicht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

  • Aber, dass es Unmut gibt und dieser geäußert wird, kann ich problemlos nachvollziehen.

  • Abstimmung bis kommenden Montag, Unmut über geplanten Stellenabbau.

  • Ärger an Syriens Grenze In einigen Teilen des Landes macht sich selbst bei der AKP-Stammwählerschaft Unmut und Protest breit.

  • An Aufklärung war offenbar niemand interessiert, die meisten Anwesenden wollten vielmehr ihren Unmut über die Pläne ausdrucken.

  • Proteste angekündigtDer Ausbau der Fahrrinne sorgt nicht nur in der Bevölkerung für Unmut.

  • Als Parteichefin spürt sie den Widerstand und den Unmut in den Reihen der halben Million Deutschen, die CDU-Mitglieder sind.

  • Ihr Unmut trifft vor allem Ministerpräsident Putin, aber auch dessen Nachfolger im Amt des Präsidenten, Dimitrij Medwedjew.

  • Als Ventil des Unmuts quasi, als Bauernopfer auch für Seehofer.

Häufige Wortkombinationen

  • seinem Unmut Ausdruck verleihen

Übersetzungen

  • Englisch:
    • dissatisfaction
    • discontent
  • Französisch:
    • mauvaise humeur (weiblich)
    • mécontentement (männlich)
  • Niederländisch:
    • ontevredenheid
    • ongenoegen
  • Niedersorbisch: njezdaśe (sächlich)
  • Norwegisch:
    • misnøye (männlich)
    • utilfredshet (männlich)
  • Nynorsk: misnøye (weiblich)
  • Obersorbisch:
    • hněw
    • hněwanje
    • mjerzanje
    • mjerzatosć
  • Polnisch:
    • złość (weiblich)
    • niezadowolenie (sächlich)
  • Rätoromanisch:
    • malcuntentientscha (weiblich)
    • ravgia (weiblich)
  • Rumänisch:
    • nemulțumire (weiblich)
    • neplăcere (weiblich)
  • Russisch:
    • досада (weiblich)
    • раздражение (sächlich)
  • Schwedisch: missnöje (sächlich)
  • Spanisch: descontento (männlich)
  • Ungarisch:
    • kedvetlenség
    • rosszkedv

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Un­mut be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × M, 1 × N & 1 × T

  • Vokale: 2 × U
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von Un­mut lautet: MNTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Mün­chen
  4. Unna
  5. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Martha
  4. Ulrich
  5. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Mike
  4. Uni­form
  5. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

Unmut

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­mut kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

be­kla­gen:
seinen Unmut über etwas äußern
be­rüh­ren:
jemanden berühren: zu einem Gefühl anregen, zum Beispiel zu Trauer, Nachdenklichkeit oder Unmut
Häss­lich­keit:
selten: Handlung, die für andere ein Grund zum Unmut ist
Mist­vieh:
derb, Schimpfwort: Bezeichnung für einen Menschen, der gemein ist oder sich durch irgendein Verhalten den Unmut eines anderen zugezogen hat
nie­der­brül­len:
jemandem seinen Unmut dadurch kundtun, dass man mit großer Lautstärke brüllt (und dieser dadurch nicht mehr ordnungsgemäß weiterreden, weiteragieren kann)
Nör­ge­lei:
anhaltende/penetrante Äußerung von Unmut
nör­geln:
penetrant/störend, aber nicht aggressiv seinen Unmut äußern
Pro­test­marsch:
Veranstaltung, bei der Menschen ihren Unmut über etwas bei einem gemeinsamen Umzug bekunden
wi­der­wil­lig:
Unmut, Abneigung, Abscheu zum Ausdruck bringend
zäh­ne­knir­schend:
widerwillig, mit Zeichen von Unmut begleitet

Buchtitel

  • Unmute Ryen Jackson | ISBN: 979-8-35094-673-4

Film- & Serientitel

  • Unmute (Film, 2015)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unmut. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unmut. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12418807, 12384640, 12329447, 11550822, 11523720, 11185319, 10677021, 7864829, 5133634, 4192328, 2811864, 1931141, 1848751, 1730299 & 1506546. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. ad-hoc-news.de, 12.04.2023
  3. infranken.de, 18.07.2022
  4. faz.net, 21.12.2021
  5. n-tv.de, 14.08.2020
  6. kino-zeit.de, 18.12.2019
  7. nzz.ch, 16.03.2018
  8. aargauerzeitung.ch, 09.04.2017
  9. meinbezirk.at, 19.12.2016
  10. kurier.at, 09.03.2015
  11. kurier.at, 06.08.2014
  12. blog.zeit.de, 11.08.2013
  13. focus.de, 04.04.2012
  14. derwesten.de, 24.09.2011
  15. zeit.de, 15.03.2010
  16. rssfeed.sueddeutsche.de, 27.04.2009
  17. focus.de, 19.01.2008
  18. sat1.de, 07.05.2007
  19. merkur-online.de, 25.03.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 01.11.2005
  21. welt.de, 14.09.2004
  22. spiegel.de, 26.06.2003
  23. welt.de, 03.04.2002
  24. fr, 29.09.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Rheinischer Merkur 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995