Inkarnation

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɪnkaʁnaˈt͡si̯oːn ]

Silbentrennung

Einzahl:Inkarnation
Mehrzahl:Inkarnationen

Definition bzw. Bedeutung

  • In zahlreichen Religionen verbreitete Vorstellung, wonach sich göttliche Wesenheiten in irdischer Form, besonders als Mensch, verkörpern.

  • übertragen: die Verkörperung, die Gestaltwerdung

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert von dem kirchenlateinischen Substantiv incarnātio „Fleischwerdung, Menschwerdung“ übernommen, das auf das Substantiv caro, rnis „Fleisch“ zurückgeht

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Inkarnationdie Inkarnationen
Genitivdie Inkarnationder Inkarnationen
Dativder Inkarnationden Inkarnationen
Akkusativdie Inkarnationdie Inkarnationen

Anderes Wort für In­kar­na­ti­on (Synonyme)

Ausbund (an / von) (geh.):
Riss in der Kruste eines Brotlaibes oder Brötchens
veraltend, meist ironisch: ein Ausbund an, von etwas sein: der Inbegriff von etwas sein; etwas verkörpern
Ausgeburt (einer Sache / an etwas) (geh., abwertend):
abwertend, mit Genitiv: meist schlechtes (neues, junges) Erzeugnis von etwas
Beispiel (Hauptform):
Einzelfall, der besonders und deshalb vorbildlich ist
Einzelfall, der zufällig aus einer Menge genommen wurde, der als Erklärung oder Nachweis dient
Exempel:
veraltend, aber in festen Redewendungen aktuell: lehrreiches Beispiel, das man als Vorbild nehmen kann
veraltet: Rechenaufgabe
Fleischwerdung
Inbegriff:
Assoziation, typischer Vertreter einer Gruppe
Philosophie: Verallgemeinerung, das reinste Wesen von etwas
Menschwerdung:
Biologie, von der Menschheit insgesamt: die Entwicklung zum modernen Menschen homo sapiens im Verlauf der Evolution
Buddhismus, Hinduismus: die Reinkarnation (Wiedergeburt) der Menschen
Muster (an):
ein Handlungsablauf oder eine Denk-, Gestaltungs- oder Verhaltensweise, die zur gleichförmigen Wiederholung (Reproduktion) bestimmt ist
gleichbleibende Struktur, die einer sich wiederholenden Sache zu Grunde liegt
Musterbeispiel:
etwas, das etwas Bestimmtes in besonders reiner Form repräsentiert
Musterfall:
Gerichtsverfahren, dessen Urteil wegweisend für ähnliche Fälle ist
Sachverhalt/Vorgang/Zustand, der exemplarisch/prototypisch ist auch für ähnliche Fälle
Paradebeispiel:
etwas ist ein Paradebeispiel für etwas: Beispiel, mit dem etwas eindeutig belegt werden kann; Beispiel, das perfekt passt
sehr gutes Beispiel (für)
Verkörperung:
Art und Weise, wie ein Schauspieler/eine Schauspielerin eine bestimmte Rolle auffasst
Darstellung von etwas/jemand durch eine Figur mit ähnlichen/gleichen Eigenschaften
Vorzeigebeispiel

Beispielsätze

Die Frau ist die Inkarnation der Liebe, die Erzeugerin der Familie, die Königin des Hauses.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das ist bei der jüngsten Inkarnation des flotten Spaniers nicht anders – optisch und auch beim Fahren.

  • Jener Firma, die sich in den Augen Dick Martys ausserhalb der Schweiz wie die Inkarnation des Bösen gebärdet.

  • Immerhin betrachten viele Hinduisten Affen als eine Inkarnation der Gottheit Hanuman.

  • Neuer SicherheitsberaterPentagon-Chef trifft erstmals auf „Inkarnation des Teufels

  • Die neue Generation des 3er - wie auch die jüngste Inkarnation des 5er - sind für Elektroantrieb vorbereitet.

  • Die Inkarnation von Matt Smith konnte damit ja wohl kaum gemeint sein.

  • Mit seinen roten Haaren und den Sommersprossen auf blasser Haut sieht King krule aus wie die Inkarnation eines britischen Suburbia-Lads.

  • Dann wollte sein Vater ihn umbringen, weil bei den Maasai Albinos als Inkarnation des Teufels gelten.

  • Der Gründer des Private-Equity- Fonds Terra Firma ist die perfekte Inkarnation des modernen Heuschrecken-Kapitalismus.

  • Den Schauplatz der Handlung bildet die Hohlwelt Atreia, eine Inkarnation des Gottes Aion.

  • Für die Tibeter ist der Dalai Lama, als 14. Inkarnation des Buddhas des Mitgefühls, nicht nur geistliches Oberhaupt.

  • Retox" ist das Botox für die Arschfalte, das Toxin für den Rock?N?Roll oder die Inkarnation der Boshaftigkeit.

  • Die Grünen empfinden sich ohnehin als Inkarnation, zumindest Gewächs, einer zivilen Bürgergesellschaft.

  • Nun hat es ausnahmsweise mal die Bayern erwischt, den FC Ruhmreich, den FC Seelenlos, die Inkarnation der Effizienz.

  • Denn Ewell ist die Inkarnation des mittelalten Pantoffelhelden.

  • Doch vielleicht kommt es, wo es um Gesten und Inkarnationen des Gedächtnisses geht, auf Wörter als Gedächtnis von Sprache nicht mehr an.

  • Der Kapitän zur See gilt in der Vorstellung von Landratten wohl noch immer als Inkarnation des männlichen Abenteurers.

  • Hopkins ist die Inkarnation eines Menschen, der sich in der Mitte einer Gegenwart wähnt, aber die ist schon seine Vergangenheit.

  • Auf denen ergehen sich nun Leute wie Charles Baudelaire, der für Walter Benjamin die Inkarnation des Flaneurs ist.

  • Insbesondere der Priester sieht in den Wölfen die Inkarnation des Bösen.

Häufige Wortkombinationen

  • die Inkarnation des Bösen

Untergeordnete Begriffe

  • Betriebssystem-Inkarnation

Übersetzungen

Was reimt sich auf In­kar­na­ti­on?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv In­kar­na­ti­on be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × A, 2 × I, 1 × K, 1 × O, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 2 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × N, 1 × K, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, R, zwei­ten A und zwei­ten I mög­lich. Im Plu­ral In­kar­na­ti­o­nen nach dem ers­ten N, R, zwei­ten A, ers­ten I und O.

Das Alphagramm von In­kar­na­ti­on lautet: AAIIKNNNORT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Nürn­berg
  3. Köln
  4. Aachen
  5. Ros­tock
  6. Nürn­berg
  7. Aachen
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Offen­bach
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Nord­pol
  3. Kauf­mann
  4. Anton
  5. Richard
  6. Nord­pol
  7. Anton
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Otto
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Novem­ber
  3. Kilo
  4. Alfa
  5. Romeo
  6. Novem­ber
  7. Alfa
  8. Tango
  9. India
  10. Oscar
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort In­kar­na­ti­on (Sin­gu­lar) bzw. 17 Punkte für In­kar­na­ti­o­nen (Plural).

Inkarnation

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen In­kar­na­ti­on kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Krish­na:
Inkarnation (Avatar) des hinduistischen Gottes Vishnu
Wid­der:
mythologisch: die Inkarnation des ägyptischen Gottes Amun

Buchtitel

  • Inkarnation Karl-Heinz Menke | ISBN: 978-3-79173-289-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Inkarnation. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Inkarnation. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10710246. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  3. noows.de, 19.05.2020
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  20. archiv.tagesspiegel.de, 19.12.2003
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  28. Welt 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995