Heide

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhaɪ̯də ]

Silbentrennung

Einzahl:Heide
Mehrzahl:Heiden

Definition bzw. Bedeutung

  • Anhänger einer polytheistischen Religion (aus Sicht einiger Monotheisten)

  • biblisch: jemand, der nicht der christlichen bzw. muslimischen oder jüdischen Glaubensgemeinschaft angehört

  • jemand, der nicht an einen Gott oder andere höhere Mächte glaubt

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch heiden, althochdeutsch heidan, „offenbar übernommen aus dem Gotischen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert, heutige Form 14. Jahrhundert.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Heidedie Heiden
Genitivdes Heidender Heiden
Dativdem Heidenden Heiden
Akkusativden Heidendie Heiden

Anderes Wort für Hei­de (Synonyme)

Erika
Heidekraut:
auf sandigen oder moorigen Böden gedeihende Pflanze, die in Zwergsträuchern wächst und nadelartige, immergrüne Blättchen sowie besonders kleine, zumeist rot-lila Blüten aufweist
Haide (fachspr., veraltet)
Heideland
Agnostiker:
Person, die der Meinung ist, dass man die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz eines Schöpfers nicht beantworten kann
Atheist:
Person, welche die Existenz Gottes abstreitet
Glaubensloser
Gottesleugner (derb)
Gottloser
Ungläubiger:
Person, die einem anderen, als falsch aufgefassten Glauben anhängt oder jeglichen Glauben ablehnt

Weitere mögliche Alternativen für Hei­de

Häretiker:
jemand, der sich der Häresie schuldig macht
Ketzer:
Fälscher
frevelhafter, sittenloser, lüsterner Mensch
Paganist
Polytheist:
jemand, der glaubt, es gebe mehrere Götter
Renegat:
ein Abtrünniger einer Religion oder eines politischen (oder kulturellen) Wertesystems

Sinnverwandte Wörter

Kle­ri­ker:
Geistlicher der römisch-katholischen Kirche
Zweif­ler:
Person, die leicht/oft dazu neigt, an etwas zu zweifeln

Gegenteil von Hei­de (Antonyme)

Christ:
Anhänger des Christentums
Geist­li­cher:
ein ausgebildeter Theologe, der gottesdienstliche oder seelsorgerische Aufgaben in Kirchengemeinden wahrnimmt
Glaubender
Gottgläubiger
Ju­de:
Mensch, welcher der Religion des Judentums angehört
Völkerkunde: Mensch, welcher der jüdischen Ethnie oder Kulturgemeinschaft angehört
Mo­no­the­ist:
jemand, der glaubt, es gebe genau einen einzigen (meist persönlichen) Gott
Mus­lim:
Anhänger der islamischen Religion

Beispielsätze

  • Aus der Sicht der Christen waren die Germanen Heiden, die es zu bekehren galt.

  • Die Christen wurden zunächst verfolgt, und zwar von Heiden.

  • Die Heiden verehren viele Götter.

  • Tom bezeichnet sich selbst als Heiden.

  • Wer einen Paten hat, stirbt nicht als Heide.

  • Es dunkelt schon in der Heide.

  • Die Heiden haben von diesem Leben einen Gott gemacht, die Christen vom Tod.

  • Ihre Mutter war eine Christin und ihr Vater ein Heide, aber das war kein Problem für sie alle.

  • In Norddeutschland gibt es mehr Heiden als in Süddeutschland.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Stand der Camburger Steinmetzfirma boten auch Heide Schöne und Paul Schöne ein Kreativangebot für Kinder an.

  • Am Wochenende hat eine Familie beim Pilzesammeln in der Dresdner Heide ein fünfjähriges Kind aus den Augen verloren.

  • Akribisch wurde die Ausstellung durch Heide Manoutschehri und ihr engagiertes Team zusammengestellt.

  • Am Freitag, 30.Oktober, sollte in Heiden die Gedenkfeier zum 110.Todestag von Henry Dunant stattfinden.

  • Am Mittwoch gegen 22.15 Uhr wurde die Bundespolizei zu einem Einsatz auf der Bahnstrecke zwischen Neumünster und Heide gerufen.

  • BARBARA WUSSOW: Heide ist sicher nicht zu ersetzen, sie war ein Fixstern am Traumschiff-Himmel.

  • Auch die planungspolitische Sprecherin der SPD, Heide Rieke, sprach von einem „sehr gelungenen Entwurf“.

  • Denn auch wenn sie der islamischen Geistlichkeit als Heiden gelten, geniessen sie in der Bevölkerung grossen Respekt.

  • Aber wo, das weiß ich genau: in einem Dorf vielleicht acht Kilometer nördlich von Soltau, in der Lüneburger Heide.

  • Den längsten Atem hatte Alexander von der Heide (Hörstel/L&V Motorsport) vor Alexander Richter.

  • «Das ist kein Heide, das ist ein netter, anständiger Wilder», sagt Yancy über ihn.

  • So wird eine historische Bewirtschaftungsform durch die Heidebauern nachgeahmt, die Heide erhält mithin neue Entfaltungsmöglichkeiten.

  • Das gilt für viele Standorte nicht etwa oben in der Heide oder in Stetten am kalten Markt in Baden- Württemberg.

  • Die 25. Meter hohe Birke kommt aus der Dölauer Heide und muss dort gefällt werden.

  • Die Geflügelschiene hat die Lüneburger Heide erreicht, meinte der Kreislandvolkvorsitzende jetzt im Pressegespräch.

  • "Zum Glück haben wir eine Maschine", so Heide erleichtert.

  • Björn Engholm (unten links) und Heide Simonis (beide SPD) bevorzugten das Gästehaus in Düsternbrook.

  • "Das ist wichtig fürs Geschäft", sagt der Partner der Heiden & Simon u. Partner Personalberatung in Berlin.

  • Doch der Schröder-Schau kam die des unbekannten Kieler Abgeordneten in die Quere, der Heide Simonis kalten Blutes zu Fall brachte.

  • "Es hat viele Jahre gedauert, bis sich die Koalition dazu entschlossen hat", sagt Susanne Hoch von der Bürgerinitiative "Freie Heide".

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Altgriechisch:
    • ἄθεος (atheos)
    • ἀσεβής
  • Arabisch: وثني (wathani)
  • Armenisch: հեթանոսական (het’anosakan)
  • Bulgarisch: неверник (männlich)
  • Englisch:
    • heathen
    • atheist
  • Esperanto:
    • pagano
    • sendiisto
    • sendiismano
    • malpiulo
    • senreligiulo
  • Finnisch: pakana
  • Französisch:
    • athée (männlich)
    • paīen (männlich)
  • Italienisch: pagano (männlich)
  • Katalanisch: pagà
  • Latein:
    • paganus
    • ethnicus
    • gentilis
  • Mazedonisch:
    • атеиста (ateista) (männlich)
    • безбожник (bezbožnik) (männlich)
    • неверник (nevernik) (männlich)
  • Neugriechisch: άπιστος (ápistos)
  • Norwegisch: hedning
  • Papiamentu: pagano
  • Polnisch: poganin
  • Portugiesisch: pagão (männlich)
  • Rätoromanisch: pajaun (männlich)
  • Russisch: язычник (männlich)
  • Schwedisch: hedning
  • Serbisch:
    • атеиста (ateista) (männlich)
    • безбожник (bezbožnik) (männlich)
    • неверник (nevernik) (männlich)
  • Slowenisch:
    • pogan
    • ajd
  • Spanisch: ateo (männlich)
  • Türkisch: kâfir
  • Ungarisch: pogány

Was reimt sich auf Hei­de?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Hei­de be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × D, 1 × H & 1 × I

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × H

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich. Im Plu­ral Hei­den an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Hei­de lautet: DEEHI

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Düssel­dorf
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Ida
  4. Dora
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. India
  4. Delta
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Hei­de (Sin­gu­lar) bzw. 7 Punkte für Hei­den (Plural).

Heide

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Hei­de ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist stei­gend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­sen­hei­de:
Botanik: Calluna vulgaris, eine Pflanze der Moore und Heiden, die früher zum Besen binden genutzt wurde
Goi:
jenische Bezeichnung für: Christ, aber auch erweitert für Heide oder Nichtjude
Hei­de­dorf:
Dorf in der Heide
Hei­de­hof:
Bauernhof in einer Heide
Hei­de­strich:
von Heide geprägter Landstrich
heid­nisch:
die Heiden betreffend, charakteristisch für Heiden
Kreuz­zug:
im Mittelalter: religiös motivierter Feldzug gegen Heiden, Ketzer, die Ostkirche, Aufständische und politische Gegner

Buchtitel

  • Die Heiden von Kummerow Ehm Welk | ISBN: 978-3-35602-363-3
  • Die heilige Heide Wolf E. Matzker | ISBN: 978-3-74605-946-4
  • Die Lüneburger Heide erfahren 30 Radtouren durch malerische Landschaften, zu reizvollen Städten und kulturellen Highlights Linda O'Bryan und Hans Zaglitsch | ISBN: 978-3-73432-481-9
  • DuMont BILDATLAS Hannover zwischen Harz und Heide Andrea Lammert | ISBN: 978-3-77019-479-7
  • DuMont Bildatlas Lüneburger Heide Sven Bremer | ISBN: 978-3-61601-280-3
  • DuMont Radelzeit in der Lüneburger Heide Alexandra Schlüter | ISBN: 978-3-61603-278-8
  • DuMont Wanderzeit in der Lüneburger Heide Sonja Anwar | ISBN: 978-3-61603-230-6
  • Gegen die Heiden. Über die Menschwerdung des Wortes Gottes Athanasius Alexandrinus | ISBN: 978-3-45870-015-9
  • Glücksorte in Lüneburg und der Lüneburger Heide Carola Siedhoff | ISBN: 978-3-77002-090-4
  • Heide, Hügel, Heimatliebe Nikola Hollmann, Andrea Slavik | ISBN: 978-3-83752-460-4
  • Im Moor und auf der Heide Bruno P. Kremer, Bärbel Oftring | ISBN: 978-3-25807-777-2
  • Lieblingsplätze Lüneburger Heide Kirsten Ranf | ISBN: 978-3-83920-159-6
  • Lost & Dark Places Lüneburger Heide und Wendland Kathrin Heynold | ISBN: 978-3-73432-470-3
  • Lüneburger Heide Wolfgang Schwartz | ISBN: 978-3-76334-771-1
  • Lüneburger Heide mit Wendland und Elbtalauen Carsten Döblitz | ISBN: 978-3-94375-920-4

Film- & Serientitel

  • Als Hollywood in der Heide lag (Doku, 2016)
  • Baltic Tribes – Die letzten Heiden Europas (Doku, 2018)
  • Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche (Film, 1967)
  • Hexen, Heiden, Heiligtümer (Film, 2010)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Heide. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Heide. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11519243, 10513038, 10050015, 5185123, 1728625, 898652, 719451 & 379279. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. otz.de, 02.07.2023
  3. dnn.de, 19.09.2022
  4. noen.at, 17.04.2021
  5. tagblatt.ch, 29.10.2020
  6. shz.de, 25.07.2019
  7. abendzeitung-muenchen.de, 15.03.2018
  8. merkur.de, 11.10.2017
  9. klatsch-tratsch.de, 06.11.2016
  10. zeit.de, 07.05.2015
  11. motorsport-magazin.com, 24.06.2014
  12. main-netz.de, 02.07.2013
  13. gartentechnik.de, 02.04.2012
  14. gotha.tlz.de, 23.07.2011
  15. halleforum.de, 21.04.2010
  16. wz-net.de, 15.10.2009
  17. sauerlandkurier.de, 27.01.2008
  18. abendblatt.de, 23.01.2007
  19. spiegel.de, 12.11.2006
  20. welt.de, 19.03.2005
  21. berlinonline.de, 09.10.2004
  22. archiv.tagesspiegel.de, 16.04.2003
  23. sueddeutsche.de, 20.08.2002
  24. Die Welt 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Die Zeit (47/1998)
  27. TAZ 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Berliner Zeitung 1995