Gevatter

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈfatɐ]

Silbentrennung

Gevatter (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

  • am Ausgang des Mittelalters: vertrauliche Anrede für einen Gleichgesinnten

  • diverse übertragene Bedeutungen wie „Gevatter Tod“

  • ursprünglich: geistiger Mitvater, Mitvater in geistlicher Verantwortung (Lehnübersetzung des lateinischen compater)

  • veraltend oder veraltet: Taufpate

  • Verwandter, Freund, Bekannter, Nachbar

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch gefater(e), althochdeutsch gifateri, im 12. Jahrhundert Lehnübersetzung des lateinischen Substantivs compater „geistlicher Mitvater“

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Gevatterdie Gevatter/​Gevattern
Genitivdes Gevatters/​Gevatternder Gevatter/​Gevattern
Dativdem Gevatter/​Gevatternden Gevattern
Akkusativden Gevatter/​Gevatterndie Gevatter/​Gevattern

Anderes Wort für Ge­vat­ter (Synonyme)

Buddy (ugs., engl.)
Freund:
Anrede einer Person männlichen Geschlechts
ein Anhänger von etwas
Gefährte:
Person, die einer anderen Person durch Zuneigung oder Schicksal verbunden ist und mit der man viel Zeit verbringt, zum Beispiel auch, indem man gemeinsam etwas unternimmt
Genosse:
bis 1990 offizielle Anrede in der NVA, der Volkspolizei, des MfS und Ähnlichem in der ehemaligen DDR
jemand, der eine andere Person durch bestimmte Lebensbereiche oder Unternehmungen begleitet
Getreuer
Intimus (geh.)
Kamerad:
Person, mit der man auf eine bestimmte Art (Sport, Schule, Beruf, Freundschaft oder Ähnliches) verbunden ist
ursprünglich: Soldat, mit dem man die Stube teilt; allgemein: Soldat in der eigenen Armee
Kollege (ugs.):
befreundete Person
Person, die im gleichen Beruf (aber in einem anderen Unternehmen) tätig ist
Kumpan:
ein Freund oder ein Mitglied der Kompanie, der man selbst angehört
Kumpel (ugs.):
Arbeitskollege
Bergmann
Spezi (ugs., bayr., österr.):
guter, vertrauter Freund
Vertrauter
Pate:
Ansprechperson der gleichen hierarchischen Ebene, die neue Mitarbeiter fachlich und sozial einführt, mit der Arbeitsumgebung, den Kollegen und den (un)geschriebenen Gesetzen des Unternehmens vertraut ist
Ehrenamt in christlichen Kirchen zur Unterstützung der Eltern bei der religiösen Erziehung und Zeuge bei einer Sakramentsspendung
Patenonkel (ugs.):
Mann, der bei der Taufe eines Kindes anwesend ist und neben den Eltern für die christliche Erziehung des Kindes verantwortlich ist
Taufpate:
Religion: den Täufling bei der Taufe begleitende Person, die Zeuge bei der Sakramentsspendung ist
Alterchen
Väterchen
Angehöriger:
ein Verwandter
eine Person, die zu einer bestimmten Gruppe gerechnet wird
Anverwandter:
Person, die zur Verwandtschaft gehört
Familienangehöriger:
Person, die einer/der Familie angehört
Familienmitglied:
Person, die zu einer bestimmten Familie gehört
Verwandter:
Person, die aufgrund von Abstammung oder Gesetz zu einer Familie gehört
Boandl (ugs., bayr., österr.)
Boandlkramer (ugs., bayr., österr.):
bairisch: der personifizierte Tod
Boanl (ugs., bayr., österr.)
Boanlkramer (ugs., bayr., österr.)
Freund Hein
Gevatter Tod
Hein
Knochenmann (ugs.):
Skelett als Sinnbild des Todes
Schnitter (ugs.):
übertragen, ohne Plural: der (personifizierte) Tod
veraltend: jemand, der bei der Ernte das Gras oder Getreide von Hand mäht
Sensenmann (ugs.):
Sinnbild des Todes, personifizierte Allegorie des Todes
Thanatos (griech.)
Tod (Personifikation) (Hauptform):
das Ende des Sterbevorgangs
Figur mit einer Sense; personifizierter Tod
Todbringer (ugs.)
Onkel:
1. Grades: Bruder des Vaters
aber auch umgangssprachlich: Schwager von Mutter oder Vater einer Person

Redensarten & Redewendungen

  • Gevatter stehen
  • Gevatter Schneider und Handschuhmacher

Beispielsätze

  • Und der war so scheußlich, dass selbst Gevatter Tod ihn nur widerwillig mit sich nahm.

  • In dieser Erscheinungsform hat der Gevatter den Namen Mark Thompson, ist der Generaldirektor der BBC.

  • Die zwei Messen, Christkindlmarkt und Wiener Ball seien sehr wohl Eigenveranstaltungen, hielt Gevatter erneut dagegen.

  • Es werden dauerhaft nur mehr zwei Gassen sein", sagt Gevatter.

  • Gemeinsam haben die Hospiz-Gruppen daher das Rock-Figurentheater mit der ungewöhnlichen Inszenierung des Märchens "Gevatter Tod" engagiert.

  • Bitte nicht übertreiben, Gevatter Tod!

  • Der Gevatter Tod warnt ihn: Noch einmal, und du bist selber dran.

  • Titel des Bildes: "Gevatter Knast läßt grüßen".

  • Nun begab es sich aber, daß Kater mit den Entscheidungen seines Gevatters nicht immer einverstanden war und ihn auszutricksen versuchte.

Häufige Wortkombinationen

  • Gevatter Tod

Wortbildungen

  • Gevattersmann

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ge­vat­ter?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­vat­ter be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × T, 1 × A, 1 × G, 1 × R & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × G, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­vat­ter lautet: AEEGRTTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Völk­lingen
  4. Aachen
  5. Tü­bin­gen
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Vik­tor
  4. Anton
  5. Theo­dor
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Vic­tor
  4. Alfa
  5. Tango
  6. Tango
  7. Echo
  8. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

Gevatter

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­vat­ter kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­vat­te­rin:
weibliche Form von Gevatter: Patin; Nachbarin, Verwandte und Ähnliches

Buchtitel

  • Gevatter Tod Terry Pratchett | ISBN: 978-3-49228-064-8
  • Gevatter Tod in Altötting Anton Leiss-Huber | ISBN: 978-3-83922-713-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gevatter. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gevatter. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. deutschlandradiokultur.de, 16.08.2015
  3. jungewelt.de, 08.11.2007
  4. pnp.de, 09.10.2007
  5. pnp.de, 14.12.2006
  6. abendblatt.de, 20.02.2005
  7. welt.de, 07.04.2005
  8. Tagesspiegel 1999
  9. Berliner Zeitung 1997
  10. Süddeutsche Zeitung 1996