umsonst

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʊmˈzɔnst ]

Silbentrennung

umsonst

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch umbesunst, umbesus(t), zusammengesetzt aus mittelhochdeutsch umbe (um) und substantiviert gedachten mittelhochdeutsch sus(t) (sonst), bedeutete ‚um, für ein So (ein Nichts)‘.

Anderes Wort für um­sonst (Synonyme)

(an/bei jemandem/etwas ist) Hopfen und Malz verloren (ugs.)
(sich etwas) sparen können (ugs.)
(sich) die Mühe sparen können (ugs.)
(sich) nicht lohnen (ugs.)
außer Spesen nichts gewesen (ugs., Spruch)
da kommt nix bei rum (ugs., salopp)
dabei kommt nichts (he)rum (ugs.)
erfolglos:
ohne Erfolg
fruchtlos (Anwaltsdeutsch) (fachspr., Jargon):
keine Früchte tragend, keinen Erfolg bringend
ohne Steigerung: keine Früchte hervorbringend
frustran (medizinisch) (fachspr.)
für den Arsch (derb)
für die Katz (ugs.)
für die Tonne (ugs.)
für nichts und wieder nichts (ugs.)
kannst du knicken (ugs.)
kannst du vergessen (ugs.)
keine Chance! (ugs.)
nicht lohnen (ugs.)
ohne Erfolg
vergebens:
zu keinem Erfolg führend
vergeblich (Hauptform):
in Scheitern resultierend
vergebliche Liebesmüh (ugs.)
verlorene Liebesmüh (ugs.)
verlorene Mühe
verlorene Zeit (sein)
Versuch am untauglichen Objekt (fachspr., auch ironisch, juristisch)
(den/die/das) kannst du in der Pfeife rauchen (ugs., fig.)
(sich etwas) schenken können (ugs.)
akademisch (geh.):
auf eine Art und Weise, die wenig mit der Praxis zu tun hat, sondern auf theoretischen (manchmal sogar weltfremden) Überlegungen basiert, oder auch: nur um der Theorie willen, ohne dass es eine Bedeutung für die Praxis hat
eine Hochschule oder Universität betreffend, manchmal, aber seltener, auch: eine Akademie betreffend
der Mühe nicht wert (geh.)
die Mühe nicht wert
entbehrenswert (geh.)
entbehrlich (geh.):
nicht unbedingt erforderlich
(sich) erübrigen:
etwas erübrigen: etwas durch Sparsamkeit übrig behalten, etwas einsparen, etwas nicht aufbrauchen
sich erübrigen: unwichtig (unnötig, überflüssig) werden durch jüngst erworbene Erkenntnisse, durch neue Umstände
müßig (geh.):
keine oder keine sinnvolle Beschäftigung ausübend
von Gedanken, Ideen und Fragen: ohne praktische Bedeutung
Muster ohne Wert
nicht der Mühe wert (geh.)
nichts bringen (ugs.)
nichts wert
nutzlos:
ohne Nutzen, keinen oder nur sehr wenig Nutzen bringend, zu nichts zu gebrauchen; ohne die angestrebte Wirkung
ohne Sinn und Zweck
sinn- und zwecklos (Hauptform)
sinnlos:
ohne Sinn seiend, eine inhaltsleere oder unüberlegte Aussage seiend, ohne Zusammenhang seiend, sich auf fehlenden Sinn beziehend, ohne Zweck, ohne Vernunft seiend
Spielerei (ugs.):
anhaltendes Spielen
etwas, das leicht zu bewerkstelligen ist
überflüssig:
nicht nötig, über das notwendige Maß hinaus
überflüssig wie ein Kropf (ugs.)
unnötig:
nicht nötig
unnotwendig
unnütz:
keinen (zusätzlichen) Vorteil/Nutzen bietend und deshalb überflüssig
wertlos und zu nichts zu nutzen
verzichtbar (geh.):
nicht unbedingt erforderlich
wertlos:
ohne Wert, keinen Wert habend
zu nichts nütze
zu nichts nutze
zwecklos:
ohne ein brauchbares Ergebnis zu erzeugen
(das) kannst du vergessen (ugs.)
(ein) tot geborenes Kind (fig.)
(ein) totgeborenes Kind (fig.)
(gut) für die Tonne (ugs.)
(von vornherein) zum Scheitern verurteilt
bringt nichts (ugs.)
führt zu nichts (ugs.)
für den Arsch (vulg.)
hat keinen Wert (ugs., ruhrdt.)
keinen Sinn haben
keinen Sinn machen
keinen Sinn und Zweck haben
keinen Zweck haben
Makulatur:
Altpapier, Abfall in der Papierindustrie
schadhafte Druckbogen oder unbrauchbar gewordene Druckerzeugnisse
nichts zu machen sein
unsinnig:
nicht sinnvoll, mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar
sehr, übermäßig, auch: übertrieben
witzlos (ugs.):
nicht sinnvoll
nicht witzig
zu nichts führen
zu nichts gut sein (ugs.)
für Gottes Lohn (auch ironisch)
für lau (ugs.)
für noppes (ugs.)
für Nüsse (ugs.)
für umme (ugs.)
für umsonst (ugs.)
gebührenfrei:
ohne Gebühren, nicht mit Gebühren verbunden
gratis:
ohne eine Bezahlung zu verlangen
kostenfrei:
so, dass kein Geld für eine Ware oder Dienstleistung bezahlt werden muss
kostenlos (Hauptform):
nicht mit Kosten verbunden
nicht berechnet werden
umme (ugs.)
unentgeltlich:
ohne Entgelt, ohne geldliche Gegenleistung
vergütungsfrei
zum Nulltarif
für nass

Beispielsätze

  • Kinder dürfen umsonst mitfahren.

  • Ich war umsonst beim Bäcker, denn die Brötchen waren schon ausverkauft.

  • Ich habe dich nicht umsonst davor gewarnt ohne Regenschirm aus dem Haus zu gehen.

  • Wir können hier umsonst bleiben.

  • Was es in anderen Ländern selbstverständlich umsonst gibt, dafür muss man in Deutschland zahlen.

  • Kaufen Sie fünf Zitronen und erhalten Sie eine weitere umsonst.

  • Meine jahrelange Anstrengung war für umsonst.

  • Das könnte alles umsonst sein.

  • Ein alter Hund bellt nicht umsonst.

  • Ich war umsonst beim Bäcker, weil die Brötchen schon ausverkauft waren.

  • Weil alles umsonst war, hat Tom gegessen und getrunken, so viel er konnte.

  • Gibst du es mir umsonst?

  • Alles hat seinen Preis, auch die Dinge, von denen man glaubt, dass man sie umsonst kriegt.

  • Glaubst du, das ist umsonst?

  • Du kannst dieses Buch umsonst mitnehmen.

  • Nichts ist umsonst und alles hat seinen Preis.

  • Ich habe das alles umsonst durchgemacht.

  • Wenigstens ist er nicht umsonst gestorben.

  • Wenn es dir möglich ist, mit nur einem kleinen Funken die Liebe in der Welt zu bereichern, dann hast du nicht umsonst gelebt.

  • Ich hab die Reise umsonst gemacht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • ¹ Nicht umsonst hört und liest man überall den Satz: "Stillen ist das Beste für ihr Kind."

  • Außerdem meldet die Polizei Einbrecher, Vandalen und einen Polizei- und Feuerwehreinsatz, der umsonst war.

  • Aber er hat nicht umsonst gerade noch mal darauf hingewiesen, dass die Kanzlerkandidatenentscheidung erst nach Ostern falle.

  • Bruder von George Floyd: "Es liegt an Ihnen, sicherzustellen, dass sein Tod nicht umsonst ist"

  • Alle Proteste waren am Ende umsonst: Erstmals seit 2017 sind auf Mallorca wieder Stiere ritualisiert getötet worden.

  • Aber man macht keine Wege umsonst im Leben.

  • Bei Gott ist das ganz anders: Das Beste im Leben gibt es nur umsonst.

  • Alle profitieren davon, dass wir umsonst eine medizinische Versorgung auf einem hohen Niveau anbieten", erzählt der Arzt.

  • Aber man hat ja nicht umsonst lange Jahre die Gemeinde umsichtig geführt.

  • Aber es heißt ja nicht umsonst, das Radfahren verlernt man nicht.

  • Bibliotheks-Einsteiger können ja auch zunächst mal – ganz umsonst – im Zeitschriftensaal in Magazinen blättern.

  • Nicht umsonst lautet der begleitende Werbeslogan damals: "Sahne bis zum letzten Löffel".

  • Aber nicht umsonst steht das "Guantanamo" A. in Bagram.

  • Hier lebt es sich phantastisch und ich dachte immer, dass "Europa" nicht umsonst hier sein politisches Zentrum hat.

  • Alle Gedanken umsonst gemacht, darauf hätte man ja auch kommen können, dass sein Handy vielleicht aus war oder er kein Guthaben hat.

Übersetzungen

Was reimt sich auf um­sonst?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adverb um­sonst be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × M, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem M mög­lich.

Das Alphagramm von um­sonst lautet: MNOSSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Mün­chen
  3. Salz­wedel
  4. Offen­bach
  5. Nürn­berg
  6. Salz­wedel
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Martha
  3. Samuel
  4. Otto
  5. Nord­pol
  6. Samuel
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Mike
  3. Sierra
  4. Oscar
  5. Novem­ber
  6. Sierra
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

umsonst

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort um­sonst kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

im­me­sist:
umsonst im Sinne von erfolglos, vergebens
umsonst im Sinne von gratis
Metz­ger­fahrt:
eine Fahrt, die man umsonst, also ohne das angestrebte Ziel erreicht zu haben, unternommen hat

Buchtitel

  • Alles umsonst Walter Kempowski | ISBN: 978-3-32810-275-5
  • Deutschland umsonst Michael Holzach | ISBN: 978-3-45575-004-1
  • Kein Schritt umsonst Philipp Fuge | ISBN: 978-3-74606-092-7
  • Liebe umsonst Christoph Sperling | ISBN: 978-8-86563-360-1
  • Nichts geschieht umsonst Kurt Tepperwein | ISBN: 978-3-89845-412-4
  • Nur der Tod ist umsonst Andrew Lane | ISBN: 978-3-59619-722-4

Film- & Serientitel

  • Absolventen – Freiheit ist nicht umsonst (Doku, 2012)
  • Der Glücksbringer – Liebe gibt es nicht umsonst (Film, 2015)
  • Der Norden umsonst – Von der Hallig in den Harz (Dokuserie, 2005)
  • Der Tod ist nicht umsonst: Danielle muss weg (Film, 2020)
  • Die Küste umsonst (Dokuserie, 2007)
  • Musiciens errants – Kein Geld für umsonst (Kurzdoku, 2009)
  • umsonst (Film, 2014)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: umsonst. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: umsonst. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12259946, 11622236, 10780896, 10643874, 10066184, 9822216, 9577500, 9577034, 8908264, 8847830, 8791706, 8564976, 8266816, 7805414, 7021310, 6600850 & 5586316. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. derstandard.at, 24.04.2023
  3. otz.de, 03.01.2022
  4. landeszeitung.de, 21.03.2021
  5. sueddeutsche.de, 11.06.2020
  6. braunschweiger-zeitung.de, 10.08.2019
  7. sn.at, 13.04.2018
  8. blogigo.de, 28.10.2017
  9. landes-zeitung.de, 29.03.2016
  10. bernerzeitung.ch, 19.11.2015
  11. rga-online.de, 19.09.2014
  12. saarbruecker-zeitung.de, 20.12.2013
  13. presseportal.de, 11.04.2012
  14. derstandard.at, 05.12.2011
  15. zeit.de, 28.04.2010
  16. tagesspiegel.de, 27.02.2009
  17. focus.de, 30.07.2008
  18. jetzt.sueddeutsche.de, 13.10.2007
  19. berlinonline.de, 26.07.2006
  20. badische-zeitung.de, 10.08.2005
  21. tagesschau.de, 01.12.2004
  22. Die Zeit (37/2003)
  23. welt.de, 22.07.2002
  24. Die Welt 2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Rhein-Neckar Zeitung, 02.06.1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Welt 1995