steril

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌʃteˈʁiːl ]

Silbentrennung

steril

Definition bzw. Bedeutung

  • Medizin, Biologie; nur als Adjektiv: unfähig, sich fortzupflanzen

  • Medizin: ohne Krankheitskeime

  • übertragen: geistig unfruchtbar; von der Wirkung her kalt und abweisend

Begriffsursprung

Das Adjektiv steril leitet sich von lateinisch sterilis „unfruchtbar“ her. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts ist es über französisch stérile in die deutsche Sprache gekommen.

Steigerung (Komparation)

  1. steril (Positiv)
  2. steriler (Komparativ)
  3. am sterilsten (Superlativ)

Anderes Wort für ste­ril (Synonyme)

aseptisch:
nicht auf einer Infektion beruhend
nicht septisch; frei von Keimen
desinfiziert
entkeimt
hygienisch (sauber):
der Verhütung von Krankheiten dienend
keimfrei:
frei von Keimen
sterilisiert
fruchtlos:
keine Früchte tragend, keinen Erfolg bringend
ohne Steigerung: keine Früchte hervorbringend
infertil:
nicht imstande, eine Schwangerschaft auszutragen
zur Zeugung oder Fortpflanzung unfähig, nicht fruchtbar
unfruchtbar:
biologisch unproduktiv
nicht zur Fortpflanzung fähig
zeugungsunfähig:
unfähig, Kinder zu zeugen
auf die Funktion reduziert
auf Zweckmäßigkeit getrimmt
funktional:
allgemein, auch Linguistik, Architektur: im Hinblick auf die Funktion, die Funktion berücksichtigend/einbeziehend
kahl:
Baum: nicht belaubt
Landschaft, Natur: ohne (größere) Vegetation
klinisch:
(übermäßig) hygienisch, kalt
durch ärztliche oder psychologische Untersuchung feststellbar
kühl:
gefühlsarm, unbeteiligt, gelassen, sexuell wenig oder nicht erregbar (von Personen)
unbeteiligt, abwartend, zurückhaltend (in der Kommunikation)
nüchtern:
mit leerem Magen
ohne Alkohol im Blut
schmucklos:
keinen Schmuck, Zierrat aufweisend, nicht geschmückt seiend
sachlich, ohne Einzelheiten, Umschweife, nicht ausgeschmückt
ungemütlich:
leicht irritierend, nicht behaglich
unpersönlich:
keine Steigerung, Sprachwissenschaft: auf kein bestimmtes Subjekt, keine Person bezogen
keinen eigenen Charakter, keine individuellen Züge aufweisend
unwohnlich
zweckbetont:
mit Schwerpunkt oder Fokus auf den Zweck, den Sinn von etwas

Weitere mögliche Alternativen für ste­ril

impotent:
machtlos, unfähig, nicht schöpferisch
zur Zeugung, zum Geschlechtsverkehr nicht fähig
kalt:
eine niedrige Temperatur habend; von/mit niedriger Temperatur; von Speisen, Küche: nicht (mehr) heiß
kein Mitgefühl habend oder zeigend
unkreativ:
nicht kreativ, ohne Kreativität
unproduktiv
unschöpferisch

Gegenteil von ste­ril (Antonyme)

fer­til:
fruchtbar, fortpflanzungsfähig
frucht­bar:
so dass es viele Früchte hervorbringt
übertragen: mit Erfolg
fruchtbringend
ge­müt­lich:
angenehm; Gemütlichkeit erweckend
keimbelastet
kre­a­tiv:
Neues schaffend, bzw. die Möglichkeit zu haben, Neues zu schaffen
pro­duk­tiv:
Bezeichnung für Ableitungsmorpheme, mit denen man neue Wörter bilden kann
fähig, immer Neues hervorzubringen
schöp­fe­risch:
in der Lage aus eigenen Ideen, von eigener Hand etwas Neues, Bedeutendes zu schaffen
üp­pig:
in großer Fülle (vorhanden)
un­hy­gi­e­nisch:
nicht hygienisch, unsauber, dreckig
unsteril
warm:
übertragen: homosexuell
von hoher Temperatur (zwischen lau und heiß)

Beispielsätze

  • Nur Glas, Stahl und Kunststoff zu verwenden führt leicht zu einem sterilen Ambiente.

  • Injektionsspritzen müssen unbedingt steril sein.

  • Ich wollte mein Hamster wäre steril.

  • Ohne Glaube wird der Mensch steril, hoffnungslos und bis ins Innerste seines Wesens furchtsam.

  • Petra besuchte das Einkaufszentrum und schätzte es als steril und menschenfeindlich ein.

  • Mullbinden sind keine sterilen Verbandmittel.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aus Oskars ursprünglich chaotischer Junggesellenbude wird dank Felix ein penibel geputzter, steriler Musterhaushalt.

  • Bei Handverletzungen sollte die Wunde umgehend steril abgedeckt werden.

  • Das setzt aber voraus, dass die Impfung oder Infektion eine sterile Immunität erzeugt.

  • Dafür die Kirschen mit Gelierzucker aufkochen und in sterile Gläser abfüllen.

  • Das Fell wogt und wabert, aber völlig steril.

  • Ein Studio, das eher nach steriler Arztpraxis als Körperkunst aussieht.

  • Denn einen operativen Eingriff darf in Deutschland nun mal nur ein Arzt mit einer Zulassung machen, in einer sterilen klinischen Umgebung.

  • Alle zwei Monate wird er rausgeholt und mit sterilem Wasser besprüht, damit er nicht zerbröselt.

  • Aber im Notfall, das riecht man, hat man es darin auf jeden Fall steril.

  • Dieser Turbokapitalismus hat allerdings seinen Preis, denn das alte Peking gibt es kaum noch – platt gewalzt für sterile Wolkenkratzer.

  • Doch als in dem sterilen Prüfungsraum die Fragebögen geöffnet werden, stehen die Teilnehmer vor einem Rätsel: Das Papier ist leer.

  • Zwei Chargen waren nicht steril.

  • Er habe die Vorschriften einer "sterilen Kabine" verletzt.

  • Also haben sie dem Innenarchitekten auf dem Weg gegeben, es hell und luftig, keinesfalls aber steril aussehen zu lassen.

  • Chirurgen seien gezwungen, solche Eingriffe ohne sterile Instrumente und ohne flieendes Wasser vorzunehmen, so der Caritas-Arzt.

  • "Hier sieht es bald nicht mehr so steril aus", verspricht sie.

  • Hostessen reichen Häppchen, das Licht ist gedämmt, Stühle und Tische sind synchron aufgebaut, alles wirkt steril, fast unnatürlich sauber.

  • Die steril aneinandergereihten Blödeleien, die sich gerne auf Regionen unterhalb der Gürtellinie beziehen, sind schon grenzwertig.

  • In einer Zeit, in der Musik steril aus dem Internet kommt, wollen die jungen Leute ihre Lieblingsalben in den Händen halten.

  • Annerose Schwenke hält das für übertrieben: "Ein Bad ist nie steril."

Häufige Wortkombinationen

  • ein steriler Verband, ein steriler Boden, eine sterile Atmosphäre

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf ste­ril?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm ste­ril be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich.

Das Alphagramm von ste­ril lautet: EILRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Emil
  4. Richard
  5. Ida
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Echo
  4. Romeo
  5. India
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

steril

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ste­ril kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Kon­ser­ve:
kurz für: Blutkonserve, Gefäß mit steril abgefülltem Blut
ste­ri­li­sie­ren:
Gegenstände, Flüssigkeiten keimfrei, steril machen
Ver­band­päck­chen:
steril verpackter Wundverband, bestehend aus einer Mullbinde mit Wundauflage
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: steril. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: steril. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8957571, 2909143 & 1398136. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-02176-4
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
  3. noen.at, 23.05.2023
  4. aerzteblatt.de, 28.12.2022
  5. nd-aktuell.de, 30.07.2021
  6. abendzeitung-muenchen.de, 01.07.2020
  7. rp-online.de, 27.12.2019
  8. bergedorfer-zeitung.de, 06.08.2018
  9. bz-berlin.de, 10.10.2017
  10. welt.de, 05.09.2016
  11. abendzeitung-muenchen.de, 11.09.2015
  12. feedsportal.com, 10.01.2014
  13. focus.de, 09.09.2013
  14. nzz.ch, 21.10.2012
  15. taz.de, 13.01.2011
  16. augsburger-allgemeine.de, 30.06.2010
  17. aerztezeitung.de, 16.02.2009
  18. mz-web.de, 10.09.2008
  19. abendblatt.de, 25.05.2007
  20. merkur-online.de, 15.11.2006
  21. welt.de, 01.06.2005
  22. lvz.de, 15.01.2004
  23. heute.t-online.de, 11.10.2003
  24. welt.de, 23.06.2002
  25. sz, 10.09.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. BILD 1998
  28. Welt 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Berliner Zeitung 1995