stören

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃtøːʁən]

Silbentrennung

stören

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden bei etwas belästigen, von etwas ablenken, einen Vorgang hemmen, ein Vorhaben hemmen, ärgerlicherweise aufhalten

  • negative Auswirkungen auf etwas haben

Konjugation

  • Präsens: störe, du störst, er/sie/es stört
  • Präteritum: ich stör­te
  • Konjunktiv II: ich stör­te
  • Imperativ: stör/​störe! (Einzahl), stört! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­stört
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für stö­ren (Synonyme)

(jemandem) Umstände machen
(jemandem) Ungelegenheiten bereiten (geh., veraltend)
ablenken:
die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken
etwas von seiner ursprünglichen Richtung abbringen und in eine andere lenken
behelligen:
jemanden stören oder belästigen
belästigen:
jemanden aktiv stören und bei demjenigen ein Unwohlsein erzeugen
(jemanden) derangieren (geh., veraltet):
in Unordnung bringen, aus einer normalen Fassung bringen
in Anspruch nehmen
inkommodieren (geh., lat.):
belästigen, stören, jemandem Unannehmlichkeiten oder Mühe bereiten
sich Mühe machen
irritieren:
reizen, erregen
von einer Sache ablenken; die Konzentration stören
molestieren (geh., lat., veraltend):
jemandem auf die Nerven gehen
nerven (ugs.):
umgangssprachlich: jemanden anhaltend belästigen, jemandem auf die Nerven gehen
Unbequemlichkeiten bereiten
unterbrechen:
(eine bestehende Verbindung) vorübergehend trennen
eine Handlung aussetzen; aufhören etwas zu tun, um später wieder damit zu beginnen
(jemandem) in die Parade fahren (fig.)
(jemandem) in die Quere kommen
(jemandem) ins Gehege kommen (ugs.)
(jemandes) Kreise stören (geh.)
behindern:
stören, an etwas hindern, von etwas abhalten
hemmen:
etwas hindern
hindern:
bewirken, dass das Besagte nicht geschieht
für be- oder verhindern
(jemandem) ein Dorn im Auge sein
(jemandem) nicht gefallen
(jemandem) nicht passen (ugs.)
(jemandem) nicht recht sein
(jemandem) nicht schmecken (ugs., fig.)
(jemandem) quer durch den Hals gehen (ugs., fig., selten)
(jemandem) sauer aufstoßen
(jemandes) Missfallen erregen (geh.)
etwas haben gegen (ugs.)
(jemandem) gegen den Strich gehen
(jemandem) missfallen (geh.):
nicht gefallen, einen schlechten Eindruck machen, abgelehnt werden
nicht nach jemandes Geschmack sein
aus der Fassung bringen (ugs.)
bestürzen:
auf negative Art stark überraschen
tief bewegen (durch etwas Schlimmes/Trauriges, das geschehen ist)
konsternieren:
fassungslos machen
verblüffen:
jemanden durch etwas Überraschendes in Erstaunen versetzen
verunsichern:
jemanden durch eine Person oder Situation so beeinflussen, das ein Gefühl der Unsicherheit entsteht
verwirren:
jemanden durcheinander bringen
selten: etwas durcheinander bringen
(gerade) (etwas) ungünstig sein (ugs.)
(gerade) schlecht sein (ugs.)
(jemandem) nicht in den Kram passen (ugs.)
(jemandem) ungelegen kommen
(jemandem) Ungelegenheiten machen
(jemanden) auf dem falschen Fuß erwischen (ugs., fig.)
nicht (gerade) im günstigsten Moment kommen (ugs., Understatement)
nicht passen (ugs.)
zu einem (denkbar) schlechten Zeitpunkt kommen (floskelhaft)
zur Unzeit kommen
im Weg sein
im Weg(e) stehen
sperrig herumstehen (geh.)
(jemandem) Ungelegenheiten bereiten (geh.)
(nicht) okay sein (für) (ugs.)
(jemandem etwas) ausmachen:
das Wesentliche an etwas sein
ein Gerät (Lampe, Heizung, Elektrogerät etc.) abschalten, ein Feuer löschen
(sich) ablenken lassen (durch)
(sich) irritieren lassen (durch)
(den) reibungslosen Ablauf behindern
(ein) Störfaktor sein
Sand im Getriebe (sein)
Sand ins Getriebe streuen
aufhalten:
an einem Ort/bei einer Tätigkeit verweilen
aufhören
beeinträchtigen:
durch ein Hindernis die Beweglichkeit oder auch Funktion stören

Redensarten & Redewendungen

  • jemandes Kreise stören

Beispielsätze

  • Die Statik des Gebäudes wird durch Vibrationen gestört.

  • Dieser Lärm stört mich bei der Arbeit.

  • Wir stören Tom, weil er uns immer stört.

  • O ihr geschwätzigen Grashüpfer, wenn ihr so laut zirpt, stört ihr mir meine Chloe!

  • Tom stört oft den Unterricht.

  • Der Lärm störte ihren Schlaf.

  • Bei Obama stört mich, dass wir Deutschen so tun, als hätten wir ihn selbst gewählt.

  • Du störst die anderen.

  • Der Geruch stört mich nicht.

  • Es stört mich nicht, wenn du hier bleibst.

  • Wenn dich etwas stört, musst du es mir sagen.

  • Es stört mich nicht, meinen Tisch zu teilen.

  • Ich werde zu jeder Uhrzeit gestört.

  • Die Eitelkeit vieler Menschen wirkt vor allem deshalb so unerträglich, weil sie die Eitelkeit der anderen stört.

  • Die Tragik des modernen Menschen ist nicht, dass er immer weniger über den Sinn des eigenen Lebens weiß, sondern dass ihn das immer weniger stört.

  • Ich hoffe, dass ich dich nicht störe.

  • Wer nicht kommt, der stört nicht.

  • Tom sagte, er wolle nicht gestört werden.

  • Wenn du mir nicht helfen kannst, dann störe mich zumindest nicht.

  • Sie stören mich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber alte Veteranen könnten sich auch an so mancher Änderung stören.

  • All das dürfte Netanjahu nicht im Geringsten stören.

  • Alle zwei bis sieben Jahre lässt es das Wasser des Pazifiks außergewöhnlich warm werden und kann das Wetter weltweit stören.

  • Aber auch das scheint die Menschen nicht zu stören, die Schwäche der Opposition auch nicht.

  • Die Iraner haben erkannt, dass Witze über das Christentum nicht weiter stören.

  • Auch dort, wo man gut zusammenarbeitet, stören die unklaren Zuständigkeiten.

  • Trotzdem könnte auch das Hannawalds Konzentration stören.

  • Schließlich hätten sie sich bemüht, das Konzert möglichst wenig zu stören.

  • Sie dienen und stören und bringen die Realität ins Haus.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf stö­ren?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm stö­ren be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × N, 1 × Ö, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem Ö mög­lich.

Das Alphagramm von stö­ren lautet: ENÖRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Tü­bin­gen
  3. Umlaut-Offen­bach
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Theo­dor
  3. Öko­nom
  4. Richard
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Tango
  3. Oscar
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

stören

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort stö­ren ent­spricht dem Sprach­niveau A2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­wehr­spie­ler:
defensiv eingestellter Spieler, dessen Aufgabe es ist, das gegnerische Spiel zu stören und der gegnerischen Mannschaft das Spielgerät (Ball, Puck und so weiter) abzunehmen; Verhinderer von Toren der gegnerischen Mannschaft
är­gern:
sich ärgern: durch etwas gestört sein
kom­pro­mit­tie­ren:
ein System manipulieren, angreifen, stören; besonders ein Datenbanksystem
Lärm:
subjektiv als unangenehm empfundener Schall, der unerwünschte Auswirkungen auf den Menschen hat (etwa das Gehör schädigt, krank machen kann, stört oder belästigt)
mit­spie­len:
bei einer Sache, bei einem Vorgang fördernd beteiligt sein, bei etwas nicht stören
Scheiß­dreck:
(unbestimmte) Sache, die einem missfällt bzw. stört; ein Umstand, der einem nicht recht ist
sto­ßen:
mit der Präposition an: sich an etwas stören, an etwas Anstoß nehmen
Ver­tei­di­ger:
defensiv eingestellter Spieler, dessen Aufgabe es ist, das gegnerische Spiel zu stören, um anschließend das eigene Spiel wieder aufbauen zu können
Ver­tei­di­ge­rin:
Sport, Frauenfußball: defensiv eingestellte Spielerin, deren Aufgabe es ist, das gegnerische Spiel zu stören, um anschließend das eigene Spiel wieder aufbauen zu können
Wahl­ver­ge­hen:
Politik eine Handlung, die darauf abzielt, den regulären Ablauf einer Wahl zu stören, die Wähler in ihrer Entscheidung gesetzeswidrig zu beeinflussen oder die Wahlergebnisse zu manipulieren

Buchtitel

  • Bitte nicht stören, Genie bei der Arbeit… Liz Pichon | ISBN: 978-3-42371-764-9
  • Bitte nicht stören. Leselauscher Geschichten mit CD Kerstin Landwehr | ISBN: 978-3-86740-824-0
  • PSSM: Wenn Gene Muskeln stören Tina Löffler, Liza Gerber | ISBN: 978-3-84041-093-2
  • Wer die Nachtigall stört … Harper Lee | ISBN: 978-3-49803-808-3
  • Wer stört, ist tot Iris Simon, Mai Kaga | ISBN: 978-3-98252-190-9

Film- & Serientitel

  • Bitte nicht stören (Kurzfilm, 2004)
  • Bitte stören (TV-Serie, 2011)
  • Room Service – Bitte nicht stören (Film, 2014)
  • Wenn Tiere stören (Dokuserie, 2004)
  • Wenn Tote stören: Vom Sterben an der Mauer (Doku, 2007)
  • Wer die Nachtigall stört (Film, 1962)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: stören. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: stören. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1709350, 11432430, 11158440, 10663420, 10283540, 8819050, 8470540, 7432510, 7310380, 7024210, 6690860, 6473530, 6365300, 5342580, 4998910, 4946280, 4864280 & 4737440. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. gamestar.de, 29.08.2019
  2. freitag.de, 19.05.2018
  3. derstandard.at, 31.12.2015
  4. feedsportal.com, 06.12.2013
  5. berlinonline.de, 09.02.2006
  6. welt.de, 17.06.2005
  7. sz, 18.02.2002
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Süddeutsche Zeitung 1995