mausetot

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌmaʊ̯zəˈtoːt ]

Silbentrennung

mausetot

Begriffsursprung

  • Laut Ewald Harndt und Martina Zimmermann wiederum handele es sich um eine Entlehnung aus französischem mort aussitôt bzw. mort si tôt im Sinne von ‚auf der Stelle, sofort, sehr schnell, sogleich tot‘, das durch akustische Angleichung im Deutschen zu mausetot geworden sein soll.

  • Kluge, Pfeifer und Duden zufolge handele es sich bei dem seit dem 17. Jahrhundert bezeugten Adjektiv vermutlich um eine volksetymologische Umdeutung („tot wie eine Maus, die nicht mehr zuckt“) der niederdeutschen Formen mūsdōd / musdōt, mursdōd / mursdōt und morsdōd / morsdōt ‚ganz tot‘. Der erste Bestandteil sei niederdeutsches murs / mors ‚gänzlich; plötzlich, ganz und gar‘, das vielleicht mit morsch verwandt ist, hier aber an niederdeutsches Mūs ‚Maus‘ volksetymologisch angeschlossen wurde (vielleicht in Anlehnung an ebenfalls verstärkendes mūsenstill ‚mäuschenstill‘).

  • Wahrig meint, dass eine Anlehnung an Maus jedoch nicht zwingend sei, denn man könnte das Wort auch nach anderen Tieren gebildet haben, die sich bei Gefahr still verhalten oder tot stellen. Verwiesen wird außerdem auf eine andere Deutung, nach der der erste Bestandteil auf hebräisches b=Tod zurückgehe und also somit eine Verstärkung zum zweiten Bestandteil tot ausdrücken solle. Die Anlehnung an Maus wäre dann aus rein lautlichen Gründen erfolgt.

Alternative Schreibweisen

Anderes Wort für mau­se­tot (Synonyme)

(jemand) hat es hinter sich (derb, Spruch)
(jemand) hat's nicht geschafft (ugs., Spruch)
hinüber (derb):
aus der Sicht des Sprechers von dieser Stelle aus über etwas zu einer anderen Seite hin
nicht mehr in Ordnung
steintot
tot (sein):
nicht (mehr) lebend

Sinnverwandte Wörter

abgekratzt
draufgegangen
hin:
drückt die Erstreckung aus
drückt die Richtung zu einer bestimmten Stelle oder einem Zeitpunkt aus
ka­po­res:
in einzelne Teile zerfallen; schadhaft; nicht mehr funktionierend
nicht mehr am Leben
ka­putt:
Ehe, zwischenmenschliche Beziehung: völlig zerrüttet, zerstört
in einem schadhaften oder funktionslosen Zustand
krepiert

Gegenteil von mau­se­tot (Antonyme)

emo­ti­o­nal:
Emotionen zeigend; oft vorwurfsvoll: (über-)empfindlich
nicht steigerbar: mit Gefühlen (Emotionen) zu tun habend
quick­le­ben­dig:
munter, ausgelassen
quietsch­le­ben­dig:
munter, bei bester Gesundheit

Beispielsätze

  • Der Soldat war bereits verstorben; mausetot geschlagen lag er da.

  • Er war mausetot, und das schon seit einiger Zeit, denn seine Glieder waren steif und kalt.

  • Der alte Marley war mausetot.

  • Er ist mausetot.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dennoch zeigt sich, dass die Inflation eben keineswegs so mausetot ist, wie zuletzt mancher "Experte" glauben machen wollte.

  • Die Bäuerin hat bei der Stallarbeit das Pferd erschreckt, dieses schlägt aus, trifft sie am Kopf – mausetot.

  • Das Heimchen am Herd ist doch ein Ideal, das mausetot ist.

  • Ein Rohrkrepierer, der schon 24 Stunden später mausetot war.

  • Es sei mausetot dort draußen, sagte ein Bezirkspolitiker nach einem Rundflug über den Westteil der Stadt.

  • Jetzt bin ich aber richtig erschrocken: Wenn ein Jumbo auf mein Haus kracht, meine Güte, ich fürchte ich wäre mausetot.

  • Die DDR ist seit 1990 mausetot.

  • Baltimore - Wenn es nicht so unpassend für eine Katze wäre, müsste man konstatieren: Socks ist mausetot.

  • Eigentlich müsste der Mann bereits nach zehn Filmminuten mausetot sein, gestorben an Herzinfarkt.

  • Die Dose ist tot, mausetot

  • Dumm nur, wenn der dann tatsächlich nach einer feucht-fröhlichen Weihnachtsfeier mausetot unterm Büfett liegt.

  • Diese Idee ist seit zehn Jahren mausetot.

  • Ansonsten ist sie in wenigen Jahren politisch mausetot.

  • Plötzlich und unerwartet haben die im Osten seit Jahren mausetoten Grünen denselben als zu beackerndes Politikfeld entdeckt.

  • Am Ende ist er mausetot, der Fiesling.

  • "Jeder weiß doch, dass sie schon lange mausetot ist", so der streng geheime Informant.

  • Für Gangolf Stocker steht indes heute schon fest: "Das Projekt ist mausetot.

  • Die Tiere auf dem Tisch hingegen sind mausetot.

  • Murdochs Boulevardblatt Sun überschüttet die Tories mit Hohn und Spott und erklärte unlängst, die Konservativen seien mausetot.

  • Bevor sie (er) auch nur vierzig ist, ist der Film abgedreht und sein Star mausetot.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Afrikaans: morsdood
  • Albanisch: i vdekur peshk
  • Bokmål:
    • steindaud
    • steindød
  • Dänisch: stendød
  • Englisch:
    • stone dead
    • dead as a dodo
    • as dead as a dodo
    • dead as a doornail
    • as dead as a doornail
    • dead as mutton
    • as dead as mutton
  • Färöisch:
    • steindeyð (weiblich)
    • steindeyður (männlich)
    • steindeytt (sächlich)
  • Französisch:
    • raide morte (weiblich)
    • raide mort (männlich)
  • Isländisch:
    • steindauð (weiblich)
    • steindauður (männlich)
    • steindautt (sächlich)
  • Italienisch:
    • morta stecchita (weiblich)
    • morto stecchito (männlich)
  • Luxemburgisch: mausdout
  • Neugriechisch: νεκρός (nekrós)
  • Niederdeutsch: muusdoot
  • Niederländisch: morsdood
  • Nynorsk: steindød
  • Polnisch:
    • na amen
    • nieżywa (weiblich)
    • martwa (weiblich)
    • nieżywy (männlich)
    • martwy (männlich)
    • nieżywe (sächlich)
    • martwe (sächlich)
  • Russisch:
    • мертвёхонькая (weiblich)
    • мертвёхонький (männlich)
    • мертвёхонькое (sächlich)
  • Schwedisch:
    • stendöd
    • musdöd
  • Slowakisch:
    • celkom
    • mŕtvy (männlich)
    • zničený (männlich)
  • Spanisch:
    • requetemuerta (weiblich)
    • requetemuerto (männlich)

Was reimt sich auf mau­se­tot?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv mau­se­tot be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A, 1 × E, 1 × M, 1 × O, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × M, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem U und E mög­lich.

Das Alphagramm von mau­se­tot lautet: AEMOSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Salz­wedel
  5. Essen
  6. Tü­bin­gen
  7. Offen­bach
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Samuel
  5. Emil
  6. Theo­dor
  7. Otto
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Sierra
  5. Echo
  6. Tango
  7. Oscar
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

mausetot

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort mau­se­tot kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mausetot. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: mausetot. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11592885, 6441505 & 3508370. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Ewald Harndt: Französisch im Berliner Jargon. 1. Auflage. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1990. ISBN 3-89773-524-5
  2. Martina Zimmermann: Ils ont leur place dans la culture – Les immigrés dans le cinéma
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  4. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  5. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  6. wissen.de
  7. Wilhelm Gesenius; in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Zimmern, Prof. Dr. Max Müller, Prof. Dr. O. Weber; bearbeitet von Dr. Frants Buhl: Wilhelm Gesenius’ Hebräisches und aramäische Handwörterbuch über das Alte Testament. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1962
  8. Jacob Levy: Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1963
  9. Yaacov Lavi; neu bearbeitet von Ari Philipp, Kerstin Klingelhöfer: Langenscheidt Achiasaf Handwörterbuch Hebräisch–Deutsch. Langenscheidt, Berlin/München/Wien/Zürich/New York 2004. ISBN 978-3-468-04161-7, DNB 96770877X
  10. finanznachrichten.de, 03.01.2017
  11. latina-press.com, 12.09.2017
  12. m.rp-online.de, 12.04.2015
  13. fr-online.de, 30.06.2013
  14. morgenweb.de, 17.07.2011
  15. rss2.focus.de, 18.05.2011
  16. spiegel.de, 17.05.2009
  17. spiegel.de, 21.02.2009
  18. morgenweb.de, 12.06.2007
  19. berlinonline.de, 04.05.2006
  20. abendblatt.de, 15.04.2005
  21. berlinonline.de, 05.02.2005
  22. lvz.de, 23.04.2004
  23. Junge Welt 2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Junge Welt 1999
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Die Zeit (44/1998)
  28. TAZ 1997