kauen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Kau­en (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkaʊ̯ən ]

Silbentrennung

kauen

Definition bzw. Bedeutung

  • auch ohne Nahrung: etwas beißen, an etwas nagen

  • Nahrung mit den Zähnen, durch wiederholtes Öffnen und Schließen der Kiefer, zerkleinern

  • Oft in der Wendung „an etwas zu kauen haben“: etwas nur mit Mühe und über Dauer überwinden; mit einem Problem kämpfen.

Begriffsursprung

Seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kiuwen; althochdeutsch: kiuwan; aus westgermanisch: *keww-a-

Konjugation

  • Präsens: kaue, du kaust, er/sie/es kaut
  • Präteritum: ich kau­te
  • Konjunktiv II: ich kau­te
  • Imperativ: kaue/​kau! (Einzahl), kaut/​kauet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­kaut
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kau­en (Synonyme)

abnagen:
etwas mit den Schneidezähnen abtrennen
beißen:
die Zähne in etwas schlagen
jucken, einen akuten Juckreiz verursachen
fletschern (ugs.)
nagen:
ein Loch mit Hilfe der Zähne machen
etwas mit den Zähnen abscheren

Sinnverwandte Wörter

knu­sen:
kauen, verzehren
vertragen oder leiden können, innerlich bearbeiten und verstehen

Beispielsätze

  • Die Kuh kaut Gras.

  • Kaue nicht immer an den Fingernägeln!

  • Man soll nicht auf beiden Seite kauen.

  • Der Hund kaute auf dem Knochen herum.

  • Tom kaut Tabak.

  • Ich habe auf meinen Fingernägeln gekaut und mir Sorgen um dich gemacht.

  • Maria kaut an ihren Nägeln.

  • Nicht an den Nägeln kauen!

  • Sie kaut Kaugummi, oder?

  • Er kaute an seinem Bleistift.

  • Er kaut an seinen Nägeln.

  • Maria kaute an meinem Ohrläppchen herum.

  • Ich kaue Kaugummi.

  • Tom kaut an seinen Nägeln.

  • Tom kaut immer an seinen Fingernägeln.

  • Gut kauen!

  • Tut es weh, wenn Sie kauen?

  • Tut es weh, wenn du kaust?

  • Maria kaute nervös an ihren Nägeln.

  • Wenn du die Weintrauben nicht ordentlich kaust, wirst du dich verschlucken.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Fingernägel kauen: „Diese Methoden helfen, die lästige Gewohnheit loszuwerden

  • Dazu baten die Forscher 21 Probanden, im Labor Kaugummi zu kauen.

  • Die Schweiz werde viele Jahre an den Kosten zu kauen haben.

  • Denn alles, was hart ist, muss intensiv gekaut werden.

  • Achten Sie bitte darauf, gründlich zu kauen.

  • Heute, 168 Jahre später, kauen die Deutschen pro Jahr 14 000 Tonnen der klebrigen Masse.

  • An dem soll er kauen, bis der Wackelkandidat endgültig nachgibt.

  • Herr Mavraj, auf was kauen Sie da eigentlich herum?

  • Aber Wochen danach kauen die Liberalen noch immer auf diesem einen Appetithappen herum und warten auf weitere Gänge.

  • Vielmehr hat man selbst am eigenen Versagen zu kauen.

  • Besser als in der Schule sei auch, dass man Kaugummi kauen dürfe, findet Sofie.

  • "Wir haben bis zum Schluss auf unseren Fingernägeln gekaut und gespannt geschaut, was passiert", berichtete die 23-jährige Melissa.

  • Die 25-jährige Brown erklärte, sie habe kein Kaugummi gekaut und öffnete zum Beweis ihren Mund.

  • Er beißt wieder von dem Döner ab und beginnt zu kauen.

  • Die Patienten können zwar kauen, doch schon beim Trinken läuft ihnen die Flüssigkeit aus dem Mund.

  • Sie grüßen, sie kauen, sie wandern umher.

  • Was bringt erwachsene Menschen dazu, an ihren Fingernägeln zu kauen?

Häufige Wortkombinationen

  • an den (Finger-)Nägeln kauen

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf kau­en?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm kau­en be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × E, 1 × K, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von kau­en lautet: AEKNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Unna
  4. Essen
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Ulrich
  4. Emil
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

kauen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kau­en kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­bei­ßen:
einen Bissen von etwas nehmen; ein Stück abbeißen; anfangen zu essen, anfangen zu kauen
he­r­um­kau­en:
längere Zeit an oder auf etwas kauen
Kau­gum­mi:
gummiartige Masse mit Geschmacksstoffen, die gekaut wird
knap­sen:
„an etwas (schwer) zu kauen haben“
mah­len:
etwas sehr langsam kauen
sich drehen und nicht oder kaum von der Stelle kommen
mamp­fen:
mit vollen Backen kauen, schmausen
müm­meln:
umgangssprachlich, landschaftlich: kauen (bei zahnlosen Menschen)
umgangssprachlich, landschaftlich: schnell kauen (bei Hasen und Kaninchen)
Ony­cho­pha­gie:
Angewohnheit, auf den Fingernägeln zu kauen oder diese abzubeißen
Qat:
im nördlichen Ostafrika verbreitetes leichtes Rauschgift aus dem Kathstrauch, dessen Blätter gekaut werden
zah­nen:
mit den Zähnen fassen, kauen, zerreißen

Film- & Serientitel

  • Jui oi nui yun kau muk kong (Film, 2006)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kauen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kauen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11918952, 11605065, 11085722, 10146878, 9813392, 9191692, 8970102, 8844447, 8844316, 8655907, 8227505, 7481906, 7453001, 7360724, 7324520, 7324516, 6313050 & 5742831. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. welt.de, 16.03.2023
  3. wissenschaft.de, 17.08.2022
  4. blick.ch, 10.05.2020
  5. augsburger-allgemeine.de, 07.11.2019
  6. focus.de, 11.08.2017
  7. verlagshaus-jaumann.de, 13.03.2016
  8. sz.de, 10.03.2015
  9. nordbayern.de, 01.07.2013
  10. rssfeed.sueddeutsche.de, 30.04.2011
  11. schwaebische-post.de, 04.06.2010
  12. dk-online.de, 08.07.2009
  13. ngz-online.de, 22.03.2008
  14. n-tv.de, 25.12.2005
  15. sueddeutsche.de, 05.04.2003
  16. Die Zeit (02/2001)
  17. Die Zeit (20/1998)
  18. Welt 1997