imitieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ imiˈtiːʁən ]

Silbentrennung

imitieren

Definition bzw. Bedeutung

Etwas nach dem Muster, Vorbild von etwas Anderem tun.

Begriffsursprung

Aus dem gleichbedeutenden lateinischen: imitari, verwandt mit: imago = Bild, Abbild

Konjugation

  • Präsens: imitiere, du imitierst, er/sie/es imi­tiert
  • Präteritum: ich imi­tier­te
  • Konjunktiv II: ich imi­tier­te
  • Imperativ: imitiere/​imitier! (Einzahl), imi­tiert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: imi­tiert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für imi­tie­ren (Synonyme)

abkupfern (ugs.):
negative Konnotation: ein Plagiat / eine Kopie ohne Erlaubnis erstellen
(sich etwas) abschauen:
abschreiben, schummeln
etwas nicht mehr sehen können
(jemanden) mimen:
schauspielerisch darstellen
übertragen, abwertend: vortäuschen, tun als ob
nachäffen (ugs.):
jemanden oder etwas in übertriebener Weise nachahmen
nachahmen:
etwas möglichst originalgetreu nachmachen; die Eigenart, das Verhalten von jemandem / etwas imitieren
nachmachen:
herstellen, was es so schon gibt oder einmal gab
wiederholen, was jemand zuvor getan hat
(jemanden) parodieren:
sich über jemanden oder etwas mittels einer Parodie lustig machen

Sinnverwandte Wörter

fäl­schen:
in betrügerischer Absicht etwas herstellen, das wirken soll, als hätte es einen anderen Urheber
ko­pie­ren:
jemanden nachmachen, imitieren
von einer Vorlage mehrere möglichst gleiche Exemplare anfertigen; vervielfältigen
nach­bil­den:
etwas nach einem Vorbild gestalten
nach­plap­pern:
gedankenlos, unreflektiert Aussagen anderer wiederholen, ohne sie wirklich verstanden zu haben
wie­der­ho­len:
erneut geschehen
etwas zum zweiten oder mehrfachen Male, erneut aussprechen, sagen

Gegenteil von imi­tie­ren (Antonyme)

ab­leh­nen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen
ver­wer­fen:
(nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt

Beispielsätze

  • Du musst nicht alles imitieren, was dir gefällt.

  • Das Leben imitiert die Kunst.

  • Kunst ist erschaffen, nicht imitieren.

  • Der Zweck der Menschen, die KI entwickeln, ist es, die menschliche Intelligenz zu imitieren, nicht sie neu zu erschaffen.

  • Sie kann den Lehrer imitieren.

  • Man imitiert dich, um dich lächerlich zu machen.

  • Tom kann das Quaken der Frösche gut imitieren.

  • Wir imitieren die gleichen Verhaltensweisen.

  • Auf der Party hat Tom, nachdem er schon einiges Bier getrunken hatte, Chewbaccas Stimme imitiert.

  • Ein Papagei kann die menschliche Stimme imitieren.

  • Das Leben imitiert nicht Kunst, sondern schlechtes Fernsehen.

  • Jedes Leben imitiert seine eigene Unsterblichkeit.

  • Ich imitiere gerne Königin Elisabeth.

  • Man kann es ja verstehen, aber man muss es doch deshalb nicht imitieren.

  • Ich imitierte zum ersten Mal den Lehrer und brachte alle Schüler zum Lachen.

  • Tom imitiert den Lehrer.

  • Der dritte Satz imitiert auf spöttische, doch einfühlsame Weise den Musizierstil von Dorfmusikanten.

  • Sie kann ihn gut imitieren.

  • Papageien imitieren oft die menschliche Sprache.

  • Er kann den Rest der Familie imitieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dabei werden die Stimmfarbe und die Betonung der sprechenden Personen imitiert und übersetzt.

  • Andere, ungiftige Tiere profitieren von ihnen, indem sie ihre Färbung imitieren und somit abschreckend wirken.

  • Anfänglich hatten Sie, wenn Sie ihn imitiert haben, einen angefressenen Topfschnitt auf.

  • Die "Black Mamba" imitierte Jordans Spiel nahezu gänzlich und stand dem Original auch in puncto Mentalität kaum in etwas nach.

  • Der Ausraster von Investor Mikhail Ponomarev wurde von Spieler Manuel Konrad offenbar imitiert.

  • Das Miteinander imitiert eine Ordnung, die es für diese aus dem sozialen Raster Gefallenen nicht gibt.

  • Afghanische Jungen imitieren Soldaten, Kunar Provinz, Afghanistan, 1. Juli 2012.

  • Der Profi war zwei Mal Deutscher Meister, kann verschiedene Laute imitieren.

  • Es handelt sich um Systeme, die das Prinzip des Lernens als solches imitieren.

  • CERAMENT(TM) ist ein injizierbares, synthetisches Knochenersatzmaterial, das die Eigenschaften von Spongiosa imitiert.

  • Das Geheimnis der neuen Kamera ist nun, dass sie Facettenaugen imitiert - und dafür mit 180 Einzellinsen arbeitet.

  • Es ist auch ein bisschen gruselig, aber sie hat mich so perfekt imitiert - ich bin neben amüsiert auch völlig verblüfft.

  • Es imitiert ein bisschen einen Baseballhelm.

  • Cyberkriminelle imitieren Avira Gefälschte Antivirenlösungen unterwegs - sie imitieren die Optik der Avira-Produkte.

  • Angaben, welchen Edelduft ein Nachahmer imitiert, sind danach keine zulässige vergleichende Werbung.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf imi­tie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb imi­tie­ren be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × I, 2 × E, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 3 × I, 2 × E
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten I und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von imi­tie­ren lautet: EEIIIMNRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Mün­chen
  3. Ingel­heim
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Martha
  3. Ida
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Emil
  7. Richard
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Mike
  3. India
  4. Tango
  5. India
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

imitieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort imi­tie­ren ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

fa­ken:
salopp: etwas (etwa Informationen) verfälschen, etwas unrichtig darstellen, etwas täuschend echt imitieren oder simulieren
Flie­gen­fi­schen:
Form des Angelns, bei der das Eigengewicht der Schnur als Wurfgewicht genutzt wird und der Köder, der meist ein Insekt imitiert, sehr leicht ist
ko­pie­ren:
jemanden nachmachen, imitieren
ori­gi­nal:
ursprünglich, nicht nachgemacht, nicht imitiert
Se­xu­al­spiel:
Spiel, bei dem sexuelle Handlungen imitiert oder vollzogen werden
Skai:
Textilien: Stoff, der aus synthetischem Material hergestellt wird und Leder imitiert
The­ma:
Hauptteil, dessen Ideen oder Harmoniefolgen in Improvisationen oder weiteren Teilen ausgearbeitet, paraphrasiert oder imitiert werden
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: imitieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: imitieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11070641, 10509131, 10470768, 8670007, 7006722, 6774723, 5957047, 5157909, 3351965, 2379816, 2293358, 1762741, 1734262, 1709705, 1663053, 1659844, 910963, 822632 & 785265. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. golem.de, 26.09.2023
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  10. fnp.de, 14.04.2016
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  20. welt.de, 12.07.2006
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  25. DIE WELT 2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Welt 1998
  28. BILD 1997
  29. Stuttgarter Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995