hungrig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhʊŋʁɪç ]

Silbentrennung

hungrig

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Es handelt sich um ein Erbwort, das über die mittelhochdeutschen Formen hungerec, hungeric, hungerc auf die seit dem 9. Jahrhundert bezeugten althochdeutschen Formen hungarag, hungrag zurückgeht.

Steigerung (Komparation)

  1. hungrig (Positiv)
  2. hungriger (Komparativ)
  3. am hungrigsten (Superlativ)

Anderes Wort für hung­rig (Synonyme)

Hunger haben
nichts im Magen haben
ungesättigt:
eine Doppel- oder Dreifachbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen besitzend
einen weißen, schwarzen oder grauen Farbton habend

Gegenteil von hung­rig (Antonyme)

ausgehungert
durs­tig:
Bedürfnis nach Flüssigkeit habend
ge­sät­tigt:
nicht mehr hungrig
ohne Steigerung: das ausschließliche Vorhandensein von Einfachbindungen bei Kohlenstoffatomen
gestillt
satt:
etwas nicht mehr ertragen könnend
mehr als zufriedenstellend, deutlich überdurchschnittlich
verhungert

Redensarten & Redewendungen

  • hungrig wie ein Bär sein
  • hungrig wie ein Löwe sein
  • hungrig wie ein Wolf sein
  • hungrig wie die Wölfe sein

Beispielsätze

  • Sie sind hungrig auf alles Neue.

  • Ich bin hungrig.

  • Die Kinder sind hungrig.

  • Der lange Weg hat mich hungrig gemacht.

  • Ich war so hungrig, ich konnte nicht mal mehr sprechen.

  • Er ist hungrig, aber mehr noch ist er wählerisch.

  • Sie sagte, dass er sehr hungrig sei.

  • Tom ist nicht sehr hungrig, nicht wahr?

  • Ich war sowieso nicht sehr hungrig.

  • Er sagte, er sei sehr hungrig.

  • Bist du sehr hungrig?

  • Ein tiefer Graben tut sich auf, ein Abgrund, schwarz und hungrig, wenn Kummer sich ans Herz kettet und Schwermut in den Nacken haucht.

  • Ich hoffe, Sie sind hungrig.

  • Warum bist du chronisch hungrig?

  • Nach der langen Wanderung machten wir uns über das Essen her wie hungrige Wölfe.

  • Er sah eine Scheibe Brot auf dem Tische liegen, und da er hungrig war, aß er diese, bevor er schlafen ging.

  • Durch den Nahrungsmittelmangel waren sie sehr hungrig.

  • Der Essensgeruch machte mich hungrig.

  • Es ist leichter, neben einem hungrigen Tiger zu leben als neben einer enttäuschten Frau.

  • Ein Ire halb betrunken, ein Engländer vollgegessen und ein hungriger Schotte sind in ihrer besten Form.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aktivisten „höflich weggeschickt“: Polizei und Bezirksamt Pankow stoppten bereits Ende September hungrige Klima-Kämpfer.

  • Albon spricht außerdem über sein einjährige Auszeit und verrät: "Ich war sehr hungrig, wieder in die Formel 1 zu kommen."

  • Ammann rät, nie hungrig einkaufen zu gehen, da man dann mehr kauft, als man eigentlich braucht.

  • Am 5. Januar begann die Bombardierung von Paris, vorwiegend nachts, um die hungrigen Pariser noch weiter zu zermürben.

  • Alle Libanesen sind hungrig und haben kein Geld und keine Jobs», sagte Hania Mabsut.

  • Ariana Grande: „Ich war so hungrig auf Veränderung“ - LooMee TVAriana Grande: „Ich war so hungrig auf Veränderung“

  • Alaba in der momentanen Form ist nicht zu gebrauchen, dafür lieber junge hungrige ran lassen!

  • Allerdings waren es weniger die hungrigen Mitarbeiter als vielmehr ein neugieriges Publikum.

  • Die Nutztiere seien durstig, hungrig und lägen in ihren Exkrementen.

  • Auf Tropeiro müssen hungrige Stadionbesucher im renovierten Mineirão zwar auch künftig nicht verzichten.

  • Die Grizzlies sind ebenfalls hungrig, in New Orleans startet die Ära der Pelicans.

  • Ich bin hungrig wie immer.

  • Am Dienstag saßen zur Mittagszeit an seiner Jausenstation „sMarend“ noch über 20 hungrige Ausflügler.

  • Man hat gesehen, dass wir eine junge, hungrige Mannschaft haben, die fußballerisch etwas erreichen kann.

  • Der Hofstaat der zehn Getreuen jubiliert und verfüttert mit kindlichem Elan Kraftfutter an die hungrigen Gescheckten.

Häufige Wortkombinationen

  • hungrig nach Abenteuern, Anerkennung, Beifall, Freiheit, Glück, Hoffnung, Liebe, Wissen sein; ein hungriger Geist, ein hungriges Herz; hungrige Augen
  • hungrig nach etwas Süßes, Schokolade sein
  • hungrig sein; sich hungrig fühlen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: i/e uritur
  • Aserbaidschanisch: ac
  • Englisch: hungry
  • Finnisch: nälkäinen
  • Französisch: faim
  • Indonesisch: lapar
  • Italienisch: fame
  • Kurmandschi: birçî
  • Litauisch: alkas
  • Mizo: rilṭám
  • Niedersorbisch:
    • głodna (weiblich)
    • głodny (männlich)
    • głodne (sächlich)
  • Norwegisch: sulten
  • Nynorsk: svolten
  • Obersorbisch:
    • hłódna (weiblich)
    • hłódny (männlich)
    • hłódne (sächlich)
  • Polnisch:
    • głodna (weiblich)
    • głodny (männlich)
    • głodne (sächlich)
  • Portugiesisch: fome
  • Rumänisch:
    • înfometat
    • flămând
  • Russisch:
    • голодная (weiblich)
    • голодный (männlich)
    • голодное (sächlich)
  • Schwedisch: hungrig
  • Spanisch: hambre
  • Thai: หิว (hĭw)
  • Tschechisch:
    • hladová (weiblich)
    • hladový (männlich)
    • hladové (sächlich)
  • Ungarisch: éhes

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv hung­rig be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten G mög­lich.

Das Alphagramm von hung­rig lautet: GGHINRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Gos­lar
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Gus­tav
  5. Richard
  6. Ida
  7. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Golf
  5. Romeo
  6. India
  7. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

hungrig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort hung­rig kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aben­teu­er­hung­rig:
übertragen: hungrig auf Abenteuer; ein Abenteuer vermissend, erwartend, sich nach einem Abenteuer sehnend
beu­te­hun­grig:
hungrig auf Beute, darauf aus, Beute zu erlangen
Ess­zwang:
starker, krankhafter Drang zu essen (ohne hungrig zu sein)
ge­sät­tigt:
nicht mehr hungrig
hun­gern:
Hunger haben, hungrig sein
satt:
nicht mehr hungrig; keinen Hunger mehr habend
un­er­sätt­lich:
unstillbar hungrig, nicht satt zu bekommen

Buchtitel

  • Das gesamte hungrige Dunkel ringsum Kerstin Becker | ISBN: 978-3-94237-555-9
  • Der Hund ist immer hungrig Anja Kampmann | ISBN: 978-3-44626-753-4
  • Im Reich der hungrigen Geister Gabor Maté | ISBN: 978-3-96257-216-7
  • Seeluft macht hungrig Ulli Krause | ISBN: 978-3-94445-982-0

Film- & Serientitel

  • Borowski und das hungrige Herz (Fernsehfilm, 2022)
  • Insel der hungrigen Geister (Doku, 2018)
  • Sattes Land, hungrige Kinder (Doku, 2001)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: hungrig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: hungrig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12416100, 11792800, 10643960, 10512770, 10086540, 10044680, 10014040, 9950100, 8890670, 8532720, 7369800, 7019390, 6751120, 6098540, 5702360, 5268490, 5198420 & 4995840. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9
  3. morgenpost.de, 05.10.2023
  4. motorsport-total.com, 15.02.2022
  5. blick.ch, 11.11.2021
  6. nzz.ch, 06.10.2020
  7. bnn.de, 18.10.2019
  8. loomee-tv.de, 26.08.2018
  9. nachrichten.at, 02.10.2017
  10. salzburg24.at, 14.12.2016
  11. nzz.ch, 14.06.2015
  12. welt.de, 08.07.2014
  13. kicker.de, 29.10.2013
  14. skionline.ch, 25.10.2012
  15. vol.at, 12.05.2011
  16. kicker.de, 20.07.2010
  17. oberpfalznetz.de, 27.04.2009
  18. szon.de, 12.08.2008
  19. videogameszone.de, 14.06.2007
  20. welt.de, 15.04.2006
  21. spiegel.de, 08.06.2005
  22. fr-aktuell.de, 28.05.2004
  23. f-r.de, 28.03.2003
  24. heute.t-online.de, 15.09.2002
  25. sz, 15.10.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. TAZ 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Stuttgarter Zeitung 1995