doch

Adverb (Umstandswort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ dɔx ]

Silbentrennung

doch

Definition bzw. Bedeutung

trotzdem, dennoch

Begriffsursprung

Althochdeutsch: doh, mittelhochdeutsch: doch. Das Wort geht zurück auf germanisch *þau-h.

Anderes Wort für doch (Synonyme)

aber:
Ausdruck eines Einwands, einer Entgegnung
das Anknüpfen an etwas ausdrückend: jedoch
allein (geh., veraltend):
ausschließlich anderer Personen, Gegenstände, Umstände; nur
für sich, getrennt, einsam, einzeln sein; nur; ohne Beistand, Zeugen, Anwesenheit von anderen Personen, ohne Hilfe sein
bloß:
ohne alles andere, Ergänzende, nichts Weiteres als das Bezeichnete
ohne Bekleidung, ohne Hülle, ohne Schutz
dabei (ugs.):
bezeichnet eine zeitgleiche untergeordnete, kürzere oder resultierende Handlung
in örtlicher Nähe
dennoch:
Konjunktionaladverb: trotzdem
indes:
Gegensatz ausdrückend: jedoch, hingegen, aber, allerdings, andererseits, hinwiederum, unabhängig davon, trotz dessen, trotzdem, indessen
Gleichzeitigkeit ausdrückend: währenddessen, indessen
indessen:
nebenordnend: leitet einen modalen Gliedsatz ein, der den Gegensatz angibt
unterordnend: leitet einen temporalen Gliedsatz ein, der die Gleichzeitigkeit angibt
jedoch
nur (ugs.)
trotz und allem
trotzdem:
dennoch; trotz dieses Umstandes
zwar (…) doch
da:
an dieser (etwas entfernten) Stelle, an jenem (etwas entfernten) Ort
an dieser Stelle, an diesem Ort (an der/dem sich der Sprecher/die Sprecherin befindet oder auf den dieser/diese hindeutet)
da ja
da nämlich
denn:
kausale Hauptsatzkonjunktion: leitet einen Hauptsatz ein, der den Grund für das, was vorher festgestellt wurde, liefert
ja:
drückt Zustimmung, Einverständnis aus
nämlich (nachgestellt):
der-, die-, dasselbe
schließlich:
endlich, in letzter Konsequenz
sintemal (scherzhaft, veraltet)
sintemalen (scherzhaft, veraltet)
umso eher als
umso mehr als
umso weniger als
wenn sogar
wo doch
wo ja (ugs.)
wo schließlich
wo sogar
zumal:
in besonderer Weise
zumal da
zumal ja
(etwas) in allen Ehren (geh.)
(Ihr Wort) in Ehren (aber) (geh.)
allerdings:
betont: eine verstärkte Bejahung
unbetont: Kennzeichnung eines Widerspruches oder Einwandes
bei allem (gebührenden) Respekt (variabel)
bei allem Verständnis (ugs.)
bei allem, was recht ist
bei aller Liebe (aber) (ugs.)
dein Wort in Gottes Ohr (aber) (ugs.)
durchaus:
nach Abwägung oder Erfahrung denkbar und möglich, oder alles in allem machbar; schon
unter allen denkbaren Umständen und besonders auch gegen Widerstand; unbedingt
ich muss (schon) sagen
man muss (ganz) einfach sehen (ugs., floskelhaft)
mit Verlaub (aber)
obwohl
schon:
zu einem früheren Zeitpunkt als erwartet
sehr wohl
(nun) wirklich:
den Erwartungen und Wertvorstellungen entsprechend
tatsächlich existierend und nicht nur in der Einbildung vorhanden seiend
zugegeben
zwar (…) jedoch

Beispielsätze

  • Das war spät, doch nicht zu spät, hoffe ich.

  • Sie ist dann doch gekommen.

  • Freundlich, doch bestimmt, verweigerte er der Gruppe den Eintritt.

  • Es wäre doch leichter, wenn wir es zu zweit tragen würden!

  • Du wolltest doch Französisch sprechen lernen.

  • Ich komme zwar nicht jeden Tag hierher, aber doch recht häufig.

  • Du solltest doch spätestens um Mitternacht zu Hause sein!

  • Du wirst das doch nicht wieder tun müssen, oder?

  • Tom wird hier doch nicht wirklich den ganzen Tag bleiben, oder?

  • Es sieht so aus, als würde es doch ein bisschen länger dauern, als ich dachte.

  • Du wolltest das doch als letzter machen.

  • Ihr kennt sie doch nicht, oder?

  • Du hast doch gesagt, wir gingen heute dorthin.

  • Was Schuldgefühle doch für blödsinnige Hirngespinste produzieren können!

  • Im Sommer gibt es doch nichts Schöneres als eine Wassermelone!

  • Wie spröde Sie doch sind!

  • Ich glaube, ich werde in Zukunft doch wieder bei der Konkurrenz mit den lächelnden Kartons statt bei diesem Versandhaus bestellen.

  • Ich werde doch wohl noch meine Meinung sagen dürfen, auch wenn diese euch nicht passt!

  • Ich kenne dich doch.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch die vielen Reisen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigen doch deutlich: Wirtschaft baut Brücken und verbindet.

  • »77 Jahre Eissport passen doch von der Zahl her zum Elferrat«, lacht er und stellt sich einen Puck im »Hiesbach«-Design vor.

  • Ab 21 Uhr am Abend (4.00 Uhr MESZ) kam es dann aber doch zu Protesten.

  • Aber Arroganz kann man doch nicht staatlich verbieten.

  • Abdo handelt wohl nach dem Motto: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!

  • Aber alleine schaffen Sie das nicht, das wissen Sie doch auch.

  • Aber 15 verschiedene Männer und evtl. Alles angezeigt,in nur 3jahren,müsste doch auffallen,dass etwas nicht stimmt.

  • Abends hatte die Mutter für ihn einen Nudelauflauf zubereitet, doch damit war er nicht zufrieden und sagte ihr das auch sofort.

  • 155 Millionen Mal abgerufen, doch jetzt klickt niemand mehr: Chinas Propagandaabteilung hat den Zugriff auf «Unter der Glocke» gesperrt.

  • In meiner Not probiere ich doch noch das Online-Buchungssystem der Bahn.

  • 105. Minute+1: Wieder ein hoher Ball auf Pique, doch der kommt nicht mehr mit dem Kopf an den Ball und versucht es mit der Hand.

  • Die minimalen Abweichungen liegen dann doch am natürlich etwas höheren Gewicht.

  • 2007 wurde eine umfassende Erneuerung des mittlerweile doch in die Jahre gekommenen Einkaufszentrums an die Hand genommen.

  • Von Beginn an entwickelte Fürstenwalde Druck, doch nur bis zur Strafraumgrenze.

  • Der Westen ist also nah und doch so fern: Die Mannschaft kommt gerade recht, denn das erste Spiel steht bereits kurz vor dem Anpfiff.

Häufige Wortkombinationen

  • dann/denn doch

Übersetzungen

Was reimt sich auf doch?

Wortaufbau

Das Isogramm doch be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × D, 1 × H & 1 × O

  • Vokale: 1 × O
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H

Das Alphagramm von doch lautet: CDHO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adverb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Offen­bach
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Otto
  3. Cäsar
  4. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Oscar
  3. Char­lie
  4. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

doch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Umstands­wort doch kam im letz­ten Jahr sehr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

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Anmerkung:​ Das Wortranking bezieht sich auf den in­ter­nen Text­kor­pus,​ der mehrere Quel­len zu­sam­men­fasst. Es sagt je­doch nichts über die Ge­läu­fig­keit des Wor­tes im münd­li­chen Sprach­ge­brauch aus.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­tö­nungs­par­ti­kel:
nicht flektierbares Wort, das ein Sprecher dazu verwendet, eine Äußerung in den Interaktionszusammenhang einzubinden und das auf gemeinsames Wissen, auf Annahmen oder Erwartungen verweist, sich auf eine vorangegangene Äußerung bezieht oder die Haltung zu einer Aussage verdeutlicht; zum Beispiel auch, da, denn, doch, eben, eigentlich, einfach, einmal, etwa, freilich, halt, immerhin, irgendwie, jedenfalls, nämlich, schließlich, wohl
bau­ern­schlau:
wenig gebildet und doch listig und berechnend
Dop­pel­weck:
ein besonders großer, länglicher Weck mit einer Einschnürung quer zur Mitte und einer Längsschlitzung obenauf, so dass er sich leicht in zwei oder vier Teile zerreißen lässt, aber beim Aufschneiden doch zusammenhält
Ge­frett:
Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt
Li­ber­tin:
im 18. Jahrhundert ein Freigeist, doch später als Synonym für einen zügellosen Menschen verwendet
Licht­punkt:
wenn auch kleiner, so doch positiver Aspekt
Mo­dal­par­ti­kel:
Linguistik: nicht flektierbare Wörter, die ein Sprecher dazu verwendet, um eine Äußerung in den Interaktionszusammenhang einzubinden. Sie verweisen auf gemeinsames Wissen, auf Annahmen oder Erwartungen, beziehen sich auf eine vorangegangene Äußerung oder verdeutlichen die Haltung zu einer Aussage. Beispiele sind auch, da, denn, doch, eben, eigentlich, einfach, einmal, etwa, freilich, halt, immerhin, irgendwie, jedenfalls, nämlich, schließlich, wohl usw.
Prä­sens­per­fekt:
Linguistik: Tempusform, die ausdrückt, dass das Geschehen vom Standpunkt des Sprechers aus zwar vergangen ist, sich aber doch auf seinen Standpunkt bezieht
Verb, das ausdrückt, dass das Geschehen vom Standpunkt des Sprechers aus zwar vergangen ist, sich aber doch auf seinen Standpunkt bezieht
Ru­he­stein:
einfacher, doch recht glatter Steine auf dem man rastet
ver­ste­hen:
Befähigung zu Tätigkeiten sich überwindend zu etwas doch bereit erklären

Buchtitel

  • Arbeite doch, wo du willst! Verena Töpper, Maren Hoffmann | ISBN: 978-3-32810-946-4
  • Caroline Märklin – Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück Charlotte von Feyerabend | ISBN: 978-3-42628-391-2
  • Das war doch nicht mit Absicht! Anu Stohner | ISBN: 978-3-42376-430-8
  • Der Sommer hat doch Meer zu bieten Barbara Erlenkamp | ISBN: 978-3-40418-766-9
  • Einige aber doch Sabine Friedrich | ISBN: 978-3-42328-201-7
  • Frag uns doch! Marina Weisband, Eliyah Havemann | ISBN: 978-3-10397-491-1
  • Geht doch! Uli Hauser | ISBN: 978-3-32810-479-7
  • Hallo Glück, dich gibt's ja doch! Jasmin Böhm | ISBN: 978-3-42463-240-8
  • Hör mir doch mal zu! Sascha Schmidt | ISBN: 978-3-45100-793-4
  • Ich kenn doch meine Pappenheimer Rolf-Bernhard Essig | ISBN: 978-3-41171-107-9
  • Ich war doch nur ein Schmied Robert Peters | ISBN: 978-3-34703-830-1
  • Ich will doch bloß sterben, Papa Michael Schofield | ISBN: 978-3-44215-863-8
  • Ich will doch leben! Marliese Arold | ISBN: 978-3-12675-767-6
  • Ich will doch nur frei sein Filimon Mebrhatom | ISBN: 978-3-40781-315-2
  • Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest? Ina Rudolph | ISBN: 978-3-44222-124-0

Film- & Serientitel

  • 30 & Single – Alte Liebe rostet doch (Film, 2018)
  • Aber schön war es doch (Doku, 2000)
  • Autsch TV… das gibt's doch gar nicht (TV-Serie, 2007)
  • Bleib doch zum Frühstück (Fernsehfilm, 2000)
  • Chuzhaya doch (TV-Serie, 2018)
  • Das weiß doch jedes Kind! (TV-Serie, 2007)
  • Dat jittet doch nicht (Film, 1995)
  • Evil Bong – Kiffen kann doch tödlich sein! (Film, 2006)
  • Hilf mir doch! (TV-Serie, 2012)
  • Ich bin doch keine Mörderin – Der Fall Dennis (Doku, 2006)
  • Ich will doch nur, daß Du mich liebst (Fernsehfilm, 1995)
  • Ist doch nur Spaß (TV-Serie, 2007)
  • Katrina – Wenn Liebe doch so einfach wär' (Fernsehfilm, 2007)
  • Koch doch (TV-Serie, 2006)
  • Komm doch an den Tisch – Ein Fresco von Herbert Achternbusch (Doku, 1998)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: doch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: doch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12423860, 12410980, 12405300, 12403500, 12356950, 12338730, 12331080, 12266800, 12232480, 12216310, 12212250, 12211700, 12192270, 12160650, 12153030 & 12118890. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. n-tv.de, 25.02.2023
  2. wetterauer-zeitung.de, 13.12.2022
  3. tt.com, 13.04.2021
  4. t-online.de, 26.09.2020
  5. wochenblatt.cc, 28.09.2019
  6. schwarzwaelder-bote.de, 09.08.2018
  7. blick.ch, 25.08.2017
  8. t-online.de, 01.06.2016
  9. bazonline.ch, 08.03.2015
  10. focus.de, 07.11.2014
  11. abendblatt.de, 27.06.2013
  12. handelsblatt.com, 24.10.2012
  13. bernerzeitung.ch, 26.10.2011
  14. moz.de, 01.09.2010
  15. film-dienst.kim-info.de, 05.05.2009
  16. express.de, 24.08.2008
  17. laut.de, 20.08.2007
  18. ngz-online.de, 13.05.2006
  19. fr-aktuell.de, 13.08.2005
  20. welt.de, 18.10.2004
  21. Die Zeit (14/2003)
  22. sueddeutsche.de, 11.12.2002
  23. bz, 22.06.2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Welt 1998
  26. Rhein-Neckar Zeitung, 25.04.1997
  27. Welt 1996
  28. Welt 1995