Sinnbild

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzɪnˌbɪlt ]

Silbentrennung

Einzahl:Sinnbild
Mehrzahl:Sinnbilder

Definition bzw. Bedeutung

Konventionalisierte bildliche Darstellung eines abstrakten Sachverhalts.

Begriffsursprung

Im 17. Jahrhundert als Übersetzung von Emblem gebildet, Bedeutung „Symbol“ seit dem 18. Jahrhundert Determinativkompositum aus den Substantiven Sinn und Bild.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Sinnbilddie Sinnbilder
Genitivdes Sinnbildes/​Sinnbildsder Sinnbilder
Dativdem Sinnbild/​Sinnbildeden Sinnbildern
Akkusativdas Sinnbilddie Sinnbilder

Anderes Wort für Sinn­bild (Synonyme)

Allegorie:
bildhafte Personifikation eines Staates
personifizierende oder gegenständliche Darstellung eines abstrakten Sachverhaltes
bildlicher Vergleich
Bildsymbol
Bildzeichen
Emblem:
Abzeichen, Kennzeichen, Hoheitszeichen
Sinnbild, Symbol, Wahrzeichen
Metapher (griechisch):
bildhafte Umschreibung, bildlicher Ausdruck
Metonymie (fachspr., griechisch):
Linguistik, Rhetorik: rhetorische Figur, bei der der eigentliche Ausdruck durch einen anderen gedanklich in Verbindung stehenden Ausdruck ersetzt wird
Symbol:
Aspekt des Organon-Modells von Karl Bühler: Relation der Ausdrucksseite des Zeichens zu den gemeinten Gegenständen
graphische Darstellung eines Sinnbildes
übertragener Ausdruck

Beispielsätze

  • Der Sensenmann ist ein Sinnbild des Todes.

  • Das Ginkgoblatt ist Sinnbild für Liebe und Freundschaft.

  • Schwarz ist Sinnbild von Trauer.

  • Die schwarze Farbe ist das Sinnbild der Trauer.

  • Bienen sind in der Mythologie ein Sinnbild für das Gute.

  • Weiß ist ein Sinnbild für Reinheit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Als Sinnbild der aktuellen Wohnungsproblematik verlas Ortlieb eine schriftliche Anfrage von zwei von Obdachlosigkeit bedrohten Bürgern.

  • Das Spiel unter dem Regenbogen könnte Sinnbild für das wechselhafte Wetter zum Höfefest sein.

  • Kritikern der Corona-Schutzmaßnahmen diente sie zuletzt immer wieder als Sinnbild der aus ihrer Sicht fehlgeleiteten Politik.

  • Aus Luxemburg kommt das Rosinenbrot, eine Art Sinnbild für diesen EU-Gründungsstaat.

  • Das Hickhack um Innenverteidiger Jérôme Boateng ist Sinnbild der bislang missglückten Transferpolitik der Münchner.

  • Auch das ein Sinnbild.

  • Die Banco Popular ist zum Sinnbild der spanischen Finanzkrise geworden.

  • Aber es sieht verdammt gut aus – weil Thomas Müller aktuell eben kein Sinnbild ist.

  • dpa Die amerikanische Fast-Food-Kette McDonald's gilt vielen als Sinnbild der amerikanischen Kultur.

  • Armer Protest und sein Sinnbild.

  • Damals galten die Briten als Sinnbild eines unsteten Rennstalls, der weder in Personal-, noch in Autofragen wirklich zuverlässig war.

  • Sinnbild dieser Politik war das Rückführungszentrum, das bis vor kurzem in der Kaserne untergebracht war.

  • Er meldet sich unter anderem von der Großbaustelle des Heimatschutzministeriums, dem Sinnbild für den Kampf der USA gegen den Terrorismus.

  • Brenner sind ein Sinnbild für uns alle.

  • Der runde Mecki ist beleibtes Sinnbild des Wirtschaftswunderzeitgeistes.

  • "Eika ist das Sinnbild für klassische Kerzen", so Peter E. Rasenberger.

  • "Laptop und Lederhose" - die Synthese von Modernisieren und gleichzeitigem konservativem Bewahren - ist das Sinnbild der Ära Stoiber.

  • Zum Sinnbild des Schachers um Geld und Einfluss wird die völlig verrottete Wohnung im Erdgeschoss dieses üblen Hauses.

  • Dessen Lied, "Ännchen von Tharau", steht heute als Sinnbild für das versunkene Ostpreußen.

  • London - Michelangelos David, seit 500 Jahren Sinnbild für den perfekten männlichen Körper, ist tatsächlich ein Wrack.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Sinn­bild be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × L & 1 × S

  • Vokale: 2 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten N mög­lich. Im Plu­ral Sinn­bil­der zu­dem nach dem L.

Das Alphagramm von Sinn­bild lautet: BDIILNNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Nürn­berg
  5. Ber­lin
  6. Ingel­heim
  7. Leip­zig
  8. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Nord­pol
  5. Berta
  6. Ida
  7. Lud­wig
  8. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Novem­ber
  5. Bravo
  6. India
  7. Lima
  8. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort Sinn­bild (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Sinn­bil­der (Plural).

Sinnbild

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sinn­bild kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Bet­tel­stab:
Stock eines (alten, kranken) Bettlers; heute fast nur noch in Redewendungen als Sinnbild der Armut, Verarmung
Fa­ckel:
Sinnbild für etwas Leuchtendes, für Erleuchtung, für ein richtungsweisendes Leuchtfeuer oder dergleichen
Sinnbild für etwas Zerstörendes, Zerstörerisches
Kno­chen­mann:
Skelett als Sinnbild des Todes
Le­bens­baum:
Sinnbild des Lebens
Pe­ga­sus:
übertragen: Pferd, das alle wahren Dichter als Sinnbild der Dichtkunst reiten
Sen­sen­mann:
Sinnbild des Todes, personifizierte Allegorie des Todes
sym­bo­lisch:
sinnbildlich, ein Sinnbild darstellend oder enthaltend
sym­bo­li­sie­ren:
etwas durch ein Merkzeichen, Sinnbild oder Symbol darstellen
Wahr­zei­chen:
Kennzeichen und Sinnbild für eine Ortschaft, eine Landschaft oder ein Land
Wer­be­trom­mel:
meist in der Formulierung ›die Werbetrommel rühren‹, als Sinnbild für: Reklame, intensives Werben

Buchtitel

  • Sinnbilder Reinhold Messner, Diane Messner | ISBN: 978-3-10397-169-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sinnbild. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sinnbild. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10674198, 7930845, 7930266, 3464461 & 698789. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. merkur.de, 12.05.2023
  3. noen.at, 18.09.2022
  4. die-glocke.de, 06.05.2021
  5. n-tv.de, 22.05.2020
  6. spiegel.de, 25.07.2019
  7. tagesspiegel.de, 29.01.2018
  8. teleboerse.de, 07.06.2017
  9. n-tv.de, 16.11.2016
  10. welt.de, 11.04.2015
  11. zeit.de, 10.02.2014
  12. welt.de, 03.01.2013
  13. tagesanzeiger.ch, 25.09.2012
  14. news.orf.at, 07.09.2011
  15. baden-online.de, 10.05.2010
  16. feedsportal.com, 24.07.2009
  17. fuldainfo.de, 05.05.2008
  18. morgenweb.de, 18.01.2007
  19. spiegel.de, 05.07.2006
  20. archiv.tagesspiegel.de, 04.07.2005
  21. abendblatt.de, 10.09.2004
  22. Die Zeit (06/2003)
  23. sueddeutsche.de, 04.10.2002
  24. bz, 29.08.2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995