Wunschbild

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvʊnʃˌbɪlt]

Silbentrennung

Wunschbild (Mehrzahl:Wunschbilder)

Definition bzw. Bedeutung

Vorstellung einer Sache, die den eigenen Wünschen entspricht und nicht der Wirklichkeit.

Begriffsursprung

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Wunsch und Bild.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Wunschbilddie Wunschbilder
Genitivdes Wunschbildes/​Wunschbildsder Wunschbilder
Dativdem Wunschbild/​Wunschbildeden Wunschbildern
Akkusativdas Wunschbilddie Wunschbilder

Anderes Wort für Wunsch­bild (Synonyme)

Blütentraum (geh., poetisch, sehr selten)
Da ist/war der Wunsch der Vater des Gedankens.
falsche Hoffnung
Fiktion:
eine Annahme
etwas Ausgedachtes
frommer Wunsch:
Idee oder Hoffnung, die keine Chance auf Verwirklichung hat; ein unerfüllbarer, unrealistischer Wunsch
Illusion:
etwas Vorgetäuschtes; Täuschung
schöner Traum (ugs.)
Seifenblase (fig.):
ein dünner Film Seifenwasser, der eine hohle Kugel mit schillernder Oberfläche formt
übertragen: ein Synonym für etwas, das zwar anziehend, aber dennoch inhaltslos ist
trügerische Hoffnung
Wunschdenken:
hoffnungsvolle Vorstellung von etwas Aktuellem oder Zukünftigem, die zumeist unkritisch ist und die realen Gegebenheiten ignoriert oder verdreht; auf unrealistische, nur den eigenen Wünschen entsprechende Annahmen und Vorstellungen beruhendes Denken
Wunschtraum:
hoffnungsvolle, meist unrealistische Vorstellung von etwas Aktuellem oder Zukünftigem
Wunschvorstellung:
Vorstellung von dem, was man sich wünscht/gerne hätte

Beispielsätze

  • "Des Wunschbild Milde hät ich gern, sowas zu haben ist Wunsch! " (Piere Le Morche, 1739-1755)

  • "Als würde ich sterben für mein Wunschbild! Ich stehe dazu, ja, ich habe eines und die anderen denken, ich sei dumm? Der Dumme ist der, der nicht wünscht!" (Aus "Der Titel der Rose")

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die parallele Unternehmensbefragung ergab indes eine tatsächliche Praxis, die dem Wunschbild der Belegschaften entgegensteht.

  • Nur ist die Vorstellung, dass Urlaub einem etwas zurückbringt, das man früher gehabt hat, ein Fantasma, ein Wunschbild.

  • Ein Wunschbild, das die Debatte über Fracking zu einem Test patriotischer Gesinnung verzerrt.

  • Was eine Partei im Wahlkampf plakatiert, ist zwangsläufig zwischen Agitation und Wunschbild angesiedelt.

  • Denn Marie-Josée Croze ist als Mathilde Wunschbild und sehr reale Frau zudem.

  • SPIEGEL ONLINE: Zerbricht da auch das Wunschbild, dass sich die Frau von ihrem Mann aufgebaut hat?

  • Eigentlich will Hermann, ein mittelloser Pionieroffizier, zu Geld kommen, um Lisa, sein Wunschbild, heiraten zu können.

  • Wir haben zwei unterschiedliche Wunschbilder.

  • Der Garten als Nutzraum oder Wunschbild begleitet den Menschen zwar nicht so lange wie der Hund.

  • Väterliche Figuren, die in die jungen Helden ein Wunschbild von sich selbst projezieren.

  • Denn es nütze ja nichts, mit einem völlig überzogenen Wunschbild vom freien, unabhängigen Leben herumzulaufen.

  • Für manche ist es eines der Standardwerke, auf denen ihr Wunschbild von Tibet fußt.

  • So entstünden Wunschbilder einer glückhaften Einheit von Mensch und Natur.

  • Eine Passage dieses Kommentars entspringt aber einem Wunschbild und zeugt von Informationen "entsprechend landläufiger Meinung".

  • Wunschbilder oder verzerrende Haßvorstellungen haben vielfach ihre Herrschaft über die Geister angetreten.

  • Er paßte nicht ins reckenhafte Wunschbild germanischer Größe.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Wunsch­bild be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem H mög­lich. Im Plu­ral Wunsch­bil­der zu­dem nach dem L.

Das Alphagramm von Wunsch­bild lautet: BCDHILNSUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ber­lin
  8. Ingel­heim
  9. Leip­zig
  10. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Berta
  8. Ida
  9. Lud­wig
  10. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Bravo
  8. India
  9. Lima
  10. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Wunsch­bild (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Wunsch­bil­der (Plural).

Wunschbild

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wunsch­bild ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Re­al­uto­pie:
utopisches Wunschbild, das sich verwirklichen lassen kann, realisiert werden kann
re­al­uto­pisch:
in der Art eines utopischen Wunschbildes, das sich verwirklichen lassen kann, realisiert werden kann
Traum­bild:
ein Wunschbild, ein Phantasiebild
Uto­pie:
Wunschbild (von der Zukunft), das wahrscheinlich keine Wirklichkeit werden wird, nicht realisiert werden kann
Uto­pie­kri­tik:
Beurteilung eines utopischen Wunschbildes oder Vorstellung
Uto­pis­mus:
Sache, Ereignis oder Zustand ohne Abbild in der Realität; Wunschbild
Vi­si­on:
Wunschbild, Zukunftsentwurf

Buchtitel

  • Eltern: Wunschbild – Feindbild Christiane Sautter | ISBN: 978-3-98099-368-5
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wunschbild. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wunschbild. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. computerwoche.de, 05.04.2022
  2. geo.de, 19.08.2021
  3. faz.net, 16.01.2013
  4. derstandard.at, 24.08.2013
  5. tagesspiegel.de, 30.07.2009
  6. spiegel.de, 09.11.2007
  7. archiv.tagesspiegel.de, 01.06.2003
  8. Die Zeit (32/2003)
  9. Die Welt 2001
  10. DIE WELT 2000
  11. Spektrum der Wissenschaft 1999
  12. Berliner Zeitung 1997
  13. Berliner Zeitung 1996
  14. TAZ 1996
  15. Die Zeit (10/1996)
  16. Stuttgarter Zeitung 1995