Schlund

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃlʊnt ]

Silbentrennung

Einzahl:Schlund
Mehrzahl:Schlünde / Schlunde

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch, althochdeutsch slunt, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Schlunddie Schlünde/​Schlunde
Genitivdes Schlundes/​Schlundsder Schlünde/​Schlunde
Dativdem Schlund/​Schlundeden Schlünden/​Schlunden
Akkusativden Schlunddie Schlünde/​Schlunde

Anderes Wort für Schlund (Synonyme)

Gurgel:
umgangssprachlich: Kehle, Vorderseite des Halses
Kehle:
Kante am Dach, an der zwei Dachflächen aufeinander treffen, die zusammen eine Innenecke bilden
negative Ausrundung einer Kante (Hohlkehle)

Beispielsätze

  • Beim Ausweiden wird auch der Schlund herausgenommen.

  • Der Abstieg in die Gosse war unvermeidlich, der Schlund der Masse war weit offen.

  • Die größten Steinbrocken verschwanden wieder im Schlund des Vulkans.

  • Das Schlucken war wegen des entzündeten Schlundes sehr anstrengend.

  • Der schnellste Weg zum Himmel ist ein Sprung in einen tiefen Schlund.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann sperren sie ihren Schlund auf und warten, dass ihnen Fische ins Maul schwimmen.

  • Im Winter 2020 stehen die Studenten Lennie Schlund und Christian Lein in ihrer Wohnheimküche in Glauchau.

  • Kummer aufschreiben oder malen, ab in den Schlund und schnell den Reißverschluss zu – das ist das Prinzip der Sorgenfresser.

  • Die angekündigten Lockerungen bei Besuchen im Altenheim sehen sowohl Jochen Misof und auch Paul Schlund kritisch.

  • Pitterlein überreichte die Ehrungsurkunde an die Zweite Vorsitzende des Bogenclubs, Susanne Schlund.

  • Vermutlich war er ein Räuber und schluckte alles, was in seinen einen halben Meter breiten Schlund passte.

  • Bei Gesangsdarbietungen hingegen materialisiert er sich gelegentlich, indem er tiefe Einsichten in Mund und Schlund gewährt.

  • Das Gepäckabteil ist so tief, dass es lange Arme braucht, will man seine Koffer aus den Untiefen des Schlunds herausangeln.

  • Der Clou kommt jedoch erst, wenn alle Kegel umfallen und der Schlund zahnlos dasteht.

  • Wenn in den Augen des Herrn Schlund Natur Natur seinlassen ist, bin ich ratlos!

  • Bis über den Schlund des Sechsers, der Tausende Tonnen Erz verschlang, um Roheisen auszuspeien.

  • Es wäre prima, wenn auch die letzten Lücken geschlossen würden, hofft Marion Schlund auf weitere Investitionen in den Kocher-Jagst-Radweg.

  • Besonders freuen konnte sich Gudrun Schlund aus Niederweiler, die den ersten Preis gewonnen hat: Ein Fahrrad im Wert von 500 Euro.

  • Von mehreren Seiten strömen die Wasser hier gurgelnd zusammen und stürzen in den Schlund GARGANTA del DIABOLO!

  • Leider scheitern wir am Getränkerückgabeautomat beim Versuch, einen halben Kasten Münchner Bier durch den Schlund zu bugsieren.

  • Hinabtauchen in den düsteren Schlund der Berliner Finanzen und flugs ein güldenes Kügelchen hervorgeholt, das der Senat versenkt hat.

  • Von Mai bis Juni schmückt sich die Kolkwitzie übervoll mit zart altrosa farbenen Blüten, die im behaarten Schlund gelborange gefärbt sind.

  • Dann springt wie ein automatisches Gebläse ein Steigwind an, faucht aus dem gewaltigen Schlund hinauf und macht jeden Flugverkehr unmöglich.

  • Dann brachen weitere Schlünde in höheren Regionen auf, flüssiges Gestein wälzte sich auf das Skigebiet zu.

  • Die Waggons werden ein letztes Mal quietschen und scheppern, bevor sie für immer im Schlund des Bösen verschwinden.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf Schlund?

Wortaufbau

Das Isogramm Schlund be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S

Das Alphagramm von Schlund lautet: CDHLNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Unna
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Ulrich
  6. Nord­pol
  7. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Uni­form
  6. Novem­ber
  7. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Schlund (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Schlün­de und 13 Punkte für Schlun­de (Plural).

Schlund

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schlund ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Wein­stra­ße:
bildlich, veraltet: Bezeichnung für den Schlund und die Kehle, durch die der Wein beim Trinken läuft

Buchtitel

  • Lustor, der Schlund des Verderbens Adam Blade | ISBN: 978-3-74320-469-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schlund. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schlund. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5363600. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  28. Süddeutsche Zeitung 1995