Schärfe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʃɛʁfə]

Silbentrennung

Schärfe (Mehrzahl:Schärfen)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Ableitung zum Stamm des Adjektivs scharf mit dem Suffix -e und Umlautung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Schärfedie Schärfen
Genitivdie Schärfeder Schärfen
Dativder Schärfeden Schärfen
Akkusativdie Schärfedie Schärfen

Anderes Wort für Schär­fe (Synonyme)

Aggressivität:
Bereitschaft, Gewalt oder aggressives Verhalten anzuwenden (Angriffslust)
Bissigkeit
Sarkasmus:
nur Singular: beißender, verletzender Hohn oder Spott
Sarkasmus enthaltende, sarkastische Äußerung
Schroffheit:
Eigenschaft einer Person, sich schroff/grob zu verhalten
Eigenschaft eines Geländes/Berges, steil und kantig zu sein
Schneidefähigkeit
Schnitthaltigkeit

Sinnverwandte Wörter

Angriffslust
Biss:
Bereitschaft zum vollen Einsatz
der Vorgang des Beißens
Deut­lich­keit:
mit Plural: Aussage/Handlung, die als grob, unverschämt empfunden wird
ohne Plural: Eigenschaft, klar/unmissverständlich zu sein
Drastik
Ei­ses­käl­te:
sehr niedrige oder als sehr kalt empfundene Temperatur
Funktionsfähigkeit
Gnadenlosigkeit
Grelle
Grellheit
Här­te:
Last, Schwierigkeit
Qualität oder Grad der Eigenschaft, hart zu sein
Hef­tig­keit:
starke Intensität eines Vorgangs
starke, emotionale Verhaltensweise
In­ten­si­tät:
Grad, Stärke der Wirkung auf jemand/etwas
Maß, wie eingehend, mit welchem Grad an Willen eine Straftat begangen wird
Klar­heit:
Verständlichkeit von Problemen, Verhältnissen oder Zuständen
Zustand der Durchsichtigkeit mangels Trübung, Verschmutzung
Kompromisslosigkeit
Kraft:
das menschliche Vermögen (körperliche, schöpferische Kraft)
die Arbeitskraft (eine fähige Kraft sein)
Leis­tungs­fä­hig­keit:
Eigenschaft, eine bestimmte Leistung erbringen zu können
Mas­si­vi­tät:
Eigenschaft, die dichte, kompakte (massive) Wuchtigkeit zeigt
Eigenschaft, die scharfe, vehemente (massive) Intensität zeigt
Ri­go­ro­si­tät:
Anspruch an ein Forschungsprojekt, wissenschaftlich akzeptierte Methoden zu verwenden sowie eine Dokumentation durchzuführen
Eigenschaft/Haltung/Handlungsweise, die in deutlichem Maße strenges, hartes (rigoroses) Verhalten zeigt
Rück­sichts­lo­sig­keit:
Eigenschaft, keine Rücksicht zu nehmen
respektlose Handlung oder Äußerung
Scharf­sinn:
Fähigkeit, das Wesentliche an einer Sache im Kern zu erkennen; scharfer Verstand
Scharfsinnigkeit
Schneidfähigkeit
Schonungslosigkeit
Stär­ke:
ein Polysaccharid, pflanzlicher Speicherstoff
Kraft, Macht, Potenz, Vermögen, insbesondere
Stren­ge:
Geisteshaltung: harte, kompromisslose Auslegung von Regeln oder Moralvorstellungen
von einem Geruch oder Geschmack: unangenehme Intensität
Striktheit
Un­er­bitt­lich­keit:
Eigenschaft einer Person, keine Gnade oder Nachsehen und Verständnis zu kennen und dadurch gekennzeichnetes Verhalten
Unnachgiebigkeit
Unnachsichtigkeit
Wür­ze:
Aromatisierungsmittel; Substanz zur Beeinflussung des Geschmacks
fachsprachlich: Bierzustand

Gegenteil von Schär­fe (Antonyme)

Unschärfe

Beispielsätze

  • Jagdhunde benötigen eine besondere Schärfe.

  • In der Küche lagen Messer unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Schärfe.

  • Diese Chilis haben eine besonders angenehme Schärfe.

  • Je größer die Schärfe eines Bildes, desto mehr Details konnen wahrgenommen werden.

  • Ich verstehe nicht, wieso jetzt diese Schärfe in die Diskussion kommt.

  • Schärfe es dir gut ein.

  • Bewegend oder von herber Ironie, immer angefüllt mit der Kraft, Schärfe und Rauheit, die ihm eigen waren, berührten seine Chansons stets die Herzen der Zuhörer.

  • Seine Winzigkeit nimmt dem Pfeffer nichts an Schärfe.

  • Die Klage über die Schärfe des Wettbewerbs ist in Wirklichkeit meist nur eine Klage über den Mangel an Einfällen.

  • Ein Scherz, ein lachendes Wort entscheidet über größte Dinge oft treffender und besser als Ernst und Schärfe.

  • Der Blick des Verstandes fängt an, scharf zu werden, wenn der Blick der Augen an Schärfe verliert.

  • Ein Scherz, ein lachend' Wort entscheidet oft die größten Sachen treffender und besser als Ernst und Schärfe.

  • Eine spitze Zunge ist ein Werkzeug, welches durch ständigen Gebrauch nur noch an Schärfe zunimmt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der protestantische Jurist Schäuble ist bei aller intellektuellen Schärfe immer auch ein emotionaler Politiker.

  • Blinken war von der Schärfe dieser Attacke offensichtlich überrascht.

  • Das mag die Folge von der deutlich besseren Schärfe sein, allerdings flimmert das Spiel so etwas mehr.

  • Auch wie lange die Schärfe anhält und ob sie "wild & brutal" oder "ruhig & elegant" daherkommt.

  • Schärfe im vorderen Mundbereich, gekochte Früchte und Wärme im Rachen.

  • Dafür verliert jedoch das Bild deutlich an Schärfe.

  • Auf Biss' Fotografien sehen Betrachter dagegen den ganzen Insektenkörper in voller Schärfe - und dennoch in vielfacher Vergrößerung.

  • Dankenswerterweise hat HTC dies beim M9 nun auch getan, so dass die Bilder an Schärfe gewinnen dürften.

  • Alles zusammen zeichnet die Currys auf Sri Lanka aus: Kokos und eine gewisse Schärfe, wenngleich er sich damit zurückhalten will.

  • Aufgrund seines höheren Ingwergehalts weist es zumeist eine deutliche Schärfe auf.

  • Die Schärfe der Beobachtung bringt geheimnisvolle Wörter hervor.

  • Die Schärfe hat allerdings enttäuscht: Sie ist nur mittelmäßig, zum Bildrand hin fällt sie deutlich sichtbar ab.

  • Schärfe, Sättigung und Kontrast lassen sich ändern.

  • Aufgrund der hohen Bildauflösung und Schärfe sowie des exquisiten Sounds war das 70mm-Format wie geschaffen für Filmmusicals.

  • Das hat der Text nicht nötig, dessen Süffisanz, brillante Ironie und aalglatte Schärfe zugunsten des Klamauks auf der Strecke bleibt.

  • Diese Auseinandersetzung hat an Schärfe zugenommen, seitdem der Nationalismus an Anziehungskraft eingebüßt hat.

  • Der Streit in der CDU über eine Reform des Arbeitslosengelds I (ALG I) nimmt an Schärfe zu.

  • Als Bundeskanzlerin weise sie die Äußerungen "mit aller Schärfe" zurück, sagte Merkel.

  • Kein Wunder, denn was die Marke Fully zu bieten hat, kommt über beißende Schärfe und verbittertes Karamell nicht hinaus.

  • Die neuesten Umfragen haben erstmals Schärfe in den bis dahin müden Wahlkampf gebracht.

  • So gab sich Manager Klaus Berge alle Mühe, die Schärfe aus dem Thema zu nehmen.

  • Beide machen den Klassenclown, überbieten sich gegenseitig beim Griff in die Slapstick-Kiste und nehmen ihren Figuren damit jede Schärfe.

  • An ihre Stelle ist eine selbstbewusste Schärfe getreten, mit der die Figuren ihre Gefühle ver- und entwirren und sich ein Leid antun.

  • Die Einzelgewerkschaften hätten ihre Kritik jedoch in unterschiedlicher Schärfe vorgetragen.

  • Gerade aus der Deutlichkeit entsteht die Wucht, die Schärfe, auch gelegentlich das Kriechende der Szenen.

  • Sie wurden vermutlich zum Knacken von Nüssen und Schärfen von Stöcken benutzt, möglicherweise auch zum Abhäuten von Tieren.

  • Er denkt mit analytischer Schärfe und trachtet nur nach einem: Die Demokraten sollen ausgehebelt werden.

  • Der SPD-Vorsitzende beklagt überdies, die Debatte werde mit besonderer "innerparteilicher Schärfe" geführt.

Untergeordnete Begriffe

  • Abstimmschärfe
  • Bild­schär­fe
  • Gedankenschärfe
  • Geistesschärfe
  • Ge­ruchs­schär­fe
  • Geschmacksschärfe
  • Konturenschärfe
  • Mannschärfe
  • Scheinschärfe
  • Sehschärfe
  • Sinnesschärfe
  • Verstandesschärfe
  • Wildschärfe

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Schär­fe be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Schär­fen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Schär­fe lautet: ÄCEFHRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Chem­nitz
  3. Ham­burg
  4. Umlaut-Aachen
  5. Ros­tock
  6. Frank­furt
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Cäsar
  3. Hein­reich
  4. Ärger
  5. Richard
  6. Fried­rich
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Char­lie
  3. Hotel
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Fox­trot
  8. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Schär­fe (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Schär­fen (Plural).

Schärfe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Schär­fe kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­zieh­stahl:
stabförmiges Stück Stahl zum Schärfen von Messern
ent­schär­fen:
einer Angelegenheit, einer Sache die Schärfe nehmen
fo­kus­sie­ren:
die Schärfe auf das zu fotografierende Objekt einstellen
Gra­nu­la­ri­tät:
Linguistik: Semantische Schärfe eines sprachlichen Ausdruckes
Hieb­waf­fe:
eine längliche (metallene) Waffe, die sich meist durch eine breitere Fläche und geschärfte Kanten auszeichnet, im Gegensatz zu einer Stichwaffe aber über keine echte Spitze verfügen muss. Sie wird benutzt, um dem Gegner durch Muskelkraft und die Schärfe der Klinge Verletzungen beizubringen
nach­schär­fen:
einem Gegenstand nachträglich Schärfe verschaffen
Sti­che­lei:
wiederholte, indirekt und mit wenig Schärfe formulierte Kritik
Streich­rie­men:
Schleifwerkzeug zum Abziehen und Schärfen des Rasiermessers
weich­spü­len:
die Schärfe, Prägnanz aus etwas herausnehmen
Wetz­stahl:
stabförmiges Stück Stahl, das zum Schärfen von Messern verwendet wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Schärfe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Schärfe. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8589550, 2936633, 2803210, 2770918, 2286084, 1829934, 1564815 & 368644. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 16.09.2022
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  3. computerbase.de, 05.05.2020
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  7. basellandschaftlichezeitung.ch, 14.05.2016
  8. nzz.ch, 01.03.2015
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  10. faz.net, 02.07.2013
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  15. ez-online.de, 29.01.2008
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  27. Die Zeit 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995