Reim

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʁaɪ̯m ]

Silbentrennung

Einzahl:Reim
Mehrzahl:Reime

Definition bzw. Bedeutung

Lautliche Übereinstimmung oder Ähnlichkeit in gleicher Position bei sprachlichen Ausdrücken.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch rīm, im 12. Jahrhundert von französisch rime entlehnt, einer Rückbildung von dem Verb rimer „in Reihen ordnen, reimen“. Das französische Wort geht womöglich auf germanisch *rīma- „Zahl, Reihenfolge“ zurück.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Reimdie Reime
Genitivdes Reims/​Reimesder Reime
Dativdem Reim/​Reimeden Reimen
Akkusativden Reimdie Reime

Anderes Wort für Reim (Synonyme)

Dichtwerk
Gedicht:
(vor allem bezüglich Kulinarischem) etwas außergewöhnlich gut Gelungenes
lyrisches sprachliches Kunstwerk, das meist schriftlich und in Strophen- und Versform vorliegt
lyrisches Werk
Poem:
leicht abwertend: längere lyrische Dichtung

Redensarten & Redewendungen

  • sich einen Reim auf etwas machen
  • Reim dich, oder ich fress dich!

Beispielsätze

  • In vielen Gedichten enden die Verse mit einem Reim.

  • Die Stadt Reims ist eine Reise wert.

  • Dieser Reim ist oberflächlich.

  • Ich kann mir echt keinen Reim auf sie machen.

  • Auch das, was Tom sagt, ist nicht auszuschließen, aber einen Reim ergibt eher das, was Maria sagt.

  • Zwei Jahrtausende beweisen eindrucksvoll, dass auch die Geschichte Reime schmiedet.

  • Darauf kann man sich keinen Reim machen.

  • Darauf kannst du dir ja deinen Reim machen.

  • Darauf kann ich mir keinen Reim machen.

  • Es ist nichts so gut, wie ein dichtender Arzt, denn er kann sich auf jede Krankheit einen Reim machen.

  • Tom versuchte, sich auf alles, was geschehen war, einen Reim zu machen.

  • Als ich das hörte, machte ich mir meinen Reim drauf.

  • Ich hab genug von der Liebe, den Reim bin ich noch mehr leid, aber Geld macht mir Vergnügen, die ganze Zeit.

  • Es war schwierig, eine in Reim und Rhythmus entsprechende Übersetzung zu finden.

  • Ich kann mir auf diese Aufgabe keinen Reim machen.

  • Die Leute, die den Reim für das wichtigste in der Poesie halten, betrachten die Verse wie Ochsen-Käufer von hinten.

  • Die Worte wiegen schwer, der Reim hat sie besiegelt.

  • Reim dich oder ich fress dich.

  • Reim dich, oder ich fress’ dich!

  • Tom verhielt sich plötzlich äußerst sonderbar und sprach nur noch in Reimen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es ist also naheliegend, dass Matthias Reim sich Zeit nimmt, in Ruhe um sein Elternteil zu trauern.

  • Bei mir ist es bisher einmal in den vergangenen zehn Jahren vorgekommen“, sagt Reim.

  • Als ich erstmals Pulsmesser im Training einsetzte, hinterfragte Bob das genau – und machte sich seinen eigenen Reim daraus.

  • Das können zum Beispiel Sprichworte wie „Bei denen sieht es aus wie bei den Hottentotten“ sein, aber auch Reime mit dem N-Wort.

  • Das Album „25 Years Later“ der Kelly Family kommt auf Platz zwei, der Schlagersänger Matthias Reim („MR20“) komplettiert das Podium.

  • Da muss man sich neue Reime überlegen.

  • Der Reim stellt eine Überlebensstrategie dar, die Abwendung des Tragischen mittels geistreichen Humors.

  • Archäologen sind in Schottland auf eine ungewöhnliche Steinstruktur gestoßen, auf die sie sich vorerst noch keinen Reim machen können.

  • Auf Schalke kann man sich keinen rechten Reim auf die jüngsten Aussagen machen.

  • Dazwischen nur mal kurz geguckt, ob irgendwie an Rhythmus und Reim noch was gemacht werden muss.

  • Dagmar Reim möchte sich in der Öffentlichkeit erst dazu äußern, wenn sie die Gremien informiert hat.

  • Wer vermag noch den Reim des quicklebendigen Kinderspiels „Plumpsack“ zu singen und die Regeln aufzusagen?

  • Eine große Silvesterparty mit Reim im hessischen Alsfeld platzte ebenfalls.

  • Heinz Janisch fasst es in Reime und Helga Bansch findet die Bilder dazu, märchenhafte Szenen, die ihre eigenen kleinen Geschichten erzählen.

  • Das sagte Intendantin Dagmar Reim am Donnerstag auf der Sitzung des Rundfunkrates in Potsdam, wie der rbb am Freitag mitteilte.

Wortbildungen

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch:
    • рима (rima) (weiblich)
    • римовање (rimovanje) (sächlich)
  • Englisch: rhyme
  • Esperanto: rimo
  • Französisch: rime (weiblich)
  • Georgisch: რითმა (ritma)
  • Italienisch: rima (weiblich)
  • Japanisch:
  • Katalanisch: rima (weiblich)
  • Mazedonisch:
    • рима (rima) (weiblich)
    • римовање (rimovanje) (sächlich)
  • Niederländisch: rijm (sächlich)
  • Norwegisch: rim (sächlich)
  • Polnisch: rym
  • Rumänisch: rimă (weiblich)
  • Russisch: рифма (weiblich)
  • Schwedisch:
    • ramsa
    • rim
  • Serbisch:
    • рима (rima) (weiblich)
    • римовање (rimovanje) (sächlich)
  • Serbokroatisch:
    • рима (rima) (weiblich)
    • римовање (rimovanje) (sächlich)
  • Slowenisch: rima (weiblich)
  • Spanisch: rima (weiblich)
  • Tschechisch: rým (männlich)
  • Ungarisch: rím

Was reimt sich auf Reim?

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm Reim be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × M & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × R

Das Alphagramm von Reim lautet: EIMR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Mün­chen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Ida
  4. Martha

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. India
  4. Mike

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort Reim (Sin­gu­lar) bzw. 7 Punkte für Rei­me (Plural).

Reim

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Reim kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist je­doch rück­läu­fig. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ABC-Buch:
ein Buch zum Einstieg ins Lesen, ein Lernbuch für Leseanfänger, wo mit Reimen die einzelnen Buchstaben alphabetisch behandelt werden
Abc-Buch:
veraltend, Bildung: ein Buch zum Einstieg ins Lesen, ein Lernbuch für Leseanfänger, wo mit Reimen die einzelnen Buchstaben alphabetisch behandelt werden
Abe­ce­buch:
veraltet, Bildung: ein Buch zum Einstieg ins Lesen, ein Lernbuch für Leseanfänger, wo mit Reimen die einzelnen Buchstaben alphabetisch behandelt werden
Bin­nen­reim:
Reim, bei dem im Inneren von aufeinanderbezogenen Wörtern gleiche oder ähnliche Laute gesetzt sind
End­reim:
Reim am Ende von Verszeilen (oder anderen sprachlichen Ausdrücken)
Laisse:
Einheit von beliebig vielen, meist 5 bis 35, isometrischen Versen, die durch Assonanzen und später durch identischen Reim verbunden ist und in der mittelalterlichen französischen, provenzalischen und spanischen Erzähldichtung verwendet wurde
rei­men:
ein Wort so verwenden, dass es mit einem anderen einen Reim ergibt
Reime bilden
sich reimen: einen Reim bilden
reim­los:
sich nicht reimend, ohne Reim
Reim­sche­ma:
Muster der Abfolge von Reimen in einer Strophe
Wai­se:
keinen Reim aufweisende Verszeile innerhalb einer gereimten Strophe

Buchtitel

  • Das dicke Kindergarten-Malbuch: Erste Reime, erste Bilder Imke Sörensen | ISBN: 978-3-55118-778-9
  • Der Infinitiv im Provenzalischen nach den Reimen der Trobadors August Fischer | ISBN: 978-3-38650-758-5
  • Des Reimes willen Henk Ralf Schlatter | ISBN: 978-3-99039-238-6
  • Die Bibel in Reimen Thomas Brezina | ISBN: 978-3-99001-466-0
  • Die ganze Welt der Lieder und Reime Gerlinde Wiencirz | ISBN: 978-3-84585-752-7
  • Heitere Geschichten für Senioren: Das Pferd in der Bar … und viele weitere kurze Geschichten in Reimen für Senioren Egon Busch | ISBN: 978-3-94810-604-1
  • Laute spüren – Reime rühren Maria Monschein | ISBN: 978-3-76981-844-4
  • Laute und Reime entdecken mit der Erzählschiene Gabi Scherzer | ISBN: 978-3-76982-486-5
  • Lücken-Geschichten in Reimen Natali Mallek | ISBN: 978-3-94436-058-4
  • Mein Reim darauf Klaus Irmscher | ISBN: 978-3-75785-413-3
  • Meine Bibel in Reimen Erwin Grosche | ISBN: 978-3-45171-596-9
  • Reim dich nett ins Bett Daniela Kulot | ISBN: 978-3-83695-489-1
  • Reim und Zeit & Co. Robert Gernhardt | ISBN: 978-3-15010-952-6
  • Retour à Reims Didier Eribon | ISBN: 978-2-08139-600-5
  • Rhythmen und Reime Christian Martin Winterling | ISBN: 978-3-38653-861-9
  • Über Reim und Strophenbau in der altfranzösischen Lyrik Ferdinand Orth | ISBN: 978-3-38652-130-7
  • Worte, Reim und Bücherleim Norbert Neugirg | ISBN: 978-3-95587-037-9

Film- & Serientitel

  • Die neuen Fenster der Kathedrale von Reims: Ein Geschenk Deutschlands an Frankreich (Doku, 2015)
  • Il viaggio a Reims (Fernsehfilm, 1992)
  • Reim gewinnt! (TV-Serie, 2012)
  • Rückkehr nach Reims (Doku, 2021)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Reim. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Reim. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12296208, 11983890, 10799752, 8931401, 8808772, 8661435, 8661433, 8661431, 8608155, 8224416, 7740683, 5727068, 3543063, 2945435, 2630166, 2479692, 2186685, 2182941 & 2098538. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. hna.de, 18.11.2023
  3. nordkurier.de, 17.05.2022
  4. derstandard.at, 09.01.2021
  5. aachener-zeitung.de, 04.06.2020
  6. fastflip.de, 31.10.2019
  7. focus.de, 27.08.2018
  8. nzz.ch, 07.06.2017
  9. derstandard.at, 28.08.2016
  10. kicker.de, 07.08.2015
  11. tagesspiegel.feedsportal.com, 18.09.2014
  12. morgenpost.de, 19.03.2013
  13. feeds.rp-online.de, 13.06.2012
  14. abendblatt.de, 30.12.2011
  15. titel-magazin.de, 24.06.2010
  16. lr-online.de, 11.07.2009
  17. tagesspiegel.de, 09.10.2008
  18. bbv-net.de, 23.08.2007
  19. ngz-online.de, 17.05.2006
  20. fr-aktuell.de, 03.02.2005
  21. lvz.de, 18.11.2004
  22. fr-aktuell.de, 23.12.2003
  23. heute.t-online.de, 05.07.2002
  24. Junge Welt 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995