Agrammatismus

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [aɡʁamaˈtɪsmʊs]

Silbentrennung

Agrammatismus (Mehrzahl:Agrammatismen)

Definition bzw. Bedeutung

  • Mit Plural: grammatikalisch falsche Wortbildung, in der das Unvermögen, Wörter richtig zu verbinden, zum Ausdruck kommt.

  • Spezielle Form der Aphasie (Sprachstörung), bei der die Verwendung der grammatischen Elemente (Deklination, Konjugation, Funktionswörter) gestört ist.

Begriffsursprung

Zugrunde liegt altgriechisch ἀγράμματος ‚nicht schreiben könnend, ungebildet‘ Peuser vermutet, dass der Begriff erstmals bei Kussmaul (1877) vorkommt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Agrammatismusdie Agrammatismen
Genitivdes Agrammatismusder Agrammatismen
Dativdem Agrammatismusden Agrammatismen
Akkusativden Agrammatismusdie Agrammatismen

Anderes Wort für Agram­ma­tis­mus (Synonyme)

Dysgrammatismus:
Linguistik: spezielle Form der Aphasie (Sprachstörung), bei der die Verwendung der grammatischen Elemente (Deklination, Konjugation, Funktionswörter) gestört ist

Beispielsätze

  • Agrammatismus gehört zum Erscheinungsbild der Broca-Aphasie.

  • Kurts Sprache strotzt nur so vor Agrammatismen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Agram­ma­tis­mus?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Agram­ma­tis­mus be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × A, 3 × M, 2 × S, 1 × G, 1 × I, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 3 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × M, 2 × S, 1 × G, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M, drit­ten A und ers­ten S mög­lich. Im Plu­ral Agram­ma­tis­men nach dem ers­ten M, zwei­ten A und S.

Das Alphagramm von Agram­ma­tis­mus lautet: AAAGIMMMRSSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Gos­lar
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Mün­chen
  6. Mün­chen
  7. Aachen
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Salz­wedel
  11. Mün­chen
  12. Unna
  13. Salz­wedel

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Gus­tav
  3. Richard
  4. Anton
  5. Martha
  6. Martha
  7. Anton
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Samuel
  11. Martha
  12. Ulrich
  13. Samuel

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Golf
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Mike
  6. Mike
  7. Alfa
  8. Tango
  9. India
  10. Sierra
  11. Mike
  12. Uni­form
  13. Sierra

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  13. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort Agram­ma­tis­mus (Sin­gu­lar) bzw. für Agram­ma­tis­men (Plural).

Agrammatismus

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Agram­ma­tis­mus kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Agram­ma­ti­ker:
Person, die unter Agrammatismus leidet, also nicht in der Lage ist, Sätze grammatisch korrekt zu bilden
REST:
Reduzierte-Syntax-Therapie; eine Therapiemethode in der Klinischen Linguistik bei Agrammatismus
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Agrammatismus. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Agrammatismus. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. Günter Peuser: Aphasie – Eine Einführung in die Patholinguistik. Fink, München 1978. ISBN 3-7705-1217-0