Wortbildung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈvɔʁtˌbɪldʊŋ ]

Silbentrennung

Einzahl:Wortbildung
Mehrzahl:Wortbildungen

Definition bzw. Bedeutung

  • Linguistik, mit Plural: Bildung neuer Wörter auf der Grundlage von lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen

  • Linguistik, mit Plural: morphologische Struktur der Wörter aus lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen

  • Linguistik, ohne Plural: Lehre vom Aufbau oder der Bildung der Wörter aus lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Wort und Bildung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Wortbildungdie Wortbildungen
Genitivdie Wortbildungder Wortbildungen
Dativder Wortbildungden Wortbildungen
Akkusativdie Wortbildungdie Wortbildungen

Anderes Wort für Wort­bil­dung (Synonyme)

Morphematik:
Teilgebiet der Grammatik, das sich mit dem Aufbau von Wörtern aus Morphemen befasst, besonders mit Flexion und Wortbildung; oft werden auch die Wortarten eingeschlossen.
Plerematik:
Linguistik, speziell Glossematik (ein theoretisches Konzept der Kopenhagener Schule): Untersuchung der Inhaltsform der Sprache, der Plereme als kleinsten Bedeutungsbestandteilen der Sprache
Linguistik: Untersuchung der kleinsten bedeutungstragenden Elemente der Sprache, der Morpheme
Pleremik:
Linguistik, speziell Glossematik (ein theoretisches Konzept der Kopenhagener Schule): Untersuchung der Inhaltsform der Sprache, der Plereme als kleinsten Bedeutungsbestandteilen der Sprache
Linguistik: Untersuchung der kleinsten bedeutungstragenden Elemente der Sprache, der Morpheme
Wortbildungslehre:
Linguistik: Teilgebiet der Morphologie, das sich mit der Wortbildung befasst

Gegenteil von Wort­bil­dung (Antonyme)

flektiertes Wort
Fle­xi­on:
Linguistik/Sprachwissenschaft
Medizin: Bewegung, welche den Winkel zwischen zwei Knochen eines Gelenks verringert
Flexionslehre
form­iko­ni­sches Wort:
Wort, dessen Bedeutung teilweise durch die Form eines Buchstabens oder eines anderen grafischen Zeichens bestimmt wird
Gram­ma­tik:
Beschreibung einer Grammatik
das Regelsystem einer Sprache
Kom­pa­ra­ti­on:
Grammatik: Paradigma (Flexionsschema) in der Grammatik zum Ausdruck von graduellen Unterschieden dessen, was im Adjektiv oder in einigen Adverbien benannt ist
laut­ma­le­ri­sches Wort:
Wort, das den gemeinten Gegenstand durch lautliche Nachahmung bezeichnet
Lin­gu­is­tik:
wissenschaftliche Forschung/Disziplin, deren Ziel und Aufgabe in der Beschreibung und Erklärung der menschlichen Sprache, ihrer inneren Zusammenhänge, ihrer Funktion und Rolle in der Gesellschaft liegen
Mor­phe­mik:
Linguistik: Teilgebiet der Grammatik, das sich mit dem Aufbau von Wörtern aus Morphemen befasst, besonders mit Flexion und Wortbildung; oft werden auch die Wortarten eingeschlossen.
Mor­pho­lo­gie:
Biologie: die Lehre von der Struktur und Form der Organismen
Linguistik: Teilgebiet der Grammatik, das sich mit dem Aufbau von Wörtern aus Morphemen befasst, besonders mit Flexion und Wortbildung; oft werden auch die Wortarten sowie die Steigerung (Komparation) eingeschlossen
Neu­schöp­fung:
Linguistik: neue Wörter, die nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen gebildet werden; nur die erlaubten Lautverbindungen werden gewahrt
Ono­ma­to­pö­ie:
Lautmalerei; lautmalerische Bildung von Wörtern
Nachahmung von Lauten, Geräuschen, Tönen in Schallwörtern
Ono­ma­to­po­e­sie:
Wortbildung durch sprachliche Nachahmung von Geräuschen und Lauten, zum Beispiel Kuckuck, Gong
Ono­ma­to­po­e­ti­kum:
lautmalerisches Wort; Wort, das den gemeinten Gegenstand durch lautliche Nachahmung bezeichnet
Sprach­wis­sen­schaft:
die Wissenschaft von den Sprachen
Wort:
als Einheit betrachtete Kette nebeneinanderliegender Bits / Bytes in definierter Länge
eine endliche Folge von Symbolen aus einem Alphabet

Beispielsätze

  • Die Wortbildung als Teilbereich der Morphologie, Morphemik untersucht die morphologische Struktur der Wörter.

  • Dem Wort "Sprachbuch" liegt eine Komposition als Wortbildung zugrunde.

  • Die Wortbildung ist ein Verfahren zur Bildung neuer Wörter.

  • Die agglutinierende Wortbildung im Esperanto bereitet einiges Vergnügen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

Die Wortbildungen, die dabei entstehen, sind zwar nicht unbedingt im Duden zu finden, dafür aber werden sie sofort von allen verstanden.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Arabisch: صوغ الكلم (männlich)
  • Englisch:
    • wordbuilding
    • word formation
  • Französisch: formation des mots (weiblich)
  • Interlingua: formation de parolas
  • Kurmandschi: peyvsazî (weiblich)
  • Mazedonisch: творба на зборови (tvorba na zborovi)
  • Neugriechisch: σχηματισμός (schimatismós léxeon) (männlich)
  • Persisch:
    • واژه‌سازی
    • کلمه‌سازی
    • ساخت کلمات
  • Rumänisch: formare de cuvinte (weiblich)
  • Russisch: словообразование
  • Serbisch: творба речи (tvorba reči)
  • Spanisch: formación de palabras (weiblich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Wort­bil­dung be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × T, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × I, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem T und L mög­lich. Im Plu­ral Wort­bil­dun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Wort­bil­dung lautet: BDGILNORTUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Ber­lin
  6. Ingel­heim
  7. Leip­zig
  8. Düssel­dorf
  9. Unna
  10. Nürn­berg
  11. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Otto
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Berta
  6. Ida
  7. Lud­wig
  8. Dora
  9. Ulrich
  10. Nord­pol
  11. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Bravo
  6. India
  7. Lima
  8. Delta
  9. Uni­form
  10. Novem­ber
  11. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort Wort­bil­dung (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Wort­bil­dun­gen (Plural).

Wortbildung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wort­bil­dung kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­lei­tung:
Bereich der Wortbildung und damit der Morphologie, der sich mit der Analyse und den Regeln der Bildung von Ableitungen befasst
Ad-hoc-Bil­dung:
Linguistik: neue Wortbildung, aus einer speziellen Situation heraus
Ba­sis­wort:
Wort, das Ausgangspunkt einer komplexeren Wortbildung ist
Bas­tard­wort:
Linguistik, speziell Wortbildung: Wort, dessen Bestandteile (Konstituenten) aus verschiedenen Sprachen stammen
Bil­dung:
Wortbildung
Fremd­wort­bil­dung:
Linguistik: Bezeichnung für diejenigen Fälle von Wortbildung, bei denen Wörter, die fremdsprachige Eigenschaften aufweisen, in Wirklichkeit in der eigenen Sprache gebildet und nicht als Ganze entlehnt wurden
Rück­bil­dung:
besondere Art der Wortbildung, bei der aus einem früher vorhandenen längeren Wort durch Kürzung oder Morphemaustausch ein neues gebildet wird
Wort­er­klä­rung:
Erläuterung der Bedeutung eines Wortes, gegebenenfalls aber darüber hinaus aus zu seinen weiteren Eigenschaften (Flexion, Herkunft, Wortbildung, …)
Wort­un­ge­tüm:
Wort auffälliger Länge und/oder ungewöhnlicher Wortbildung
Wort­wur­zel:
Allgemeine Linguistik/ Synchrone Linguistik: oft gleichbedeutend mit Grundmorphem; Grundform eines Wortes, Ausgangsform für Flexion und Wortbildung

Buchtitel

  • Basiswissen deutsche Wortbildung Elke Hentschel | ISBN: 978-3-82525-367-7
  • Wortbildung des Deutschen Martina Werner | ISBN: 978-3-82338-031-3
  • Wortbildung diamedial Sören Stumpf | ISBN: 978-3-11100-002-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wortbildung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Wortbildung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5349228. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. archiv.tagesspiegel.de, 04.08.2004