Morphologie

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ mɔʁfoloˈɡiː ]

Silbentrennung

Morphologie

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Neubildung von Goethe, der grc. morphē „Gestalt“ und logos „Rede, Lehre, Vernunft“ zugrunde liegen, belegt seit dem 18. Jahrhundert; 1859 erstmals von August Schleicher auf linguistische Bereiche angewendet:

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Morphologie
Genitivdie Morphologie
Dativder Morphologie
Akkusativdie Morphologie

Anderes Wort für Mor­pho­lo­gie (Synonyme)

Formenlehre:
Linguistik: Teilgebiet der Grammatik, speziell der Morphologie (Morphemik), das sich mit den Flexionsformen befasst.
Morphematik:
Teilgebiet der Grammatik, das sich mit dem Aufbau von Wörtern aus Morphemen befasst, besonders mit Flexion und Wortbildung; oft werden auch die Wortarten eingeschlossen.
Morphemik:
Linguistik: Teilgebiet der Grammatik, das sich mit dem Aufbau von Wörtern aus Morphemen befasst, besonders mit Flexion und Wortbildung; oft werden auch die Wortarten eingeschlossen.
Plerematik:
Linguistik, speziell Glossematik (ein theoretisches Konzept der Kopenhagener Schule): Untersuchung der Inhaltsform der Sprache, der Plereme als kleinsten Bedeutungsbestandteilen der Sprache
Linguistik: Untersuchung der kleinsten bedeutungstragenden Elemente der Sprache, der Morpheme
Pleremik:
Linguistik, speziell Glossematik (ein theoretisches Konzept der Kopenhagener Schule): Untersuchung der Inhaltsform der Sprache, der Plereme als kleinsten Bedeutungsbestandteilen der Sprache
Linguistik: Untersuchung der kleinsten bedeutungstragenden Elemente der Sprache, der Morpheme
Wortbildung:
Linguistik, mit Plural: Bildung neuer Wörter auf der Grundlage von lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen
Linguistik, mit Plural: morphologische Struktur der Wörter aus lexikalischen Morphemen und Wortbildungsmorphemen

Gegenteil von Mor­pho­lo­gie (Antonyme)

Gra­phe­mik:
System der Grapheme einer Sprache
Wissenschaftsdisziplin, die das System der Grapheme einer Sprache erforscht.
Pho­ne­tik:
Die Untersuchung des Sprach- oder Schallkörpers bzw. der Ausdrucksseite der Sprache, des als Signal verarbeiteten Körpers; die Erforschung des gesprochenen Wortes mit Hilfe von physiologisch orientierten und physikalisch-mathematischen (akustischen) Verfahren hinsichtlich ihrer materialen Eigenschaften und ihrer kommunikativ relevanten unterschiedlichen Merkmale
Pho­no­lo­gie:
ein einzelnes phonologisches System (einer Person, einer Sprache)
Lehre von den Phonemen und den phonologischen Oppositionen; die Sprachgebildelehre, die, im Gegensatz zur Phonetik, sich nicht mit den (konkreten) Äußerungen befasst, sondern mit dem funktionierenden System der Laute
Prag­ma­tik:
Disziplin, deren Gegenstand die Sprachverwendung ist. Sie betrachtet Sprechen/Schreiben als Handlung
Disziplin, die sich mit der Beziehung zwischen Zeichen und Zeichenverwender befasst
Se­man­tik:
Disziplin der die Lehre von der Bedeutung von einfachen und komplexen sprachlichen Zeichen, also Morphemen, Wörtern, Sätzen und so weiter
Teilbereich der Semiotik (neben Pragmatik und Syntax)
Syn­tax:
regelhafte Verbindung sprachlicher Einheiten in einer Äußerung
Teilgebiet der Sprachwissenschaft, genauer: Teilgebiet der Grammatik; Wissenssystem, das uns befähigt, elementare Einheiten wie zum Beispiel Wörter zu größeren Einheiten wie zum Beispiel Phrasen oder Sätzen zu verknüpfen, bzw. diese Verknüpfungen bei der Rezeption zu erkennen (nach Hubert Haider, Universität Salzburg)
Text­lin­gu­is­tik:
Untersuchung der spezifischen Bedingungen, die aus einer Folge von sprachlichen Einheiten, vor allem Wörtern oder Sätzen, einen Text machen

Beispielsätze

  • Das Deutsche hat immer noch eine sehr reichhaltige Morphologie.

  • Die Grammatik ist unterteilt in Phonologie, Morphologie, Syntax und Semantik.

  • Die Fragen dieser Klausur stammen vorwiegend aus den Bereichen Morphologie und Syntax.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Insbesondere bei den jüngsten HTG-Schülern sei die Morphologie der Nase wesentlich sensibler als bei Erwachsenen, betonte Braun.

  • Ein optisches Bilderkennungssystem überprüft regelmäßig das Wachstum und die Dichte der Zellen sowie deren Morphologie und Vitalität.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: morfologji (weiblich)
  • Arabisch: صرف (männlich)
  • Bosnisch: morfologija (weiblich)
  • Chinesisch:
    • 形態學 (xíngtàixué)
    • 形态学 (xíngtàixué)
  • Dänisch: morfologi
  • Englisch: morphology
  • Esperanto: morfologio
  • Finnisch: morfologia
  • Französisch: morphologie (weiblich)
  • Georgisch: მორფოლოგია (morpologia)
  • Interlingua: morphologia
  • Irisch: moirfeolaíocht (weiblich)
  • Italienisch: morfologia (weiblich)
  • Japanisch: 形態論
  • Kurmandschi: morfolojî
  • Lettisch: morfoloģija (weiblich)
  • Mazedonisch: морфологија (morfologija) (weiblich)
  • Neugriechisch: μορφολογία (morfología) (weiblich)
  • Niederländisch: morfologie
  • Niedersorbisch: morfologija (weiblich)
  • Obersorbisch: morfologija (weiblich)
  • Persisch: صرف
  • Polnisch: morfologia (weiblich)
  • Portugiesisch: morfologia
  • Russisch: морфология (weiblich)
  • Schwedisch: morfologi
  • Serbisch: морфологија (morfologija) (weiblich)
  • Serbokroatisch: морфологија (morfologija) (weiblich)
  • Slowakisch: tvaroslovie (sächlich)
  • Slowenisch:
    • morfologija (weiblich)
    • oblikoslovje (sächlich)
  • Spanisch: morfología (weiblich)
  • Tschechisch:
    • morfológia (weiblich)
    • morfologie (weiblich)
    • tvarosloví (sächlich)
  • Ungarisch:
    • alaktan
    • morfológia
  • Vietnamesisch: hình thái học
  • Weißrussisch: марфалогія (weiblich)

Was reimt sich auf Mor­pho­lo­gie?

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Mor­pho­lo­gie be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × O, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × M, 1 × P & 1 × R

  • Vokale: 3 × O, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × P, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R, zwei­ten O und drit­ten O mög­lich.

Das Alphagramm von Mor­pho­lo­gie lautet: EGHILMOOOPR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Pots­dam
  5. Ham­burg
  6. Offen­bach
  7. Leip­zig
  8. Offen­bach
  9. Gos­lar
  10. Ingel­heim
  11. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Otto
  3. Richard
  4. Paula
  5. Hein­reich
  6. Otto
  7. Lud­wig
  8. Otto
  9. Gus­tav
  10. Ida
  11. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Papa
  5. Hotel
  6. Oscar
  7. Lima
  8. Oscar
  9. Golf
  10. India
  11. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

Morphologie

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mor­pho­lo­gie kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­lei­tung:
Bereich der Wortbildung und damit der Morphologie, der sich mit der Analyse und den Regeln der Bildung von Ableitungen befasst
ag­glu­ti­nie­ren­de Spra­che:
Bezeichnung für eine Sprache, deren Morphologie stark von Agglutination geprägt ist, bei der grammatische Morpheme tendenziell nur eine Bedeutung haben und einfach nur aneinandergereiht werden.
Amal­ga­mie­rung:
Linguistik, Morphologie: Verschmelzung zweier Wörter zu einem zusammenfassenden Begriff
In­ter­fix:
Linguistik, speziell Morphologie: Affix, also ein grammatisches Morphem, das zwischen zwei Morpheme eingeschoben wird
mak­ka­ro­ni­sche Dich­tung:
Bezeichnung für literarische Texte, in denen fremdsprachige Elemente mit der einheimischen Morphologie (Flexion) verwendet werden
mor­pho­lo­gisch:
Linguistik: die Morphologie (Lehre von den Morphemen und Wörtern) betreffend; den Regeln der Morphologie entsprechend
Na­tür­lich­keit:
Eigenschaft, die man den Markiertheitsverhältnissen bei Gegensatzpaaren sprachlicher Einheiten/ Kategorien vor allem in Phonologie und Morphologie einer Sprache zuschreibt
Or­ga­no­lo­gie:
Teilgebiet der Morphologie, das sich mit dem Bau und der Funktion von Organen befasst
Sprach­ebe­ne:
die verschiedenen grammatischen Teilbereiche Phonetik, Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Pragmatik und Textlinguistik
Wort­bil­dungs­leh­re:
Linguistik: Teilgebiet der Morphologie, das sich mit der Wortbildung befasst

Buchtitel

  • Beitrage zur Morphologie und Physiologie der Pilze Bary Anton, Voronin Mikhail Stepanovich | ISBN: 978-3-38650-222-1
  • Die Tomatenminiermotte, Tuta absoluta, Biologie, Morphologie und Bekämpfung Mohamed Abdel-Raheem | ISBN: 978-6-20741-770-4
  • Dynamische Morphologie und Entwicklung der menschlichen Gestalt Michaela Glöckler, Jaap van der Wal | ISBN: 978-3-72351-552-5
  • Morphologie und Zuchtbiologie der Panzergrundel, Glossogobius giuris Md. Rashidul Islam, Md. Fazlul Awal Mollah | ISBN: 978-6-20742-308-8
  • Zur Morphologie der Calamarien Dionysius Rudolf Josef Stur | ISBN: 978-3-38657-675-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Morphologie. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Morphologie. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1593106 & 819530. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Helmut Glück: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7
  3. verlagshaus-jaumann.de, 25.03.2021
  4. faz.net, 06.05.2012