Neuschöpfung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈnɔɪ̯ˌʃœp͡fʊŋ]

Silbentrennung

Neuschöpfung (Mehrzahl:Neuschöpfungen)

Definition bzw. Bedeutung

Linguistik: neue Wörter, die nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen gebildet werden; nur die erlaubten Lautverbindungen werden gewahrt.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus neu und Schöpfung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Neuschöpfungdie Neuschöpfungen
Genitivdie Neuschöpfungder Neuschöpfungen
Dativder Neuschöpfungden Neuschöpfungen
Akkusativdie Neuschöpfungdie Neuschöpfungen

Anderes Wort für Neu­schöp­fung (Synonyme)

Innovation:
Einführung von etwas Neuem vor allem in Gesellschaft, Politik, Technik oder Wirtschaft, von dem man sich wesentliche Verbesserungen verspricht
Neueinführung
Neuerung:
neue Veränderung
Neuheit:
Neusein, noch nicht dagewesen Sein
Produkt, das es vorher noch nicht gab
Novität (geh.):
Neuerscheinung, Neuheit (der Mode oder Ähnlichem)
Neuigkeit
Urschöpfung:
Linguistik: neue Wörter, die nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen gebildet werden; nur die erlaubten Lautverbindungen werden gewahrt.
Theologie: der erste Schöpfungsakt oder das, was durch ihn entstanden ist
Wortneuschöpfung:
Linguistik, speziell Wortbildung: ein neues Wort, das nicht aus in der Sprache bereits vorhandenen Morphemen gebildet wird, jedoch unter Beachtung der in ihr erlaubten Lautverbindungen
Wortschöpfung:
Linguistik, speziell Wortbildung: neues Wort, das nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen nur unter Wahrung der erlaubten Lautverbindungen gebildet wird

Gegenteil von Neu­schöp­fung (Antonyme)

De­ri­va­ti­on:
Linguistik: (Prozess und Ergebnis der) Bildung neuer Wörter mit Hilfe gebundener grammatischer Morpheme (Derivateme)
Kom­po­si­ti­on:
aufeinander abgestimmte Zusammensetzung von Bestandteilen

Beispielsätze

Der Begriff Neuschöpfung wird nicht immer klar von Neologismus getrennt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der derzeit allgegenwärtige „Mundschutz“ in der Corona-Pandemie wurde zur „schönste Neuschöpfung“ im Plattdeutsch-Wettbewerb 2020 gekürt.

  • Das Wort sei eine Neuschöpfung Recep Tayyip Erdogans, so Yücel, der Kriegsherr habe es für ihn erfunden.

  • Weird West als Genre: Der Titel des Spiels ist keine Neuschöpfung, sondern beschreibt ein ganzes Genre.

  • Über die Neuschöpfungen konnte im Online-Voting abgestimmt werden.

  • Dass viele sprachliche Neuschöpfungen so befremdlich klingen, mag auch daran liegen, dass einige Menschen doch sehr an der Logik hängen.

  • Es wurde vielmehr Zeuge einer mitreißenden Neuschöpfung des 1973er Konzeptalbums, seiner Transposition in die Jetztzeit.

  • In einfacher, manchmal mit Dialekt-Ausdrücken oder Neuschöpfungen durchsetzten Sprache schildert sie genau und einfühlsam Milieus.

  • Hier nun versucht er etwas anderes: die völlige Neuschöpfung eines alten Textes mit grafischen Mitteln.

  • "Neuromancer" ist ein Neuschöpfung aus "neuron", der Nervenzelle und "romancer", dem Romantiker.

  • Besessen mit der Neuschöpfung einer,traditionellen, europäischen Stadt haben sie wenig Raum für Innovation gelassen.

  • Die Grünen-Politikerin Knoche sagte gestern, die Menschheit werde durch die "interessengeladene Medizin" mit Neuschöpfungen konfrontiert.

  • Das führt bisweilen zu Neuschöpfungen.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Neu­schöp­fung be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × U, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × Ö, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 2 × U, 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × P, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten U und P mög­lich. Im Plu­ral Neu­schöp­fun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Neu­schöp­fung lautet: CEFGHNNÖPSUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Essen
  3. Unna
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Umlaut-Offen­bach
  8. Pots­dam
  9. Frank­furt
  10. Unna
  11. Nürn­berg
  12. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Emil
  3. Ulrich
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Öko­nom
  8. Paula
  9. Fried­rich
  10. Ulrich
  11. Nord­pol
  12. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Echo
  3. Uni­form
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Oscar
  8. Echo
  9. Papa
  10. Fox­trot
  11. Uni­form
  12. Novem­ber
  13. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort Neu­schöp­fung (Sin­gu­lar) bzw. 32 Punkte für Neu­schöp­fun­gen (Plural).

Neuschöpfung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Neu­schöp­fung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ka­ta­s­t­ro­phen­the­o­rie:
inzwischen widerlegte Theorie, nach der Lebewesen durch globale Katastrophen ausgelöscht werden und durch Neuschöpfung wieder entstehen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Neuschöpfung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Neuschöpfung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 05.07.2020
  2. jungewelt.de, 20.10.2019
  3. gamestar.de, 13.12.2019
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  5. silicon.de, 19.09.2008
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  10. Berliner Zeitung 1999
  11. Berliner Zeitung 1997
  12. TAZ 1997