Wortschöpfung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvɔʁtˌʃœp͡fʊŋ]

Silbentrennung

Wortschöpfung (Mehrzahl:Wortschöpfungen)

Definition bzw. Bedeutung

Linguistik, speziell Wortbildung: neues Wort, das nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen nur unter Wahrung der erlaubten Lautverbindungen gebildet wird.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Wort und Schöpfung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Wortschöpfungdie Wortschöpfungen
Genitivdie Wortschöpfungder Wortschöpfungen
Dativder Wortschöpfungden Wortschöpfungen
Akkusativdie Wortschöpfungdie Wortschöpfungen

Sinnverwandte Wörter

Neo­lo­gis­mus:
neu gebildeter sprachlicher Ausdruck (Neubedeutung, Neubildung, Neulexem, Neuwort), neu übernommenes Fremdwort
Wort (genauer: lexikalisches Zeichen), das in einem bestimmten Zeitraum durch Wortbildung in einer Sprachgemeinschaft entsteht, weite Verbreitung unter den Sprechern findet und schließlich in die Wörterbücher, die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren, aufgenommen wird
Neu­schöp­fung:
Linguistik: neue Wörter, die nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen gebildet werden; nur die erlaubten Lautverbindungen werden gewahrt
Ur­schöp­fung:
Linguistik: neue Wörter, die nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen gebildet werden; nur die erlaubten Lautverbindungen werden gewahrt.
Theologie: der erste Schöpfungsakt oder das, was durch ihn entstanden ist
Wort­neu­schöp­fung:
Linguistik, speziell Wortbildung: ein neues Wort, das nicht aus in der Sprache bereits vorhandenen Morphemen gebildet wird, jedoch unter Beachtung der in ihr erlaubten Lautverbindungen

Gegenteil von Wort­schöp­fung (Antonyme)

De­ri­va­ti­on:
Linguistik: (Prozess und Ergebnis der) Bildung neuer Wörter mit Hilfe gebundener grammatischer Morpheme (Derivateme)
Kom­po­si­ti­on:
aufeinander abgestimmte Zusammensetzung von Bestandteilen

Beispielsätze

  • Solchermaßen kamen schon vor Jahren solch abstruse Wortschöpfungen wie „das Lehrix“, das „Professix“ zustande.

  • Daraufhin geisterte das Wort "lindnern" als neue Wortschöpfung durch Berlin.

  • Ob ihr Sohn schon wisse, was seine Wortschöpfung ausgelöst hat?

  • Bei solchen Wortschöpfungen sollte Friedensförderndes als gut, stark und aktiv rüberkommen.

  • Dabei kommen so hübsche Wortschöpfungen wie „du lügst wie gestempelt“ heraus.

  • Dabei handelt es sich um eine Wortschöpfung des CSU-Landesgruppenchefs im Bundestag, Alexander Dobrindt.

  • Der Tweet sorgt im Netz für Spekulationen: Bis heute ist unklar, was Trump mit der Wortschöpfung „covfefe“ sagen wollte.

  • Seine Wortschöpfung lautete: "Das sind begleitete Tore."

  • Aber was soll diese dumm-deutsche Wortschöpfung "Geflüchtete"?

  • Die beste Wortschöpfung unserer 3jährigen Tochter war: Boo ey!

  • Mittlerweile taucht die Wortschöpfung auch als „Grexident“ auf.

  • Sansweet empfängt seine Besucher im T-Shirt mit dem Trööpermeister-Logo, eine Wortschöpfung aus Stormtrooper und Jägermeister.

  • In einer indianisch-griechischen Wortschöpfung der ersten weißen Siedler heißt Minneapolis schließlich Wasserstadt.

  • Diese Wortschöpfung war der Redaktion nicht einmal mehr ein Kommentar wert.

  • Dafür sind seine "äussert kreativen" Wortschöpfungen umso erstaunlicher.

  • Aber dem Schwyzer-Dütsch hätte ich die Wortschöpfung auch zugetraut.

  • Womit also die Wortschöpfung erklärt ist.

  • Denn es handelt sich nicht um einen Fachausdruck, sondern um die Wortschöpfung des britischen Journalisten Mark Simpson.

  • Aber gerade weil ihm der Ruf des Unsteten anhaftet, muss er seine schönen Wortschöpfungen bald mit Inhalt füllen.

  • Aber er ersinnt herrliche Wortschöpfungen.

  • Hinter dieser Wortschöpfung verbirgt sich ein Luftbefeuchter in Form eines Wandposters.

  • Die Wortschöpfung versuche einen negativ besetzten Begriff, das Klonen, mit einem positiven Attribut aufzuwerten.

  • Gefühlsecht - mit dieser schönen Wortschöpfung wird seit jeher in deutschen Herrentoiletten für Kondome aller Geschmacksrichtungen geworben.

  • Die neue Wortschöpfung verrät einen Mann, der etwas von Semantik versteht.

  • Erst das Ausmaß in Vietnam, das von den Buchautoren Gabriel/Savage herausgestellt wird, gebar die Wortschöpfung.

  • Und ein ehemaliger Arbeitgeber von Franz Fuchs sei gar ein - welch seltsame Wortschöpfung - "Deutschlandbekenner" und FPÖ-Gemeinderat.

  • Diese Wortschöpfung ist besonders mißlungen.

  • Bei dieser Wortschöpfung mischt das Wort Information mit.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Bosnisch: tvorenica (weiblich)
  • Bulgarisch: словотворчество (slovotvorčestvo) (sächlich)
  • Kroatisch: tvorenica (weiblich)
  • Lettisch: jaunvārdu darināšana
  • Mazedonisch: створеница (stvorenica) (weiblich)
  • Russisch: словотворчество (sächlich)
  • Serbisch: твореница (tvorenica) (weiblich)
  • Serbokroatisch: твореница (tvorenica) (weiblich)
  • Slowenisch: tvorjenka (weiblich)
  • Tadschikisch: калимабофӣ (kalimaʙofī)
  • Ukrainisch: словотворчість (sächlich)
  • Weißrussisch: словатворчасць (sächlich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm Wort­schöp­fung be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × O, 1 × Ö, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × O, 1 × Ö, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × S, 1 × T, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem T und P mög­lich. Im Plu­ral Wort­schöp­fun­gen zu­dem nach dem ers­ten N.

Das Alphagramm von Wort­schöp­fung lautet: CFGHNOÖPRSTUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Salz­wedel
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg
  8. Umlaut-Offen­bach
  9. Pots­dam
  10. Frank­furt
  11. Unna
  12. Nürn­berg
  13. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Otto
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Samuel
  6. Cäsar
  7. Hein­reich
  8. Öko­nom
  9. Paula
  10. Fried­rich
  11. Ulrich
  12. Nord­pol
  13. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Sierra
  6. Char­lie
  7. Hotel
  8. Oscar
  9. Echo
  10. Papa
  11. Fox­trot
  12. Uni­form
  13. Novem­ber
  14. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄
  13. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 34 Punkte für das Wort Wort­schöp­fung (Sin­gu­lar) bzw. 36 Punkte für Wort­schöp­fun­gen (Plural).

Wortschöpfung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Wort­schöp­fung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Wortschöpfung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  6. jungefreiheit.de, 15.01.2019
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  11. welt.de, 20.06.2015
  12. spiegel.de, 01.12.2015
  13. manager-magazin.de, 08.03.2012
  14. stoehlker.ch, 21.10.2011
  15. suedkurier.de, 27.01.2010
  16. stern.de, 16.02.2010
  17. berlinonline.de, 20.03.2005
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  22. Rhein-Neckar Zeitung, 22.01.2002
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  24. DIE WELT 2000
  25. Junge Freiheit 1999
  26. Junge Freiheit 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. bild der wissenschaft 1995