Reibach

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʁaɪ̯bax]

Silbentrennung

Reibach

Definition bzw. Bedeutung

Salopp: (auf manipulativer Weise erzielter) überproportional hoher Gewinn bei einem Geschäft.

Begriffsursprung

Seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen b=Zins, das seinerseits dem Hebräischen b=Gewinn, Verdienst entstammt

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Reibach
Genitivdes Reibachs
Dativdem Reibach
Akkusativden Reibach

Anderes Wort für Rei­bach (Synonyme)

(hoher) Gewinn:
Erlös oder Sachwert aus Spiel, Wetten, Lotto und Ähnlichem
Ertrag eines Unternehmens nach Abzug der Kosten
Profit:
ein (oft finanzieller) Gewinn, der meistens durch ein Ereignis hervorgebracht wird

Sinnverwandte Wörter

Ab­riss:
kein Plural: bewusste, geplante Zerstörung (zum Beispiel eines Gebäudes)
knappe, kurze Zusammenfassung (zum Beispiel einer Geschichte, eines Textes oder Ähnlichem)
Ab­zo­cke:
Handel mit überhöhten Preisen
Abzockerei
Deutsch­land:
besonders in den Medien: Bezeichnung für alle Angehörigen des deutschen Volkes und seiner Regierung
gängiger Name eines im Westen Mitteleuropas liegenden Landes und amtliche Kurzform (Staatsbezeichnung) der Bundesrepublik Deutschland
Mordsgewinn
Nepp:
das Kassieren oder Verlangen eines hohen Preises für eine minderwertige Ware oder eine geringwertige Dienstleistung
Ös­ter­reich:
Staat in Mitteleuropa
Riesengeschäft
Scha­cher:
abwertend: von gewinnsüchtigen Interessen sowie dem kleinlichen, hartnäckigen Streben nach dem größtmöglichen Vorteil bestimmtes unlauteres Vereinbaren von Preisen bzw. geschäftlichen Abmachungen
Über­schuss:
ein positiver Saldo, der Gewinn
etwas, das in größerer Menge da ist, als benötigt
Ver­dienst:
Geld, das man für seine Arbeit bekommt
Wu­cher:
Einforderung zu hoher Kosten bei Geschäften, insbesondere bei Krediten
Zinsen, dann: Verleihen von Geld gegen Zinsen bis hin zu jeglichem gewinnbringendem Geschäft

Gegenteil von Rei­bach (Antonyme)

Ban­k­rott:
Unfähigkeit, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, finanzieller Zusammenbruch
De­fi­zit:
Fehlen von etwas (meist eines Geldbetrags)
Fehlen von etwas, das man dann als Mangel bewertet (und ausgleichen möchte)
Ein­bu­ße:
völliges oder teilweises Abhandenkommen, Verlorengehen; das völlige oder teilweise Abhandengekommene, Verlorengegangene
Geld­man­gel:
Mangel an Geld
Gewinneinbuße
Mie­se:
salopp: der Betrag, der bei der Abrechnung bzw. Endabrechnung fehlt
salopp: negative Punkte innerhalb eines Systems, welches die Leistung einer Sache oder einer Person bewertet
Mi­nus:
ohne Plural: durch einen Mangel hervorgerufener Nachteil
ohne Plural: Fehlendes bei einer Abrechnung
Plei­te:
salopp: (unvorhergesehen, überraschend) enttäuschender, negativer Ausgang einer Unternehmung oder Ähnlichem
salopp: Unfähigkeit, die Kosten für finanzielle Verpflichtungen zu bestreiten
Ver­lust:
die Handlung des Verlierens
ein Verstorbener oder die Trauer um einen Verstorbenen

Beispielsätze

  • Andere Akteure bedienen sich, so die Beraterin, seriöser Namen, wie von bekannten Discountern, um Reibach zu machen.

  • Nur professionelle Geschäftemacher blieben cool und witterten den großen Reibach.

  • Doch da naht Rettung in letzter Sekunde in Form der äußerst wohlhabenden und heiratswilligen Baronin Silvia von Kohlen und Reibach…

  • In unseren Tipps zum schnellen Reibach in zeigen wir euch sechs lukrative Möglichkeiten, euer Konto zu füllen.

  • Mit dem Emissionshandel dürfe "der Staat keinen Reibach machen".

  • Er sagte weiter: „Meine Spezialität sind Filme, die nur mittelviel Kosten und dann richtig Reibach machen.

  • Wer das Recht bricht, darf damit keinen Reibach machen.

  • Die Absicht war gut, das Reglement nicht schlecht - aber zu viele wollten den großen Reibach machen.

  • Sich an Kriegsgewinnlern heute zu halten ist lächerlich, alle machten quasi mit am großen "legitimen" Reibach.

  • Wir wollen den Ort verschönern und keinen Reibach mit dem Gelände machen.

  • Den 347 Angestellten verbleiben 33 Millionen vom Reibach.

  • "Banken machen ihren Reibach vor allem bei der Rücknahme der Ware", sagt ein Händler.

  • Zwar konnte niemand bereits 1634 bei den ersten Passionsspielen ahnen, was für ein Reibach sich mit dem Leiden Christi einmal machen ließe.

  • Den grossen Reibach macht die «Tabaccheria» längst nicht mehr mit Glimmstengeln, sondern mit der Annahme von Lottoscheinen.

  • Eigentlich wollte ich während der WM den großen Reibach machen.

  • Zivi Halbe kaufte ihn - und wird am Donnerstagabend den Reibach seines Lebens gemacht haben.

  • Den großen Reibach machen die Ölkonzerne an den Tankstellen also derzeit nicht.

  • Der US-Pharmariese Pfizer hat Viagra 1998 auf den Markt gebracht und darauf gehofft, mit erektionsgeschwächten Männern Reibach zu machen.

  • Aber es ist nicht so, dass wir den großen Reibach machen.

  • Also ist es gut für Eon, die trotz der Konzessionen den Reibach machen wird.

  • Ob die Festwirte damit auch einen größeren Reibach machen wollen?

  • CDU-Aktien billig einkaufen, wenn die Kurse im Keller sind, um dann später seinen Reibach zu machen.

  • Unternehmen, deren Namen zuvor kaum jemand gehört hatte, machten großen Reibach.

  • Mit lumpigen dreihunderttausend Mark kann man den ganzen Reibach also alleine machen.

  • Ring frei zu Runde zwei des großen Reibachs und Schwamm drüber.

  • Die einzigen Gewinner sind doch wieder die Banken und die Aktionäre, die jetzt ihren Reibach machen.

  • Mit der Weitervermietung an einen Getränke-Unternehmer wolle die Love Parade GmbH "noch mehr Reibach machen".

  • Oder hat die Baugesellschaft dem Reibach zuliebe gleich im Vorfeld des Wohnungsverkaufs für klare, lärmfreie Verhältnisse gesorgt?

Häufige Wortkombinationen

  • den Reibach teilen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Rei­bach?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Rei­bach be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich.

Das Alphagramm von Rei­bach lautet: ABCEHIR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Ber­lin
  5. Aachen
  6. Chem­nitz
  7. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Ida
  4. Berta
  5. Anton
  6. Cäsar
  7. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. India
  4. Bravo
  5. Alfa
  6. Char­lie
  7. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

Reibach

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Rei­bach kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Reb­bach:
salopp: Nebenform von Reibach

Film- & Serientitel

  • Der große Reibach (Doku, 2012)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Reibach. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Reibach. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  4. wa.de, 19.01.2022
  5. augsburger-allgemeine.de, 08.04.2022
  6. kino-zeit.de, 27.07.2020
  7. gamestar.de, 11.12.2019
  8. finanznachrichten.de, 29.08.2019
  9. loomee-tv.de, 08.02.2018
  10. braunschweiger-zeitung.de, 15.06.2018
  11. faz.net, 10.03.2016
  12. focus.de, 22.08.2016
  13. saarbruecker-zeitung.de, 07.09.2011
  14. feedsportal.com, 27.06.2010
  15. handelsblatt.com, 28.04.2010
  16. focus.de, 03.05.2010
  17. nzz.ch, 20.08.2009
  18. handelsblatt.com, 16.06.2006
  19. fr-aktuell.de, 04.05.2005
  20. welt.de, 19.08.2004
  21. welt.de, 03.04.2004
  22. berlinonline.de, 12.01.2003
  23. ftd.de, 02.02.2003
  24. sueddeutsche.de, 05.10.2002
  25. bz, 18.08.2001
  26. onvista Wirtschafts-News 2000
  27. Welt 1998
  28. Berliner Zeitung 1998
  29. Welt 1997
  30. Berliner Zeitung 1997
  31. Süddeutsche Zeitung 1995