Porzellan

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ pɔʁt͡sɛˈlaːn ]

Silbentrennung

Einzahl:Porzellan
Mehrzahl:Porzellane

Definition bzw. Bedeutung

Feine, leicht zerbrechliche Keramik aus Kaolin, Feldspat und Quarz.

Begriffsursprung

Entlehnt von gleichbedeutend italienisch porcellana, ursprünglich „Kaurischnecke“, Bedeutungsübertragung wegen der farblichen Ähnlichkeit der Keramik zum Schneckenhaus. Der Name der Schnecke geht zurück auf porcellano, „weibliches Geschlechtsorgan“, eigentlich Diminutiv zu porco, „Schwein“, Benennung der Schnecke wegen ihrer dem Geschlechtsorgan ähnlichen Form.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Porzellandie Porzellane
Genitivdes Porzellansder Porzellane
Dativdem Porzellanden Porzellanen
Akkusativdas Porzellandie Porzellane

Anderes Wort für Por­zel­lan (Synonyme)

Essgeschirr:
Gesamtheit von Gefäßen, die verwendet werden, um Speisen zu servieren und zu essen (Teller, Tassen, Kannen, Gläser, Schüsseln, Platten …)
Geschirr:
Gesamtheit aller Werkzeuge und Gefäße, die beim Essen und Trinken benötigt werden
Gesamtheit aller Werkzeuge und Gefäße, die für das Kochen benötigt werden
Küchengeschirr
Service:
ausführende Tätigkeit an Kunden durch eine gastronomische Fachkraft
Dienstleistung
Sonntagsgeschirr
Tafelgeschirr
Tafelservice

Redensarten & Redewendungen

  • sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen

Beispielsätze

  • Aus Porzellan wird unter anderem Geschirr für den Haushalt hergestellt.

  • Der kluge Ehemann kauft seiner Frau nur das teuerste Porzellan, weil er dann sicher sein darf, dass sie es nicht nach ihm wirft.

  • Die Teller und Tassen sind aus Porzellan.

  • Diese Dose ist aus Porzellan und wunderschön bedruckt.

  • Diese Dosen sind aus Porzellan und wunderschön bedruckt.

  • Das teure Porzellan zersprang in tausend Stücke.

  • Meine Tante hatte eine Kollektion Puppen aus Porzellan.

  • Die Teekanne ist aus Porzellan.

  • Beide Stücke sind aus Porzellan.

  • Er hat ein Buch über Porzellan geschrieben.

  • Das Porzellan wurde in einer speziellen Vitrine ausgestellt.

  • Heutzutage hat ja fast jeder einen modernen Kaffeevollautomaten, aber wir benutzen noch einen Kaffeefilter aus Porzellan.

  • Das kostbare Porzellan zersplitterte in tausend Scherben.

  • Das Porzellan wurde im Feuer gebrannt.

  • Berühmtes Porzellan wird ausgestellt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Song „Porzellan“, in dessen Text auch mal im Beziehungsstreit das Geschirr fliegt, hat vor allem eine liebevolle und fürsorgliche Seite.

  • Als Privatbetrieb war Höchster Porzellan nicht mehr überlebensfähig.

  • Ist noch eine Gesprächsbasis mit dem Bürgermeister vorhanden oder wurde beim jüngsten Gemeinderat noch mehr Porzellan zerschlagen?

  • Der Staat muss aufpassen, dass er nicht noch mehr Porzellan zerschlägt.

  • Der Alchemist Johann Friedrich Böttger gilt als Erfinder des weltberühmten Porzellans.

  • Am Porzellan fasziniert ihn die Kunst, einen exotischen Hightech-Werkstoff technisch zu meistern.

  • Blumen gab es zudem als handbemaltes Dekor auf weißem Porzellan.

  • Dass Teller überhaupt vom Geschirr zum Deko-Objekt wurde, war also schon damals ein Akt der Abgrenzung: Porzellan war lange reinster Luxus.

  • Das Getränk wurde in Porzellan gereicht.

  • Dort werde derzeit "so viel Porzellan zerschlagen".

  • Doch das zerbrochene Porzellan kann wohl so schnell nicht wieder gekittet werden.

  • Auf dem Tisch steht geblümtes Porzellan.

  • Aber in den letzten Tagen und Wochen wurde einfach zu viel Porzellan zerschlagen.

  • 213 Lose Porzellan und silbernes Jagdzubehör (aus Zürich und Augsburg) werden auf 780 000 bis 1,1 Mio. sfr geschätzt.

  • Das Porzellan war 2005 aus dem Berlin-Pavillon an der Straße des 17. Juni entwendet worden.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Armenisch: ճենապակի (čenapaki)
  • Bosnisch: porcelan (männlich)
  • Bulgarisch: порцелан (porcelan) (männlich)
  • Chinesisch: 瓷器 (cíqì)
  • Englisch:
    • china
    • bone china
    • porcelain
  • Esperanto: porcelano
  • Finnisch: posliini
  • Französisch: porcelaine (weiblich)
  • Georgisch: ფაიფური (faifuri)
  • Interlingua: porcellana
  • Italienisch: porcellana (weiblich)
  • Katalanisch: porcellana (weiblich)
  • Lettisch: porcelāns
  • Litauisch: porcelianas
  • Mazedonisch: порцелан (porcelan) (männlich)
  • Niederländisch: porselein
  • Niedersorbisch: porclin (männlich)
  • Norwegisch: porselen (sächlich)
  • Obersorbisch:
    • porclin (männlich)
    • porcelan (männlich)
  • Okzitanisch: porcelana (weiblich)
  • Polnisch: porcelana (weiblich)
  • Russisch: фарфор (männlich)
  • Schwedisch: porslin (sächlich)
  • Serbisch: порцелан (porcelan) (männlich)
  • Serbokroatisch: порцелан (porcelan) (männlich)
  • Slowakisch: porcelán (männlich)
  • Slowenisch: porcelan (männlich)
  • Spanisch: porcelana (weiblich)
  • Tschechisch: porcelán (männlich)
  • Türkisch: porselen
  • Ukrainisch:
    • порцеляна (porceljana)
    • фарфор (farfor) (männlich)
  • Vietnamesisch:
    • sứ
    • đồ sứ
  • Weißrussisch: фарфор (farfor) (männlich)

Was reimt sich auf Por­zel­lan?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Por­zel­lan be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × A, 1 × E, 1 × N, 1 × O, 1 × P, 1 × R & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × R, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem R und ers­ten L mög­lich. Im Plu­ral Por­zel­la­ne zu­dem nach dem A.

Das Alphagramm von Por­zel­lan lautet: AELLNOPRZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Zwickau
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Leip­zig
  8. Aachen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Otto
  3. Richard
  4. Zacharias
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Lud­wig
  8. Anton
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Zulu
  5. Echo
  6. Lima
  7. Lima
  8. Alfa
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Por­zel­lan (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Por­zel­la­ne (Plural).

Porzellan

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Por­zel­lan kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Au­ber­gi­ne:
chinesisches Porzellan mit der unter beschriebenen Glasur
Glasur von blauroter Farbe, die in bestimmten chinesischen Porzellanen verwendet wird
Gla­sur:
ein Überzug auf Keramiken, zum Beispiel auf Porzellan, der oft durchsichtig und spröde ist
Klo­mu­schel:
meist aus Porzellan bestehender Teil eines Wasserklosetts
Por­zel­lan­fil­ter:
Filter aus Porzellan
Por­zel­lan­flä­che:
Fläche, die aus Porzellan besteht
Por­zel­lan­kis­te:
besonders geschütztes Behältnis zum Transport von Gegenständen aus Porzellan
Por­zel­lan­pfei­fe:
Gerät zum Rauchen (Pfeife) mit einem Pfeifenkopf aus Porzellan
Por­zel­lan­plat­te:
flache und dünne Scheibe (Platte) aus Porzellan
Por­zel­lan­tel­ler:
aus Porzellan gefertigter Teller
Scher­be:
ein größeres Bruchstück von einem Gegenstand, der aus Glas, Ton oder Porzellan ist/war

Buchtitel

  • Der Knacks. Porzellan und Vulkan F. Scott Fitzgerald, Gilles Deleuze | ISBN: 978-3-88396-038-8
  • Frankenthaler Porzellan Barbara Beaucamp-Markowsky | ISBN: 978-3-77744-045-3
  • Porzellan Jack Doherty | ISBN: 978-3-93648-901-9
  • Resteliebe Porzellan – Alles verwenden. Nichts verschwenden. Petra Knoblauch | ISBN: 978-3-83883-795-6

Film- & Serientitel

  • Porzellan (Kurzfilm, 2024)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Porzellan. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Porzellan. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11235131, 10103437, 8657093, 8657063, 5868326, 5064551, 3948664, 3128380, 1733234, 932727, 930383, 392641, 392639 & 392636. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
  2. fr.de, 02.01.2023
  3. faz.net, 28.12.2022
  4. krone.at, 21.03.2021
  5. tagesspiegel.de, 05.05.2020
  6. focus.de, 14.11.2019
  7. welt.de, 20.05.2018
  8. welt.de, 14.05.2017
  9. extremnews.com, 05.09.2016
  10. presseportal.de, 26.05.2015
  11. heise.de.telepolis.feedsportal.com, 14.08.2014
  12. wirtschaftsblatt.at, 07.12.2013
  13. maerkischeallgemeine.de, 21.05.2012
  14. kleinezeitung.at, 28.05.2011
  15. handelsblatt.com, 19.03.2010
  16. rbb-online.de, 16.04.2008
  17. tlz.de, 14.09.2007
  18. frankenpost.de, 27.02.2006
  19. berlinonline.de, 31.08.2005
  20. fr-aktuell.de, 25.06.2004
  21. welt.de, 19.06.2003
  22. daily, 16.03.2002
  23. bz, 17.03.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Welt 1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995