Motto

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɔto ]

Silbentrennung

Einzahl:Motto
Mehrzahl:Mottos / Motti

Definition bzw. Bedeutung

Eine – oft schlagwortartige – programmatische Aussage, die eine Person, Institution oder Veranstaltung charakterisieren oder prägen soll.

Begriffsursprung

Im 18. Jahrhundert wurde Motto vom italienischen motto (Denkspruch, Wahlspruch, älter auch: Wort) übernommen. Das italienische Substantiv ist entweder vom altfranzösischen mot (Wort) oder direkt vom spätlateinischen muttum (Muckser, das sich dann zur Bedeutung ‚Wort‘ hin entwickelte) entlehnt worden, welches seinerseits eine Bildung zum lateinischen Verb muttire (mucksen, murmeln, sprechen) oder zum mittellateinischen motire (erinnern) ist. Im Fall der unmittelbaren Entlehnung aus dem Spätlateinischen wäre dann lediglich eine semantische Beeinflussung durch das altfranzösische mot anzunehmen.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Mottodie Mottos/​Motti
Genitivdes Mottosder Mottos/​Motti
Dativdem Mottoden Mottos/​Motti
Akkusativdas Mottodie Mottos/​Motti

Anderes Wort für Mot­to (Synonyme)

Parole:
abwertend: zur Aufwiegelung, Hetze, Provokation, geeignete Falschmeldung, Gerücht
Kennwort, Codewort (meist bei militärischen, polizeilichen, verbrecherischen oder anderweitig zu tarnenden, geheimzuhaltenden Handlungen)
Phrase:
leere Redensart, Ausspruch ohne konkreten Inhalt
Sinn- und Gliederungseinheit in der musikalischen Kompositionslehre
Schlagwort:
abgegriffene, formelhafte und daher nicht mehr überzeugende Äußerung
ein einzelnes, eine Sache charakterisierendes Wort
Stichwort:
ausgestorben: spöttische Bemerkung
Plural 1, veraltet: kompakte, einprägsame Form einer Aussage
Credo (fig.):
bildungssprachlich: Überzeugung, die jemand vertritt
Christentum: apostolisches Glaubensbekenntnis
Devise (Hauptform):
ausländische Zahlungsmittel
einprägsamer Wahlspruch, Leitspruch
Leitsatz:
grundlegende Idee oder Regel, oft in Form eines prägnanten Grundsatzes ausgedrückt, die als Leitprinzip dient und Denken sowie Handeln lenkt
knappe Zusammenfassung der tragenden Gründe einer (gerichtlichen) Entscheidung in Satzform
Leitspruch
Losung:
Aussage, die dem Denken und Handeln eine Richtung geben soll
Jägersprache: Kot von Hunden oder Wild
Mantra (ugs., fig.):
in östlichen Religionen und beim Yoga verwendete, wiederholt gesprochene, spirituelle Formel, der positive Wirkungskräfte zugesprochen werden
übertragen: einprägsamer Spruch, um etwas zu bekräftigen
Maxime (Hauptform):
Einstellung/Motto/Regel, wonach man sein Verhalten ausrichtet
Slogan:
vielfach wiederholte, stilistisch durchgeformte Werbeaussage in Politik und Werbung
Wahlspruch
Leitgedanke:
Hauptthema, an dem sich Nachfolgendes ausrichtet

Beispielsätze

  • Er lebte immer nach dem Motto: Warum einfach, wenns auch schwer geht?

  • „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ ist ein Beispiel für ein dreigliedriges Motto.

  • Toms Motto „Ehrlichkeit zahlt sich immer aus“ ist das Gegenteil von jenem Johannis „Der Ehrliche ist am Ende der Dumme“.

  • Tom lebt nach dem Motto „Jeder ist sich selbst der Nächste“.

  • Ich lebe nach dem Motto „Leben und leben lassen“.

  • Unser Motto „Gesundheit und Erfolg“ haben wir nicht ohne Grund ausgesucht.

  • Tom lebt nach dem Motto „Dumm ist, wer ehrlich ist“ und betrügt, wo immer er nur kann.

  • Nach dem Motto „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ halte ich mich an meine Muttersprache.

  • Mir sind die sommerlichen Wetterberichte nach dem Motto „Kühl ist schlecht, heiß ist toll“ jetzt schon ein Graus.

  • Tom meint, dass das Motto Deutschlands nicht „Einigkeit und Recht und Freiheit“ , sondern vielmehr „Einigkeit und Recht und Freizeit“ heißen sollte.

  • Hast du ein Motto?

  • Fleischlos glücklich ist das Motto.

  • Das Motto für den Antiextremismus-Tag war „bunt statt braun“ .

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber das Motto ist dasselbe geblieben: Not sehen und handeln.

  • Als Motto des Wiesn-Bummels hatte sie bewusst gewählt: „Wir lieben das Leben“.

  • Ähnlich gelagert das Motto des Awo-Ortsvereins in Berga: Gemeinsam nicht einsam.

  • All das gibt es in der Ausstellung unter dem Motto „Weihnachtliches Kunsthandwerk“ zu entdecken und zu kaufen.

  • Abdo handelt wohl nach dem Motto: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!

  • Aber Bayern will ja überall, auch bei der Zahl der Ministerien Primus sein nach dem Motto: Mia san mia.

  • Aber es gibt für uns auch Haltelinien unter dem Motto: ›Lieber aufrecht in der Opposition als gebückt in der Regierung‹.

  • Aber die Muckis kommen halt nicht von alleine, frei nach dem Motto: «Wer schön sein will, muss leiden.»

  • Aber wahrscheinlich wird der Wahlkampf wieder nach dem Motto: Greece - who the fuck is Greece?

  • Aber auch für die Kanzlerin könnte es das Motto der nächsten Monate sein.

  • Aber wir können das wahrscheinlich einfach unter dem Motto „Ende gut alles gut“ führen und vergessen.

  • Die neue Sauberkeitskampagne läuft unter dem Motto "Keine Kleinigkeit" und umfasst Plakatsujets und sogar einen Kinospot.

  • Aber hey: «Jesus saves», Jesus heilt, so das Motto der Party.

  • Dieses Motto habe sich die Klasse zum Abschluss ausgewählt.

  • Das Motto für Jörn Andersens Elf liegt auf der Hand: Aller guten Dinge sind drei.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mot­to?

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Mot­to be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × O, 2 × T & 1 × M

  • Vokale: 2 × O
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich. Im Plu­ral Mot­tos an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Mot­to lautet: MOOTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Offen­bach
  3. Tü­bin­gen
  4. Tü­bin­gen
  5. Offen­bach

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Otto
  3. Theo­dor
  4. Theo­dor
  5. Otto

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Oscar
  3. Tango
  4. Tango
  5. Oscar

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Mot­to (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Mot­tos und 8 Punkte für Mot­ti (Plural).

Motto

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mot­to kam im letz­ten Jahr häu­fig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Amts­bo­te:
eine Person, die in Deutschland bis in die 1960er Jahre in Städten und Gemeinden nach dem Motto: „Bekanntmachung! …“ öffentliche Ankündigungen verlesen hat
Fah­ne:
Idee, Prinzip, Motto
Ge­mein­de­bo­te:
Person, die in Städten und Gemeinden öffentliche Ankündigungen verlesen hat nach dem Motto: „Bekanntmachung! …“ (in Deutschland bis in die 1960er Jahre)
Le­bens­mot­to:
Motto, nach dem jemand lebt; ein zentraler Gedanke, nach dem jemand sein Leben führt und ausrichtet
Leit­wort:
mit Plural 1: Motto, das einen Leitgedanken in Form einer Aussage nennt, zum Beispiel für eine Veranstaltung
Lem­ma:
der im Titel oder Motto ausgedrückte Hauptinhalt eines Werks
Licht­wo­che:
7 Tage unter dem Motto Licht, in denen zum Beispiel Lichtinstallationen gezeigt werden
Welt­ju­gend­tag:
eine Veranstaltung der Katholischen Kirche für Jugendliche aus aller Welt, die sich alle 2–3 Jahre in einer neuen Stadt unter einem jeweils vom Vatikan ausgewählten Motto treffen

Buchtitel

  • Wok Kochbuch – 245+ Wok Rezepte ganz nach dem Motto "We will wok you" Gaumen Freuden | ISBN: 978-3-75491-773-2

Film- & Serientitel

  • Motto to Love Ru (TV-Serie, 2010)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Motto. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Motto. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11784535, 9125474, 8909998, 8868243, 6956466, 5585360, 5348890, 3074500, 3057807, 1986493, 1769366 & 1548986. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. tt.com, 24.12.2023
  4. esslinger-zeitung.de, 19.09.2022
  5. otz.de, 16.03.2021
  6. wp.de, 27.11.2020
  7. wochenblatt.cc, 28.09.2019
  8. focus.de, 21.03.2018
  9. schwarzwaelder-bote.de, 14.08.2017
  10. blick.ch, 10.06.2016
  11. zeit.de, 21.08.2015
  12. spiegel.de, 01.01.2014
  13. feedproxy.google.com, 23.05.2013
  14. kurier.at, 14.03.2012
  15. bernerzeitung.ch, 12.06.2011
  16. oberpfalznetz.de, 27.07.2010
  17. sport.ard.de, 13.04.2009
  18. ftd.de, 18.05.2008
  19. aachener-zeitung.de, 04.11.2007
  20. frankenpost.de, 14.01.2006
  21. welt.de, 10.01.2005
  22. abendblatt.de, 10.01.2004
  23. Neues Deutschland, 25.01.2003
  24. tsp, 19.01.2002
  25. sz, 18.10.2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995