Grammatik

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡʁaˈmatɪk ]

Silbentrennung

Einzahl:Grammatik
Mehrzahl:Grammatiken

Definition bzw. Bedeutung

  • Beschreibung einer Grammatik

  • das Regelsystem einer Sprache

  • das sprachliche Wissen mit seinen Regeln und dem Lexikon

  • formale Sprachen: Ein Semi-Thue-System aus Ersetzungsregeln in einem Syntaxbaum, das genau die Sätze einer bestimmten formalen Sprache zu generieren fähig ist

  • Vorschrift, wie eine Sprache zu gebrauchen ist.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „gramatic(a)“, althochdeutsch „grammatih“, das von lateinisch (ars) grammatica entlehnt wurde; dieses geht wiederum auf griechisch L=E zurück, worin gramma „Buchstabe, Geschriebenes“ enthalten ist, Substantiv zu γράφειν „schreiben“. Das Wort ist im Deutschen seit dem 11. Jahrhundert belegt.

Abkürzungen

  • Gr.
  • Gram.
  • Gramm.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Grammatikdie Grammatiken
Genitivdie Grammatikder Grammatiken
Dativder Grammatikden Grammatiken
Akkusativdie Grammatikdie Grammatiken

Anderes Wort für Gram­ma­tik (Synonyme)

Sprachlehre:
Linguistik: deutscher Terminus für Grammatik, also die Beschreibung des Sprachsystems und seiner Regeln
systematische Sprachbeschreibung
(die) Regeln
(systematische) Beschreibung einer Sprache
Regelapparat
Regelwerk (einer Sprache):
Sammlung von Vorschriften, Regeln
Sprachbau:
Linguistik: Art und Weise, wie die grammatischen und lexikalischen Einheiten und Regeln einer Sprache organisiert sind
(das) Funktionieren
Regelsystem:
Gesamtheit der Regeln, die miteinander verbunden sind und aufeinander abgestimmt einen bestimmten Bereich regeln; System von Regeln

Weitere mögliche Alternativen für Gram­ma­tik

formale Grammatik
normative Grammatik:
Grammatik, die eine Sprache nicht nur beschreibt, sondern Normen für den korrekten Sprachgebrauch setzt
präskriptive Grammatik:
Grammatik, die eine Sprache nicht nur beschreibt, sondern Normen für den korrekten Sprachgebrauch setzt
Sprachkunst/Sprachenkunst

Gegenteil von Gram­ma­tik (Antonyme)

Le­xi­kon:
alphabetisch geordnetes Nachschlagewerk
Nachschlagewerk für sprachliche Informationen
Wör­ter­buch:
Nachschlagewerk für die Schreibweise, Aussprache, Bedeutung, Grammatik, Geschichte und/oder Übersetzung von Wörtern
Wort­schatz:
Gesamtheit der Wörter, die eine Person kennt
Menge der Wörter einer Sprache

Beispielsätze

  • Die deutsche und die japanische Grammatik sind grundverschieden.

  • Ich muss das Lehrbuch und die Grammatik mitnehmen, weil ich heute Französisch in der 4. Stunde habe.

  • Ich habe mir eine japanische Grammatik gekauft.

  • Meine englische Grammatik erklärt mir, wie ich die englische Sprache anwenden muss.

  • Man lernt Grammatik durch die Sprache und nicht Sprache durch die Grammatik.

  • Du musst nur ein bisschen Grammatik lernen.

  • Ich hasse Grammatik.

  • Wie wichtig ist die Grammatik?

  • Oh, diese Grammatik!

  • Grammatik ist sehr wichtig.

  • Dieser Text nimmt es mit der Grammatik nicht immer allzu genau.

  • Grammatik ist nicht deine Stärke.

  • Grammatik ist eine Anleitung, die uns hilft, schön und richtig zu sprechen und zu schreiben.

  • Die Grammatik lehrt uns richtig sprechen und schreiben.

  • Grammatik ist sehr kompliziert.

  • Dieser Satz verstößt gegen die Regeln der Grammatik.

  • Die Grammatik ist das Kochbuch der Sprache.

  • Toms Französisch verbesserte sich, nachdem er angefangen hatte, sich mit der Grammatik auseinanderzusetzen.

  • Muss ich noch einmal meine deutsche Grammatik überprüfen?

  • Du kennst dich doch gut mit der Grammatik aus, oder?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese Sprechweisen betreffen nicht nur den Wortschatz, sondern auch – dies sei bloss erwähnt – die Lautung und Grammatik unserer Dialekte.

  • Dieser basiert bei Draesner in ihrem Band »Doggerland« (2021) auf einer eigenen Grammatik und einem eigenen Rhythmus.

  • Auch Grammatik und Zeichensetzung bereiten Schülern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten große Probleme.

  • Dessen Unterpunkt der Sprache an, für die die Grammatik gilt.

  • "Die Grammatik stellt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung", erklärte Dürscheid.

  • Anfangs habe ich einfach die Vokabeln mit katastrophaler Grammatik aneinandergereiht.

  • Ob sich jemand gut ausdrücken kann, ist nicht allein eine Frage von Vokabeln und Grammatik.

  • Der Linguist David J. Peterson entwickelte die Kunstsprache mit 3250 Wörtern und Zahlen und Grammatik.

  • Bislang galt Pep Guardiola nur in Sachen Taktik, Mode und Grammatik als Trendsetter.

  • Antwort schreiben Bitte befleißigt Euch wieder mehr in Sachen Grammatik und Rechtschreibung.

  • Aber die Ergebnisse zeigen, dass das Gedächtnis nicht die kombinatorische Kraft der Grammatik ersetzen kann.

  • Ein harter Brocken, denn türkische Grammatik und Wörter sind vom Deutschen grundverschieden.

  • Ansonsten wimmelt es nur so von gebrochenem Deutsch, welches sich durch extrem schlechte Rechtschreibung und Grammatik auszeichnet.

  • Dazu legt man eine die Sprache bestimmende Grammatik fest und erzeugt daraus ein Ecore-Modell.

  • "Genauso wichtig wie die Grammatik der Sprache ist die Grammatik des Lebens", sagt Matthias Kremer.

Häufige Wortkombinationen

  • kontextsensitive, kontextfreie, lineare, reguläre Grammatik

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Albanisch: gramatikë (weiblich)
  • Baskisch: gramatika
  • Interlingua: grammatica
  • Katalanisch: gramàtica (weiblich)
  • Kurmandschi: rêziman
  • Mazedonisch: граматика (gramatika) (weiblich)
  • Neugriechisch: γραμματική (grammatikí) (weiblich)
  • Schwedisch: grammatik
  • Serbisch: граматика (gramatika) (weiblich)
  • Serbokroatisch: граматика (gramatika) (weiblich)
  • Slowenisch:
    • gramatika (weiblich)
    • slovnica (weiblich)
  • Ungarisch: nyelvtan

Was reimt sich auf Gram­ma­tik?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Gram­ma­tik be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × M, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × G, 1 × K, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten M und zwei­ten A mög­lich. Im Plu­ral Gram­ma­ti­ken zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Gram­ma­tik lautet: AAGIKMMRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Mün­chen
  5. Mün­chen
  6. Aachen
  7. Tü­bin­gen
  8. Ingel­heim
  9. Köln

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Anton
  4. Martha
  5. Martha
  6. Anton
  7. Theo­dor
  8. Ida
  9. Kauf­mann

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Mike
  5. Mike
  6. Alfa
  7. Tango
  8. India
  9. Kilo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Gram­ma­tik (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Gram­ma­ti­ken (Plural).

Grammatik

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Gram­ma­tik ent­spricht dem Sprach­niveau B1 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

De­po­nens:
Grammatik: ein Verb, das nach passivischen Formen konjugiert, aber eine aktive oder medial-reflexive Bedeutung trägt
Fu­tur:
Grammatik: Zeitform des Verbs, die Zukünftiges kennzeichnet
Kau­sal­ad­verb:
Linguistik, Grammatik: Adverb, dessen Bedeutung auf Grund oder Ursache für einen Vorgang oder Zustand hinweist
Kern­satz:
Linguistik: speziell in der generativen Grammatik ein Satz, von dem aus komplexere Sätze abgeleitet werden können
Pro­duk­ti­on:
Regel in einer formalen Grammatik, die eine zulässige Ersetzung in einer Satzform beschreibt
Satz­form:
Informatik, Formale Sprachen: ein im Zuge einer Ableitung entstandener Zwischentext aus Terminal- und Nichtterminalsymbolen, der noch Nichtterminalsymbole enthalten darf und deshalb noch kein gültiges Wort der von der zugrundegelegten Grammatik definierten Sprache sein muss
Schul­gram­ma­tik:
Linguistik: Grammatik, die für Zwecke des Unterrichts in der Muttersprache oder einer Fremdsprache entwickelt wurde.
Sprach­kunst:
veraltet: ehemals verbreitete Bezeichnung für Grammatik
Tem­pus:
Linguistik, speziell Grammatik: Eigenschaft, grammatische Kategorie des Verbs zur Anzeige einer Zeit oder Zeitstufe
Wie­wort:
Grammatik: deutsche Bezeichnung für Adjektiv; Wortart, welche die Beschaffenheit, den Zustand oder eine Beziehung einer Person, eines Dinges oder einer Sache beschreibt

Buchtitel

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Häufige Rechtschreibfehler

  • Gramatik
  • Gramatiken (Pl.)
  • Grammatic (veraltet)
  • Grammatick (veraltet)
  • Grammaticken (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Grammatik. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Grammatik. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10514246, 12378280, 12293304, 11890146, 11885856, 11885831, 11087227, 10768407, 10689321, 10687807, 10609497, 9860554, 9739387, 9512621, 9137074 & 9032600. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nzz.ch, 17.08.2023
  3. nd-aktuell.de, 18.10.2022
  4. presseportal.ch, 18.08.2021
  5. heise.de, 11.02.2020
  6. blick.ch, 14.01.2019
  7. focus.de, 20.06.2018
  8. m.morgenpost.de, 30.07.2017
  9. derstandard.at, 10.04.2016
  10. m.rp-online.de, 10.04.2015
  11. focus.de, 29.08.2014
  12. zeit.de, 02.04.2013
  13. spiegel.de, 02.05.2012
  14. abakus-internet-marketing.de, 10.12.2011
  15. heise.de, 26.01.2010
  16. szon.de, 08.07.2008
  17. haz.de, 31.01.2007
  18. archiv.tagesspiegel.de, 30.01.2006
  19. berlinonline.de, 17.07.2005
  20. sueddeutsche.de, 27.02.2004
  21. archiv.tagesspiegel.de, 03.03.2003
  22. Die Zeit (18/2002)
  23. Die Welt 2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995