Gewühl

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈvyːl]

Silbentrennung

Gewühl

Definition bzw. Bedeutung

  • anhaltendes/ständiges Herumkramen

  • dichtes, lebhaftes Gedränge

Begriffsursprung

Ableitung zum Stamm des Verbs wühlen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ge-

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gewühl
Genitivdes Gewühls/​Gewühles
Dativdem Gewühl/​Gewühle
Akkusativdas Gewühl

Anderes Wort für Ge­wühl (Synonyme)

Gedränge:
Situation nach bestimmten Regelverstößen, bei dem sich mehrere Mitspieler in einer Gruppe der Gruppe der Gegenspieler gegenüberstellen und dann versuchen den Gegner zurückzudrängen
Situation, in der viele Leute auf engem Raum sind und sich dabei schieben und schubsen
Gemenge:
bunte, wenig geordnete Ansammlung
Gemisch von Stoffen, die keine (chemische) Verbindung aufbauen/eingehen
Geschiebe (ugs.)
Getümmel:
Menschenmenge in lebhafter Bewegung; lebhafte Bewegung einer Menschenmenge
Gewimmel:
Durcheinander sich kreuz und quer bewegender Fahrzeuge oder Lebewesen
Gewoge
Gewurl (ugs., landschaftlich, süddt.):
wilde, unkoordinierte Bewegung einer dichten Menge von Menschen oder anderen Lebewesen
Gewusel (ugs., landschaftlich):
unregelmäßige Bewegungen durcheinander
Wuling (regional):
Musik, : auf Live-Konzerten der Jazz- und Rockmusik enden viele Titel oft auf einem Akkord, der dann mit großem Schlagzeugeinsatz und einem gefälligen Durcheinander aller Instrumente bis zu einem gemeinsamen Abschluss ausgehalten und umspielt wird
Seemannssprache: ein Durcheinander von Tauen
Auflauf:
im Ofen überbackenes Gericht
spontane Ansammlung von Menschen
Masse:
die Ursache, dass der Materie Trägheit und Schwere (Gravitation) eigen sind; nach der Relativitätstheorie mit Kraft (Energie) gleichwertig (äquivalent)
in Massen: in großen Mengen, massenhaft
Menge (von Menschen / Personen):
eine bestimmte Anzahl von Einheiten
eine größere Gruppe von Menschen
Menschenansammlung:
Ansammlung von Menschen an einem Ort
Menschenauflauf:
Zusammenstreben vieler Menschen aus einem bestimmten Anlass
Menschengewühl:
dichtes, lebhaftes Gedränge von Menschen
Menschenmasse:
sehr große, anonyme Menge von Menschen auf relativ engem Raum
Menschenmenge:
größere Ansammlung von Personen
Menschenschar
Menschentraube:
Gruppe von Leuten, die eng beisammenstehen
Pulk:
gedrängte, wenig geordnete Menge
Militär: Menge von Militärfahrzeugen/-flugzeugen
Zusammenrottung (abwertend):
Versammlung vieler Menschen, um sich gegen etwas zu wehren
Kramen
Wühlen

Beispielsätze

In diesem Gewühl auf dem Wochenmarkt verliert man leicht die Orientierung.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der bleibt im Gewühl vorm Tor hängen.

  • Ein wenig erhabener Anblick, den die Imagination mit einem Gewühl von Menschen nach dem Gemetzel füllen soll.

  • Kurz vor der Pause belohnte sich Neuwied dann für seinen enormen Aufwand, als ihnen aus dem Gewühl heraus der Anschlusstreffer gelang.

  • Dan war es es Heß, der aus dem Gewühl heraus den Ball zum 2:1 über die Linie drückte (81.).

  • Bruma serviert die nächste Ecke von rechts, im Gewühl um den Elfmeterpunkt herum kann kein Akteur kontrolliert die Kugel spielen.

  • Dass sich Projektleiter Kelz überhaupt ins Gewühl der Großstadt stürzt und sich den Linsen der Fotografen stellt, hat einen einfachen Grund.

  • Nach einem anerkennenden Dankeschön verabschiedeten sich diese, und dann hieß es für Heimbewohner und Gäste "rein ins Gewühle".

  • Aus dem Gewühle heraus erzielte nach gut einer Stunde der Pfullendorfer Kiefer den verdienten Ausgleichstreffer.

  • Unbekannt ist das Schicksal eines Hundes, der im Gewühl ebenfalls verloren ging.

  • Der um Ordnung und Ballkontakte bemühte Andreas Hinkel, Celtics rechter Verteidiger, ging im allgemeinen Gewühl mit unter.

  • Der Führungstreffer durch Christian Urban, der aus einem Gewühl am Torraum heraus erfolgreich war.

  • Minute, als Gruhler aus dem Gewühl heraus zum viel umjubelten 1:0 traf.

  • Aber sich aufraffen, in die Stadt fahren und in das Gewühl der Kaufhäuser stürzen, nein, das grenzt für ihn an Selbstkasteiung.

  • Wir drängten durch das Gewühl zum Münster, hinter dessen Türen der Papst schon mit der Messe begonnen hatte.

  • Die Friends Boy School in Ramallah ist eine grüne Insel im Gewühl der Stadt.

  • Das "Gewühl", wie sie sagen.

  • Der andere Fremde Hund stürzte sich ebenfalls ins Gewühl.

  • Durch das Gewühl des letzten Messe-Tages sind sie gut durchgekommen.

  • In der 72. Minute war sein Sturmpartner Oleg Golovan zur Stelle, als er ebenfalls nach einem Gewühl im 16er das 2:0 (72.) markierte.

  • Caterina, Ernesto, Teresa: drei Menschen im anonymen Gewühl der Großstadt Mailand, die so unitalienisch grau wie nur möglich wirkt.

  • Und je dichter das Gewühl, umso mehr Spaß machte es ihm.

  • Der Kopfball von Kaladse (verdeckt) findet durchs Gewühl den Weg hinter die Torlinie.

  • Der ließ das Blatt fallen und wollte es im Gewühl aufheben.

  • Im Gewühl der Fußgängerzone, umgeben von Marienkirche, Rathaus und Markt, geht er offensiv auf die Menschen zu.

  • Nach einer Ecke setzte Michael Kuhfahl aus dem Gewühl heraus den Ball ins BSC-Tor.

  • Im Gewühl reagierte Toni Polster (Nr. 9) am schnellsten, erzielte das 1:0, Torwart Klos (links) kam zu spät.

  • Kurz darauf Schupp frei vor Torwart Meier - gehalten, direkt im Gegenzug drückt Borimirov per Hacke aus dem Gewühl den Ausgleich rein (67.).

  • Man kann hier Großstadt spüren und sich gleichermaßen dem Gewühl und Selbstdarstellungszwang entziehen.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf Ge­wühl?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Ge­wühl be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × Ü & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × H, 1 × L, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem E mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­wühl lautet: EGHLÜW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Wupper­tal
  4. Umlaut-Unna
  5. Ham­burg
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Wil­helm
  4. Über­mut
  5. Hein­reich
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Whis­key
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Hotel
  7. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

Gewühl

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­wühl kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gewühl. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gewühl. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. hersfelder-zeitung.de, 03.03.2022
  2. faz.net, 19.01.2021
  3. nrz.de, 06.01.2020
  4. thueringer-allgemeine.de, 01.12.2019
  5. focus.de, 08.11.2018
  6. welt.de, 13.10.2017
  7. saarbruecker-zeitung.de, 05.05.2016
  8. schwaebische.de, 28.11.2011
  9. freiepresse.de, 08.09.2010
  10. de.sitestat.com, 15.02.2009
  11. de.eurosport.yahoo.com, 19.02.2008
  12. szon.de, 16.10.2007
  13. ngz-online.de, 14.04.2006
  14. welt.de, 08.04.2005
  15. Die Zeit (21/2004)
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  17. sueddeutsche.de, 24.01.2003
  18. f-r.de, 22.09.2003
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  20. Rhein-Neckar Zeitung, 24.12.2001
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  22. BILD 2000
  23. DIE WELT 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. BILD 1997
  27. BILD 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995