Getümmel

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈtʏml̩]

Silbentrennung

Getümmel (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Menschenmenge in lebhafter Bewegung; lebhafte Bewegung einer Menschenmenge.

Begriffsursprung

  • Ableitung zum Stamm des Verbs tummeln mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ge- (und zusätzlichem Umlaut)

  • Spätmittelhochdeutsch getümele, getummele „Lärm, Getöse“, belegt seit dem 15. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Getümmeldie Getümmel
Genitivdes Getümmelsder Getümmel
Dativdem Getümmelden Getümmeln
Akkusativdas Getümmeldie Getümmel

Anderes Wort für Ge­tüm­mel (Synonyme)

Gedränge:
Situation nach bestimmten Regelverstößen, bei dem sich mehrere Mitspieler in einer Gruppe der Gruppe der Gegenspieler gegenüberstellen und dann versuchen den Gegner zurückzudrängen
Situation, in der viele Leute auf engem Raum sind und sich dabei schieben und schubsen
Gemenge:
bunte, wenig geordnete Ansammlung
Gemisch von Stoffen, die keine (chemische) Verbindung aufbauen/eingehen
Geschiebe (ugs.)
Gewimmel:
Durcheinander sich kreuz und quer bewegender Fahrzeuge oder Lebewesen
Gewoge
Gewühl:
anhaltendes/ständiges Herumkramen
dichtes, lebhaftes Gedränge
Gewurl (ugs., landschaftlich, süddt.):
wilde, unkoordinierte Bewegung einer dichten Menge von Menschen oder anderen Lebewesen
Gewusel (ugs., landschaftlich):
unregelmäßige Bewegungen durcheinander
Wuling (regional):
Musik, : auf Live-Konzerten der Jazz- und Rockmusik enden viele Titel oft auf einem Akkord, der dann mit großem Schlagzeugeinsatz und einem gefälligen Durcheinander aller Instrumente bis zu einem gemeinsamen Abschluss ausgehalten und umspielt wird
Seemannssprache: ein Durcheinander von Tauen
(das) Hin und Her
(das) pralle Leben
des Lebens bunte Fülle (poetisch)
(das) Geschehen:
das, was vor sich geht, sich ereignet
(das) Getriebe:
allgemein: bewegliche Verbindungen von Teilen zum Übertragen und Umwandeln von Drehzahlen oder Drehmomenten zum Führen von Teilen auf einer Bahn.
Ein Getriebe nach , bei dem zwischen mehreren Übersetzungsverhältnissen (sprich: Gängen) hin- und her geschaltet werden kann
(das) Treiben:
Beförderung von Förderkörben hinauf und hinab in einem Schacht
Gesamtheit der Aktivitäten
Trubel:
geschäftiges Treiben, aufgeregtes Durcheinander

Beispielsätze

  • In der Adventszeit (ursprünglich eine stille Bußzeit) ist in den Innenstädten und Kaufhäusern ein Getümmel wie sonst nie.

  • Statt die Ruhe des Feiertags zu genießen, stürzten wir uns in das Getümmel des Strandlebens.

  • Es verschwand im Getümmel der vielen Menschen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Portemonnaie in der Gesäßtasche sei im Getümmel eher eine schlechte Idee.

  • Museumsdirektorin Gabriele Gelbrich lässt von dem Getümmel nicht aus der Ruhe bringen.

  • Aber meistens erkennt man beides ja sowieso im ganzen Getümmel nicht genau genug, um sich daran stören zu können.

  • Diese sei aufgerufen, sich „ins Getümmel“ zu stürzen und sich den Menschen wieder zu nähern.

  • Am Ende reichte es für Räikkönen nur zu Startplatz sechs, damit steckte er bei dem Hülkenberg-Crash mitten im Getümmel.

  • Dies passiert ganz schnell und meist unter Wasser im allgemeinen Getümmel.

  • Der Schlüssel zum Erfolg wird sein, sich aus dem Getümmel herauszuhalten.

  • Im Getümmel werden Engerl und sogar Christkinderl gesichtet.

  • Doppeltes Pech, denn somit waren einige Positionen dahin und Grosjean mitten im Getümmel rund um Kimi Räikkönnen.

  • Auch er hat sich ins Getümmel gestürzt.

  • Gesehen habe er im Getümmel am Start eigentlich gar nichts.

  • Ein Gläschen Sekt und dann stürzt sie sich ins Getümmel.

  • "Ich war mitten im Getümmel." Dabei legte er sich besonders mit dem Audi-Jahreswagen-Piloten Mike Rockenfeller an.

  • Dann war das Getümmel und die Freude so groß, dass diese Neonazi-Skins sich meiner Meinung fügten und mitfeierten.

  • "Bis jetzt könne mer uns net beklagen", lachen sie und stürzen sich gleich wieder ins Getümmel.

  • Wer mit kleinen Nichtschwimmern am Badesee oder im Getümmel des Freibades sei, sollte diesen ?zumindest Schwimmflügel anziehen?.

  • Wo Madonna auftaucht, gibt es meist großes Getümmel: Jetzt kam die Pop-Diva einem Rudel Paparazzi ins Gehege.

  • Doch dann gelang es Verteidiger Paul Manning, aus dem Getümmel heraus auf Vorlage von Plachta das 1:1 (28.) zu erzielen.

  • Und auch auf der Bühne sollte es - aus Sicht des Produzenten - nicht allzu viel Getümmel geben.

  • Im anschließenden Getümmel nutzte Prica einen Abpraller zum Ausgleich.

  • Christian Wörns fand beim Getümmel die Lücke zum Anschlusstreffer (54.).

  • Ich wollte mir sofort eine gute Position sichern, doch gleich im ersten Bogen gab es ein regelrechtes Getümmel beim Kampf um die Führung.

  • Die Begegnung im Getümmel mit Musiker Andrej Hermlin hilft Gisela May, 12 Pfennig zu sparen: "Schön, dass ich Sie treffe.

  • Im Getümmel der Großstadt ist das ebenso unpraktisch wie ein Wendekreis von mehr als zwölf Metern (Modelle "Touring" und "Limited").

  • Dies ist die Dünung und der Strand der Massen - von hier geht es los, hinein ins Getümmel.

  • Im Getümmel: Luftbrückenpilot Gail Halvorsen (schaute mit einigen Fliegerkollegen auch beim Care-Stand vorbei).

  • Aus dem Getümmel ruft jemand: "Tschüssi Shalom, du."

  • Meine Freunde und ich haben uns sofort in das Getümmel in Halle 20, wo die kalten Platten zu bewundern waren, gestürzt.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Bosnisch: gužva (weiblich)
  • Französisch:
    • mêlée (weiblich)
    • tumulte (männlich)
  • Kroatisch: gužva (weiblich)
  • Mazedonisch: гужва (gužva) (weiblich)
  • Niedersorbisch:
    • mjerwjenje (sächlich)
    • mjerwjeńca (sächlich)
  • Obersorbisch:
    • mjerwjeńca (weiblich)
    • mjerwizna (weiblich)
  • Schwedisch: tumult
  • Serbisch: гужва (gužva) (weiblich)
  • Serbokroatisch: гужва (gužva) (weiblich)
  • Slowenisch: živžav (männlich)
  • Spanisch: tumulto (männlich)

Was reimt sich auf Ge­tüm­mel?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­tüm­mel be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × M, 1 × G, 1 × L, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × M, 1 × G, 1 × L, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und ers­ten M mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­tüm­mel lautet: EEGLMMTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Tü­bin­gen
  4. Umlaut-Unna
  5. Mün­chen
  6. Mün­chen
  7. Essen
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Theo­dor
  4. Über­mut
  5. Martha
  6. Martha
  7. Emil
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Tango
  4. Uni­form
  5. Echo
  6. Mike
  7. Mike
  8. Echo
  9. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

Getümmel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­tüm­mel kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Getümmel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Getümmel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6049594 & 6021352. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. morgenpost.de, 28.06.2022
  4. saechsische.de, 28.09.2021
  5. pcgames.de, 06.06.2020
  6. krone.at, 31.12.2019
  7. welt.de, 26.08.2018
  8. focus.de, 11.06.2017
  9. motorsport-total.com, 14.09.2016
  10. krone.at, 13.12.2015
  11. motorsport-magazin.com, 06.07.2014
  12. nachrichten.at, 24.12.2013
  13. motorsport-magazin.com, 01.07.2012
  14. spiegel.de, 19.02.2011
  15. feedsportal.com, 25.04.2010
  16. tagesspiegel.de, 08.11.2009
  17. szon.de, 21.01.2008
  18. szon.de, 03.07.2007
  19. spiegel.de, 10.11.2006
  20. fr-aktuell.de, 21.03.2005
  21. berlinonline.de, 22.10.2004
  22. archiv.tagesspiegel.de, 15.12.2003
  23. welt.de, 31.03.2002
  24. sz, 17.09.2001
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. DIE WELT 2000
  27. Tagesspiegel 1999
  28. Berliner Zeitung 1998
  29. TAZ 1997
  30. Berliner Zeitung 1996