Gelage

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɡəˈlaːɡə ]

Silbentrennung

Gelage (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Gemeinsames Mahl mit übermäßigem Essen und Trinken.

Begriffsursprung

Das Wort stammt aus dem niederdeutsch-niederländischen Bereich und erscheint zuerst im 14. Jahrhundert im Westniederdeutschen (als geloch und ähnlich).

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Gelagedie Gelage
Genitivdes Gelagesder Gelage
Dativdem Gelageden Gelagen
Akkusativdas Gelagedie Gelage

Anderes Wort für Ge­la­ge (Synonyme)

(das) Kneipen (fachspr., Jargon, burschenschaftlich)
Alkoholexzess:
übermäßiger Alkoholkonsum
Alkoholgelage
Bacchanal (geh.):
Das Bacchusfest (Weinfest) im antiken Rom, das jedes Jahr am 16. und 17. März auf dem Aventin gefeiert wurde
ein ungezügeltes, ausschweifendes Trinkgelage
Besäufnis (ugs.):
übermäßiger Verzehr von Alkohol
Binge-Drinking (engl.)
Druckbetankung (ugs., fig.)
Kampftrinken (neudeutsch) (ugs.)
Kneipabend (fachspr., Jargon, burschenschaftlich)
Komasaufen (ugs.):
exzessives Trinken von Alkohol (auch bis zum Verlust des Bewusstseins)
Komatrinken (neudeutsch) (ugs.)
Konvivium (geh., lat.):
gemeinsames Mahl mit ausschweifendem Essen und Trinken
Rauschtrinken
Sauferei (ugs.):
übermäßiger Genuss von alkoholischen Getränken
Saufexzess
Saufgelage (ugs., Hauptform):
Veranstaltung oder Zusammenkunft, bei der exzessiv Alkohol konsumiert wird
Sauforgie (ugs.):
eine Veranstaltung oder ein Event, bei dem sehr viel Alkohol getrunken wird
Sturztrunk (geh., veraltet)
Suff:
betrunkener Zustand nach Genuss von Alkohol
Trunk- oder Alkoholsucht
Symposion (Antike) (geh.):
gemeinsames, geselliges (Wein-)Trinken im alten Griechenland, bei dem auch improvisierte Reden zu bestimmten Themen gehalten wurden
wissenschaftlicher Sammelband
Trinkgelage:
meist veraltet oder verächtlich: gesellschaftliches Ereignis mit dem Zweck, möglichst viel Alkohol zu konsumieren
wüstes Gelage
Zecherei:
anhaltendes Trinken von alkoholischen Getränken
Zechgelage:
Veranstaltung oder Zusammenkunft, bei der exzessiv Alkohol konsumiert wird

Sinnverwandte Wörter

Fest­es­sen:
besonders gutes, aufwendiges, festliches Essen
Festmahl:
gehoben: ein Essen in festlichem Rahmen
Gast­mahl:
gemeinsames, festliches Mahl mit Gästen
Völ­le­rei:
Essen und Trinken im Übermaß

Beispielsätze

  • Bei Tom fand ein wüstes Gelage statt.

  • Die Party endete in einem wüsten Gelage.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der hatte bei einem Gelage den Gott der Juden verhöhnt.

  • Es war nicht die Zeit für Traditionen und ausgedehnte Gelage.

  • "Mut antrinken", kommentierte die Bloggerin das feuchtfröhliche Gelage in ihrer Story.

  • Offenbar wurden die Tonwaren am Ende des Gelages rituell zerstört.

  • An zweiter Stelle,trotz ausgiebigen Gelage die Franzosen.

  • Die Antwort: „Ich bin normalerweise sehr gründlich und vorsichtig mit meiner Hygiene nach dem Gelage.

  • Das ganze Leben scheint ein Gelage, an denen – im Gegensatz zu Griechenland – auch Ehefrauen teilnahmen.

  • Es fanden sich unter anderem Spuren von Gelagen, die zum Kult gehörten.

  • Wer keine Rolle hat, der nimmt die Weinflasche vom letzten Gelage.

  • Anscheinend hatte er durch die vielen Gelage, zu denen er vom Knig eingeladen wurde, einige Kilo zugelegt.

  • Bis dahin sind es aber noch zwei ganze Wochen - und am heutigen Sonntag ist trotz Niederlage erst einmal ein Gelage angesagt.

  • Dazu waren zwölf Gesellen aus ganz Deutschland und der Schweiz zu einem fröhlichen Gelage erschienen.

  • Bei den anschließenden Gelagen auf dem Römerberg fiel von der kaiserlichen Tafel immer auch etwas für die gemeinen "Berjersleut'" ab.

  • Man wird schon jemand finden, der euch auf der Sauhaut nach Hause schleift", entließ der Minnesänger die Gäste zum Gelage.

  • Erst müssen die Teilnehmer des Gelages pinkeln, dann kotzen, dann scheißen, dann trinken und kotzen gleichzeitig.

  • Schließlich liegen die Gelage 65 Millionen Jahre zurück.

  • Sie hätten bei Kerzenschein ein Gelage veranstaltet.

  • Keine Schlägerei trübt das einwöchige Gelage.

  • Der Ort des zirzensischen Gelages hat seine besondere Geschichte an diesem bunten Abend freilich unter einer Glocke des Frohsinns erstickt.

  • Sie feiern das Wochenende über fröhliche Gelage unter dem Motto: Her mit dem Champagner, bevor ihn der Sieger bekommt.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf Ge­la­ge?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ge­la­ge be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × G, 1 × A & 1 × L

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × G, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und A mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­la­ge lautet: AEEGGL

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Aachen
  5. Gos­lar
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Anton
  5. Gus­tav
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Lima
  4. Alfa
  5. Golf
  6. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

Gelage

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­la­ge kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Fress­ge­la­ge:
Gelage, bei dem hemmungslos/überreichlich Nahrung aufgenommen wird

Buchtitel

  • Mischungen beim antiken Gelage Renate Schlesier | ISBN: 978-3-11141-674-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Gelage. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Gelage. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1692987 & 656968. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. welt.de, 27.04.2023
  3. tagesspiegel.de, 16.03.2023
  4. promiflash.de, 03.06.2022
  5. welt.de, 15.02.2021
  6. focus.de, 24.01.2020
  7. tz.de, 07.07.2020
  8. welt.de, 25.01.2018
  9. blickamabend.ch, 10.03.2016
  10. frag-mutti.de, 08.06.2010
  11. taz.de, 28.08.2008
  12. n24.de, 02.10.2006
  13. abendblatt.de, 04.03.2005
  14. fr-aktuell.de, 17.08.2004
  15. fr-aktuell.de, 06.09.2004
  16. berlinonline.de, 25.08.2004
  17. heise.de, 04.04.2003
  18. bz, 22.01.2001
  19. Welt 1999
  20. Berliner Zeitung 1998
  21. Welt 1998
  22. TAZ 1997
  23. Die Zeit (01/1997)
  24. Berliner Zeitung 1996
  25. TAZ 1995