Blütezeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈblyːtəˌt͡saɪ̯t]

Silbentrennung

Blütezeit (Mehrzahl:Blütezeiten)

Definition bzw. Bedeutung

  • Botanik: a) die Entwicklung einer einzelnen Blüte (Anthese), b) eines bestimmtes Pflanzenexemplares oder c) einer Pflanzenart in einem bestimmten Gebiet (Phänologie).

  • Übertragen: die Zeit, in der ein bestimmtes kulturelles Konstrukt (ein handwerkliches, künstlerisches, politisches, wissenschaftliches oder ähnliches Konstrukt) besonders gut entwickelt ist.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Blüte und Zeit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Blütezeitdie Blütezeiten
Genitivdie Blütezeitder Blütezeiten
Dativder Blütezeitden Blütezeiten
Akkusativdie Blütezeitdie Blütezeiten

Anderes Wort für Blü­te­zeit (Synonyme)

beste Jahre
beste Zeit(en) (ugs.)
Blüte:
eitrig entzündete Erhebung der Haut
gefälschte Banknote
Boom (fig.):
Phase, in der etwas von großem Interesse ist oder häufig vorkommt
plötzliche Aufschwungsphase
Glanzzeit:
Phase, in der jemand oder eine Institution/Organisation auf dem Höhepunkt seiner/ihrer Möglichkeiten war
Hausse:
Aufschwung, Erhöhung der Konjunktur für etwas, besonders der Wirtschaft
steigender Trend an der Börse
Hoch-Zeit
Hochblüte
Hochkonjunktur (fig.):
Phase mit hohem Wirtschaftswachstum
Hochphase
Hochzeit:
Zeremonie und Feier der Eheschließung
Zusammenführung von Karosserie und Antriebseinheit
obere Wendepunktphase
Gipfel:
Gebäckstück in der Art von Croissants
höchste Stelle eines Berges oder eines Gebirgszuges
Gipfelpunkt:
bestes erreichbares Ergebnis, bester erreichbarer Zustand
höchste Stelle eines Berges, einer Flugbahn, einer Straße, einer Welle oder dergleichen
Höhepunkt:
der beste oder einer der besten Punkte in einer längeren Abfolge von verschiedenen Ereignissen, die sich vorher schon positiv entwickelt haben
übertragen: sexueller Höhepunkt beim Geschlechtsverkehr oder der Onanie
Klimax (fachspr.):
Höhepunkt
rhetorische Figur; eine Wort- oder Satzreihe, die stufenweise gesteigert wird
Kulmination (geh.)
Kulminationspunkt (fachspr.):
Gipfel einer Entwicklung
höchster oder tiefster Stand eines Gestirns aus Sicht des Beobachters
Maximum:
Höchstmaß
Optimum:
unter gegebenen Bedingungen und eigenem Leistungsvermögen erreichtes, optimalstes Ergebnis zu einer Zielsetzung; begrenzte Annäherung an das Ideal
Scheitelpunkt:
auf einer Kurve definierte Punkte: tiefster Punkt eines nach oben offenen Kegelschnitts (Parabel, Ellipse, Hyperbel) oder höchster Punkt eines nach unten offenen Kegelschnitts; die Steigung an diesem Punkt beträgt Null
höchster Punkt (beispielsweise am Himmel)
Spitze:
der höchste Punkt eines Berges
der oberste, schmal zulaufende Teil eines Gegenstandes oder einer Formation
Zenit:
Astronomie: der höchste Punkt des Himmelsgewölbes senkrecht über dem Betrachter
übertragen: Zeitpunkt des größten Erfolges
Blust (süddt.):
Gesamtheit der Blüten einer Pflanze
hohes Entwicklungsniveau
das Blühen
Floreszenz

Beispielsätze

  • Die Blütezeit Utrechts als Handelszentrum ist in vielen Ecken sichtbar.

  • Blütezeit der Wissenschaft in Deutschland Der Mann hinter dem Institut – wer war eigentlich Robert Koch?

  • Eine erste Blütezeit hatte das WhK in den ersten zehn Jahren seines Bestehens von 1897 bis 1907.

  • Doch wie sich nun zeigt, gingen die Maya schon zu ihrer Blütezeit äußert rabiat miteinander um.

  • Der Temperaturanstieg um 1,5 Grad seit 1980 verschiebt die Blütezeit der Reben nach vorne.

  • Der Iran mit seinen 80 Millionen gut ausgebildeten Einwohnern und hohem Investitionsbedarf versprach nach seiner Öffnung eine Blütezeit.

  • Ab 1945 bis in die Achtziger, also in der Blütezeit des Wohlfahrtskorporatismus, hat sich das dann sehr geändert.

  • Alle Bilder anzeigen Ihre Blütezeit erlebten die Diakonissen zwischen den Weltkriegen.

  • Die Produktion: Erzählerisch gespannt wird der Bogen von der Blütezeit der Herrscherfamilie bis zum Vermächtnis der Romanows.

  • Andererseits schielt er nach den freigeistigen 70er-Jahren, als er seine modische Blütezeit erreichte.

  • Denn der Grüne Elefant ist kein farbenfrohes Rüsseltier, sondern ein Motorrad, das seine Blütezeit in den 1950er-Jahren hatte.

  • Als „O Professor“ von 1985 bis 1995 das ärmste Land Westeuropas regierte, erlebte Portugal eine wirtschaftliche Blütezeit.

  • Nach dem Mauerfall begann für die Grüne Woche eine neue Blütezeit.

  • Blütezeit ist hier vom Spätsommer bis weit in den Herbst hinein.

  • Ambrosia mit Handschuhen ausreissen, in der Blütezeit eine Atemschutzmaske tragen.

  • Im Mittelalter war die Blütezeit der Falknerei, von ihren Burgen aus gingen die Adeligen auf Jagd.

  • Er verfügt über ein beeindruckendes Gespür für neue Entwicklungen noch in deren Anfangsphase und lange vor deren späteren Blütezeiten.

  • Doch die eigentliche Blütezeit erlebte die Fabrik zwischen 1680 und 1720.

  • In der Blütezeit Ende der 90er-Jahre kamen 10 Millionen Gäste, unter ihnen allein 3,5 Millionen Deutsche.

  • Am Weißen Haus ist jetzt Blütezeit.

  • Damit kam die Blütezeit: Granit und Porphyr aus Montreuillon waren in Paris begehrt, ebenso das Holz aus der Forêt de Montreuillon.

  • Doch endete die Blütezeit der Stiftungen mit seinem Tod.

  • Die Stadt Randsburg hatte um 1895 mit rund 4 000 Einwohnern ihre Blütezeit.

  • In ihrer Blütezeit hatte die Zeitung mehr als 400 000 Käufer.

  • Es geschah in einem jener langgestreckten alten Mietshaus-Kintopps, die in den achtziger Jahren eine kurze zweite Blütezeit erlebt hatten.

  • Während der Blütezeit des Hansebundes im 14. und 15. Jahrhundert galt die Straße als Hauptschlagader von Kommunikation und Handel.

  • Einige historische Packhäuser und ziegelrote Verwaltungsgebäude aus der Blütezeit des Hafens sind noch erhalten.

  • Und im römischen Reich erlebte das Mosaik eine Blütezeit, die man heute noch in alten Museen bestaunen kann.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Blü­te­zeit be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × T, 1 × B, 1 × I, 1 × L, 1 × Ü & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × B, 1 × L, 1 × Z
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem Ü und ers­ten E mög­lich. Im Plu­ral Blü­te­zei­ten zu­dem nach dem I.

Das Alphagramm von Blü­te­zeit lautet: BEEILTTÜZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Leip­zig
  3. Umlaut-Unna
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Zwickau
  7. Essen
  8. Ingel­heim
  9. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Lud­wig
  3. Über­mut
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Zacharias
  7. Emil
  8. Ida
  9. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Lima
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Tango
  6. Echo
  7. Zulu
  8. Echo
  9. India
  10. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Blü­te­zeit (Sin­gu­lar) bzw. 21 Punkte für Blü­te­zei­ten (Plural).

Blütezeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Blü­te­zeit kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­blü­hen:
nicht mehr blühen, seine Blütezeit vollenden
Chi­li­ge­ruch:
Geruchswahrnehmung, der von Chili stammt oder diesem ähnelt, zum Beispiel von der Pflanze und dann besonders in deren Blütezeit, von der Frucht, der Chilischote, oder vom gewonnenen Gewürzpulver, dem Chilipulver
Epi-Ol­me­ken:
Volk mit seiner Blütezeit von der Zeitenwende bis cirka 300 n. Chr.
Hoch­ro­man­tik:
Blütezeit der Epoche der Romantik, der Zeit von 1804 bis 1805/1818
Kopf­sa­lat:
Salatpflanze mit großen Blättern, die vor der Blütezeit einen dichten Kopf bilden
Man­del­ge­ruch:
Geruchswahrnehmung, die von Mandeln stammt oder diesen ähnelt, zum Beispiel vom Mandelbaum besonders in seiner Blütezeit bei der Mandelblüte; auch von der Frucht, der Mandel

Buchtitel

  • Blütezeiten. Impulse für Entspannung und Lebensfreude Burkhard Heidenberger | ISBN: 978-3-45103-331-5
  • Die Blütezeit der Miss Jean Brodie Muriel Spark | ISBN: 978-3-25707-008-8
  • Die Romantik. Ausbreitung, Blütezeit und Verfall Ricarda Huch | ISBN: 978-3-84770-397-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Blütezeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Blütezeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 16.05.2022
  2. stern.de, 05.04.2021
  3. queer.de, 02.10.2020
  4. spiegel.de, 06.08.2019
  5. blick.ch, 05.07.2018
  6. 24heures.ch, 21.05.2017
  7. pnn.de, 23.11.2016
  8. nzz.ch, 14.11.2015
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  10. abendblatt.de, 21.08.2013
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  12. welt.de, 24.01.2011
  13. business-wissen.de, 13.01.2010
  14. br-online.de, 18.10.2009
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  16. faz.net, 01.07.2007
  17. welt.de, 19.09.2006
  18. faz.net, 20.09.2005
  19. abendblatt.de, 27.06.2004
  20. Die Zeit (16/2003)
  21. Die Zeit (01/2002)
  22. Die Welt 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995