Bise

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈbiːzə]

Silbentrennung

Bise (Mehrzahl:Bisen)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

  • Das Wort findet sich erstmals spätalthochdeutsch bīsa bei Notker III. von St. Gallen belegt; mittelhochdeutsch (nur oberdeutsch) bîse. Es gehört dem Alemannischen an und ist von dort auch ins Schweizerhochdeutsche gelangt.

  • Die Herkunft von Bise ist unsicher. Am ehesten gehört es zur Wortsippe des nur aus Glossen bekannten althochdeutschen bĭsōn ‚umher-, einherstürmen‘. Sowohl der Versuch, das Wort als Entlehnung aus dem Galloromanischen herzuleiten, wie auch der Versuch, es mit Brise zu verbinden, dürfen als gescheitert gelten. Die schon in älteren Drucken vorkommende Schreibung «Beißwind», die Anschluss an das Verb beißen sucht, ist volksetymologisch.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Bisedie Bisen
Genitivdie Biseder Bisen
Dativder Biseden Bisen
Akkusativdie Bisedie Bisen

Anderes Wort für Bi­se (Synonyme)

Bisluft
Biswind
Norden:
eine nördlich gelegene Region, beispielsweise Norddeutschland oder die Nordischen Länder
ohne Artikel, Geografie: Himmelsrichtung, die zum Nordpol weist; Haupthimmelsrichtung, die Süden gegenüber und zwischen Westen und Osten liegt. Die Richtung verläuft rechtwinklig zum Äquator und den parallel zu den Längenkreisen.
Nordosten:
der von der Mitte aus in dieser Richtung liegende Teil eines Gebiets
die Nebenhimmelsrichtung, die dem Südwesten gegenüber und zwischen Norden und Osten liegt
Osten:
Bezeichnung größerer geografischer Gebiete
Gebiete, die zu den Ländern des Warschauer Paktes gehörten

Beispielsätze

  • Die Jacken mussten bis obenhin zugezogen werden, die Bise war stark.

  • Meteonews kündigte für heute Samstag für das Flachland Hochnebelfelder und eine mässige Bise bei Temperaturen von 1 Grad an.

  • Dazu sei die Bise, ergo trockene Luft gekommen, die den Boden nebst des vielen Sonnenscheins noch weiter ausgetrocknet habe.

  • Immer wieder riss die Bise an den Platten und drehte sie in eine unerwünschte Richtung.

  • Mittwoch könnte sogar noch ganz sonnig werden – Dank Bise jedoch noch immer kalt bleiben.

  • Am Wochenende ist der Frühling da - die Bise leider auch »

  • Beschäftigung ist das beste Mittel gegen Armut» Trotz Sonnenschein weht eine unangenehme Bise über den Acker in Kerzers.

  • Die Sonne scheint auf das versammelte Volk auf dem Zaunplatz, aber eine Bise bläst durch die festlich schwarzen Gewänder.

  • Eine schneidend kalte Bise empfängt uns. Vor uns liegen 1100 Meter Abfahrt, zunächst durch ein vielleicht 35 Grad steiles Couloir.

  • Während es im Mittelland wegen der Bise frostig kalt blieb, war es in der Höhe wegen des starken Föhns deutlich milder.

  • Wegen der Bise ist die gefühlte Kälte deutlich höher», so Biedermann, der seit dem 1.Dezember als Greenkeeper im Nationalstadion arbeitet.

  • Bei Bise und schlechter Sicht ist fertig lustig»

  • Mit Bise ergab sich am Mittag des gleichen Tages für Zürich ein errechneter Windchill-Index von rund minus 16 Grad.

  • Am Weihnachtstag hing bis zum Einsetzen der Bise im Flachland zäher Hochnebel.

Häufige Wortkombinationen

  • Die Bise bläst, herrscht, weht, zieht; eine kalte Bise

Wortbildungen

  • bisig
  • Biswind

Übergeordnete Begriffe

Homophone

Was reimt sich auf Bi­se?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv »Bi­se« be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × I & 1 × S

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich. Im Plu­ral »Bi­sen« an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von »Bi­se« lautet: BEIS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. India
  3. Sierra
  4. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort »Bi­se« (Sin­gu­lar) bzw. 7 Punkte für »Bi­sen« (Plural).

Bise

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen »Bi­se« kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bise. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Synonyme] OpenThesaurus-User: Bise. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7
  2. tagblatt.ch, 29.06.2021
  3. bazonline.ch, 09.01.2021
  4. solothurnerzeitung.ch, 29.04.2020
  5. solothurnerzeitung.ch, 08.09.2016
  6. giessener-anzeiger.de, 09.10.2016
  7. bielertagblatt.ch, 06.03.2015
  8. bernerzeitung.ch, 22.04.2014
  9. berneroberlaender.ch, 05.05.2014
  10. berneroberlaender.ch, 01.02.2013
  11. tagesschau.sf.tv, 08.02.2012
  12. bernerzeitung.ch, 13.02.2012
  13. bazonline.ch, 15.01.2011
  14. cash.ch, 30.03.2010
  15. tagesanzeiger.ch, 26.12.2008