Beiz

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ baɪ̯t͡s ]

Silbentrennung

Einzahl:Beiz
Mehrzahl:Beizen

Definition bzw. Bedeutung

Westoberdeutsch: westösterreichisch, besonders Vorarlberg; schweizerisch; südwestdeutsch: einfache Schankwirtschaft, in der man sich, besonders um zu trinken und zu plaudern, trifft.

Begriffsursprung

Seit dem 15. Jahrhundert bezeugt, jedoch erst im 20. Jahrhundert in die Hochsprache übernommen; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem westjiddischen b=Haus, welches seinerseits dem hebräischen b=Haus entspringt; in der Bedeutung „Haus“ ist das Wort in allen deutschen Hausierersprachen üblich, in der Bedeutung „Wirtshaus“ nur im Südwesten geläufig

Alternative Schreibweisen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Beizdie Beizen
Genitivdie Beizder Beizen
Dativder Beizden Beizen
Akkusativdie Beizdie Beizen

Anderes Wort für Beiz (Synonyme)

Bar:
(die) Bar: Räumlichkeit zum Ausschank und zur Einnahme von Getränken, der Ausschanktisch
eine Maßeinheit für den Druck; 1 bar = 10⁵ N/m² = 10⁵ Pa
Bierkeller:
Keller, in dem Bier gelagert wird
unterirdisches Lokal, in dem Bier ausgeschenkt wird
Bierpalast (veraltet)
Boaz (Tirol, vereinzelt) (ugs.)
Boiz (Neckarraum) (ugs., selten)
Destille (ugs., berlinerisch):
Einrichtung zur Herstellung von hochprozentigen Getränken
kleines Lokal mit Branntweinausschank
Dorfkrug (norddeutsch)
Gasthaus (ugs., südösterreichisch):
Einrichtung, Haus, in dem man als Gast essen, trinken und/ oder übernachten kann
Gaststätte (Hauptform):
Betrieb, in dem Gäste mit Speisen und/oder Getränken bewirtet werden
Kneipe:
einfache, schlichte Schankwirtschaft
verbindungsstudentische Veranstaltung
Lokal:
öffentliche Gaststätte
Ort für Zusammenkünfte
Pinte (ugs., ruhrdt., veraltend):
einfache, schlichte Schankwirtschaft
Pub (engl.):
Lokal im britischen oder irischen Stil
Schankwirtschaft:
gastronomischer Betrieb, in dem Getränke ausgeschenkt werden
Schenke:
kleiner Alkohol-Ausschank-Betrieb
Schwemme (ugs.):
Abteilung eines Warenhauses, in der man billig einkaufen kann
einfaches Lokal, Stehbierhalle
Spunte (Graubünden) (ugs.)
Stampe (berlinerisch):
regional, berlinisch: schlichtes Lokal
regional, nord-/mitteldeutsch: klobiges Trinkglas
Taferne (fachspr., veraltet)
Tafernwirtschaft (fachspr., veraltet)
Tanke (ugs.):
umgangssprachlich: Tankstelle
Taverne (fachspr., veraltet):
italienische Weinschenke oder italienisches Wirtshaus
Tavernwirtschaft (veraltet)
Tränke (ugs.):
Oberflächengewässer oder künstliche Vorrichtung, an der (Nutz-)Tiere ihren Durst löschen können
Wirtschaft:
Gesamtheit menschlichen Handelns und der dazu benötigten Werkzeuge und Einrichtungen zur Befriedigung von Bedürfnissen
kurz für: Bauernhof, Landwirtschaft
Wirtshaus (ugs., bayr., Hauptform, österr.):
Haus, in dem Gäste mit Speis und Trank bewirtet werden, oft auch mit Gästezimmern

Sinnverwandte Wörter

be­son­ders:
eine Eigenschaft verstärkend: sehr
für sich alleine, gesondert, separat
Krug:
ländliche Gaststätte
zylindrisches Gefäß für Getränke
Mittelwest-
Nordwest-
Ös­ter­reich:
Staat in Mitteleuropa
Schweiz:
ohne Plural: Staat in Mitteleuropa
Teil von Gebietsbezeichnungen bergiger Landschaft
Spunten
und:
auf Nachfolgendes, Kommendes hinweisend
aufzählend, beiordnend
Vor­arl­berg:
ein Bundesland der Republik Österreich
West­ös­ter­reich:
Sammelbezeichnung für die westlichen Bundesländer der Republik Österreich

Gegenteil von Beiz (Antonyme)

Re­s­tau­rant:
Lokalität, in der Speisen gekauft und gegessen werden können

Beispielsätze (Medien)

  • Alois Roth senior und Rosa Emmenegger führten die kleine Beiz im Nebenerwerb, obendrein bewirtschafteten sie ihren Bauernhof.

  • Die Beiz gehört als separate GmbH der Genossenschaft, um beim Betrieb nicht alle Fäden komplett aus der Hand zu geben.

  • Der Verein Kulturclub Tösstal betreibt seit über vier Jahren in Turbenthal eine Beiz mit Bühne.

  • Die Ratte und ich werden aus der Beiz geworfen.

  • Denn das sind jeweils turbulente Zeiten in der Beiz.

  • Nachdem der TV-Restauranttester Daniel Bumann (61) bei ihm war, musste er seine Beiz schliessen.

  • Das Paar fand sich am Nachmittag des 30. Oktober 2017 in einer Adliswiler Beiz bei Kafi Lutz und anderen Getränken wieder.

  • Die Beiz noch voll, nicht leer.

  • Die drei Musketiere nahmen sich den Essgewohnheiten an: "i bschtelle Filet i dr Beiz, d Veganer luege mit Verdruss.

  • Die SP besinnt sich also ein Stück weit auf ihre proletarischen Wurzeln – zumindest in der Beiz.

  • Am 25. Oktober sind sie dank eines Stammgastes in der Fernsehsendung «Mini Beiz, dini Beiz» zu sehen.

  • Iljazovic war Mitglied des Vereins „usVers“, der an der Badenfahrt den Preis für die schönste Beiz absahnte.

  • Man wird ihm und seinen Dienern sicher bald wieder in einer Beiz im Wald begegnen können.

  • Bank, Post und Beiz haben längst dicht gemacht.

  • Und wenn das favorisierte Team gewonnen hat, dann ab in die nächste Beiz bzw. ab zum Listen-Punkt 1!

  • Zweitens lassen einen die Beiz und ihre Chefin nicht mehr los.

  • Das Fischerstübli-Personal zügelt ebenfalls mit in die neue Beiz.

  • Präsident Anliker tritt aus seinem Schatten und geht in einer Aarauer Beiz in die Offensive.

  • Seit letztem Sommer hat die Beiz im Rahmen einer Zwischennutzung jeweils am Freitag und am Sonntag wieder geöffnet.

  • Die Sonne, ein schönes, traditionelles Haus mit Dachbalken und Holztäfer, war eine Beiz und lebte bis 2008 vom Stammtisch.

Häufige Wortkombinationen

  • in die Beiz gehen

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Englisch:
    • bar
    • inn
    • pub
    • public bar
    • public house
    • tavern
  • Französisch:
    • auberge (weiblich)
    • taverne (weiblich)
  • Italienisch:
    • osteria (weiblich)
    • taverna (weiblich)
    • trattoria (weiblich)
  • Katalanisch:
    • taverna (weiblich)
    • cerveseria (weiblich)
  • Okzitanisch:
    • tavèrna (weiblich)
    • braçariá (weiblich)
  • Polnisch: gospoda (weiblich)
  • Schwedisch: pub
  • Spanisch:
    • cantina (weiblich)
    • mesón (männlich)

Was reimt sich auf Beiz?

Wortaufbau

Das Isogramm Beiz be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × I & 1 × Z

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × Z

Das Alphagramm von Beiz lautet: BEIZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Ida
  4. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. India
  4. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort Beiz (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Bei­zen (Plural).

Beiz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Beiz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Alaun:
Chemie: schwefelsaures Doppelsalz meist von Kalium oder Aluminium, das zum Beizen, Färben und zum Stillen von Blutungen verwendet wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Beiz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Beiz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. tagblatt.ch, 30.11.2022
  3. tagblatt.ch, 09.06.2022
  4. landbote.ch, 05.01.2021
  5. luzernerzeitung.ch, 02.07.2021
  6. solothurnerzeitung.ch, 16.11.2020
  7. blick.ch, 27.02.2020
  8. blick.ch, 03.07.2019
  9. basellandschaftlichezeitung.ch, 18.05.2019
  10. basellandschaftlichezeitung.ch, 17.02.2018
  11. nzz.ch, 21.03.2018
  12. nfz.ch, 05.10.2017
  13. aargauerzeitung.ch, 07.10.2017
  14. handelsblatt.com, 22.06.2017
  15. bild.de, 08.10.2016
  16. www2.shn.ch, 30.09.2016
  17. bazonline.ch, 25.04.2016
  18. bernerzeitung.ch, 02.02.2015
  19. blick.ch, 10.05.2015
  20. aargauerzeitung.ch, 20.05.2015
  21. bernerzeitung.ch, 19.08.2013
  22. nzz.ch, 10.01.2013
  23. bazonline.ch, 30.09.2013
  24. bernerzeitung.ch, 20.04.2012
  25. derbund.ch, 10.03.2011
  26. tagesanzeiger.ch, 12.05.2011
  27. bazonline.ch, 29.11.2011
  28. berneroberlaender.ch, 28.10.2010
  29. blick.ch, 29.02.2008